Geschichte, Philosophie, Transformationsprozesse:
Tagungen des ZIMOS



17.-19. 05. 2010


Internationale Konferenz
Zwischen Demokratie und Paternalismus.
Transformationsprozesse im postsowjetischen Raum

Eichstätt, 17.-19. Juni 2010
im Collegium Willibaldinum Leonrodplatz 3


PROGRAMM

ORGANISATION

Zentralinstitut für Mittel- und Osteuropastudien
an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (ZIMOS)
www.ku-eichstaett.de/ZIMOS
Tel: 08421-93 17 17
Fax: 08421-93 17 80
E-Mail: zimos@ku-eichstaett.de



14.-16. 05. 2010





Eine internationale und interdisziplinäre Tagung anläßlich des 25. Jahrestages der Gorbačevschen Perestrojka -
Rußlands Reformer und Reformen von Aleksandr II.
bis Gorbačev und El´cin

Erlangen, 14.-16. Mai 2010
Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Erlangen
Schuhstr. 1a, 91054 Erlangen



PROGRAMM

ORGANISATION

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte
an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
www.osteuropa.geschichte.uni-erlangen.de
Tel: 09131-85 22 363
Fax: 09131-85 29 336
E-Mail: Claudia.Zrenner@gesch.phil.uni-erlangen.de

Zentralinstitut für Mittel- und Osteuropastudien
an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (ZIMOS)
www.ku-eichstaett.de/ZIMOS
Tel: 08421-93 17 17
Fax: 08421-93 17 80
E-Mail: zimos@ku-eichstaett.de




Transformationsprozesse im postsowjetischen Raum

05.-07. 11. 2009



Internationale und interdisziplinäre Konferenz
Die deutsche Frage im Ost-West-Geflecht -
zum 20. Jahrestag der Öffnung der Berliner Mauer

05.-07. November 2009
Im Senatssaal der Katholischen Universität
Ostenstr. 26, 85072 Eichstätt




Die Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 erschütterte die seit 1945 erstarrte europäische Nachkriegsordnung und rief bei vielen Nachbarn Deutschlands alte Ängste hervor. Mit dem deutschen Einigungsprozeß war allerdings untrennbar die Überwindung der europäischen Spaltung verbunden, die die Erfüllung jahrzehntealter Träume der Europäer darstellte. Diese beiden Aspekte der damaligen Entwicklungen - Verunsicherung auf der einen und hoffnungsvolle Erwartung auf der anderen Seite - sollen im Rahmen der geplanten Konferenz untersucht werden. Sie wird sowohl auf den deutschen Einigungsprozeß als auch auf die Reaktionen der östlichen und westlichen Nachbarn Deutschlands auf diese Vorgänge eingehen. Besonders intensiv wird sie sich mit der Haltung Moskaus befassen, denn der Schlüssel zur deutschen Einheit war seit 1945 im Kreml deponiert. Die Beweggründe, die die sowjetische Führung zu seiner Herausgabe veranlaßt haben, geben bis heute Rätsel auf. Auch die Haltung Washingtons, die sich von derjenigen mancher unmittelbarer Nachbarn Deutschlands unterschied, wurde im Rahmen der Tagung erörtert.

Die Tagung hat sich weiterhin mit der Geschichte der deutschen Frage sowohl im 19. als auch im 20. Jahrhundert beschäftigt. Im Anschluß an die Konferenz fand eine Podiumsdiskussion statt, die sich mit folgenden Fragen befassten: Warum war die 1989 erfolgte Überwindung der europäischen Spaltung nicht von Dauer? Warum erlebt Europa 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer eine Neuauflage des Ost-West- Konflikts? An der Tagung beteiligten sich Historiker, Politologen, Publizisten und Akteure der damaligen Ereignisse aus Ost und West.

(Leonid Luks)

Programm

Donnerstag, 05.11.2009

16.00 Uhr: Einführung
(Leonid Luks, Eichstätt)

16.15 Uhr: Die Stalin-Noten von 1952 im Lichte neuer Dokumente aus russischen Archiven (Jürgen Zarusky, München)

17.00 Uhr: Die 'neue Ostpolitik' der Bundesrepublik Deutschland und Veränderungen dieses Konzepts in den achtziger Jahren (Gerhard Wettig, Kommen)


Freitag, 06.11.2009

09.00 Uhr: Wladimir Semjonow über die deutsche Frage - zu den Aufzeichnungen des sowjetischen Deutschlandexperten
(Boris Chavkin, Moskau)

09.45 Uhr: Die Deutschlanddebatte in der nichtoffiziellen polnischen Publizistik der 1970er Jahre (Leonid Luks)

10.45 Uhr: Gorbatschow und die deutsche Frage (Alexander Vatlin, Moskau)

11.15 Uhr: Russische Reaktionen auf den deutschen Einigungsprozeß im Spiegel der Umfragen (Tatiana Timofeeva, Moskau)

11.45 Uhr: Die Deutschlandpolitik der Regierung Kohl nach dem Fall der Mauer (Horst Teltschik - Rottach-Egerm)

14.30 Uhr: Die Auflösung der DDR
(Andreas Umland, Eichstätt)

15.15 Uhr: Das sowjetische Militär und die deutsche Frage (1989-1990)
(Zaur Gasimov, Mainz)

16.15 Uhr: Die Reaktion der Regierung Mazowiecki auf den deutschen Einigungsprozeß (Wanda Jarzabek, Warschau)

17.00 Uhr: Ungarns Beitrag zur friedlichen Revolution der DDR
(Peter Durucz, Eichstätt)

17.45 Uhr: Der skeptische Verbündete - F. Mitterrand und die deutsche Einheit (Klaus Schubert, Eichstätt)

18.30 Uhr: Der Vatikan und die Deutsche Frage
(Roland Cerny-Werner , Salzburg)


Samstag 07.11.2009

9.00 Uhr: DAngelsächsische Widersprüche - Die Reaktion Londons und Washingtons auf den deutschen Einigungsprozeß
(John Andreas Fuchs, Eichstätt / München)

9.45 Uhr: 1870/71 und 1989/90 - zwei deutsche Einigungsprozesse im Vergleich (Heinz Hürten, Eichstätt)

10.45 Uhr: Droht Europa 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer eine neue Ost-West- Konfrontation? Was liegt den Identitätskri sen der postkommunistischen Zivilgesell schaften zugrunde? Versuch einer Bilanz - Podiumsdiskussion

Anmeldekarte

- Anmeldekarte als pdf zum Herunterladen und Ausdrucken
- Als Webformular (öffnen, ausfüllen, speichern mit dem Namen des Angemeldeten und per E-Mail an das ZIMOS zusenden - zimos@ku-eichstaett.de)

