deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

[Fl. Silarus]

Name (modern):

Sele

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/442795
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

5B5

Farbe des Toponyms:

ohne Farbe

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Silarus (DNP)

RE:

Silarus [1]

Barrington Atlas:

Silarus fl. (45 B3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

[Fl. Silarus]

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Σιλάρος (Σαλίρος) ποταμοῦ ἐκβολαί (3,1,8)

Plinius:

Silerus amnis (3,70), Silerus (3,71; 3,74)

Strabo:

Σιλάρις ποταμός (5,4,13; 6,1,1; 6,1,4)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Köhner):
Der fehlende Name des Flusses ist mithilfe der Straßenstation Fl. Silarum rekonstruierbar.
Es handelt sich beim unteren links eingezeichneten Fluss nicht um einen Mündungsarm, sondern um einen separaten Fluss, nämlich den in Kampanien fließenden Sarno. Entgegen der Meinung Millers hat hier - wie Talbert auch erkennt - der Kopist einen "Fehler" rasiert.

An der Stelle, an der die Straße [?] den Fluss überquert, ist auf der TP eine Straßenstation eingetragen mit Namen Silarum Flumen. Dabei könnte es sich um die Brücke handeln oder um eine Straßenstation an der Brücke.

Link zum Quellgebirge:
[Mons N.N. 15e ID 3528]

Kommentar (Talbert):
The river`s name can only be inferred from the the name "Silarvm Fl." assigned to a route stretch which it crosses. Admittedly, it would be very awkward to place a name at either the source or mouth of this river.

Our copyist evidently first made river #59 a branch of this river #60, but then erased the upper part of 59`s course, leaving it a separate river with its source in mountain range #46 lower down. There is no knowing whether our copyist was just careless initially, or whether he first followed what was drawn on the version he copied, but then took the initiative of correcting of what he perceived to be an error there [compare note under river #8].

Miller, Itineraria, Sp. 386:
[Fl`Silarus], it. (Pt, Pl, Verg, Sil), Station der Strecke 62, gezeichnet, nicht geschrieben, erscheint hier als Mündungsarm des Sarnus; Silerus (Ml), Silaris (St), Siler (Luc, Paul Di, Vib); ein bedeutender Fluß mit zwei Nebenflüssen: Tanager (j. Negro), welcher sich bei Polla unter der Erde verliert und einige Meilen nördlicher wieder zum Vorschein kommt, und Calor (It) (j. Calore), von Obigem zu unterscheiden; er mündet beim Mons Alburnus in den Sinus Paestanus; beide fehlen; j. Silaro oder Sele.

Datierung (Barrington):
Silarus fl. – ? (Nissen II, 824; RE 1; InscIt 3.3, xi)

DNP:
Silarus
(Siler). Fluß im Grenzbereich zw. Campania und Lucania (Siler: Lucan. 2,426; Silerus: Mela 2,69; Sílaris: Strab. 5,4,13; 6,1,4), h. Sele. An der Mündung Überreste eines archa. Heiligtums der Hera Argiva (achtsäuliger Pseudodipteros mit 17 Säulen an den Längsseiten; vgl. Strab. 6,1,1; Plin. nat. 3,70; Solin. 2,12; Plut. Pompeius 34,3). Am S. gab es eine für Viehherden gefährliche Bremsenart (Verg. georg. 3,146).
Bove, Annalisa; Ü:C.EI.

