deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Cenomani

Name (modern):

 

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/383614
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Cenomanen
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ethnikon

Planquadrat:

2A4 / 2A5

Farbe des Toponyms:

rot

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Cenomanni [3] Stamm der gallischen Aulerci (DNP)

RE:

Cenomanni [3] Κενομάνοι - https://de.wikisource.org/wiki/RE:Cenomanni_3

Barrington Atlas:

Cenomani (39 F3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Cenomani

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κενομανοι (3,1,31; 3,1,33) Καινομανοι (3,1,31)

Plinius:

Cenomani (3,130)

Strabo:

Γενόμανοι (5,1,9)

Datierung des Toponyms auf der TP:

Späthellenismus (nach 200)

Begründung zur Datierung:

Erste literarische Erwähnung bei Polybios.

Kommentar zum Toponym:

a) Lesung und Rekonstruktion des Namens
Cenomani

b) Namensformen belegt bei antiken Autoren
Γονομάνοι (Pol. 2,17,4; 2,23,2; 2,24,7; 2,32,4), Γενόμανοι (Strab. 5,1,9), Cenomani (Liv. 5,35; 32,30) Cenomani (Plin. nat. 3,130), Κενομανοι (Ptol. geogr. 3,1,31. 33), Καινομανοι (Ptol. geogr. 3,1,31)
Diod. 29,14
Plin 3,130:
Cato ist Gewährsmann, dass die Veneter trojanischen Ursprungs sind und dass die Kenomanen neben Massilia bei den Volken gewohnt haben.

Brixiani Galli bei Liv. XXI 25, 14

Die Cenomani (Liv. 21,25,14: Brixiani Galli) erhielten 89 v.Chr. das ius Latii; 49 v.Chr. municipium (CIL V 4131; 4412; 4427) der tribus Fabia [1. 108], colonia zw. 27 und 8 v.Chr. (civica Iulia Augusta: CIL V 4212).


d) Datierung der Namensform auf der TP
Der Volksstamm ist frühestens bei Polybios belegt, sein Eintrag auf der Karte damit späthellenistisch zu datieren.

e) Bedeutung des Toponyms in der Antike
DNP: Cenomanni [3] Stamm der gallischen Aulerci, wanderten nach Italien ab
(Cenomani). Stamm der gall. Aulerci, urspr. in der Maine beheimatet (wohl h. Le Mans: Not. Gall. 3,3 - oder Marseille: Plin. nat. 3,130), vor dem 4. Jh. (Pol. 2,17; Liv. 5,35,1; Strab. 5,1,9) nach It. abgewandert. Urspr. geprägt von der Kultur der Latène Zeit, ließen sie sich im Bereich der Golasecca-Kultur zw. Oglio, Po und Adige nieder, im intensiven Kontakt mit der etr. Padana und den Veneti. Zentren waren die nachmaligen Städte Brixia und Verona (Liv. 5,35,1) oder Cremona (Plin. nat. 3,130), zweifelhaft Bergomum, Mantua und Tridentum (Ptol. 3,1,31). Mit den Römern im 2. Pun. Krieg gegen die Insubres und Boii verbündet (Pol. 2,23f.; Liv. 2,55), erhoben sie sich unter pun. Leitung gegen Rom (200-197 v.Chr.), wurden aber unterjocht (Liv. 32,30f.; Diod. 29,14) und verloren jede soziale und kulturelle Identität.
Sartori, Antonio (Mailand)