Anfahrt

Wege zur KU

Organisation

  • Zentralinstitut für Mittel und Osteuropastudien an der KU
  • Lehrstuhl für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte
    (Prof. Dr. Leonid Luks)

-



Eichstätt, 17. - 19. Juni 2010



13.-15. 11. 2008


Internationale und interdisziplinäre Konferenz
Der Abschied vom Imperium im 20. und 21. Jahrhundert:
Mittel- und osteuropäische Erinnerungen

13.-15. November 2008
Im Senatssaal der Katholischen Universität
Ostenstr. 26, 85072 Eichstätt



Während sich im Westen Europas seit dem Beginn der Neuzeit zentralisierte Nationalstaaten herausbildeten und konsolidierten, war die Entwicklung des östlichen Teils des Kontinents jahrhundertelang durch multinationale Imperien geprägt (das Russische, das Osmanische und das Habsburger Reich). Der vierte maßgebliche Akteur in der Region – das 1871 entstandene Zweite Deutsche Reich – stellte zwar einen verspäteten Nationalstaat dar, zugleich setzte es aber auch bestimmte imperiale Traditionen des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation fort. 1917/1918 brachen alle diese Imperien infolge der bolschewistischen Revolution bzw. des Ersten Weltkrieges zusammen. Zahlreiche Verfechter des imperialen Gedankens versuchten indes an das jahrhundertealte Erbe der zusammengebrochenen Reiche anzuknüpfen, um sie in der einen oder anderen Form zu restaurieren – in einem Fall sogar mit Erfolg, nämlich in Sowjetrußland.

Die Konferenz hat sich anläßlich des 90. Jahrestages der Auflösung der alten mittel- und osteuropäischen Reiche mit dem Charakter der jeweiligen imperialen Tradition befasst, wie auch mit den Kräften, die an diese Überlieferungen anknüpfen wollten, und zwar sowohl nach dem Ersten als auch nach dem Zweiten Weltkrieg. In ihrem abschließenden Teil ging die Konferenz auf die Auflösung des Sowjetreiches ein – und auch auf die Frage, wie stark das imperiale Erbe die Demokratisierung der postimperialen Staaten erschwert.

(Leonid Luks)

Programm

Donnerstag, 13.11.2008

17.15 Uhr: Einführung (Leonid Luks, Eichstätt)

17.30 Uhr: Der Zusammenbruch der Imperien im Ersten Weltkrieg und seine Folgen für Europa (Karsten Ruppert, Eichstätt)

18.15 Uhr: Restauratives versus revolutionäres imperiales Denken im postsowjetischen Russland (Andreas Umland, Eichstätt)



Freitag, 14.11.2008

9.00 Uhr: Der Panturkismus - (Aigul Ashirova, Eichstätt)

10.00 Uhr: Das imperiale Denken am Beispiel des Zarenreiches - (Vladimir Kantor, Moskau)

11.30 Uhr: Die Sehnsucht nach dem „Reich“ in der Weimarer Republik - (Heinz Hürten, Eichstätt)

14.30 Uhr: Das 1. und das 3. Rom in der Poesie  Osip Mandel´štams – (Alexei Rybakov, Eichstätt)

15.30 Uhr: Der Mitteleuropa-Diskurs der 1970er und 1980er Jahre – die Sehnsucht nach dem Habsburger Reich? - (György Dalos, Budapest/Berlin)

16.30 Uhr: Der Zerfall des Sowjetreiches in vergleichender Perspektive – (Leonid Luks, Eichstätt)



Samstag 15.11.2008

9.00 Uhr: Der imperiale Gedanke und die Nationalitätenfrage in der Sowjetischen Armee zur Zeit der Gorbatschowschen Perestrojka – (Zaur Gasimov, Eichstätt)

9.45 Uhr: Die Nostalgie nach dem Stalinschen Imperium im postsowjetischen Diskurs – (Boris Chavkin, Moskau)

10.45 Uhr: Das letzte Imperium? – Imperiale Erfahrungen im heutigen amerikanischen Diskurs – (John Andreas Fuchs, Eichstätt / München)

11.30 Uhr:  Die Rückkehr des Imperiums? Die Politik Russlands im postsowjetischen Raum am Beispiel Georgiens und der Ukraine und ihre Auswirkung auf den zivilgesellschaftlichen Ost-West-Dialog - Podiumsdiskussion

Anfahrt

Wege zur KU

Organisation

  • Zentralinstitut für Mittel und Osteuropastudien an der KU
  • Lehrstuhl für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte
    (Prof. Dr. Leonid Luks)

in Zusammenarbeit mit

  • Christian Holtz -Vorsitzender der Internationalen Cooperation für Wirtschaft und Kultur, Denkendorf

    Kontaktadresse des Sekretariats: zimos@ku-eichstaett.de


im Collegium Willibaldinum Leonrodplatz 3




12.-14. Juli 2007



Russische Deutschlandbilder und deutsche Rußlandbilder im 20. und 21. Jahrhundert

Eichstätt, 12.-14. Juli 2007
Im Senatssaal der Katholischen Universität
Ostenstr. 26, 85072 Eichstätt


Die Beiträge der Konferenz sind in der Zeitschift
Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte 1, 12.Jg/2008 erschienen




Das deutsch-russische Verhältnis war seit Beginn des 20.  Jahrhunderts durch eine außerordentliche Ambivalenz gekennzeichnet. In beiden Ländern existierten einflußreiche Kreise, die sich für die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Nachbarn einsetzten, aber auch ihre Kontrahenten, die Rußland bzw. Deutschland dämonisierten. Die Konferenz beschäftigte sich mit der gegenseitigen Wahrnehmung der beiden Völker im Verlaufe der letzten hundert Jahre. Zunächst ging sie auf die Gründe für die deutsch-russische Entfremdung zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein, die immer noch Rätsel aufgibt. Auch nach dem Ersten Weltkrieg, den beide Staaten verloren, blieb das deutsch-russische Verhältnis höchst ambivalent.

Auf der einen Seite standen Rapallo und die beispiellose Faszination, die die russische Kultur auf die deutschen und die deutsche Kultur auf die russischen Eliten ausübte. Auf der anderen Seite erreichte damals auch das gegenseitige Mißtrauen eine ungewöhnliche Intensität. Auch auf diese Entwicklungsphase des deutsch-sowjetischen Verhältnisses ging die Konferenz ein. Ihre besondere Aufmerksamkeit widmete sie aber dem schmerzlichsten Kapitel der gemeinsamen Geschichte - dem deutsch-sowjetischen Krieg .


