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Part of Tabula Peutingeriana - Rome

Tabula Peutingeriana – Single display of hits

Toponym TP (renewed):

Teos

Name (modern):

Sığacık

Image:
To the image detail
Toponym before XXII     Smyrna     
Toponym following XX     Lebedo     
Alternative Image ---
Image (Barrington)
Area:

Asia Minor

Toponym Type:

Toponym, no Symbol

Grid square:

8B5

Toponym Color:

black

Vignette Type :

---

Itinerary:

 

Alternative Name (Lexica):

 

Name A (RE):

Teos

Name B (Barrington Atlas):

Teos (56 D5)

Name C (TIR/TIB/others):

 

Name D (Miller):

Segegiek

Name E (Levi):

 

Name F (Ravennate):

Teon (p. 30,55); Teum (p. 91,21)

Name G (Ptolemy):

Τέως (5,2,6)

Plinius:

 

Strabo:

 

Dating from Toponym on TP:

Archaic

Argument for Dating:

Name in der Literatur seit Simonides belegt. Das Fehlen einer Vignette könnte (mit allergrößter Vorsicht) auf eine Epoche seit der röm. Kaiserzeit hinweisen, in der die Stadt nur noch wenig in den Quellen erwähnt wird.

Commentary on the Toponym:

Lag in Wirklichkeit südwestl. der vorangehenden Station Smyrna an der Westküste Kleinasiens, die auf der TP ab 9B1 Lamasco nach Süden geklappt erscheint, um in das gestauchte Kartenformat zu passen, und die in ihrem Verlauf stark vereinfacht eingezeichnet ist.

Name wahrscheinlich lyd. Ursprungs (s. Zgusta 1984, 614).

Gleiche Namensform:
- Τέως, literar. des Öfteren belegt seit Simonides Anth. Graec. 7,25 = 67 P. (als Vaterstadt des Dichters Anakreon), z. B. Hekat. BNJ 1 F 231= Steph. Byz. s. v. Κώρυκος: ἔστι καὶ Κώρυκος ὄρος … πλησίον Τέω τῆς ᾽Ιωνίας (Ort in Ionien, in dessen Nähe der Berg Korykos liegt);
Hdt. 1,142,3 (Stadt in Lydia; Auswanderungen während der Perserherrschaft); 1,170,3 Τέων γὰρ μέσον εἶναι Ἰωνίης (Mittelpunkt Ioniens) u. ö.; Thuk. 8,16,1f u. ö.; Ps.-Skyl. 98,3 Τέως πόλις καὶ λιμήν (Stadt und Hafen in Lydia); Ps.-Skym. 670 Τήϊοι δὲ τὴν πόλιν / συνῴκισαν φυγόντες ὑπὸ τὰ Περσικά (Mutterstadt von Abdera); Strabo 14,1,29 (zur Geschichte der ion. Stadt); 14,1,30 Lage der Hafenstadt auf einer Halbinsel: Καὶ ἡ Τέως δὲ ἐπὶ χερρονήσῳ ἵδρυται, λιμένα ἔχουσα (Heimat des Anakreon, zu dessen Zeit die Gründung der Kolonie Abdera erfolgte; zweiter Hafen 30 Stadien nördl. der Stadt) u. ö.; Ptol. 5,2,6 (Stadt Ioniens am Ikarischen Meer); Paus. 7,3,6 (Gründungssage); 7,24,5 (sehenswertes Heiligtum des Poseidon Helikonios); Hierokl. 660,12 (in der Eparchie Asia unter der Metropolis Ephesos); Steph. Byz. Τέως· πόλις Ἰωνίας. ἔστι δὲ μέση Ἰωνίας, ὡς Ἡρόδοτος ἐν α. ἣν πρῶτον ἔκτισεν Ἀθάμας, ὅθεν Ἀθαμαντίδα καλεῖ αὐτὴν Ἀνακρέων (s. u.). ἐκλήθη δὲ ἀπὸ τῆς Ἀθάμαντος θυγατρὸς Ἀρᾶς. σκοπουμένου γὰρ τοῦ Ἀθάμαντος ἔνθα ἱδρύσει τὸν λαόν, ἀθύρουσα οἷα δὴ παῖς ἐκ λίθων οἰκίαν δειμαμένη ἔλεγεν „ἕως σὺ χῶρον ἐσκόπεις, τέως ἐγὼ πόλιν σοι ἐδειμάμην“. καὶ διὰ τοῦτο ἡ πόλις οὕτως ὠνομάσθη (Gründungssage, alter Name Athamantis und Namensaitia)
- Teos (Akk. Teon), außer auf der TP im Lat. nur wenige Belege z. B. Mela 1,89 quia (sc. promunturium) altera parte alium quem Smyrnaeum (sc. sinum) vocant efficit, angustisque cervicibus reliqua extendit in latius, abit in paene insulae faciem. super angustias hinc Teos illinc Clazomenae, qua terga agunt confinio adnexas [mari] diversis frontibus diversa maria prospectant (Lage der Stadt in Ionia auf der Engstelle einer Halbinsel gegenüber von Clazomenae); Plinius nat. 5,138 clara vero in alto Teos cum oppido (als berühmte Stadt erwähnt, jedoch irrtümlich auf hoher See angesetzt); Rav 2,18 p. 30,55 Levedon – Teon – Smurna
- Lateinisch dekliniert etwas häufiger, z. B. Liv. 37,27,9 Teum postero die accessere, et in portu qui ab tergo urbis est - Geraesticum ipsi appellant - nauibus constitutis, praetor ad depopulandum circa urbem agrum emisit milites u. ö.; Vitr. 3,3,8 in Asia Teo hexastylon Liberi Patris; 7 pr. 12; Guido 98 Lebedon – Teum – Smirna; Rav 5,9 p. 91,21 Lebedon – Teum – Smirna.
- ältere Namensform vor der Quantitätsmetathese: Τῆος (s. dazu Zgusta 1984, 614).

