deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Media

Name (modern):

 

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington) ---
Großraum:

Indien

Toponym Typus:

Region

Planquadrat:

11B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Media (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

 

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

 

Levi:

 

Ravennat:

Media patria (p. 21.56), patriam Mediam (p. 22.29)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
The name is missing from Miller 838 and Index A, but not from the lithograph (641).

Miller, Itineraria, Sp.?

DNP:
Media

In neuassyr. Zeugnissen als KUR Ma-da-a-a bezeichnete Region in NW-Iran mit geogr. nicht exakt zu beschreibenden und histor. wechselnden Grenzen, als deren polit. Zentrum Ekbatana hervortritt. M. war in histor. Zeit vor allem von ethnolinguistisch als iran. zu beschreibenden Bevölkerungsgruppen (Medoi) bewohnt. Von den klass.-griech. Zeugnissen eher vernachlässigt, gerät die Geographie von M. seit der Alexanderzeit stärker in den westl. Blick. Polybios rühmt die strategisch bes. günstige Lage, Größe, Ressourcen sowie Bevölkerungsreichtum und Tüchtigkeit der Bewohner dieser ‘bedeutendsten Prov. Asiens’ und erwähnt in diesem Zusammenhang auch die berühmte nisäische Pferdezucht (Nisa; Pol. 5,44f.; 10,27; vgl. Diod. 17,110,6; Arr. an. 7,13,1; Strab. 11,13,7). Die Menschen werden als in Städten und Hunderten von Dörfern lebend sowie Ackerbau und Viehzucht betreibend vorgestellt (Diod. 19,32,1-3; 37,2; 39,1; 44,4; Strab. 11,9,1); nach Strab. 11,13,8 soll allein M. Atropatene (in NW-M.; zu seiner Zeit von “Groß-M.” getrennt), zusätzlich zu den Abgaben in Silber, dem Großkönig jährlich 4000 Maultiere, 3000 Pferde und 100000 Schafe geliefert haben, die mil. Ressourcen von M. Atropatene sind mit 10000 Reitern und 40000 Infanteristen angegeben (Strab. 11,13,2).

Auch wenn die administrative Ordnung M.s in achäm. Zeit unklar bleibt (Satrap Miturna/Hydarnes [1] unter Dareios I.: [3. PFa 18]; Oxydates (Arr. an. 3,20,3) und Atropates (Arr. an. 4,18,3) unter Alexander d.Gr.), spricht doch viel dafür, daß damals M. Atropatene (und Rhagai?: Diod. 19,44,4) satrapale Bezirke gewesen sind. Nicht nur in der Nähe von Ekbatana, sondern etwa auch in Bīsutūn (im Distrikt von Kampanda: [3. DB II 27]) und an anderen Plätzen an den großen Heeresstraßen befanden sich parádeisoi ( parádeisos ) bzw. stathmoí basilikoí (Plut. Artoxerxes 25,1; Königsstraße). Die wichtigste via militaris (Curt. 5,8,5) nach Osten verlief von Ekbatana aus über Rhagai, die “Kaspischen Pforten” und Hekatompylos nach Baktrien und Zentralasien (Arr. an. 3,19,1-2; 20,2 u.ö.); vom Zentralort aus bestanden aber auch Verbindungen nach Babylonien, Armenien und Kappadokien (Plut. Eumenes 16,1-2), in die Persis (durch die Gabiene) sowie nach Nordmesopot. (Arr. an. 3,16,1). M., genauer Groß-M., war eines der Kernländer des Seleukiden- und des Parther-Reiches (seleukid. und parth. Denkmäler in Bīsutūn). M. Atropatene (h. Āẕarbaiǧān) mit ihrem Hauptort Gazaka, die seit 323 (Atropates) zumeist selbständig gewesen war, wurde wohl um 120 v.Chr. arsakidischer “Vasall”. In sāsānidischer Zeit war die Region Mād in verschiedene Prov. aufgeteilt, von denen Mād (mit den Distrikten/Diözesen Vastān [= Bīsutūn]/Bēṯ Madāyē und Nēmāvand [Nehāvand]/Nehāvand) sowie Hamadān (mit den Distrikten H./Diözese H. und Abhar) am besten bezeugt sind; in M. Atropatene lag mit Ādur ī Gušnasp eines der drei Hauptheiligtümer der Sāsāniden (mit gesonderter Verwaltung gegenüber der Prov. Ādurbādagān).

Wiesehöfer, Josef (Kiel)

Literatur:

1 Briant, 757-761

2 R. Gyselen, La géographie administrative de l´empire sassanide, 1989, s.v. Måd

3 R. Kent, Old Persian, 1953

4 M. Schottky, M. Atropatene und Gross-Armenien in hell. Zeit, 1989

5 Ders., Quellen zur Gesch. von M. Atropatene und Hyrkanien in parth. Zeit, in: J. Wiesehöfer (Hrsg.), Das Partherreich und seine Zeugnisse, 1998, 435-472.

RE: -

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

22.10.2023 13:52


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2453 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

Impressum Datenschutzerklärung