Mühelos überwand Hitler den Widerstand mancher prorussischer Kreise im Reich und so begann 1941 ein Land, dem oft eine übertriebene Russophilie nachgesagt wird, ausgerechnet gegen Rußland einen Vernichtungskrieg, der in der neueren europäischen Geschichte wohl ohne Beispiel ist. Das Pendeln zwischen extremer Russophobie und Russophilie war nicht zuletzt mit der Mittellage Deutschlands verknüpft. Rußland wurde entweder als Verbündeter gegen den Westen betrachtet oder als störender Faktor, den es auszuschalten galt. Erst die Westintegration Deutschlands nach 1945, die 1989/90 dank der Deutschlandpolitik Gorbatschows ihre Vollendung fand, bereitete diesem Pendeln ein Ende. Wie wird das vereinte Deutschland in Rußland und das heutige Rußland in Deutschland wahrgenommen? Dieses Thema bildete den abschließenden Schwerpunkt der Tagung bilden.

(Leonid Luks)

Programm

Donnerstag, 12.07.2007

17.15 Uhr: Einführung (Leonid Luks, Eichstätt)

17.30 Uhr: Die deutsche Russophilie im frühen 20. Jahrhundert (Alexei Rybakov, Eichstätt)

18.15 Uhr: Das Deutschlandbild Vasilij Grossmans (Jürgen Zarusky, München)

 

Freitag, 13.07.2007

9.00 Uhr: Das Rußlandbild der deutschen Militärführung im Ersten Weltkrieg (Markus Edlinger, Eichstätt)

9.45 Uhr: Die Reaktion der deutschen Öffentlichkeit auf die russische Revolution von 1917 (John Andreas Fuchs, Eichstätt)

10.45 Uhr: Fedor Stepun über Deutschland (Vladimir Kantor, Moskau)

11.30 Uhr: Das Rußlandbild der deutschen Emigranten in der stalinistischen Sowjetunion (Alexander Vatlin, Moskau)

14.00 Uhr: Hitler und das nationalsozialistische Regime aus der Sicht Stalins und der Stalinisten (Leonid Luks, Eichstätt)

14.45 Uhr: Das nationalsozialistische Rußlandbild am Vorabend und zu Beginn des deutsch-sowjeitischen Krieges. Podiumsdiskussion
(L.Luks, A. Rybakov, J. Zarusky)

15.45 Uhr: Der deutsche Widerstand gegen Hitler aus Sicht der russischen Historiographie (Boris Chavkin, Moskau)

16.30 Uhr: Das Rußlandbild der deutschen Kriegsheimkehrer (Andreas Hilger, Hamburg)

17.30 Uhr: Empfang im Holzersaal

 

Samstag, 14.07.2007

9.00 Uhr: Deutschland und Rußland aus kaukasischerSicht (Zaur Gasimov, Eichstätt)

9.45 Uhr: Gorbatschow, Jelzin und Putin im Spiegel der deutschen Medien (Wiebke Bachmann, Eichstätt)

 10.45 Uhr: Die Bundesrepublik aus Sicht der russischen Medien nach 1990 (Vladislav Belov, Moskau)

11.30 Uhr: "Mein Deutschland" – Betrachtungen eines russischen Exilschriftstellers (Boris Chasanow, München)

Anfahrt
Wege zur KU

Organisation

  • Zentralinstitut für Mittel und Osteuropastudien an der KU
  • Lehrstuhl für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte
    (Prof. Dr. Leonid Luks)

in Zusammenarbeit mit

  • Christian Holtz - Vorsitzender der Internationalen Cooperation für Wirtschaft und Kultur, Denkendorf

    Kontaktadresse des Sekretariats: zimos@ku-eichstaett.de




2. Dezember 2005



"Verwandte Gegner? Der Stalinismus und der Nationalsozialismus im Spiegel des Romans von Wassilij Grossman „Leben und Schicksal“ – internationale und interdisziplinäre Konferenz des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien und des Hannah-Arendt-Instituts anläßlich des 100. Geburtstages des Schriftstellers

(Eichstätt, 2. Dezember 2005)

Die Beiträge der Konferenz sind in der Zeitschift
Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte 2, 10.Jg/2006 erschienen




Es gibt in diesem Jahr mehrere Anlässe, den Roman Wassilij Grossmans (1905-1964) „Leben und Schicksal“, in dessen Mittelpunkt die Schlacht von Stalingrad steht, in Erin-nerung zu rufen. Die Handlung des Buches steht in einer engen Verbindung zum 60. Jahrestag des Kriegsendes, denn der Zusammenbruch des Dritten Reiches hatte sich in Stalingrad bereits angebahnt. Abgesehen davon kann man auch in bezug auf den Ro-man selbst, der zu den bedeutendsten Werken des 20. Jahrhunderts zählt, in diesem Jahr ein bescheidenes Jubiläum feiern. Er ist vor 25 Jahren, 16 Jahre nach dem Tode des Autors, erschienen, und zwar nicht in seiner russischen Heimat, sondern im Westen.

Als Grossman seinen Roman Anfang der 60er Jahre abgeschlossen hatte, hoffte er, daß es ihm gelingen würde, das Buch, das in schonungsloser Weise mit der Hitlerschen und mit der Stalinschen Tyrannei abrechnet, in der Sowjetunion zu publizieren. Dies war immerhin die Zeit des 22. Parteitages der KPdSU, auf dem Chruschtschow, anders als auf dem 20. Parteitag fünf Jahre zuvor, den stalinistischen Terror nicht in einer gehei-men Rede, sondern öffentlich anprangerte. Dessen ungeachtet rief der Roman von Grossman Entsetzen bei den sowjetischen Partei- und Kulturfunktionären hervor. Das Manuskript des Romans wurde vom KGB beschlagnahmt. Es grenzt an ein Wunder, daß das Buch trotz aller Versuche der Behörden, es für immer in der Versenkung ver-schwinden zu lassen, letztendlich doch die Leser erreichte.

Der Roman befaßt sich zwar in erster Linie mit der Schlacht von Stalingrad, die Darstellung dieser militärischen Auseinandersetzung wird allerdings durch eine tiefgreifende Gesamtanalyse des damaligen Wendepunktes der Geschichte wie auch durch eine scharfsinnige Analyse des stalinistischen und des nationalsozialistischen Regimes begleitet.

Diese Totalitarismus-Interpretation Grossmans, die in der bisherigen Forschung zu wenig gewürdigt wurde, stand im Mittelpunkt der Konferenz. Abgesehen davon berichteten im Rahmen der Tagung auch Zeitzeugen über das Leben und das Werk des Schriftstellers.

Die Konferenz wurde gemeinsam vom ZIMOS und vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden organisiert. Zugleich wurde sie ins Lehrprogramm des vom DAAD unterstützten Masterstudiengangs Internationale Beziehungen (MIB) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt integriert.

