Brennen "eigener" CDs

K. Neudecker


Aufgrund der Zunahme von Multimedia-Anwendungen in den letzten Jahren benötigen Programme und Daten in zunehmendem Maße immer mehr Speicherplatz. Vor zwanzig Jahren lag der Schwerpunkt bei den Computer-Anwendungen noch bei reinen Zahlen, die in verschiedene Berechnungen einbezogen wurden. Die Dateigröße betrug damals maximal einige Kilobyte. Vor etwa zehn Jahren verlagerten sich die Anwendungen mit dem verstärkten Einsatz von PCs zunehmend in Richtung Textverarbeitung. Die Dateigrößen wuchsen, blieben aber meist noch unter einem Megabyte. Die letzten Jahre brachten den Siegeszug von Multimedia. Gespeichert wurden nun hauptsächlich Bilder und Graphiken - der dazu benötigte Speicherplatz explodierte.

Während der Arbeitsspeicher und die Größe der Festplatten diese Entwicklung mitmachten, blieben die Disketten seit ziemlich genau zehn Jahren unverändert auf maximal 1,44 Megabyte stehen. Programmhersteller umgingen diese Entwicklung, indem sie ihre Produkte in zunehmendem Maße auf CD anboten (Man stelle sich die Installation eines Softwarepaketes wie WordPerfect Suite, das heute etwa 200 Megabyte groß ist, von Diskette vor dots Es wären mehr als 100 Disketten notwendig!).

Der Datenumfang wächst jedoch nicht nur bei den Programmpaketen, sondern auch bei den Daten, die die Benutzer damit erstellen. Bei größeren Projekten kommen so schnell Daten im Umfang von mehreren hundert Megabyte zusammen. Abgesehen von Wechselplattenlaufwerken (ZIP-Drive etc.) hatten Anwender bisher keine Möglichkeit, größere Datenmengen auf ein transportables Medium abzuspeichern.

Um diesen Engpaß zu umgehen, schaffte das Rechenzentrum nun einen CD-Schreiber, auch CD-Brenner genannt, an. Mit ihm lassen sich CDs mit einer maximalen Kapazität von 650 Megabyte beschreiben. Zwar lassen sich die dabei verwendeten CDs nur einmal beschreiben, dafür sind die Daten auf ihnen anschließend sicherer als auf herkömmlichen magnetischen Disketten oder Wechselplatten gespeichert.

Dieser Artikel soll eine Beschreibung liefern, wie Daten mit dem CD-ROM-Brenner im Rechenzentrum der Katholischen Universität Eichstätt auf CDs geschrieben werden können. Der im Raum eO-005 zu diesem Zweck bereitgestellte Arbeitsplatz besteht aus einem Pentium-PC, auf dem das Betriebssystem WINDOWS NT 4.0 eingesetzt wird, einem CD-Recorder Yamaha CDR100 sowie der Software GEAR 4.0 zum Schreiben (und Lesen) von CD-ROMs.

Schritt 1: Zusammenstellen der Daten

Das Zusammenstellen und Sortieren der Daten für die CD-ROM erfolgt am besten auf einem der PCs in den Rechner-Pools des Rechenzentrums oder auf einem Lehrstuhl-PC. Hierbei empfiehlt es sich ein Unterverzeichnis anzulegen, in dem alle Daten so in Unterverzeichnissen sortiert sind, wie sie später auch auf der CD-ROM angeordnet sein sollen. Anschließend muss vom Rechenzentrum ein Verzeichnis am Server freigegeben werden, über das die Daten auf den PC mit dem CD-ROM-Brenner kopiert werden können. Dies kann über das Sekretariat des Rechenzentrums veranlasst werden; dort können auch die notwendigen CD-ROM-Rohlinge erworben werden. Am PC mit dem CD-ROM-Brenner müssen die Daten nun zuerst vom Netz auf das lokale Laufwerk D: kopiert werden. Bevor mit Schritt 2 weitergemacht wird, muss das Bereitstellen und Sortieren der Daten abgeschlossen sein.

