Bitten
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Einladen
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Eine Einladung (illocutionary act) hat meist
zwei Effekte (perlocutions):
a) B
glaubt, dass A will, dass er bei E anwesend ist. (on record)
b) B
glaubt, dass A ihn gern genug hat um ihn einzuladen. (off record)
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Bei einer nicht ernst gemeinten Einladung
trifft a) nicht zu. Jedoch schließt dies b) nicht aus. Ein Zweck dieser Art von
Einladung ist, dass B trotzdem das Gefühl hat, von A geschätzt zu werden. (im
Beispiel: Lisa soll glauben, dass Achim sie gern hat, obwohl er ihre
Verabredung absagt.)
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Warum sagt A nicht direkt was er meint?
(„Lisa, ich hab dich gern genug um dich einzuladen mit mir einen Abend zu
verbringen aber es ist unpassend, wenn du mitkommst.“) Es ist besser diese
Absicht nicht auszusprechen, weil es ein „face-threatening act“ wäre:
§
Lisas Selbstbewusstsein könnte gefährdet sein
und sie könnte dadurch ihr Gesicht verlieren.
§
Achim könnte sein Gesicht verlieren, weil er
aussprechen muss, dass er Lisa gern hat.
à „Ostensible invitations seem patently desingned as
face-saving devices.” (Isaacs/Clark)