Programm

9.15 Uhr: Einführung (Prof. Dr. Leonid Luks, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

9.30 Uhr: Lesung aus dem Roman W. Grossmans „Leben und Schicksal“

10.00 Uhr: W. Grossmans literarische Untersuchung des sowjetischen Totalitarismus (Ljudmila Dymerskaja-Cigelman – Hebrew University, Jerusalem)

11.00 Uhr: Kaffeepause

11.15 Uhr: Zeitzeugenberichte über das Leben und Werk W. Grossmans

Teilnehmer: Dr. Fedor Gouber (Sohn von Wassilij Grossman, Baden-Baden/Moskau), Dr. Boris Chasanow (Schriftsteller und Publizist, München), Prof. Dr. Peter Krupnikow (Universität der Bundeswehr, München/Riga).

14.30 Uhr: W. Grossmans Interpretation des Stalinismus und des Nationalsozialismus und der allgemeine Totalitarismus-Diskurs – Podiumsdiskussion

Teilnehmer: Prof. Dr. Gerhard Besier (Hannah-Arendt-Institut, Dresden), Prof. Dr. Uwe Backes (Hannah-Arendt-Institut, Dresden), Prof. Dr. Leonid Luks (Katholische Universi-tät Eichstätt-Ingolstadt), Dr. Alexei Rybakov (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), Ansgar Tombrink M.A., Doktorand (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), Dr. Jürgen Zarusky (Institut für Zeitgeschichte, München)

18. 00 Uhr: Ende der Konferenz





17. -18. Dezember 2004





Der schwierige Weg zu einer offenen Gesellschaft – Osteuropa an der Schwelle des 21. Jahrhunderts: internationale Konferenz
(Eichstätt, 17. - 18. Dezember 2004, Senatssaal, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Transformationsprozesse im europäischen Osten nach der Wende von 1989-91 vollziehen sich in den einzelnen Staaten der Region jeweils mit unterschiedlichem Erfolg. So haben sich solche Staaten wie Polen, Ungarn und die Tschechische Republik schneller an die Spielregeln der freien Marktwirtschaft angepaßt als Rußland und andere GUS-Republiken. Diese Unterschiede sind nicht zuletzt historisch und kulturell bedingt. Deshalb ist es erforderlich, bei der Analyse der osteuropäischen Gegenwart nach dem Bruch von 1989-91 auch Kontinuitäten und längerfristige Entwicklungstendenzen zu erforschen. Hat der relativ glimpfliche Übergang der Länder Ostmitteleuropas von der Plan- zur Marktwirtschaft, von der „geschlossenen“ zur „offenen“ Gesellschaft damit zu tun, daß die staatliche Bevormundung, die die Eigeninitiative der Gesellschaft zu ersticken suchte, hier nicht mehr als 70 Jahre wie im bolschewistischen Rußland, sondern „nur“ 40 Jahre andauerte (als diese Staaten Bestandteil des sog. „äußeren“ Sowjetimperiums wurden)? Oder hat diese unterschiedliche Entwicklung vielleicht noch tiefere Wurzeln und läßt sich dadurch erklären, daß die Völker Ostmitteleuropas über Generationen fremdbestimmt waren, daß die Auflehnung gegen die Fremdherrschaft den roten Faden ihrer Geschichte darstellte? Ist die ausgeprägte Bereitschaft der ostmitteleuropäischen Gesellschaften zur Eigeninitiative damit verknüpft, daß sie als Kontrahenten der Staatsmacht eine Eigendynamik entwickelten, die der im wesentlichen „etatistisch“ gesinnten russischen Gesellschaft weitgehend fehlt?

All diese Fragen konnten urden im Rahmen des geplanten Symposiums über die osteuropäischen Transformationsprozesse erörtert werden.



PROGRAMM

Freitag, 17. 12.2004
9.00 Uhr: Einführung (Prof. Dr. Joachim Detjen - Eichstätt)
9.15 Uhr: Dissidenten als Vorreiter der Demokratisierung Osteuropas
(Prof. Dr. Leonid Luks - Eichstätt)
10.15 Uhr: Zwischen der August- Revolution und der „gelenkten Demokratie“ – Rußlands Widersprüche (Dr. Olga Alexandrowa – Berlin)
11.30 Uhr: Die baltischen Staaten – Transformationsprozesse im Schatten des russischen Nachbarn (Prof. Dr. Peter Krupnikow – München/Riga)
14.15 Uhr: Weißrußland als „autoritäre Bastion“ in Osteuropa
(Prof. Dr. Anatolij Michajlov - Minsk)
15.30 Uhr: Das “ukrainische Modell”: 15 Jahre Unterschiedenheit
(Prof. Dr. Gerhard Simon - Köln)
16.45 Uhr: Polens wirtschaftliche Schocktherapie und ihre politischen und sozialen Folgen (Prof. Dr. Jerzy Mackow – Regensburg)
18.00 Uhr: Die Slowakei – Transformation unter dem Vorzeichen des Populismus (Dr. Marianne Kneuer – Eichstätt)


Samstag 18.12.2004
9.00 Uhr: Erfolge und Rückschläge des tschechischen Transformationsprozesses
(Dr. Jan Pauer – Bremen)
10.15 Uhr: Widersprüche der ungarischen Transformation
(Gyorgy Dalos – Berlin/Budapest)
11.30 Uhr: Osteuropa nach dem Systemwechsel – eine Zwischenbilanz
(Prof. Dr. Alexander J. Motyl - Rutgers University, Newark, U.S.A. )




05. - 07. Februar. 2004




USA, EU, Russland und die islamische Welt nach dem 11. September - internationale Konstellationen angesichts neuer globaler Herausforderungen
(Interdisziplinäre Konferenz)

Eichstätt, 5.-7. Februar 2004

Die Terrorakte vom 11. September führten zu grundlegenden Veränderungen nicht nur im Verhältnis zwischen dem Westen und der islamischen Welt, sondern auch im Ost-West-Verhältnis. Die sich seit Mitte der 90-er Jahre immer mehr verschärfende Ost-West-Konfrontation (Osterweiterung der NATO, Bosnien, Kosovo, Tschetschenien) wurde durch eine neue Phase der Entspannung abgelöst. Russland wurde zum Mitglied der Anti-Terror-Allianz, wobei für diese Annäherung an den Westen nicht nur traditio-nell „westlerische“ Kreise, sondern auch einige national-gesinnte russische Politiker plädierten, wie z.B. der Vorsitzende des außenpolitischen Komitees der Staatsduma, Dmitrij Rogosin. Dies ungeachtet der radikal antiamerikanischen Stimmung, die im Lager der sog. „Nationalpatrioten“ vorherrscht. Wie gestaltet sich das Ost-West-Verhältnis heute, zwei Jahre nach der spektakulären außenpolitischen Wende der Re-gierung Putin? Wie stark veränderte sich die Einstellung der USA, der EU und Russlands zur Welt des Islam nach der Zäsur vom 11. September? Wie werden die USA, Westeuropa und Rußland einerseits von gemäßigten und andererseits von fundamentalisti-schen islamischen Gruppierungen wahrgenommen? Dies sind nur einige der Fragen, mit denen sich das Symposium befasste.


