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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Fluvius Mvsalla (Fluvius Musalla)

Name (modern):

Mosel/Moselle

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

2A1 / 2A2

Farbe des Toponyms:

rot

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Mosella (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Mosella fl. (11 G3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fl´ Musalla

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 142:
Fl´ Musalla, Mosella (Ra); j. Mosel, mündet richtig bei Confluentes.

Datierung (Barrington):
Mosella fl. - Hellenistic/Roman/Late Antique (RE).

Kommentar (Rasch):
Moseila fl. Mosel.
Tac. ann. XIII 53, hist. IV 71. 77; Flor. epit. I 44 (v.l. Acc. musellam, massiliam); Auson., Moseila u.ö.; Symm. epist. I 14 (= S. 10 Seeck); Sid. App. epist. IV 17, 1; Ven. Fort. carm. praef. IV u.ö. (v.l. musella); Vib. Sequest. (= S. 149
R); Rav. IV 26: Mosela; Tab. Peut.: Musalla; CIL XIII4335 Metz: NAVTARV[m] MOSALLICOR[um]; Amm. XVI 3,1.
M. Besnier, RE. s.v.
Weitere Literatur siehe Mosa.

DNP:
Mosella
(“die kleine Maas”, Diminutiv zu Mosa [1]). Linker, 545 km langer Nebenfluß des Rheins, h. Mosel, frz. Moselle. Er entspringt auf dem Vosegus im Gebiet der Leuci, fließt im Land der Treveri durch die Prov. Gallia Belgica und Germania Superior und mündet bei Confluentes (Koblenz). Am M. liegen Divodurum, Augusta [6] Treverorum und Rigodulum (vgl. Tac. ann. 13,53; Tac. hist. 4,71; 77). Der Legat der Germania Superior, L. Antistius Vetus, wollte 58 n.Chr. M. und Arar durch einen Kanal verbinden, was der Legat der Gallia Belgica, Aelius Gracilis, verhinderte (Tac. ann. 13,53). Ausonius rühmt in seinem Werk Mosella des Fischreichtum der M. (15 Arten) und die Fruchtbarkeit der Ufer (Weinberge); er nennt zehn Nebenflüsse (Mos. 349ff.: Sura mit Promea und Nemesa/Nims; Celbis/Kyll; Erubris/Ruwer; Lesura; Drahonus/Dhron; Salmona; Saravus; Alisontia/Alzette [2]). Eine Schiffahrt auf M. und Rhein von Metz bis Andernach beschreibt Ven. Fort. 10,9.
Dräger, Paul (Trier)

Kommentar (Diederich):
Auf der dem Segment 2A1 der TP entspringt der Fluvius Musalla (Mosel) in einem namenlosen Gebirgssymbol, das die Vogesen andeuten soll, die weiter rechts in Segment 2A2/3 ein zweites Mal erscheinen (s. o.). Die antiken Quellen schreiben seit dem ersten Beleg bei Tacitus fast durchgängig Mosella (Tac. hist. 4, 71, 4 u. ö.; Flor. 1 p. 108, 9 = 3, 10, 14; Vib. Sequ. geogr. 102 (vielleicht interpoliert); Auson. Mos. passim; Symm. epist. 1, 14; Amm. 16, 3, 1; Sidon. epist. 4, 17, 1. In der Cosmogr. Rav. 4, 26 p. 62, 7-8 haplographiert zu Mosela: iuxta praenominatum fluvium Mosela, que Francia Rinensem nominavimus.), mit Ausnahme von Venantius Fortunatus (Siehe Besnier 1933.), für den ein großer Teil der Handschriften die Namensform Musella überliefert, mit spätantikem
Vokalwechsel von »o« zu »u« (In Ven. Fort. carm. praef. 4; carm. 3, 12, 7. 24; 3, 13, 1. 7
bietet ein Teil der Handschriften Musella, in carm. 10, 9, 3. 48 ist einhellig Musella überliefert.). Die nur auf der TP belegte Graphie Musalla scheint aus dieser späten Form Musella hervorgegangen zu sein, was auf einen späten Eintrag in der TP hindeutet (Pomponius Mela, Plinius d. Ä., Strabo und Claudius Ptolemaeus
erwähnen die Mosel übrigens nicht.). Anders als die meisten anderen Flüsse auf der TP, einschließlich des Rheins, wird die Mosel, einer der meistfrequentierten Flüsse Galliens, nicht einfach durch ein gleichförmiges stilisiertes Wellenmuster angedeutet, sondern der Zeichner hat offenbar versucht, einige ihrer charakteristischen Schleifen abzubilden. Auch der Verlauf in nordöstliche Richtung ist trotz des gestauchten Kartenformats in etwa beibehalten. Die Schleife
oberhalb von Trier bei Noviomagus, das auf der TP ein Stück von der Mosel entfernt zu liegen scheint, ist stark vergrößert dargestellt. Dies lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass der Zeichner, der in einer kaiserzeitlichen Kopierstufe das Straßennetz in die Karte eingefügt hat, bemerkte, dass er Noviomagus mit der Straße nach Bingium zu weit rechts eingetragen hatte, und dieses Versehen durch die Ausdehnung der Flusswindung auszugleichen versuchte, um die Lage von Noviomagus an der Mosel doch noch erkennen
zu lassen.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 142.


W. Jungandreas, s.v. M., Histor. Lex. der Siedlungs- und Flurnamen des Mosellandes, 1962, 698f.

P. Dräger, Alisontia - Eltz oder Alzette?, in: Gymnasium 104, 1997, 435-461 (erweiterte Fassung in: Kurtrierer Jb. 37, 1997, 11-38; 38, 1998, 11-16).

Diederich, Siedlungsraum, S. 30f.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

14.01.2023 14:40


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2484 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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