Miller, Itineraria, Sp. 382:
Cenomani, it. (Liv, Pt, Pl, Pol, St), ein mächtiger keltischer Stamm in der Gegend von Brixia, Verona, Mantua; weit ausgedehnt, östliche Nachbarn der Insubres, aber mit diesen und den Boiern in beständigem Kampf; der Fluß Clusius (Clesius) bildet die Grenze zwischen Cenomani und Insubres; auf der Ta viel zu weit westlich. Die Cenomani haben die Stadt Verona gegründet (Just, CIL V p. 327, 413, 439); sie wohnten wo jetzt die Städte Brixia und Verona sind (Pl). Die Hauptstadt war Brixia, die Mutterstadt von Verona (Catull).
RE: Κενομάνοι (Strab. V 216. Ptolem. III 1,31; Γονομάνοι Polyb. II 12; Genumana salicta Cinna bei Gell. XIX 13,4 dagegen Cenomani in dem christlichen Grabepigramm aus Mailand Gruter 1161,8 = CIL V p. 623 nr. 15), gallische Völkerschaft, Zweigstamm der Aulerci (s.o. Nr. 1 und Bd. II S. 2402f.), aus deren Sitzen zwischen Loire und Seine sie um 400 v. Chr. ausgewandert sein sollen, um sich in Norditalien Land zu suchen (Polyb. II 17. Liv. V 34. Strab. V 216). Als ihre Hauptstädte nennt Livius V 35 Brixia und Verona, Plinius III 130 Brixia und Cremona; Ptolmaios III 1,31 dehnt ihr Gebiet sogar bis Bergamum, Mantua und Tridentum aus. Wahrscheinlich ist das Land zwischen Oglio, Etsch und Po das ursprüngliche Gebiet der C. Das Land zwischen Oglio und Adda gehörte nach Mommsens Vermutung (CIL V p. 413) anfangs den Insubrern (daher der Κλούσιος, der bei Polyb. II 32 als Grenzfluss zwischen C. und Insubrern erscheint, nicht der Chiese, sondern der Oglio ist; si.u. Clusius), in deren Gebiet die Römer ca. 218 v. Chr. die Colonie Cremona anlegten, die dann später auch den C. zugerechnet wurde. Die C. erscheinen fast stets als Freunde und Verbündete der Römer, so während des großen Gallierkrieges 225 v. Chr. (Polyb. II 23. 24. 32. Strab. V 216) und im hannibalischen Kriege (Liv. XXI 55. 4). Dagegen erhoben sie, zusammen mit den Insubrern, die Waffen nach Beendigung des zweiten punischen Krieges (Liv. XXXI 10), fielen aber noch während des Kampfes ab (Liv. XXXII 30. Diodor XXIX 14 p. 575 Wess). Der Consul C. Cornelius triumphierte im J. 197 über sie (Liv. XXXIII 23,4, vgl. das Fragment CIL VI 31630 = I² p. 341); nachher wurden die C. Verbündete und Schutzbefohlene der Römer (Liv. XXXIX 3. Cic. Pro Balbo 32), bis das ganze Gebiet durch die Lex Iulia im J. 49 das römische Bürgerrecht erhielt (Cass. Dio XLI 36; erwähnt noch bei Iulius Honor. Cosmogr. 13 p. 32 R.). Die Belege vollständig bei Holder Altkeltischer Sprachschatz I 984 ( wo aber zu streichen ist die Inschrift CIL V 2484 = 4303 in die der Name der C. nur falsch hineingelegesen ist. S. Mommsen CIL V p. 1079. [Hülsen].

f) Kommentar zur Einzeichnung auf TP
Die Cenomanen sind auf der TP zu weit links eingetragen, ihre Hauptorte sind laut Livius (5,35) Brixia und Verona, die weiter rechts eingetragen sind in 3A3 und 3A4.

Literatur:

Desjardins, Table, p. 93, col. 1, no. 5.

Hülsen, Christian, Cenomanni [3], in: RE III.2 (1899), Sp. 1899-1900.

Miller, Itineraria, Sp. 382.

Sartori, Antonio, Cenomanni [3] Stamm der gallischen Aulerci, in: DNP 2 (1997), Sp. 1055-1056.

Grassi 1991 M.T. Grassi, I Celti in Italia, Biblioteca di Archeologia 16, Milan, 1991.

R. Scuderi, I Cenomani, 1975, 117-155.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

10.10.2025 11:27


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2052 [zuletzt aufgerufen am 13.11.2025]

Impressum Datenschutzerklärung