Schritt 2: Erstellen eines Image

Das Programm GEAR 4.0 zum Brennen von CD-ROMs wird am PC mit dem CD-ROM-Brenner unter dem Betriebssystem WINDOWSNT 4.0 direkt über das gleichnamige Icon vom Desktop aus gestartet. Nach einigen Minuten erscheint dann das GEAR-Hauptfenster.

Im Hauptfenster von GEAR ist zuallererst unter CD-Typ & Einstellungen die Auswahl CD-ROM einzustellen. Unter Erstellen... ist anschließend eine neue Image-Datei anzulegen. In ihr wird gespeichert, welche Daten von der Festplatte in welcher Anordnung auf die CD-ROM geschrieben werden sollen.

Nach Auswahl von Erstellen... erscheint das folgende Fenster. In ihm ist im oberen Bereich der Pfad (dieser sollte immer der des Standard--Verzeichnisses D:\image sein) und Dateiname für die zu erstellende Image-Datei anzugeben, die die Endung .vol besitzen sollte. Im unteren Bereich ist die Größe der CD-ROM auszuwählen. Normale CD-ROMs besitzen eine Größe von 74 Minuten

(für Musik), was einer Datenmenge von 650 MB entspricht. Nach der Eingabe des Dateinamens und der Überprüfung der korrekten Image-Größe, kann dieses Fenster mit OK verlassen werden (Bei diesem Beispiel wird im Folgenden davon ausgegangen, daß die Image-Datei den Namen test.vol erhält.). GEAR stellt dem Benutzer nun eine Frage, wobei unklar bleibt, was das Programm eigentlich will... Die richtige Antwort ist dennoch Ja.

Das Hauptfenster von GEAR, zu dem zurückgekehrt wird, hat sich nun etwas verändert. Am oberen Rand erscheint der Name der zuvor erstellten Image-Datei und deren maximale Größe (74 Min. = 650 MB Speicherplatz). Die zuvor erstellte Image-Datei kann nun mittels Bearbeiten.. bearbeitet werden.

Es öffnet sich nun der Daten-Editor von GEAR. Bei ihm ist zuerst links oben das Laufwerk auszuwählen, in dem sich die unter Schritt 1 zusammengestellten Daten befinden (in der Regel D:). Das Fenster des Daten-Editors ist in zwei Bereiche unterteilt: Das obere zeigt die Dateien und Verzeichnisse auf dem zuvor ausgewählten Laufwerk an. Das untere zeigt eine Voransicht der zukünftigen CD-ROM an.

Die Dateien und Verzeichnisse, die auf die CD--ROM geschrieben werden sollen, können nun mit dem Mauszeiger vom oberen Fenster in das untere bewegt werden. (Bitte noch nicht gleich ausprobieren, sondern erst weiterlesen!!!). Dabei können nur die Verzeichnisse und Dateien in der rechten Hälfte der beiden Fenster bewegt werden. Der am Anfang von Schritt 1 angegebene Pfad und Name der Image-Datei muss hier nicht mit kopiert werden, d.h., in unserem Beispiel muss die Datei d:\image\test.vol an dieser Stelle nicht mit kopiert werden. Diese Datei dient lediglich zur Speicherung, welche Dateien von der Festplatte auf die CD kopiert werden sollen.

Bevor die Daten jedoch in das untere Fenster kopiert werden, ist es wichtig festzulegen, wie die Dateinamen behandelt werden sollen. Eine falsche Auswahl an dieser Stelle kann dazu führen, dass die Daten auf der zu erstellenden CD-ROM nicht unter jedem Betriebssystem (MS-DOS/Windows 3.1x, Windows95,Windows NT) genutzt werden können.

