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Kleine vergleichende Sprachgeschichte Europa und die anderen Kulturkreise |
Die großen Kulturkreise (KK), die wir vergleichen, entsprechen jenen, die Samuel Huntington in Anlehnung an andere Gesellschaftswissenschaftler in seinem Buch Clash of Civilizations (1996) vorstellt und die sich über Sprache, Religion und "Blut" definieren:
der europäische KK (d.h. das Europa, das aus der römisch-griechischen Antike, der Christianisierung und der Germanisierung entstanden ist, also das römisch-katholische und protestantische Europa; Sub-KK der westlichen Kultur)
der nordamerikanische KK (d.h. USA und Kanada; Sub-KK der westlichen Kultur)
der lateinamerikanische KK (d.h. Mexiko bis Feuerland, das im Gegensatz zum nordamerikanischen KK nicht nur europäisches Erbe, sondern auch indianisches Erbe zeigt; Sub-KK der westlichen Kultur)
der christlich-orthodoxe KK (d.h. der durch die Spaltung des römischen Reiches und der Spaltung des Christentums hervorgegangene KK, von Bulgarien und Rumänien, über Weißrussland, die Ukraine, Russland, Georgien, Kasachstan bis zum Pazifischen Ozean)
der islamische KK (d.h. von Nordafrika über die Länder der arabischen Halbinsel bis Pakistan sowie Indonesien)
der hinduistische KK (d.h. der indische Subkontinent mit Bangladesh)
der sinische KK (d.h. China, Vietnam und Korea, in denen der Konfuzianismus ein wichtiges Element ist)
der japanische KK (d.h. Japan, das sich in den ersten Jahrhunderten nach unserer Zeitrechnung vom sinischen KK abgespalten hat)
Die Existenz eines "afrikanischen KK" wird bei Huntington auf Grund der vielfältigen unterschiedlichen Völker mit einem großen Fragezeichen versehen. Ebenso fraglich sei die Existenz eines "ozeanischen" KK. Problematisch sei außerdem die Zuordnung Australiens und Neuseelands (nordamerikanisch oder eigenständig?), der Türkei (Schwanken zwischen Westorientierung und islamischem Zugehörigkeitsgefühl) und Griechenlands (christlich-orthodox-slawisch oder eigenständig?).
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