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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Tavriani (Tauriani)

Name (modern):

 

Bild:
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Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/383794
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ethnikon

Planquadrat:

2B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Taurini (DNP)

RE:

Taurini

Barrington Atlas:

Taurini (39 B3)

TIR / TIB /sonstiges:

Taurini (TIR L 32, 131)

Miller:

Tauriani

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ταυρινοι (3,1,35)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

PK: Auf der TP falsch gesetzt, viel zu weit westlich...

Miller, Itineraria, Sp. 382:
Tauriani, Taurini (Pol, St, Pt, Liv, Tac, Pl, Iss), Taurisci (Pol, cf. Pl), ein ligurischer Volksstamm (St), am ersten Lauf des Padus wohnend, frühzeitig unterworfen, mit großer Waldung - Taurinorum saltus (Liv), Hauptstadt Augusta Taurinorum, j. Torino.

Datierung (Barrington):
Augusta Taurinorum – Roman/Late Antique (GAL Piemonte 43-51)
oder:
Taurini – Hellenistic/Roman (RE) ?

DNP:
Taurini
Ligurisches (Plin. nat. 3,123; Strab. 4,6,6) oder keltisches Volk zw. der Doria Riparia (Alpes Cottiae) und dem Oberlauf des Padus (Po). E. des 4. Jh. v. Chr. in die Kriege Roms gegen die Kelten verwickelt (Pol. 2,28,4), stellten sie sich 218 v. Chr. Hannibal [4] beim Einmarsch in It. vergeblich entgegen, der ihren Hauptort Taurasia [2] zerstörte (App. Hann. 5; vgl. Pol. 3,60,9; Liv. 21,39,4). Nach 25 v. Chr. [1. 143] neu gegr. als Colonia Augusta [5] Taurinorum.
Sartori, Antonio; Ü:H.D.

RE:
Taurini, die keltische Bezeichnung für Hochgebirge hat dem Volk am Fuß der cottischen Alpen den Namen verliehen, der in der älteren nachträglich auf Noricum beschränkten Form Taurisci (Polyb. II 15,8. 28,4. 30,6: dagegen III 60,8 Ταυρῖνοι, Steph. Byz. Ταυρίσκοι), in der jüngeren üblichen Form T. (Taurinates zuerst Pan. Lat. IX 6.7; bei Paul. Diav. Neben Taurini Taurinates auch Taurinenses) lautet (Nissen It. Ldk. II 163). „Tauern“ als keltische Bezeichnung des Hochgebirges hat Clüver erwiesen. In der Überlieferung freilich erscheinen die T. als Ligurer (Strab. IV 204. Plin. n.h. III 123), aber das ist irrig, wie die Orts- und Personennamen ihres Gebietes, die heutigen Dialektgrenzen und Polybius (vgl. auch Liv. V 34; XXL, 38. 39) zeigen. Zu erklären ist der Irrtum daraus, dass die T. weit früher als die anderen Keltenstämme in Oberitalien (Gallia Cisalpina) vorgedrungen waren, so dass man sie nicht in einem Atem mit den anderen Keltenstämmen nannte und ihnen daher ein anderes Volkstum zuerkannte. Dazu kommt, dass auch sonst gerade das Ligurertum im westlichen Piemont sich inselartig erhalten hatte, die Velleiates bei Velleia, die Statielle bei Acqui, die Bagienni bei Bene, die Burriates bei Cavour, so dass gelegentlich auch von Κελτολίγυες (Strab. IV 203) die Rede ist. Ihre Gebietsausdehnung hat geschwankt. Ursprünglich die „Bewohner der Höhen“. Dann sagt Cato bei plin. n.h. III 134: Lepontios et Salassos Tauriscae gentis (esse); vgl. dazu Amm. Marc. XV 10,9; später erscheint der Name auf das Volk beschränkt, das vom Clusone an die Täler des Duria (Dora Riparia), Stura (Stura: Plin. nh. III 118. Geogr. Rav. IV 36. Ennod. Carm. I 1, 39) und Orgus (Orco: Plin. N.h. III 118. Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 36. Ennod. Carm. I 1, 39) bewohnt. Am Zug der Kelten gegen Rom 225 v. Chr. nehmen die T., eben ihres keltischen Volkstums wegen, teil, zumal die T. ja die Beherrscher der Taurini saltus (Liv. V 34; vgl. Tac. Ann. I 5) waren, d.h. des Mont Cenis, über den dieser zwei Keltenschub einst gekommen war. Ebenso zog auch Hannibal durch ihr Gebiet, aber damals hielten sie den Römern die Freundschaft (Strab. IV 209. Liv. XXI 38). Das Gebiet erstreckte sich also bis Mont Cenis und dem Lauf der Stura oder des Orco, also etwa Piemont. Wie oben gezeigt, rechnete sie Strabo IV 214 (vgl. 209) zu den Ligurern, ebenso Plin. n.h. III 123 (antiqua Ligurum stirpe), aber Augustus rechnete ihr Gebiet zur Gallia Transpadana, und Polyb. III 60,8 zu den Kelten, aus denen sie Liv. I 34,8 ausschließt. Ortsnamen ihres Gebietes wie Scingomagus, Matrona mons, Eborudunum, Brigantium sind keltisch, auch betont Strab. V 212 allgemein das Keltentum der Stämme in der Ebene südlich des Po. Ihr Hauptort ist Augusta Taurinorum (heute Turin). Da die Königssitze dieser T. nach keltischer Art nur hölzerne Festungen waren, hat sich von den eigentlichen Sitzen der T. nichts erhalten. Stamm und Name leben fort in der römischen colonia Iulia Augusta Taurinorum [Philipp]

TIR
Taurini g. R. XI (It.) III/IV f
Polyb. Hann. II 15,8; 28,4; 30,6 (Taurisci); III 60, 9; Liv. V 34, 21, 38?, 39; Strabo IV 204, 205, 209, 214; Plin. III 123; Ptolem. III 1,36. Poplazione subalpina della regione compresa tra il Po il Chisone e l`Orco.
CIL V p. 779; Pais 421 ss.; SL 1937, 9 ss.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 382.

Desjardins, Table, p. 92, col. 3, no. 4 - p. 93, col. 1.

Philipp, Hans, Taurini, in: RE IV A.2, 1932, Sp. 2544-2545.

Hülsen, Christian, Augusta Taurinorum, in: RE II.2 (1896), Sp. 2347.

Sartori, Antonio, Taurini, in: DNP 12,1 (2002), Sp. 53.


1 G. Cresci Marrone, La fondazione della colonia, in: E. Sergi (Hrsg.), Storia di Torino, 1997, 143-155.

E. Culasso Gastaldi, Il contesto ligure e i Celti, in: s. [1], 95-107.

Taurini (TIR L 32, 131).

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Letzte Bearbeitung:

24.09.2025 21:34


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2056 [zuletzt aufgerufen am 14.11.2025]

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