Auf Eichstätt blickte im Herbst 1998 die deutschsprachige TEX-Welt: wichtige Impulse und Weichenstellungen weisen der Deutschsprachigen Anwendervereinigung TEX e. V. (DANTE) den Weg ins nächste Jahrhundert. Eine kleine Nachlese zeigt den Eichstätter TEX-Anwendern, wohin hier der Weg verlaufen könnte.
Die neue Deutsche Rechtschreibung gehört seit einem Jahr zum festen Bestandteil des Schulunterrichts in Bayern. Natürlich hinterlässt eine solche Entwicklung auch Spuren in Textsatzprogrammen wie TEX.
Eine auf die neue Deutsche Rechtschreibung hin optimierte Version des Trennalgorithmus von TEX steht zwar noch aus, aber WALTER SCHMIDT hat die vorhandenen Trennmuster überarbeitet und den neuen Rechtschreibregeln gemäß abgewandelt.
LATEX-Anwender an der Katholischen Universität Eichstätt arbeiten
mit den
Trennregeln der neuen Deutschen Rechtschreibung, wenn Sie statt des
german-Pakets das ngerman-Paket
wählen
\usepackage{ngerman}oder alternativ im Dokument vor \begin{document} ein
\selectlanguage{ngerman}absetzen.
Lokale TEX-Installationen können mit den neuen Trennmustern
nachgerüstet
werden. Dazu kopiert man bei relativ neuen TEX-Installationen (nicht
älter
als ein Jahr) die entsprechend vorbereiteten Dateien mit
germanupdateauf eine Diskette und kann sie zuhause mit
instgermauf die Festplatte einspielen. Bei etwas betagteren TEX-Systemen empfiehlt sich das Aufspielen einer kompletten, aktuellen Version, die als Neuerungen neben der neuen Deutschen Rechtschreibunterstützung auch die aktuellsten LATEX-Dateien (Stand: Juli 1998) und volle PostScript-Verarbeitung beinhaltet. Dazu benötigen Sie mindestens acht leere Disketten - das Kommando zum Füllen der Disketten lautet:
emtexinstallEine CD-Version für eine lokale TEX-Installation ist in Vorbereitung.
Die Tutorien deckten alle Ansprüche ab: für Einsteiger eine Einführung in LATEX - für Fortgeschrittene Einblicke in praktische Anwendung und Entwicklung beim Springer-Verlag - für Spezialisten ein englischsprachiges plainTEX-Tutorium , in dem interne Arbeitsweisen von TEX diskutiert wurden - für alle die Ausblicke auf Zukünftiges ( NTS) und die auf dem Weg dorthin bereits erreichten Schritte (e-TEX).
Aus Eichstätter Sicht war sehr erfreulich, dass das vormalige DANTE-Präsidium
zwei Wunschtutorien organisierte, da damit zugleich ein Blick in die
nahe TEX-Zukunft an unserer Hochschule möglich war:
Praktisch jeder neu an der Hochschule gekaufte Mikrocomputer wird von den Mitarbeitern des Universitätsrechenzentrums auch mit dem Betriebssystem WindowsNT ausgestattet. Die öffentlichen Rechnerpools im Gebäude ehemalige Orangerie ermöglichen seit Monaten das Arbeiten unter NT. Die Migration vom Kommandogeber Tastatur hin zum Mausklick ist in vollem Gange. Unter Windows3.11 steht das bewährte TEXMenue über eine Ikone bereit - wie aber sieht dies unter dem kommenden Betriebssystem NT aus? emTEX läuft nicht unter NT.
Heißt nicht die Zauberformel für die modernen Betriebssysteme Plug & Play? CD rein und loslegen. An unserer südwestlichen Nachbaruniversität Augsburg haben Dr. GERHARD WILHELMS und GERMAN HAMMERL solch eine Zauber-CD auf der Basis von MIKTEX und dem Shareware Editor WinEdt für 32-Bit Windowssysteme zusammengestellt und eindrucksvoll vorgeführt.