Da der CD-ROM-Brenner und GEAR unter dem Betriebssystem Windows NT laufen, das lange Dateinamen und Sonderzeichen problemlos zulässt, empfiehlt es sich, für das Erstellen eigener CD-ROMs folgende Regeln zu beachten, je nachdem, unter welchen Betriebssystemen die Dateien später genutzt werden sollen:

ACHTUNG: Normalerweise sind die langen Verzeichnis- und Dateinamen von Windows95 und Windows NT auch problemlos unter MS-DOS/ Windows 3.1x lesbar, da sie dann gekürzt dargestellt werden. Dies ist beim Brennen von CD-ROMs nicht der Fall!} Sollen die Daten unter MS-DOS lesbar sein, muss das rechte Symbol der Schaltleiste gewählt werden.

Nachdem nun festgelegt wurde, wie die Dateinamen von GEAR zu behandeln sind und eine dementsprechende Einstellung vorgenommen wurde, können die Verzeichnisse und Dateien ausgewählt werden, die auf die CD--ROM geschrieben werden sollen. Wie bereits weiter oben beschrieben, sind sie dazu in der rechten Bildschirmhälfte des Daten-Editors vom oberen Fenster in das darunter liegende zu verschieben.

GEAR benötigt nun einige Zeit, die einzelnen Dateien zu registrieren, anschließend erscheinen sie auch auf dem unteren Fenster (Hat man die Dateien unter Schritt 1 gleich so auf der Festplatte sortiert, wie sie später auf der CD erscheinen sollen, so kann man bei gedrückter Strg- oder Shift-Taste alle Dateien auf einmal markieren und anschließend auf einmal verschieben.).

Der Daten-Editor kann nun im Menü Datei unter Schließen geschlossen werden und man gelangt in das Hauptfenster von GEAR zurück.

Genau wie bei einer Diskette oder Festplatte kann der CD nun ein Name (Label) gegeben werden. Im GEAR-Hauptfenster ist dazu in der linken Hälfte unter CD-Typ & Einstellungen auf Einstellungen zu klicken:

Im Einstellungen--Fenster, das am Bildschirm erscheint, kann unter Volumen--Kennzeichnung der Name der CD-ROM angegeben werden (maximal 11 Zeichen):

Schritt 3: Schreiben der Daten

Sämtliche Einstellungen spielten sich bisher in der linken Hälfte des GEAR-Hauptfensters ab, in dem die Einstellungen vorgenommen werden, die sich auf die Daten beziehen, die auf die CD-ROM zu schreiben sind. Nun wenden wir uns der rechten Hälfte zu, unter der die Einstellungen vorgenommen werden, die das Schreiben der Daten auf die CD betreffen.
Jetzt ist außerdem der beste Zeitpunkt, die CD-ROM einzulegen, auf die die Daten geschrieben werden sollen (CD-ROM-Rohling).

3.1 Überprüfen des Geräte-Typs und Einstellen der Schreibgeschwindigkeit

Bevor es an das eigentliche Schreiben der Daten geht, sind die Einstellungen von GEAR zu überprüfen und ggf. zu ändern. Unter Gerät ist zuerst der Typ des Aufnahmegeräts (CD-Brenner-Typ) zu überprüfen. Dieser muss, wie in den Abbildungen Recorder: YAMAHA CDR100 1.12 heißen. Gegebenenfalls ist er zu ändern. Der im Rechenzentrum vorhandene CD-ROM-Schreiber kann die Daten mit maximal 4facher Geschwindigkeit lesen und mit maximal 2facher Geschwindigkeit schreiben. Beim Erstellen eigener CDs kann der Schreibvorgang nur mit einfacher Geschwindigkeit erfolgen. Wurden zuvor CDs kopiert, so kann für den Schreibvorgang noch eine doppelte Geschwindigkeit voreingestellt sein. Damit beim Schreiben der CD mit den eigenen Daten keine Probleme auftreten, empfiehlt es sich in diesem Fall auf einfache Geschwindigkeit umzustellen. Die Geschwindigkeit, mit der im Moment geschrieben wird, ist an folgender Stelle am Hauptfenster von GEAR abzulesen:

In diesem Fall ist die Geschwindigkeit für das Erstellen eigener CDs richtig eingestellt. Sollte hier jedoch 2x stehen, so kann dies gleich darüber unter Einstellungen geändert werden:

Das Programm fragt nun, ob die Änderungen bei den Voreinstellungen für GEAR gespeichert werden sollen. Hier ist Nein auszuwählen - die Änderungen bleiben dann nur bis zum Beenden von GEAR gespeichert.

