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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Brigantio

Name (modern):

Bregenz

Bild:
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Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Raetien/Noricum

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

2A5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Brigantia (237,4; 251,2; 258,3; 259,2; 277,4; 278,3)

Alternativer Name (Lexika):

Brigantium (DNP)

RE:

Brigantium [1]

Barrington Atlas:

Brigantium (19 B2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Brigantio

Levi:

Brigantio (A,I,1)

Ravennat:

Geogr. Rav. 61,36

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Βριγάντιον (2,12,5; 8,7,3); 2,12,3; 7,7,3

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 254:
Brigantio, Brigantium (St, Pt), Bicantium (St), Brigantia (It), Brigantinus lacus (Pl), "Confluentibus sive Brecantia - praef. numeri barcariorum (ND), Bracantia (Ra); Hauptstadt der Briganti (St); an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen; j. Bregenz. Iss: CIL XIII 5768. 5769. 6007 ss. Das Kastell war in der Oberstadt, die bürgerliche Niederlassung auf dem Plateau des Ölraines, südlich von dem heutigen Bregenz, wo das Forum, Basilika, ein Tempel, ein großer Begräbnisplatz u.a. ausgegraben wurden. Museum. Veröffentlichungen von S. Jenny in den Mitt. der Zentralkommission Wien 1880 ff.
In Bregenz Abzweigung nach Kempten, Strecke 71. Ferner nach Innsbruck, erwiesen durch 2 Meilenstein in Zirl 98 mp vom Jahre 249, und Schönberg 112 mp a B(rigantio) vom Jahre 250 - CIL III 5988 und 5989. Diese Straße wurde also erst unter Dezius gebaut.
Die Entfernung Zirl bis Schönberg mit 14 mp entspricht der Wirklichkeit. Mit 98 mp können wir von Zirl weder über Kempten (66 + 40) noch über den Arlberg (106-108 Milien) nach Bregenz kommen, wohl aber entspricht die Zahl vollständig dem Weg von Bregenz über Schwarzach Alberschwende 717, Egg 554, Lingenau 684, Hüttisau 828, Aach 582, Oberstaufen 789, Immenstadt 731, Sonthofen, Hindelang 841, Steige Gacht 1193, Weißenbach 882 im Lechtal, südlich von Ehrenberger Klause 1018, Heiterwang, Lähn 1100, Lermoos 989, über den Fernpaß 1027 nach Nassereit, über Oberstraß, Obsteig nach Tels und Zirl. 17; bis Curia 50 (It).

Miller, Itineraria, Sp. 281:
Brigantio, Strecke 3; j. Bregenz. 9 (Irrig 8 (Ve)); nach Vemania 24, bis und 14 (It). Da das It die Zahl 24 zweimal gibt, so ist sie wohl festzuhalten.

Datierung (Barrington):
Brigantium – Roman/Late Antique (Römer Schweiz 374; Wolff 1999, 29-31)
§ Brigantii

DNP:
Brigantium

(h. Bregenz). Zu kelt. * brigant - “hoch”. Am Schnittpunkt wichtiger, sich verengender Ost-West und Nord-Süd-Verbindungen in der Nordost-Bucht des Bodensees gelegener Vorort der Brigantii (Strab. 4,6,8) in Raetia. Neben postuliertem vorröm. oppidum in der Oberstadt sind Spätlatènefunde (Stufe D 2) auf dem Ölrain, einem 50 ha großen Plateau (34 m über dem Bodensee) belegt. Arch. scheint ein Militärposten zw. 15 und 8 v.Chr. möglich, erwiesen ist ein Kastell unter Kaiser Tiberius, das wohl unter Claudius wieder aufgegeben wurde, aber eine über die Terrasse des Ölrains nach Westen anwachsende, blühende Zivilsiedlung hervorrief. Neben Heiligtümern (AE 1986, 530), Markthallen, Thermen und einem Gräberfeld fanden sich südl. der röm. Hauptstraße ausgedehnte Handwerkerquartiere (Metallverarbeitung) [1] mit Streifenhäusern. Von den Bürgerkriegen 69/70 n.Chr. stark betroffen, überstand B. auch die Stürme der Alamanni, jedoch verlagerte sich E. des 3.Jh. das Siedlungsschwergewicht auf die besser geschützte Oberstadt. Im spätröm. Kriegshafen Bracantia (Hafenmauern am Leutbühel) war ein numerus Barcariorum stationiert (Not. dig. occ. 35,32 [2. 206]).

Lacus Brigantinus

Dietz, Karlheinz

AK: Inschriften: CIL XIII 5768; 5769; 6007; CIL III 5988; 5989; CIL III S. 708; S. 1050; CIL III Suppl. S. 1852
Strabon: Strab. 4,6,8
Not. dig. occ. 35,32

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 254. 281;

1 M. Konrad, Ein Fibel-Depotfund aus Bregenz (B.), in: Germania 72, 1994, 217-229

2 R. Rollinger, Eine spätröm. Straßenstation auf dem Boden des heutigen Vorarlberg?, in: Montford 48, 1996, 187-242.

B. Overbeck, Das Alpenrheintal in röm. Zeit I, 1982, 20-34, 191f., 203f.

M. Ihm, Brigantium [1], RE Bd. III,1, 1897, Sp. 846

E. Vorbank, H. Swozilek (Hrsg.), Das röm. B., 1985

H. Swozilek, B. und Vorarlberg zur Römerzeit - kleine Bibliographie, in: Jb. Vorarlberger Landesmuseumsverein 1986, 3-58

G. Grabher, B., in: Österreichischer Arch. Anzeiger 5/1, 1994, 59-66

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Letzte Bearbeitung:

07.04.2024 13:26


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=3463 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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