Die Graphische Sammlung der Universitätsbibliothek im Internet

A. Kleinert


Seit Ende September 1998 ist der Katalog der Graphischen Sammlung der Universitätsbibliothek, die in der Handschriftenabteilung in der Staats- und Seminarbibliothek, Hofgarten 1, aufbewahrt wird, im Internet zu finden. Genauer gesagt nur ein Teil des Katalogs, da die Sammlung früher auf Katalogkärtchen katalogisiert wurde und diese nun nach und nach am PC erfasst werden müssen. Ein nicht unerheblicher Teil des derzeitigen Bestandes von etwa 82.000 Einheiten ist derzeit noch unkatalogisiert. Geplant ist, es nicht bei den reinen Katalogdaten zu belassen, sondern auch die Graphiken selbst einzuscannen, sobald die dafür notwendigen Voraussetzungen gegeben sind.

Worum handelt es sich bei der Graphischen Sammlung? Aufbewahrt werden Blätter mit graphischen Druckverfahren aller Art, vom mittelalterlichen Holzschnitt über Kupferstiche und Radierungen mit all ihren Variationen (wie z.B. Aquatinta, Schabkunst) über Lithographien und Holzstiche bis zum modernen Siebdruck, dazu alte und neue Fotografien und Postkarten, außerdem Mikrofilme von Handschriften und verfilmte Drucke. Darüber hinaus finden sich auch die verschiedensten Handzeichnungen, von Bleistiftzeichnungen bis zum Aquarell. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf Eichstätt und seiner Region, wobei für Ansichten von Eichstätt Vollständigkeit angestrebt und auch nahezu erreicht wird. Relativ große Gruppen sind die der Andachtsbilder und Portraits, etwas kleiner die der Exlibris. Besonders schöne Stücke finden sich auch in der Gruppe der Künstlergraphik.

Etliche Jahre lang wurde die Graphische Sammlung von Hand oder per Speicherschreibmaschine auf Kärtchen katalogisiert und in einem nur dem Personal der Handschriftenabteilung zugänglichen Katalog nachgewiesen. Da die Suchmöglichkeiten in einem Kartenkatalog naturgemäß begrenzt sind, wurde nach einer neuen Lösung gesucht und diese 1992 in Form von LARS 5.5 (DOS-Version) auch gefunden, ein Programm, das bis heute problemlos läuft. Gekauft wurde damals eine Einzelplatzversion, installiert wurde sie auf einem extra angeschafften 80386er PC mit 160 MB Festplatte. Nachdem die Datenbank eingerichtet war, was sich bei der DOS-Version als relativ unproblematisch herausstellte, wurde nur noch an dieser Datenbank katalogisiert, die auch die Grundlage der jetzigen Datenbank darstellt. Vorteil war einerseits die große Flexibilität des Programms bei der Katalogisierung, wodurch wirklich alle Eventualitäten abgedeckt werden konnten, zum anderen natürlich die komfortablen Suchmöglichkeiten, auch bei komplexen Anfragen, die immer wieder an die Mitarbeiter der Handschriftenabteilung herangetragen werden (z.B. ``Was haben Sie für Kupferstiche des 17. Jahrhunderts?''). Die Katalogisate selbst wurden auf Kärtchen ausgedruckt und in den oben erwähnten Katalog eingelegt.

Im Laufe der Zeit entstand nun der Wunsch, auch den Benutzern der Graphischen Sammlung einen Katalog zur Verfügung zu stellen und darüber hinaus weiteren Mitarbeitern der Handschriftenabteilung die Katalogisierung zu ermöglichen. Da LARS 5.5 inzwischen veraltet ist, wurde nach einem Nachfolgesystem Ausschau gehalten, wobei auch andere Anbieter bzw. Systeme in Betracht gezogen wurden. Ergebnis der Suche war die nun vorliegende Version, eine ``LARS II WWW Retrieval Serverlizenz'', die auf LARS II, der Windows-Version von LARS, beruht. Grundlage der Entscheidung für dieses System war nicht nur die Übererfüllung der geschilderten Anforderungen hinsichtlich weiterer Eingabe- und Benutzerarbeitsplätze durch die Zurverfügungstellung der Daten im Internet mit beliebig vielen Recherchezugängen, sondern auch die vergleichsweise einfache Konvertierung der Daten (die dann doch nicht immer ganz so einfach war) und die ansprechende Gestaltung des Programms, neben der schon in der alten Version bewiesenen Flexibilität. Diese neue Datenbank befindet sich nun auf einer WindowsNT-ServerStation in der Zentralbibliothek, Universitätsallee 1, und wird vom EDV-Referat der UB betreut, während die Mitarbeiter der Handschriftenabteilung nur noch für den Inhalt der Datenbank verantwortlich sind. Da die Datenbank mit Frames und neuen JavaScript-Funktionen arbeitet, ist für eine funktionierende Darstellung mindestens die Version Netscape Navigator 3.01 Gold bzw. Netscape Communicator 4.01a erforderlich. JavaScript-Fehlermeldungen können bei älteren Versionen verstärkt auftreten. Die unterschiedlichen Versionen des Microsoft Internet Explorers können ebenfalls Fehlermeldungen hervorrufen, da diese JavaScripts nur unvollständig implementieren. Ab Version 4.01 soll dieses Problem jedoch der Vergangenheit angehören. Aber ein Versuch lohnt sich selbstverständlich auch mit älteren Versionen.