Programm

Donnerstag, 5. Februar 2004
  • 19.00 Uhr: Einführung (Prof. Dr. Joachim Detjen, Katholische Universität Eichstätt - Ingolstadt
  • 19.15 Uhr: Die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem 11. September (Prof. Dr. Michael Stürmer, Universität Erlangen, Die Welt)

Freitag, 6. Februar 2004
  • 09.30 Uhr: Die neue außenpolitische Doktrin der USA nach den Terrorakten vom 11. September (Prof. Dr. Christian Hacke, Universität Bonn)
  • 10.45 Uhr: Die EU in der Anti-Terror-Koalition (Prof. Dr. Wichard Woyke, Universität Münster)
  • 14.30 Uhr: Die sowjetisch-amerikanische und die russisch-amerikanische Annäherung von 1941 und von 2001 – ein Vergleich (Prof. Dr. Leonid Luks, Katholische Universität Eichstätt - Ingolstadt)
  • 15.30 Uhr: Die außenpolitische Doktrin der Regierung Putin (Dr. Olga Alexandrowa, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin)
  • 17.00 Uhr: Putins Militärpolitik (Dr. Hannes Adomeit, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin)

Samstag, 7. Februar 2004
  • 10.00 Uhr: Die Türkei und die Anti-Terror-Koalition (Michael Thumann, Die Zeit)
  • 11.00 Uhr: Der islamische Fundamentalismus als Herausforderung für die westliche und für die islamische Welt (Prof. Dr. Peter Antes, Universität Hannover)
  • 12.00 Uhr: Abschlussdiskussion




05. - 07. April 2002


Internationale Tagung zum Thema
"Kulturmodelle und Kulturkonstanten
in der russischen Geschichte und Gegenwart"

Workshop des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien
der KUE im Rahmen des Bayerischen Forschungsverbundes
"Osteuropa" (FOROST), Eichstätt 5. - 7. April 2002

Mit freundlicher Unterstützung der Volkswagen-Stiftung, Hannover


5.4.2002 Programm:

18.00 Eröffnung
18.15Russische Kultur kontra westliche Zivilisation? Zum Wandel des russischen Kulturbegriffs im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Wolfgang Kissel BremenBerlin.
6.4.2002
9.00 Einführung
9.15 Das autonome Kulturparadigma in der russischen Geistesgeschichte. Alexei Rybakov (Eichstätt).
10.15 Das westlerische Kulturmodell in der politischen Philosophie S.Franks. Peter Ehlem (München).
11.30 Problema smeny pokolenij v russkoj kul'ture: "otcy i deti". Boris Chasanov (München).
14.00 "Kultursemiotik am Scheideweg". Leistungen und Grenzen des dualistischen Kulturmodells von Lotman/Uspenskij. Christa Ebert (Frankfurt/Oder)
15.00 Russland: von der unvollendeten Moderne zur Postmoderne? Assen Ignatow (Köln).
16.15 Avantgarde / Postavantgarde: Poesie, bildende Kunst, Aktion.Sabine Hänsgen (Bielefeld).
17.15 "Vakansija poeta". Socrealism i ekspropriacija kul'tury. Zeev Bar-Seela (Jerusalem).
18.30 Iosif Brodskij/Joseph Brodsky als Vertreter des autonomen Kulturparadigmas. Petra Huber (Regensburg).
7.4.2002
9.00 Russkoe pravoslavie v kontekste imperskogo soznanija. Vladimir Kantor (Moskau).
10.00 Das russische imperiale Kulturparadigma und das Kulturverständnis in der Ukraine. Christian Seidl (Regensburg).
11.15 Das "eurasische" Kulturmodell. Leonid Luks (Eichstätt).
12.15-13.00 Abschließende Diskussion
Ergänzung zum Programm: Künstlerbiographie und Popularmusik Eine kulturgeschichtliche Annäherung an die Stalin-Zeit. Matthias Stadelmann (Erlangen)


Eine Intensiv-Fortbildung:
RUSSLANDS WEG INS 21. JAHRHUNDERT

4. - 7. Oktober 2001 in Eichstätt


Der Übergang der östlichen Hälfte Europas von der „geschlossenen“ zur „offenen“ Gesellschaft vollzieht sich in den einzelnen Staaten der Region jeweils mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und mit unterschiedlichem Erfolg. Warum erweist sich zum Beispiel die Umstellung Russlands von der Plan- auf die Marktwirtschaft als ein wesentlich komplizierteres Unterfangen als bei seinen ehemaligen ostmitteleuropäischen Satelliten ? Diese im Rahmen der Transformationsprozesse des früheren „Ostblocks“ augenscheinlichen Differenzen sind nicht zuletzt historisch und kulturell bedingt. So ist es erforderlich, bei der Analyse der osteuropäischen Gegenwart nach dem Bruch von 1989/91 auch Kontinuitäten und längerfristige Entwicklungstendenzen zu erfassen. Diesem Ziel sind die vom ZIMOS geplanten Fortbildungskurse gewidmet. Den Auftakt zu der Reihe „Osteuropa verstehen“ bildet in diesem Jahr die dreitägige Intensiv-Fortbildung Russlands Weg ins 21. Jahrhundert. Sie richtet sich an alle Personen, die beruflich oder privat vertiefte Kenntnisse und Sachkompetenz über Russland bzw. die GUS-Staaten erwerben wollen. Neun als Spezialisten ausgewiesene Wissenschaftler und Fachleute aus Deutschland und Russland werden Ihnen in kompakter, dichter und verständlicher Form gesellschaftlich relevante Teilbereiche des aktuellen Russland erläutern. Dabei soll stets der Vergleich zu den Gesellschaften West- und Mitteleuropas im Blick behalten werden. Wir laden Sie hiermit zu dieser 1. Intensiv-Fortbildung ganz herzlich nach Eichstätt ein und würden uns über Ihre Zusage per Internet freuen: Anmeldekarte Bitte senden Sie uns Ihre Anmeldung bis zum 31. Juli 2001 zu.