RE
Silarus. [1]
Jetzt Silaro oder Sele, unter den Flüssen Italiens an 7. Stelle, mündet in zwei Armen Tanager (j. Negro) und Calor (k. Calore) in den Sinus Paestanus (j. Golf von Salerno): Silarus Plin. n. h. II 225, III 70. 71. 73 (aber wohl besser Silerus). Lucil frg. 3,21. Verg. Georg. III 146. Sil. Ital. VIII 581. Tab. Peut.; Σίλαρος Ptol. III 1,8; Silerus Mela II 69; Σίλαρις Strab. V 251. VI 252 255; Siler Colum. X 136. Luc. II 246. Paul. Diac. II 17. Vib. Sequ. 18 R. Die Station, die die Tabula Peutingeriana am Fluß anführt (vgl. Geogr. Rav. IV 34), mag an dem bedeutenderen der beiden Arme, am Tanager, zu suchen sein, so dass sie im It. Ant. als ad Tanarum begegenet. Die Straße überschreitet 5 km östlich von Eboli den Fluß (Eboli Ponte Sele), vgl. dazu die bei Eboli gefundenen Inschriften CIL X 8042. 8053. Als Entfernungen werden 29 oder 28 mp. von Nuceria gerechnet. Der Fluß erscheint als Grenze Lukaniens gegen Kampanien bei Plin. n.h. III 71 und Strab. V 255, nicht, wie Nissen Ital. Landesk. II 901 seiner Polemik zugrunde legt, die Station. Diese Station kann in der Tat nicht gemeint sein, da Plin. n.h. III 98 die Eburni zu Lucania rechnet, das also über den Fluß an dieser Stelle hinausgreift. Sonst aber sehe ich keinen Grund, für das Küstengebiet an dieser Nachricht zu zweifeln, die natürlich ältere Verhältnisse betrifft und die also beide Autoren einer veralteten Vorlage entnehmen. Kalkgehalt erwähnt Strab. A.a. O. (vgl. Nissen Ital. Landesk. II 901. 824. 890. I 335).
[Hans Philipp]

Nissen I 334:
In den sinus Paestanus Golf von Salerno ergiesst sich der Silarus Sele. Er entspringt auf dem mehrfach erwähnten Querzug, der Lucanien von Samnium trennt, fließt nach S dann nach SW, erreicht eine Länge von 75km. Seine Wassermasse im Unterlauf verdankt er dem Tanager Negro, dessen Quellen nur 10km nördlich vom Busen von Buxentum Policastro in der Luftlinie entfernt sind.

Nissen II 824:
An der 40km langen Ostseite [des Sinus Paestanus] mündet der bedeutende Siler oder Silarus Sele (Fßn6: Die Kurzform Colum. X 136 Lucan. II 426 Vib. Seq. Paul. h. Lang. II 17 ist nach Ausweis der heutigen als die einheimische zu betrachten, Silerus Mela II 69 Plin. II 70, Silarus Lucil. fr. III 21 L.M. Verg. Georgr. III 146 Sil. it. VIII 580, Tab. peut. Σίλαρις Strab. V. 251, VI 252. 55) und hat eine Ebene von über 200km² aufgebaut (I 335): hier hatte Paestum seine Herrschaft gegründet, wovon in einem der nächsten Abschnitte zu handeln ist. [Über die Schifffahrt]
Dass das Land bis zum Silarus einst den Etruskern gehorcht habe, wird anderweitig bezeugt ohne Erwähnung der Stadt (Fßn2: Plin. III 70).

Nissen II 890:
Unter den Flüssen der italienischen Halbinsel nimmt der Siler Sele (S. 824) die siebente Stelle ein. So sehr er auch hinter dem Arnus Umbro Tiber Liris Volturnus zurück bleibt, wird er an der adriatischen Seite nur vom Aternus in der Ausdehnung des Stromgebiets übertroffen (I 342). Eigentlich müsste der Hauptstrom Tanager Negro heißen (Fßn7: Verg. Georg. III 151 m Schol. It. Ant. 109. Vib. Seq. 151 R). denn an Länge und Wasserfülle kann sich der Sele mit seinem angeblichen Zufluss nicht messen (I 334).

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 386;

Philipp, Hans, Silarus [1], in: RE III A.1 (1927), Sp. 7;

Bove, Annalisa, Silarus, in: DNP 11 (2001) , Sp. 546;

Nissen I 334. II 824. 890;

InscIt 3.3, xi)

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 44. 49. 61. 115;

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

17.12.2024 17:00


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2595 [zuletzt aufgerufen am 19.04.2025]

Impressum Datenschutzerklärung