Älterer Name:
Ὰθαμαντίς Anakr. frg. PMG 463 = 142 Gentili = Steph. Byz., s. o.;

Ion. Stadt mit zwei Häfen (Liv. 37,27,9; Strabo 14,1,30) ca. 30 km sw von İzmir. Die Ruinenstätte befindet sich auf dem Isthmos auf einer kleinen Halbinsel, in deren Mitte sich die Akropolis erhob. Dort befand sich wohl bereits eine einheimische Siedlung vor der Kolonisation durch ionische Flüchtlinge.
Aufgrund seiner günstigen geogr. Lage große handelspolit. Bedeutung. Mitglied im Ionischen Bund, doch aufgrund des Drucks von Perserkönig Kyros II. 543 v. Chr. viele Auswanderungen und Gründung der Kolonie Abdera in Thrakia (Hdt. 1,168; Strabo 14,1,30). Nach dem Zusammenbruch des Ionischen Aufstandes 494 stand die Stadt unter der Herrschaft des Großkönigs, aus der sie der Sieg der griech. Flotte bei Mykale 479 wieder befreite. Seither Mitglied im Attisch-Delischen Seebund unter sehr hohen Betragszahlungen. Im Peloponnesischen Krieges heftig umkämpft von Spartanern und Athenern. Nach dem Sieg der Spartaner mit pers. Unterstützung vergebliche Bemühungen um Autonomie gegenüber dem Großkönig, ab 387/6 wieder im persischen Machtbereich, bis 334 v. Chr. Alexander d. Gr. der Stadt ihre Autonomie wiedergab.
304 v. Chr. Erdbeben. Unter Attalos I. unter der Herrschaft von Pergamon. Um die Wende vom 3. zum 2. Jh. aber offenbar in der Hand von Antiochos III. Im Syrischen Krieg (192-188) Parteinahme gegen Rom und Pergamon und wohl deswegen im Friedensvertrag von Apameia wieder ins pergamenische Reich eingegliedert. Durch das Testament Attalos´ III. ab 133 v. Chr. in röm. Besitz, ab 129 Teil der Prov. Asia.
Die Dürftigkeit der Quellenzeugnisse in der röm. Kaiserzeit lässt auf einen Bedeutungsverlust unter der röm. Herrschaft schließen (s. Blümel/Olshausen, DNP). Steinbrüche in der Nähe waren bis ca. 170 n. Chr. in Betrieb (s. Ruge, RE 568f).
Eine wichtige, in Inschriften dokumentierete, Rolle spielte die Dionysische Künstlervereinigung. Aus Teos stammten die Dichter Anakreon und Antimachos sowie der Epikureer Nausiphanes (s. Blümel/Olshausen, DNP)

Zahlreiche archäolog. Reste, z. B. Odeion; Gymnasion.
Zu den Grabungscampagnen der Middle East Technical University seit 1993, vor allem am berühmten, von Hermogenes über einem archaischen Heiligtum erbauten Dionysos-Tempels (vgl. Vitr. 3,3,8; 4,3,1), der Agora, den Stadtmauern, der Akropolisgegend, dem hellenist. Theater mit Ergänzungen aus Hadrian. Zeit., dem antiken Hafen.
https://tacdam.metu.edu.tr/archaeological-investigations-teos.
Zum seit 2010 bestehenden internationales Grabungsprojekt der Universität Ankara unter der Leitung von Prof. Dr. Musa Kadioğlu s.
https://www.klass-archaeologie.uni-muenchen.de/forschung/d-projekte-laufend/teos/index.html
Ausführliche Bibliographien bei Kadıoğlu 2018, 27f (http://www.teosarkeoloji.com/documents/teos-guide-book-ii.pdf)
und unter http://www.teosarkeoloji.com/yayinlar.