PROGRAMM

1.Tag: Donnerstag, 4.10.
ab 16.30 Uhr: Anreise
18.00 Uhr: BEGRÜßUNG durch den Direktor des ZIMOS, Prof. Dr. Nikolaus Lobkowicz
18.15 Uhr: Kurze Vorstellung der Referenten und ihrer Themen
18.30 Uhr: EINFÜHRUNG Russland und der Westen – Zur Geschichte eines „schwierigen“ Verhältnisses (Prof. Dr. Leonid Luks)
19.30 Uhr: Buffet

2.Tag: Freitag, 5.10.
8.30 Uhr: Modul A: GESCHICHTE
Russland im 20. Jh: Entwicklungslinien von Staat, Wirtschaft und Politik (Luks)
10.00 Uhr: Modul B: POLITIK
Die Wende: Politik & Staat im postsowjetischen Russland (Rahr)
11.30 Uhr: Modul C: NATIONALITÄTEN
Russland als Vielvölkerreich gestern & heute (Krupnikow)
12.45 Uhr: gemeinsames Mittagessen
14.30 Uhr: Modul D: KIRCHE
Die russische Orthodoxie gestern & heute und der interkonfessionelle Dialog (Seide)
16.00 Uhr: Seminar I
Vertiefung & Diskussion fakultativ zu den Modulen A & B oder C & D (Moderatoren: s. unter den Modulen)
17.30 Uhr: Abendessen
19.00 Uhr: MUSIK mit Kommentar: Politisches Chanson in Russland: Okudschawa & Wyssotzki
20.00 Uhr: FILM mit Kommentar Film von Nikita Michalkow oder Sergej Eisenstein

3.Tag: Samstag, 6.10.
8.30 Uhr: Modul E: WIRTSCHAFT
Der Umbau zur Marktwirtschaft: die Entwicklung von 1992 bis heute (Gumpel)
10.00 Uhr: Modul F: MEDIEN
Die russische Medienlandschaft: die Entwicklung in Rundfunk & Presse von 1991 bis heute (Gurkow)
11.30 Uhr: Modul G: DENKEN
Russische Denktraditionen & ihre Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft (Rybakov)
12.45 Uhr:gemeinsames Mittagessen
14.30 Uhr: Modul H: RECHTSSYSTEM
Die Entwicklung des russischen Rechtssystems seit1991 & die Schwierigkeiten seiner Umsetzung (von Halem)
16.00 Uhr: Seminar II
Vertiefung & Diskussion fakultativ zu den Modulen E & H oder F (Moderatoren: s. unter den Modulen)
17.30 Uhr: Abendessen
19.00 Uhr: LITERATUR
Kleiner literarischer Beitrag zu Russland
20.00 Uhr: FILM: Spielfilm zur aktuellen gesellschaftlichen Lage in Russland

4. Tag: Sonntag, 7.10.
8.30 Uhr: Modul I: MENTALITÄT
Menschen und „Bürger“: Mentalität & Verhalten und deren Wurzeln im postkommunistischen Russland (Lissjutkina)
10.00 Uhr: Seminar III
Vertiefung & Diskussion zu den beiden Modulen G & I (Moderatoren: s. unter den Modulen)
11.30 Uhr: PODIUMSDISKUSSION & SCHLUSSWORT
12.45 Uhr: gemeinsames Mittagessen
14.00 Uhr: BESICHTIGUNG EICHSTÄTTS (fakultativ)
Kundige Führung durch die Universitäts- und Bischofsstadt Eichstätt (bis ca. 16.00 Uhr)
ab 16.30 Uhr: Abreise

REFERENTEN

Prof. Dr. Werner GUMPEL
: Universität München; Fachmann für Wirtschaft & Wirtschaftsentwicklung in Südost- und Osteuropa
Andrej GURKOW: Journalist der Deutschen Welle (DW) & Buchautor / Köln; Kenner der russischen Medienlandschaft
Prof. Dr. Peter KRUPNIKOW: Universität der Bundeswehr / Neubiberg; neuzeitliche Geschichte Osteuropas, insbes. Baltikum und GUS
Dr. Larissa LISSJUTKINA: Politologin und Soziologin (Akad. der Wissensch. Russlands); freiberufliche Publizistin / Köln
Prof. Dr. Leonid LUKS: Osteuropahistoriker, insbes. Geschichte Russlands & Polens; Stellv. Direktor des ZIMOS / Univ. Eichstätt
Alexander RAHR: Politologe und Publizist; Leiter der Körber-Arbeitsstelle Russl. / GUS am FI der DGAP / Berlin
Dr. Alexei RYBAKOV: Literaturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller; wiss. Mitarbeiter des ZIMOS / Universität Eichstätt
Dr. Georg SEIDE: Osteuropa - & Kirchenhistoriker; Regierungsberater (u.a. Sicherheitspolitik); Priester d. Russ. Orth. Kirche
Friedrich v. HALEM: Rechtsanwalt und Rechtshistoriker / Moskau & München; Fachmann für französisches und russisches Recht

06. - 08. Oktober 2000






Tagung vom 6. - 8. Oktober 2000 in Eichstätt

Das Christentum und die totalitären Herausforderungen des 20. Jh. am Beispiel Russlands, Deutschlands, Italiens und Polens




Freitag, 6. Oktober 2000, Vormittag

9.00 - 9.30 Uhr: Begrüßung
9.30 - 10.00 Uhr: Vladimir Kantor
Der Antichrist” als Thema der russischen Kultur am Vorabend der bolschewistischen Revolution
10.00 - 10.30 Uhr: LjudmilaTsigelman-Dymerskaja
Thomas Mann und Nikolaj Berdjaev über die geistigen und historischen Ursprünge des Bolschewismus und Nationalsozialismus
10.30 - 10.45 Uhr: Diskussion
10.45 - 11.00 Uhr: Pause
11.00 - 11.30 Uhr: Nikolaus Lobkowicz
Ein katholischer Faschist? - zur Lehre Carl Schmitts
11.30 – 12.00 Uhr: Heinz Hürten
Die Kirchenpolitik des Dritten Reiches
12.00 - 12.15 Uhr: Diskussion
12.15 - 12.45 Uhr: Erich Solov'ev
Das Thema des Gottmenschentums und der Fortschrittsreligion in der Philosophie Sergej Bulgakovs
12.45 - 13.00 Uhr: Diskussion
13.00 – 15.00 Uhr: Mittagspause

Freitag, 6. Oktober 2000, Nachmittag

15.00 -15.30 Uhr: Helmut Dahm
Das NICHTS und das WORT - der europäische Nihilismus und das Christentum
15.30 -16.00 Uhr: Valerij Senderov
Der “Tod Gottes” als Thema der Heideggerschen Philosophie
16.00 -16.15 Uhr: Diskussion
16.15 - 16.30 Uhr: Pause
16.30 - 17.00 Uhr: Zeev Bar-Sella
Der Marxismus als untypische gnostische Lehre
17.00 - 17.30 Uhr: Assen Ignatow
Negation und Imitation: das Christentum und der Kommunismus
17.30 - 18.00 Uhr: Diskussion

