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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Ad herbas fluvius

Name (modern):

Rıva, Riva

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XV     Ad promontorium     
Toponym nachher XVI     Melena     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

8A2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Ῥήβας

Barrington Atlas:

Rhebas (53 B2)

TIR / TIB /sonstiges:

Rēbas 1 (TIB 13, 967f)

Miller:

 

Levi:

 

Ravennat:

Erba (p. 91,38)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (Severer & 3. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Unsicher: Die Straßenstation erscheint in eindeutiger Form erst bei Rav und Guido, die auf spätantiken Quellen basieren. In den älteren Periploi wird zwar häufig die Mündung des Rhebas erwähnt, jedoch nicht (jedenfalls nicht explizit) eine dort befindliche Siedlung.

Kommentar zum Toponym:

Verschrieben aus Rhebas/Ῥήβας (so der ursprüngl. thrak. Name des Flusses nach dem diese Station benannt ist), offenbar unter dem volksetymologischen Einfluss von “herbae”, “Kräuter, Gräser”.

Ähnliche volksetymolog. Form: Herba Guido 100.
Erba Rav 5,9 p. 91,38
Ῥίβα, Riua und Reue in einigen spätma. u. frühneuzeitl. Portulankarten (meist zwischen Giro/Hieron und Silli/Chēlē verzeichnet (s. TIB 13, 967 mit Lit.).

Antike Quellen zum gleichnamigen Fluss s. Artikel zum namenlosen Fluss no. 95 = Herbas bzw. Rhebas!

Ῥήβας bzw. Rhebas, Fluß, Schiffahrts- u. Straßenstation im NW der Bithynischen Halbinsel, heute Rıva, oft auch Riva (Namenskontinuität), an der Mündung des gleichnamigen (auf der TP namenlosen Flusses (zeitweise umbenannt in Çayağzı) ins Schwarze Meer. Heute findet sich an dieser Stelle noch eine gleichnamige spätosman. Burg, die wohl auf einem byz. Vorgängerbau errichtet wurde. Auf der TP erscheint die Chicane, die den Ort markiert, etwas von der Flussmündung weg nach links verrutscht, wohl aufgrund von Ungenauigkeiten im Kopierprozess. In den antiken spätantiken Itinerarien als Station der Küstenstraße entlang des Schwarzen Meeres erwähnt (TIB 13, 967). Die Periploi (s. Art. zum namenlosen river no 95 = Herbas flumen bzw. Rhebas) erwähnen den Fluss und seine Mündung, jedoch nicht ausdrücklich eine Ortschaft.

Meilenangabe nach Melena: XVI (16)
Kreuzender Fluss: Namenloser Fluss Nr. 95 Talbert = Rhebas (s. Art. dort).



[Kommentar (BH):
Welser liest "Ad herbas fl."]

Kommentar (Talbert):
"a" and "Fl." are faint, best seen on the 1888 photograph.
-> Stretch to Melena
River crossing: (river, no. 95)

:

Literatur:

Detschew, Dimiter: Die thrakischen Sprachreste, Wien 1957, 392f.

Miller, Itineraria, Sp. 637.

Ruge, W.: Ῥήβας, RE II 1,1 (1914), 348.

Tischler, J: Kleinasiatische Hydronymie. Semantische und morphologische Analyse der griechischen Gewässernamen, Wiesbaden 1977, 124f.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

12.12.2022 15:07


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1183 [zuletzt aufgerufen am 17.09.2024]

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