3.2 Testdurchlauf

Will man ganz vorsichtig sein bzw. gab es beim letzten CD-ROM-Schreibversuch Probleme, so empfiehlt es sich, einen Testdurchlauf des eigentlichen Schreibvorgangs zu machen. Dabei werden die Daten wie beim eigentlichen Schreiben komplett an das CD-Laufwerk geschickt, aber von diesem nicht auf die CD geschrieben. Ist man weniger vorsichtig bzw. weiß man, dass eigentlich alles klappen müsste, kann man den Testdurchlauf - der genauso lange wie ein normaler Schreibvorgang dauert - überspringen (weiter mit 3.3).
Der Testdurchlauf wird durch klicken auf Test gestartet:

GEAR fragt nun an, ob im Anschluss an den Testlauf die CD direkt geschrieben werden soll oder nicht. Bei Ja wird nach dem Testvorgang direkt die CD geschrieben. Treten jedoch während des Testvorgangs Fehler auf, so wird der Schreibvorgang nicht gestartet. Nach dem Testdurchlauf wird die CD von dem Laufwerk ausgeworfen und muss - entsprechend der Anweisung des Programms - nach einer kurzen Pause wieder zum Schreiben eingelegt werden.
Während des Testdurchlaufs erscheint eine Anzeige mit dem Fortschritt des Durchlaufs.

3.3 Schreiben der CD

Hat man keinen Testdurchlauf durchgeführt oder nur einen Testdurchlauf ohne anschließendes Schreiben, so muss man nun den eigentlichen Schreibvorgang starten. Dazu ist Schreiben auszuwählen:

Anschließend öffnet sich ein Fenster, das auch erscheint, wenn die CD direkt nach dem Testdurchlauf geschrieben werden soll.

Während des Schreibvorgangs erscheint genau wie während des Testdurchlaufs ein Statusfenster, das über den Fortschritt des Vorgangs informiert. Der obere der beiden Balken informiert über den Fortschritt des Schreibvorgangs.

Beim Schreibvorgang sind der Computer und das CD-Laufwerk sehr empfindlich. Zu unterlassen sind während dieser Zeit: andere Arbeiten mit dem PC (sowohl der Aufruf von anderen Programmen, wie auch von Hilfe auf dem Statusfenster), stärkere Erschütterungen des Computer oder des Tisches auf dem sich der Computer befindet, das Ein- oder Ausschalten von Monitoren in der Umgebung des Computers (ca. 1 Meter; bereits eingeschaltete Monitore stören den Schreibvorgang nicht, das Ein- und Ausschalten von Monitoren verursacht jedoch einen elektromagnetischen Impuls, der die Elektronik des CD-Laufwerks stört. Im Unterschied zum "Lesen von CD" kann dieser jedoch beim "Schreiben einer CD" nicht durch einen erneuten Versuch kompensiert werden.).

Am Ende des Schreibvorgangs zeigt GEAR für einige (längere) Zeit an, dass es den Schreibvorgang gerade beendet. Hier muss man sich aber noch etwas gedulden, bis die fertige CD-ROM automatisch vom Laufwerk ausgegeben wird.

Will man weitere Kopien dieser CD erstellen, so legt man nach dem Fertigstellen einer CD einen neuen CD-ROM-Rohling ein und beginnt erneut am Anfang dieses Abschnitts (3.3).

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