Dem Heimnutzer bleibt nach der Installation noch die Registrierung von WinEdt, der im Netzwerk der Katholischen Universität Eichstätt in einer hinreichenden Anzahl lizensiert ist. Änderungen an einem sofort voll funktionsfähigen TEX-System lassen sich - falls gewünscht - leicht und übersichtlich über vier Konfigurationsdateien einfügen: miktex.ini steuert das TEX-System, texmf.cnf den Bildschirmtreiber WinDVI, modes.mf die Zeichensatzerzeugung und config.ps die PostScript-Ausgabe. Auch nachträgliche Erweiterungen oder Updates bereiten keine nennenswerten Probleme.
Eine der während des Tutoriums kostenlos verteilten Augsburger CDs liegt mit Installationsanweisung zur häuslichen Einspielung abholbereit bei Ihrem Rechenzentrums-TEX-Betreuer.
Acrobat/PDF ... eine Einführung
THOMAS FEUERSTACK
FernUniversität Hagen
In Zeiten internationaler Vernetzung gewinnt der Austausch, die Weitergabe und Präsentation von Dokumenten nicht zuletzt auch im Internet zunehmend an Bedeutung. Zwei problematische Aspekte gilt es hierbei zu beachten:
Mit dem Dokumentenformat PDF (Portable Document Format) und dem plattformübergreifenden, frei verfügbaren, in WWW-Browser integrierbaren Acrobat Reader zum Lesen von PDF-Dokumenten bietet die Firma Adobe eine Lösung an, die sich zunehmend als Standard durchsetzt.
Was ist Acrobat/PDF überhaupt?
PDF ist hochkomprimierend, speichert die Schriftarten im
Dokumentenformat und
gestattet das Anlegen von hypertextartigen Querverweisen. Acrobat
bezeichnet
eine Sammlung von Einzelprodukten rund um PDF zum Generieren und
Manipulieren
von PDF-Dokumenten.
Wie komme ich von TEX/LATEX zu einer PDF-Datei?
Der direkte Weg von TEX nach PDF verläuft über das - leider nicht
unter
MS-DOS/Windows3 ablauffähige - PDFTEX, das als Ausgabe eine
PDF-Datei
liefert.
Indirekt gelangt man über das auch für andere Textsatzsysteme mögliche PostScript-Format mit dem Konvertierprogramm Acrobat Distiller oder Ghostscript nach PDF. An der Katholischen Universität Eichstätt steht die Generierung von PDF-Dateien über das TEXMenue zur Verfügung (PStoPDF).
Der Acrobat Reader zeigt eine kleine Schwäche beim Anzeigen der Standard-TEX-Zeichensätze cm und ec. Man ersetzt die TEX-Schriften entweder durch Adobe Type1-Schriften (mit den Paketen times und psnfss) oder bindet bei einer T1-Fontkodierung das ae-Paket ein (\usepackage{ae}).
Fazit:
Gerade im Umfeld der Personalcomputer verkünden Gazetten fast täglich
neue
Produkte. Die Entwicklungen eilen hier rasch voran. Auch an unserer
Hochschule lösen zunehmend Rechner mit grafischer Bedienoberfläche
unter dem
Betriebssystem WindowsNT das altbekannte, kommandozeilen-gesteuerte
MS-DOS
ab. Mit MIKTEX und dem leistungsfähigen Editor WinEdt finden
die
TEX-Anwender Antworten auf die veränderte Computerwelt ohne auf die
gewohnte
Qualität und Stabilität von TEX und TEX-Produkten verzichten zu
müssen.
Selbst bei der Präsentation im Internet sind keine
halbherzigen
Kompromisse nötig!
Einmal das centlali Paket (center last line of paragraph) mit der centlali-Umgebung, die jeweils die letzte Zeile eines Absatzes zentriert ausgibt.
Zum anderen bindet man mit
\usepackage{centpage}
das Paket centpage in sein Dokument ein und verfügt dann über das Kommando \centerpage, das einen Text vertikal zentriert auf eine Seite stellt.
Ansprechpartner im URZ: | Zimmer: | Telefon: | PMail: |
Peter Zimmermann | EI: eO-106 | -1351 | peter.zimmermann |