Bits und Bytes in der Universitätsbibliothek -
Kurze Skizze des Informationsspektrums in elektronischer Form (II):
Literaturdatenbanken

Dr. M. Löffler


Einen Überblick über das Informationsangebot zu einem Thema zu gewinnen erfordert heute in vielen Fällen keinen so großen Aufwand mehr wie vor zehn Jahren - "Datenbanksuche statt mühsam Blättern"! Aber, was gibt es denn da so?

Literaturdatenbanken weisen systematisch Informationen nach, und zwar nach bestimmten Kriterien: Das kann ein Zeitraum sein, ein Fach(-gebiet), ein Land, ein Sprachraum, ein oder mehrere Medientypen oder Möglichkeiten des Zugriffs auf einen Titel. Nun kennt man Bibliotheks-, Buchhandelskataloge und Bibliographien teilweise schon seit Jahrhunderten, aber erst die CD-ROM als Speichermedium ermöglichte zu Beginn der 90er Jahre den vergleichsweise kostengünstigen und standortungebundenen Vertrieb bibliographischer Daten und damit den Durchbruch der Literaturdatenbank.

Sie kennen möglicherweise den webOPAC und wissen, dass hier der Bestand der Universitätsbibliothek Eichstätt-Ingolstadt nachgewiesen ist, allerdings ohne Zeitschriftenartikel. Ein Manko, denn je nach Fach können Zeitschriften ein zentrales Mittel wissenschaftlicher Kommunikation darstellen. Und, der Bestand der Universitätsbibliothek bietet in jedem Fall nur ein Fenster zur nationalen und internationalen wissenschaftlichen Kommunikation zu einem Themengebiet.

Etwas größer wird das Fenster, wenn Sie systematisch in den Katalogen der deutschen Bibliotheksverbünde - Sie kennen den "Bayerischen Bibliotheksverbund" durch die Fernleihe - sowie in Katalogen großer nationaler und internationaler Bibliotheken recherchieren. Der "Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK)" bietet dazu eine komfortable Suchoberfläche, die über die Homepage der Universitätsbibliothek erreichbar ist: -> Schnelleinstieg -> KVK. Ungeachtet der skizzierten Einschränkungen von Bibliothekskatalogen im Hinblick auf Vollständigkeit und Zeitschriftenartikel, bieten sie doch einen passablen Überblick zu Themen, die nicht durch Fachdatenbanken oder Nationalbibliographien abgedeckt werden. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob sie nicht auch aktueller als andere Datenbanken sind.

Nationalbibliographien verzeichnen - der Name sagt es schon - den Bestand eines Landes, und zwar systematisch. Mag es auch einige Zeit dauern, so kann man sich dennoch sicher sein, den größten Teil des Literaturbestands eines Landes vor sich zu haben. Aber, auch hier werden keine Aufsätze erfasst. Ein fächerübergreifendes Angebot im deutschsprachigen Raum dazu bietet die "Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur (IBZ)": Hier wird ein ausgewählter Pool an Zeitschriften regelmäßig ausgewertet. Ein interessantes Angebot also für Themengebiete, für die es keine eigenen fachspezifischen Datenbanken gibt. Auch andere Medientypen können in Nationalbibliographien gesondert behandelt werden: Im deutschsprachigen Bereich sind das etwa die Rezensionen, die Hochschulschriften und Kongressberichte.

Größere Aktualität als Nationalbibliographien bieten Buchhandelskataloge ("Verzeichnisse lieferbarer Werke"), denn sie dienen dem Handel ja als Informationsquelle.

Fachspezifische Datenbanken bieten einen Überblick über das nachweisbare Informationsangebot innerhalb eines Faches und i.d.R. für einen Sprachraum. Ein besonderes Anliegen ist es, systematisch wichtige Zeitschriften auszuwerten. Ein Verzeichnis der ausgewerteten Zeitschriften verschafft Klarheit, was der Benutzer erwarten kann. Aber auch Medientypen wie Kongressberichte, Graue Literatur, Sammelwerksbeiträge teilweise auch Internetdokumente werden manchmal mehr oder weniger systematisch erfasst. Mit den Internetdokumenten tun sich alle Datenbankanbieter schwer, denn eine längerfristige Zugangsmöglichkeit zum nachgewiesenen Dokument, und zwar in unveränderter Form, ist häufig nicht sichergestellt. Eine rückwirkende Pflege des Titelangebots verursacht aber zusätzliche Kosten. Vor der Suche sollte man sich einen Überblick verschaffen, wie aktuell eine Fachdatenbank ist, nicht dass Sie unbemerkt aktuelle Diskussionen verpassen, nur weil die Datenbank nicht aktuell genug ist. Prüfen Sie dafür etwa anhand für sie relevanter Zeitschriften, welches Heft zuletzt eingearbeitet wurde. Ein besonderes Angebotsplus ist bei vielen Fachdatenbanken die ausgefeilte inhaltliche Erschließung. Vom webOPAC her kennen Sie die Schlagwort- und Notationssuche; Literaturdatenbanken aber bieten häufig neben fachspezifischen Schlagwortsystemen (Thesaurus) auch Abstracts. Sie erleichtern die Entscheidung, ob ein Titel relevant sein könnte. Für die Literatursuche lässt sich zusammenfassend feststellen, dass es häufig sinnvoll ist, auf mehrere Suchinstrumente zurückzugreifen. Zu Beginn der Recherche, sollte man sich Klarheit über das Angebot der einzelnen Literaturdatenbank verschaffen:

Und, wie sieht es dann mit der Suche aus? Nach dem Start wird der Interessent zunächst häufig mit dem Angebot unterschiedlicher Suchoberflächen konfrontiert:

Es gibt Suchstrategien, die je nach Aufgabe und Vorwissen sinnvoll sind; im Rahmen von Schulungen kann näher auf Ihre Fragen eingegangen werden. Hier erfahren Sie auch mehr zur Suchsyntax der für Sie relevanten Datenbank (Suchkategorien, Verknüpfungsoperatoren, Trunkierung/Maskierung, Formale Hinweise etc.) und zum Festhalten der Suchergebnisse, URL: http://www-ub.ku-eichstaett.de/service/schulungen/index.html; Ansprechpartnerin ist Frau Bauch (Tel.: 93-1479). Ja, und wo lassen sich diese Datenbanken nun finden? Die "ELib Eichstätt" (Homepage der UB: Button "ELib") dient als Zugangsportal für alle elektronischen Ressourcen der Universitätsbibliothek (vgl. INKUERZE 1/01) und bietet zudem auch Informationen zu den einzelnen Datenbanken. Beim Start einer Datenbank kann es Ihnen allerdings mal passieren, dass Sie warten müssen - dann sind alle erworbenen Lizenzen belegt. Literaturdatenbanken vereinfachen und beschleunigen die Literatursuche, sie kosten aber auch ihren Preis. Versuchen Sie es später noch mal - und beenden Sie Ihre Sitzung nach dem Recherchieren korrekt, um auch Anderen rasch einen Zugang zu ermöglichen.


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