Da die Geschwindigkeit im WWW nicht immer und vor allem nicht für alle Seiten so schnell ist, wie man sich es wünschen würde, will das Rechenzentrum nichts unversucht lassen, was mit relativ einfachen Mitteln eine Verbesserung bringen könnte. Ob nun unser Proxy-Server in Verbindung mit der Caching-Funktion die Geschwindigkeit steigern kann, müssen Sie für sich selbst entscheiden.
Zunächst möchte ich kurz den Begriff
Proxy erläutern. Ein Proxy(-Server) stellt eine
zwischengeschaltete Komponente bei der Kommunikation zwischen dem
von Ihnen Benutzen WWW-Browser (Client) - Netscape Navigator
(oder Communicator) bzw. Internet Explorer - und dem Rechner, von
dem Sie eine WWW-Seite abrufen wollen (Server), dar. Der
Proxy-Server ist ein Stellvertreter sowohl für den
Client als auch für den Server. Denn Ihre Anfrage nach der
WWW-Seite richtet Ihr Client an den Proxy, und von ihm erhalten
Sie dann auch Ihr Dokument. Auf der anderen Seite kommuniziert der
WWW-Server nur mit dem Proxy, dieser ist dann auch in der
Protokolldatei des WWW-Servers zu finden.
Wenn jedoch wie beschrieben nur eine Komponente zwischengeschaltet
würde, so kann sich die Geschwindigkeit ja gar nicht steigern,
sondern im Gegenteil nur geringer werden. Ein Proxy allein ist
auch nur sinnvoll für lokale Netze, die über einen sogenannten
Firewall von der Außenwelt weitgehend abgeschirmt werden sollen.
Der Proxy stellt dann das Bindeglied ins Internet dar, wodurch
dann eine bessere Kontrollmöglichkeit gegeben ist. Bei uns
existiert eine solche Abschirmung nicht, somit ist auch weiterhin
ein direkter Zugang ins Internet möglich.
Warum kann dann aber trotzdem der Betrieb eines Proxy-Servers
sinnvoll sein? Dies liegt letztendlich daran, dass man üblicherweise
einen Proxy in Verbindung mit einer Caching-Funktion betreibt. Der
Begriff Cache sollte Ihnen im Zusammenhang mit Ihrem Browser
bekannt sein, denn auch dieser legt per Voreinstellung einen
solchen Zwischenspeicher bereits abgerufener Seiten in einem
bestimmten Bereich Ihrer lokalen Festplatte an. Rufen Sie diese
Seite später wieder auf, so liest Ihr Browser diesmal direkt von
Ihrer Festplatte, was natürlich i.d.R. erheblich schneller geht
als der Zugriff auf den WWW-Server irgendwo in der Welt. Dieser
lokale Cache ist einerseits vom Volumen her recht begrenzt,
andererseits steht er auch nur Ihnen zur Verfügung. Will ein
anderer Benutzer aus unserem Netz die gleiche Seite lesen, so muss
er diese wieder von dem WWW-Server holen. Der Cache des
Proxy-Servers ist erheblich größer als ein lokaler Cache (2 GB
gegenüber ca. 5 MB) und steht allen Benutzern zur Verfügung. Somit
dürfte bei der Verwendung des Proxies der Zugriff auf häufiger
benutzte Seiten schneller werden, da man diese direkt aus dem
Cache des Proxies erhält.
Um den Speicher nicht auf die Zugriffe aus einem LAN (Local Area
Network) wie dem der KUE zu begrenzen, hat der DFN-Verein (Verein
zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V.) im Rahmen des
Projekts Konzeption einer Cache-Server-Infrastruktur auf
dem Wissenschaftsnetz an zehn zentralen Stellen im B-WiN
(Breitband-Wissenschaftsnetz) Cache-Server aufgebaut. Unser Server
ist in die Hierarchie in der folgenden Form eingebunden: Ist eine
nachgefragte Seite im Cache unseres Proxies nicht verfügbar, so
werden Anfragen an zwei der nächstgelegen Cache-Server des DFN
geschickt. Nürnberg und Stuttgart sind dabei für Zugriffe auf
Dateien aus der Toplevel Domain .com zuständig, München und
Leipzig für alle anderen. Ausgewertet wird dabei nur die erste
eingehende Antwort und dies auch nur dann, wenn sie innerhalb
eines vorgegebenen Zeitlimits eintrifft.
Zur Nutzung unseres Proxy-Servers müssen Sie Ihren Browser
entsprechend konfigurieren. Der Server ist unter dem Namen
www.ku-eichstaett.de und dem Port 8080 ansprechbar. Bei unserem
im Netz verfügbaren Netscape Navigator in der Version 3.04 müssen
Sie im Menü den Eintrag
Options
Network Preferences
wählen und dort Proxies.
Im nun am Bildschirm erscheinenden Fenster werden Sie dann voraussichtlich
die Einstellungen wie oben abgebildet finden, wobei die Einstellung
Automatic Proxy Configuration Ihnen derzeit einen direkten
Zugang zum Internet (ohne Proxy) beschert. Wählen Sie deshalb die Option
Manual Proxy Configuration und klicken die Schaltfläche View ...
Nun können Sie beim Protokoll HTTP wie abgebildet unseren Proxy-Server
eintragen. Um zu verhindern, dass bei Zugriffen auf WWW-Server aus
unserer eigenen Domain ku-eichstaett.de der Proxy angesprochen wird,
sollten Sie diese unter No Proxy for eingeben. Wenn Ihnen auch noch
andere Domains auffallen, bei denen durch den Proxy-Server eher verlängerte
Antwortzeiten erzielt werden, tragen Sie die durch ein Komma getrennt
dahinter ein. Die Einstellungen verlaufen bei anderen Browsern ähnlich ab.
Da die Verwendung des Proxies nur dann eine Geschwindigkeitssteigerung bringen kann, wenn Ihre Anfrage erstens mit einem Dokument aus dem Cache beantwortet werden kann und zweitens der Proxy auch bei starker Last schneller reagiert als der Originalserver, sind wir an Ihren persönlichen Erfahrungen interessiert. Schicken Sie eine Mail an mich mit dem Betreff Proxy-Test und Inhalten ähnlich wie
Teilen Sie uns insbesondere mit, ob Sie auch in Zukunft den Proxy verwenden wollen. Denn einen Dienst, den keiner nutzt, können wir uns und Ihnen ersparen.
Ansprechpartner im URZ: | Zimmer: | Telefon: | PMail: |
Dr. Bernward Tewes | EI: eO-106 | -1667 | bernward.tewes |