Inschriftensammlung: McCabe/Plunkett 1985.

Eigene Münzprägung vom 6. Jh. v. Chr. bis Salonina, mit Unterbrechungen. Lit. s. Rubinstein 2004, 1102.

Meilenangabe nach Lebedo: XX (20),
120 Stadien laut Strabo 14,1,29;
zu den Straßenresten und Meilensteinen auf dieser Strecke s. Uzunoğlu 2015, 168-174.




Kommentar (Talbert):
-> Stretch to Lebedo
The start of this stretch is not marked.

Miller, Itineraria, Sp. 701:
Teos (it. (Bt, Bg, Ve), irrig teos (rel.)), Teon und Teum (Ra, Gu), ὁ Τέου (ne), ἡ Τέως (Hecat, Hd, Thuc, Scyl, St, Pt, Ml, Pl, Hl), γερουσία Τηίων (I: CIL III 7112 - gefunden in Lytri), ὁ δῆμος (ib. 421); blühende Stadt vor der persischen Herrschaft, dann großenteils nach Abdera ausgewandert (St, Hd), später nicht unbedeutende Mittelstadt, besonders berühmter Bacchustempel (Vitr.). Vaterstadt des Anacreon und Hecataeus; mit 2 Seehäfen, von denen einer 30 st nördlich lag (Geraesticus portus: Liv - Gerrhaïdae: St - zum Städtchen Gerae gehörig?); von Pl. als Insel bezeichnet, in Wirklichkeit eine Halbinsel; j. Ruinen bei Segegiek (Sivrihissar), dessen Mauern aus Trümmern von Teos gebaut sind und daher eine Reihe von interessanten Iss aufweisen. Beide Häfen sind aufgefunden; der oben genannte - j. Hafen von Sighajik - ist sehr verschlammt. Iss: CIL III 419 - 423.
20.

References:

Blümel, Wolfgang; Olshausen, Eckart, “Teos”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 20 November 2021
First published online: 2006.

Fuchs, Michaela: Der Fries des Dionysos-Tempels in Teos, Wien 2021.

Hirt, Alfred M.: Marmor Luculleum, Teos, and Imperial Administration: A Reconsideration, in: Michele Faraguna/Simonetta Segenni (Hgg.): Forme e modalità di gestione amministrativa nel mondo greco e romano (= Consonanze 23), Milano 2020, 85-100.

Kadıoğlu, Musa: Teos, Seferihisar/Sığacık, Guide Book II, İzmir 2018.
http://tacdam.metu.edu.tr/archaeological-investigations-teos.

Kadıoğlu, Musa: Vorbericht über das Dionysos-Heiligtum von Teos im Licht der neuen Grabungen, in: Lohner-Urban, U./Quatember, U. (Hgg.): Zwischen Bruch und Kontinuität. Architektur in Kleinasien am Übergang vom Hellenismus zur römischen Kaiserzeit / Continuity and Change. Architecture in Asia Minor during the transitional period from Hellenism to the Roman Empire (= Byzas 25), Istanbul 2020, 171-193.

McCabe, Donald F./ Plunkett, Mark A.: Teos Inscriptions: Texts and List, Princeton 1985.

Miller, Itineraria, Sp. 701.

Rubinstein, Lene: 868. Teos, in: Hansen, Mogens Herman/Nielsen, Thomas Heine: An inventory of archaic and classical poleis, Oxford 2004, 1101f.

Ruge, W.: Teos, RE II 5,1 (1934), 539-570.

Taşdelen, Erkan: New Investigations, Finds and Discoveries Concerning the Hellenistic City Walls of Teos, Philia 4 (2018), 173-199.

Uzunoğlu, Hüseyin: Das Verkehrsnetz von Nord-Ionien (Teos-Lebedos-Klazomenai) anhand alter und neuer Meilensteine, Philia 1 (2015), 166-177.

Zgusta, Ladislav: Kleinasiatische Ortsnamen, Heidelberg 1984, 614.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Last Update:

12.12.2022 16:30


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige_en.php?id=1332 [last accessed on November 25, 2024]

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