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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

odessos (Odessos)

Name (modern):

Varna/Warna/Варна

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher XI     erite     XXXII     Dyosinopoli     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

7A3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Inschriften (EDCS-ID):
   
   
Alternativer Name (Lexika):

Odessos (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Odessus (22 E5)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Odessos

Levi:

Odessos (A,I,13)

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
There are no previous stretches.

Miller, Itineraria, Sp. 512 f.:
32 [vgl. Datenbankeintrag zu Dyosinopoli.].
Odessos,_ [...]; an der Mündung ddes Panysus; später (seit 600) Barnae [...]; nach ne 2. 4. 10 später Tiberiopolis [...]. Metropole von Mysia; j. Varna. Byzanthinische Ruinen. Iss: CIL III 762. 7588. 7589=12507. 12508. 14458^1. CIG I 2056-2056c, II p. 996 ff. Sehr viele Iss bei Kalinka.
Über Marcianopolis (strecke 87) nach Ancialis s. It 228.
11.

Datierung (Barrington):
Odessus - Classical, Hellenistic, Roman, Late Antique (Hoddinott 1975, 223-33).

DNP:
Odessos

(Ὀδησσός).

I. Entwicklung bis zum 3.Jh.n.Chr.

Griech. Stadt an der Westküste des Pontos Euxeinos (Ptol. 3,10,8; 8,11,6), h. Varna (Bulgarien); milesische Gründung (Anf. 6. Jh.v.Chr.; Ps.-Skymn. 748-750; Plin. nat. 4,45; Kolonisation, mit Karte und Übersicht). Mitglied des Attisch-Delischen Seebundes (ATL 1, 116, 157, fr. 38 zu 425 v.Chr.). Nach erfolgloser Belagerung schloß Philippos II. mit O. einen Friedensvertrag (Iord. Get. 65). Lysimachos [2] beherrschte mit O. mehrere westpontische Städte. 313 gelang es zwar einer Städtekoalition, an der Seuthes III. beteiligt war, O. für kurze Zeit zu befreien, doch konnte Lysimachos bald darauf O. auf dem Vertragsweg wiedergewinnen (Diod. 19,73). Von O. aus versuchte Pleistarchos im J. 302, im Auftrag des Kassandros zur Unterstützung des Lysimachos mit maked. Truppen nach Kleinasien überzusetzen (Diod. 20,112). Nach dem Tod des Lysimachos 281 v.Chr. war O. wieder autonom.

In hell. Zeit erlebte O. eine Blütezeit mit seinem See- und Binnenhandel (Silber- und eine Goldemission). O. unterhielt gute Beziehungen zu Pharnakes I. (IGBulg 1, 40) und Mithradates [6] VI. Im 2. Mithradatischen Krieg ergab sich O. 71 v.Chr. dem Licinius [I 26] Lucullus (App. Ill. 30). Um 50 v.Chr. wurde O. von Burebista erobert; nach dessen Tod fiel O. dem Thraker Sadala II. zu (IGBulg 1, 43).

Im J. 28 v.Chr. wurde O. von Rom unterworfen und 15 n.Chr. in die Prov. Moesia Inferior (Moesi) eingegliedert. Vom 1. bis 3. Jh.n.Chr. war O. eine reiche Stadt, Mitglied des westpontischen Koinon.

von Bredow, Iris

II. Spätantike und byzantinische Zeit

Inschr. und arch. Funde belegen, daß O. trotz der Nähe zu Markianupolis bis in iustinianische Zeit ein bed. Siedlungsplatz war. O. wird erwähnt bei Amm. 22,8,43 und 27,4,12 sowie bei Prok. aed. 4,11. Als autokephales (?) Bistum ist O. spätestens im 5. Jh. bezeugt (Bischof Dizas auf dem Konzil von Kalchedon 451 [1. 136], ein weiterer, Martin, für das J. 538 durch Nov. Iustiniani 65 bezeugt). Nach der Zerstörung von O. durch Avaroslaven in der 2. H. des 6. Jh. siedelten sich die einwandernden Bulgaroi nicht direkt in O., sondern in der Nähe an und nannten diese Siedlung Varna. Nach Rückeroberung durch Iohannes Tzimiskes (971) errichteten die Byzantiner dort im 11./12. Jh. eine Festung, durch deren Schutz es auch zu einer neuen städtischen Besiedlung kam. 1201 wieder bulgarisch, wurde Varna seit 1389 mehrfach von Türken belagert und zerstört. In der Verteidigung des Balkan erlitt 1444 das christl. Heer unter polnisch-ungarischer und johannitischer Führung bei Varna die entscheidende Niederlage gegen die Türken. Inschr.: [2. Kap. 4; 3. Nr. 87-144, 248a-251; 4. Nr. 78]. Regelmäßige Mitteilungen über arch./epigraphische Neufunde bietet die Zschr. des Mus. von Varna [5].

Wirbelauer, Eckhard
von Bredow, Iris
Wirbelauer, Eckhard

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 512 f.

R. Schieffer (Bearb.), Acta conciliorum oecumenicorum 4,3,2, 1982.

IGBulg2.

V. Beševliev, Spätgriech. und spätlat. Inschr. aus Bulgarien, 1964.

Ders., Die protobulgarischen Inschr., 1963.

Izvestija na Narodnija Muzej, Varna 16=1, 1965ff.

R. Browning, s.v. Varna, ODB 3, 2153f.

C.M. Danov, Philippopolis, Serdica, O. Zur Gesch. und Kultur der bedeutendsten Städte Thrakiens von Alexander d.Gr. bis Justinian, in: ANRW II 7.1, 1979, 241-300.

V. Gjuzelev, s.v. Varna, LMA 8, 1413.

Ders., G. Prinzing, s.v. Varna, Schlacht bei, LMA 8, 1413f.

R.F. Hoddinott, Bulgaria in Antiquity, 1975, 223f.

A. Mintschev, Das frühe Christentum in O. und seinem Territorium, in: W. Schuller (Hrsg.), Die bulgarische Schwarzmeerküste im Alt., 1985, 51-65.

A.-M. Talbot, s.v. Varna, Crusade of, ODB 3, 2154.

V. Velkov, Cities in Thrace and Dacia in Late Antiquity, 1977, 99ff., 280ff.

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Letzte Bearbeitung:

10.10.2024 17:17


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1044 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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