Samstag, 7. Oktober 2000, Vormittag

9.00 – 9.30 Uhr: Nikolaj Tsimbaev
Die Russisch-Orthodoxe Kirche und die bolschewistische Herausforderung
9.30 – 10.00 Uhr: Georg Seide
Das Moskauer Patriarchat und die Staatsmacht in der Zeit zwischen dem deutsch-sowjetischen Krieg und der Perestrojka
10.00 – 10.15 Uhr: Diskussion
10.15 – 10.30 Uhr: Pause
10.30 – 11.00 Uhr: Rudolf Lill
Staat und Kirche im faschistischen Italien
11.00 - 11.30 Uhr: Sergio Belardinelli
Giovanni Gentile und das Christentum
11.30 – 12.00 Uhr: Leonid Luks Der Kirchenkampf in der UdSSR und im kommunistischen Polen - ein Vergleich
12.00 – 13.00 Uhr: Diskussion
13.00 – 15.00 Uhr: Mittagspause

Samstag, 7. Oktober 2000, Nachmittag

15.00 – 15.30 Uhr: Hans-Jürgen Karp
Die Kirchenführung im Dritten Reich und im stalinistischen Polen angesichts der totalitären Herausforderung
15.30 – 16.00 Uhr: Zygmunt Zielinski
Der Katholizismus in Polen vor und nach 1989
16.00 - 16.15 Uhr: Diskussion
16.15 - 16.30 Uhr: Pause
16.30 – 17.00 Uhr: Franz Joseph Hummel
Der deutsche Katholizismus und die Vergangenheitsbewältigung nach 1945
17.00 – 17.30 Uhr: Nikolaj Gavrjušin
Das Christentum und die “totalitäre Versuchung”
17.30 – 18.00 Uhr: Diskussion

Sonntag, 8. Oktober 2000, Vormittag

9.00 - 9.30 Uhr: Piama Gajdenko
Das Christentum und der Utopismus des 20. Jahrhunderts
9.30 – 10.00 Uhr: Vladislav Lektorskij
Der Postmodernismus und die Krise des Christentums
10.00 – 10.15 Uhr: Diskussion
10.15 – 10.30 Uhr: Pause
10.30 – 11.00 Uhr: Manfred Spieker
Christentum und freiheitlicher Verfassungsstaat
11.00 – 11.30 Uhr: Peter Ehlen
Die Theologie nach Auschwitz
11.30 – 12.30 Uhr: Diskussion




11. Mai 2000



Podiumsdiskussion am 11. Mai 2000, um 15.30 Uhr
Der Zweite Weltkrieg: Erfahrungen und Ergebnisse




Am 11. Mai 2000 kamen zwei hochkarätige Delegationen aus Deutschland und aus Russland in die Aula der Katholischen Universität Eichstätt, um über das Thema "Der Zweite Weltkrieg: Erfahrungen und Ergebnisse" zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde vom ZIMOS in Zusammenarbeit mit dem Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur, Berlin und mit dem Verein für Internationale Kooperation für Wirtschaft und Kultur, Denkendorf, organisiert.
Zu den russischen Teilnehmern gehörten u.a.:
Generalmajor a.D. N.Besborodov, stellv. Vorsitzender des Komitees für Verteidigung der Staatsduma
Dr. V.Anfilov, Militärhistoriker
V.Tretjakov, Chefredakteur der Zeitung Nezavisimaja Gazeta
Botschafter a.D. V.Terechov, Berater im Aussenministerium

Zu den deutschen Teilnehmern gehören u.a.:
Botschafter Dr. Hans Georg Wieck, Leiter der Berater- und Beobachterkommission der OSZE in Minsk (Belarus)
Dr. Gerd Ueberschär, Militärarchiv, Freiburg
Prof. Dr. Franz Seidler, Universität der Bundeswehr, München
Prof. Dr. Ernst Rebentisch, Generaloberstabarzt, Kriegsteilnehmer
Ritter Rüdiger von Reichert, stellv. Generalinspekteur der Bundeswehr a.D., Kriegsteilnehmer
Prof. Dr. Karsten Ruppert, Katholische Universität Eichstätt
Prof. Dr. Leonid Luks, Katholische Universität Eichstätt

Die Diskussion wurde von Prof. Dr. Peter Krupnikow, München/Riga, geleitet.






Christliche Grundlagen
der Wirtschaft und Politik

Eine Tagung für junge Politiker und Unternehmer




Juni 1997
Ljubljana, Slowenien

Auf Anregung des Botschafters der Republik Slowenien beim Heiligen Stuhl hat die Homeland Foundation , New York, das ZIMOS gebeten, in der slowenischen Hauptstadt einen dreitägigen Kurs für junge Politiker und Unternehmer über christliches Handeln in einer säkularisierten Welt zu gestalten. Der Kurs fand unter Leitung von Prof. Dr. Nikolaus Lobkowicz statt.







Der Spätstalinismus und die "jüdische Frage"
Symposium zur antisemitistischen Wendung des Kommunismus




5. - 7. Mai 1997
Universität Eichstätt

Die Stalinsche Politik gegenüber den Juden gibt der Forschung noch viele Rätsel auf. Einerseits versuchte Moskau, die jüdische Karte zu spielen, und gründete zu diesem Zweck im April 1942 das Jüdische Antifaschistische Komitee, das an die jüdische Öffentlichkeit im Westen appellierte, die Sowjetunion in ihrem Überlebenskampf zu unterstützen. Zur gleichen Zeit begann aber die Kremlführung mit rassischen Säuberungen, um einige sowjetische Institutionen von der sog. "jüdischen Dominanz" zu befreien. Diese Ambivalenz trat auch nach der Bezwingung des Dritten Reichs immer wieder auf. Einerseits setzte sich die UdSSR vehement für die Gründung des Staates Israel ein. Zugleich aber bekämpfte die Moskauer Führung brutal den sog. "jüdischen Nationalismus" in der Sowjetunion selbst und schürte antisemitische Emotionen im Lande mit Hilfe der sog. "antikosmopolitischen" Kampagne. Alle diese Widersprüche bedürfen einer Erklärung. In den letzten Jahren der Stalinschen Herrschaft (etwa ab 1951) begann die sowjetische Judenpolitik ihre Ambivalenz zu verlieren und wurde beinahe offen antisemitisch. Auch diese politische Wende gibt der Forschung Rätsel auf. Unklar ist auch die Tatsache, warum der Prozeß gegen führende Vertreter des Jüdischen Antifaschistischen Komitees (Mai - Juli 1952), der mit dreizehn Todesurteilen endete, geheim blieb, der Slánský-Prozeß hingegen (November 1952), der eine neue Terrorwelle gegen die Juden einleiten sollte, öffentlich verlief.
Die Tagungsbeiträge sind 1998 in der Schriftenreihe des ZIMOS erschienen.