Doch nun zur Suche im Katalog selbst. Aufgerufen wird die Datenbank entweder über die Homepage der UB, auf der ein entsprechender Link ( Graphische Sammlung ) geschaltet ist, oder durch direkte Eingabe der Adresse http://nonbook.ku-eichstaett.de/. Es erscheint der Eröffnungsbildschirm mit grundlegenden Informationen; durch Maus-Klick auf den START-Button erreicht man das Recherche-Fenster. Hier kann man einen oder mehrere Suchbegriffe eintragen; sollten Sie zunächst unsicher sein, was für Begriffe überhaupt vorkommen, können Sie das Fragezeichen rechts neben dem entsprechenden Suchfeld anklicken und erhalten dann im Fenster neben der Recherchemaske eine Übersicht über die im jeweiligen Feld vorhandenen Einträge, die Sie auch per Mausklick in das Suchfeld übernehmen können. Sollten Ihnen die standardmäßig angezeigten Suchfelder nicht genügen, können Sie diese durch andere ersetzen. Dazu klicken Sie auf das entsprechende Feld, z.B. ``Fußnote'' (in diesem Feld befindet sich übrigens die physische Beschreibung der jeweiligen Graphik, also Technik, Größe, Kolorierung usw.). Daraufhin erscheint im rechten Frame eine Übersicht aller vorhandenen Recherchefelder, und durch Anklicken eines dieser Felder ersetzen Sie das zuvor ausgewählte durch das neue Feld. Unterhalb der Recherche-Maske stehen mehrere ``Tips'' zur Suche, außerdem kann man zu jedem Fenster einen entsprechenden Hilfetext aufrufen.

Jetzt ein konkretes Beispiel. Da es ja wieder weihnachtet, wie man unschwer an den schon seit Wochen zum Kauf angebotenen Lebkuchen usw. erkennen kann, wollen Sie mal sehen, was denn die Graphische Sammlung zu diesem Thema bietet, denn vielleicht eignet sich ja das eine oder andere Blatt als Reproduktion auch für private Zwecke. Also rufen Sie die Datenbank wie oben beschrieben auf, geben im Recherche-Fenster im Suchfeld Schlagworte ganz einfach weihnachten ein

und klicken mit der Maus auf die Schaltfläche Start Anfrage (unterhalb des Recherche-Fensters). Sie erhalten dann folgendes Ergebnis:

Also auf ein Neues. Zurück zum Recherche-Fenster kommen Sie, indem Sie mit der Maus auf den entsprechenden Button (Recherche ) klicken oder den Back-Button Ihres Browsers verwenden. Dort löschen Sie Ihre alte Anfrage, entweder im Suchfeld selbst, oder durch Klick auf Neue Anfrage. Bei der Suche nach zwei oder mehr Begriffen in einem Feld müssen diese, wie auch bei vielen CD-ROM-Datenbanken, durch und verknüpft werden. Bei LARS ist leider noch ein Semikolon (``;'') dazu nötig, so dass die Anfrage nach Geburt Christi so aussehen muss: geburt;und christi. Zusätzlich wollen Sie die Suche noch durch die Angabe einer Drucktechnik, beispielsweise Radierung, einschränken. Die Eingabe in das Recherche-Fenster sieht also folgendermaßen aus:

Wieder ein Mausklick auf Start Anfrage, und Sie erhalten die folgenden sechs Treffer angezeigt.

Hierbei handelt es sich um eine Kurzübersicht mit den wichtigsten Feldern. Wenn Sie die Titelaufnahmen vollständig ansehen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder, Sie klicken mit der Maus auf die jeweilige Signatur, dann öffnet sich ein neues Fenster, in welchem die vollständige Titelaufnahme erscheint, oder Sie klicken auf Tabelle/Report (unterhalb der Ergebnisanzeige), und daraufhin werden alle Treffer untereinander in ihrer vollen Länge dargestellt. Hier haben Sie dann auch die Möglichkeit, die vollständigen Rechercheergebnisse auf einfachste Weise per ``copy and paste'' in ein individuelles Textverarbeitungsprogramm zu übernehmen und wenn gewünscht Ihren persönlichen Anforderungen anzupassen.

Um die Graphiken selbst zu begutachten, müssen Sie sich zur Zeit noch in die Bibliothek begeben (vielleicht finden Sie dann dort noch andere schöne Dinge, die noch nicht EDV-erfasst sind). Doch, wie bereits erwähnt, wird auch dieser Weg zumindest für einen Teil der Bestände nicht mehr nötig sein, wenn sie eines Tages eingescannt worden sind.

Ansprechpartner in der UB:Zimmer: Telefon: PMail:
Graph. Sammlung: Andreas Kleinert EI: HB-010-1329 andreas.kleinert
EDV-Referat: Andreas Friedel EI: UA-024-1257 oder
0171/2638208
andreas.friedel

Öffnungszeiten der Handschriftenabteilung:
Mo-Fr    8.30 - 12.00 und 13.00 - 16.30 Uhr