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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Brusdorciani

Name (modern):

 

Bild:
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Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
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Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ethnikon

Planquadrat:

7B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Brusdorciani

Barrington Atlas:

 

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Brusdorciani

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

? Δροσική (3,11,9)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Name sonst nicht belegt

Alternative Namen:
? = Δροσική Ptol. 3,11,9 Πρὸς δὲ τῇ Μακεδονίᾳ καὶ τῷ Αἰγαίῳ πελάγει ὁμοίως στρατηγίαι Μαιδική, Δροσική, Κοιλητική, Σαπαική, Κορπιλική, Καινική·

Sonst weiter nicht belegter Volksstamm in Thrakien am Hebros bei Adrianupolis (s. Oberhummer RE), bzw. westl. vom Hebros (a. ItMiller 595).
ItMiller 595 identifziert die Gegend der Drosica, bzw. Δροσική, einer thrakischen Strategie (militär. Verwaltungsbezirk), die Ptol. 3,11,9 unter den Strategien in der Nähe Makedoniens und des Ägäischen Meeres zwischen Μαιδική und Κοιλητική aufzählt.
Tomaschek I 1893, 81 vermutet eine Verschreibung aus Odrusae Dorciani oder Borciani. Der erste Namensbestandteil bezöge sich dann auf den bedeutenden thrakischen Stamm der Odrysen (die zahlreichen antiken Quellen seit Hdt. 4,92 sind zusammengestellt bei Detschew 1957, 336-338), die in der Tat an den Ufern von Hebros, Tonzos und Erginias lebten. Der zweite Namensbestandteil müsste dann einen Unterstamm der Odrysai bezeichnen. Dessen Name ist nach Tomascheks Vermutung entweder etymolog. verwandt mit dem See Δέρκος/Delkos (nahe der thrak. Schwarzmeerküste, BAtlas 52 D2), dessen Name laut Deschew 1957, 123 von der Wurzel dhel- stammt, was so viel wie „hell, fahl, sandfarben“ bedeutet, bzw. mit einem Ort Δόρκιον, wie es noch jetzt ein Dorkowo selo an der Cepina gebe. Falls Borciani zu lesen ist, hält Tomaschek auch eine Benennung nach der Gottheit Βορκηθία denkbar. Ein göttlicher Heros Βορκηθίας ist inschriftl. belegt, s. BIAB 11 (1937), 287 (s. Detschew 1957, 75).
Außerdem wird ein Ort Βορκία am Übergang über den Hebros in der Nähe von Harianopolis, also genau in der passenden Gegend, erwähnt in der Passio S. Alexandri 19 BIAB 8 (1934), 156,19 (zitiert nach Detschew 1957, 76).

Literatur:

Detschew, Dimiter: Die thrakischen Sprachreste, Wien 1957, 336-338.

Miller, Itinerar, Sp. 595.

Oberhummer, Eugen: Brusdorciani(?), RE 3,1 (1897), 906.

Tomaschek, Wilhelm: Die alten Thraker. Eine ethnologische Untersuchung, 2 Bde., Wien 1893-94.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

06.01.2023 17:43


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2256 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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