Gegenwärtige Mythos-, Magie
und Religionsforschung

Zweites Symposium des Zentrums zum Studium deutschen Philosophie und Soziologie, Moskau




10. bis 16. März 1997
Universität Eichstätt

Mit Unterstützung der Volkswagen-Stiftung ist im Rahmen des Philosophischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften (Moskau) ein "Zentrum zum Studium der deutschen Philosophie und Soziologie" entstanden, das sich vornehmlich mit religionsphilosophischen Traditionen befaßt. Der Sekretär des Moskauer Zentrums, Prof. Dr. Ilja Kassavine, war zwei Jahre lang Krupp-Stipendiat in Eichstätt. Nach einem ersten Symposium in Moskau im Januar 1995, bei dem unter anderen Prof. Lobkowicz referierte, fand das zweite Symposium nun in Eichstätt stattf. Teilnehmer waren zehn deutsche und zehn russische Wissenschaftler.

Die Tagungsbeiträge sind in Moskau veröffentlicht worden.

Im Rahmen dieses Projekts konnten drei junge russsische Philosophen an der Eichstätter Universität Forschungsstipendien der Volkswagen-Stiftung wahrnehmen, die es ihnen erlaubten, ihre wissenschaftlichen Untersuchungen abzuschließen.








Kirche in der demokratischen Gesellschaft
in der freien Gesellschaft

Das Beispiel Polens nach der Wende




Dienstag, den 21. Mai, bis Samstag, den 25. Mai 1996
Universität Eichstätt

Polen galt bis 1989 weltweit als das Land des erfolgreichsten christlichen Widerstandes gegen das Joch des Kommunismus. In den achtziger Jahren sahen selbst polnische Atheisten, die früher mit der kommunistischen Ideologie sympathisiert hatten, in der Kirche die letzte Zuflucht humaner Werte. Dennoch scheint es nach der "Wende" der Kirche auch und gerade in Polen nicht gelungen zu sein, sich problemlos dem postkommunistischen Ringen um eine demokratische Staatsordnung und eine soziale Marktwirtschaft zu stellen.

So ist auch die "antikommunistische Notkoalition" von Katholiken und linken Dissidenten, wie sie Adam Michnik 1977 in seinem Aufsehen erregenden Buch "Die Kirche und die polnische Linke" vorgeschlagen hatte, in Polen nach der politischen Wende von 1989/90 auseinandergebrochen. Umso fruchtbringender war es, daß sich Vertreter dieser Gruppierungen bei der Eichstätter Tagung wieder zusammensetzten. Unter anderem nahmen teil:

Waclaw Dlugoborski, Wirtschafts- und Sozialhistoriker und Kurator für Forschungsfragen in der Gedenkstätte Auschwitz, Breslau
Kazimierz Dziewanowski, Publizist, Warschau, von 1990 bis 1993 Botschafter Polens in den USA
Jerzy Holzer, Historiker, Warschau
Waclaw Hryniewicz, Professor für Ökumenische Theologie, Lublin
Leszek Kolakowski, Philosoph, Oxford
Adam Michnik, Chefredakteur von Gazeta Wyborcza, der größten polnischen Tageszeitung
Bischof Tadeusz Pieronek, Generalsekretär der Polnischen Bischofskonferenz, Warschau
Józef Tischner, Theologe, Krakau

Einleitend behandelte Leonid Luks, Eichstätt, die "Bedeutung der Kirche für die Befreiung Polens vom Kommunismus".

Die Tagungsbeiträge sind 1998 in der Schriftenreihe des ZIMOS erschienen.








Czech-German Banking Symposium
Die tschechische Republik als Finanzplatz




Freitag, den 24. November, bis Samstag, den 25. November 1995
Hotel Kempinski - Vier Jahreszeiten, München

Führungskräfte und leitende Mitarbeiter von tschechischen Banken sowie von deutschen Instituten mit Stützpunkten und geschäftlichen Interessen in der Tschechischen Republik sind am 24. und 25. November im Münchener Hotel Vier Jahreszeiten zu einem Symposium zusammengekommen, zu dem das ZIMOS eingeladen hatte. Gegenstand der Referate war die Tschechische Republik als Banken- und Finanzplatz. Eine Beurteilung der politischen Funktion der Banken im Hinblick auf die langfristigen tschechischen Wirtschaftsinteressen ging dabei einher mit Analysen der Marketingstrategien ausländischer Banken. Zu den Referenten zählten unter anderen der Gouverneur der Tschechischen Nationalbank, Josef To ovsk , und der Generalsekretär des Tschechischen Bankenvereins, Dr. Ivan Angelis. Prominenter Vertreter des deutschen Bankwesens war Peter M. Schmidhuber, Mitglied des Direktoriums der Deutschen Bundesbank. Die Organisation des Symposiums hatte Prof. Dr. Leo Schuster vom Ingolstädter Lehrstuhl für Allg. Betriebswirtschaftslehre, Finanzierung und Bankbetriebslehre übernommen.










Diözesane Verwaltungen
in der freien Gesellschaft

Ein Kurs für Mitarbeiter in Bistümern Mittel und Osteuropas



6. bis 18. Februar 1995
Eichstätt, Kolpinghaus

In Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Kirche in Not/Ostpriesterhilfe e.V., Königstein i.T. hat das ZIMOS einen zweiwöchigen Kurs veranstaltet, der organisatorische Fragen der Bistumsverwaltung nach der politischen Wende und der Wiedererlangung der Religionsfreiheit in Mittel- und Osteuropa behandelte. Insgesamt nahmen an der Weiterbildungsveranstaltung 23 Generalvikare, Bischofssekretäre und Mitarbeiter diözesaner Verwaltungen teil.







"Ein Europa der Europäer,
nicht der Bürokraten"
Arbeitstagung der in Mittel- und Osteuropa tätigen Stiftungen





Freitag, den 18. November 1994, Flughafen-Hotel Kempinski, München

Vertreter von 29 verschiedenen Stiftungen, die in Mittel- und Osteuropa tätig sind, folgten der Einladung des ZIMOS zu einem Erfahrungsaustausch über die Zusammenarbeit mit staatlichen und nichtstaatlichen Partnern in den Ländern des ehemaligen Ostblocks.