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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Anniaca

Name (modern):

? Koyulhisar, Eski Kale

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XVIII     Matuasco     
Toponym nachher XVIII     Nicopoli     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

9A4 / 9A5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Anniaca (?)

Barrington Atlas:

Anniaca (87 C4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Anniaca

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Ort im Pontos Polemoniakos oder in Armenia minor an der von Nikopolis nach Polemonion führenden Strasse Bergstaße über die Pontischen Alpen, 34 Meilen von letzterem, im Tal des Lykos, des heutigen Kelkit Çayı (s. Hirschfeld, RE 2257; Bryer/Winfield 1985, 44).

Bislang wurden keine Reste einer römischen Siedlung in Koyulhisar selbst gefunden, aber
Bryer/Winfield 1985, 13; 44 (Lit. s. dort) vermutet Anniaca in oder im Tal unterhalb der Ruinen des großen Kastells von Yukari Kale, das auf einem 200 m hohen Felsen in einer natürlich geschützten Lage das Tal überblickt, und zwar an einer Stelle an der Gebirgsstraße von Nikopolis nach Sebasteia und ans Schwarze Meer nach Kotyora, über welche die am leichtesten zu passierende östliche Route verlaufen sei, deren kontinuierliche Bedeutung dadurch untermauert werde, dass im 19. Jh. die Militärstraße dort verlief. In der Umgebung des Tals gebe es genug fruchtbares Land, um eine Kleinstadt zu ernähren.
Sinclair 1989-90 sucht das römische Anniaca am Boden des Koyulhisar-Beckens und nahe der heutigen Stadt Koyulhisar. Er vermutet in der oben erwähnten mittelalterlichen Felsenfestung Yukari Kale die Nachfolgesiedlung von Anniaca, die vielleicht im 7. Jh. dorthin verlegt worden und anscheinend bis zum späten 18. Jh. dort verblieben sei.
In der Umgebung (in in Kurşunlu Köyü) wurde Bleigewinnung seit dem 1. Jh. v. Chr. nachgewiesen (s. Ökse 1998, 347).

Alternative Lokalisierungsvorschläge:
- Olshausen/Biller 1984,115 ziehen außer Yukari Kale eine 6 km weiter westlich gelegene Burgruine am Lykos bei Aşağı Kaleköy in Betracht, die sie zu den 75 Burganlagen Mithridates’ d. Gr. in Kleinarmenien und Kolchis rechnen.
- in Mahmudiye (Wilson 1966).

Meilenangabe nach Nicopoli: XVIII (18),
mit einer leeren Ortschicane dazwischen.
Von hier weicht die antike Straße von der modernen ab, da sie unterschiedliche Zwecke verfolgen: Die Römerstraße folgte wahrscheinlich flussaufwärts dem Lykostal und überquerte den Fluss mittels der Brücke zwischen Koloneia und Nikopolis (so Bryer/Winfield 1985, 43).







Kommentar (Talbert):
-> Stretch to Nicopoli
One stretch is drawn as two.

Miller, Itineraria, Sp. 679:
Anniaca; j. Koilyhissar am Lycus, j. Germili Fl. (1060 m).

Literatur:

Bryer, A. A. M./Winfield, D. C.: The Byzantine monuments and topography of the Pontos, 2 Bde., Washington DC 1985, 1, 43f, 116.

Hirschfeld, G.: Anniaca (?), RE 1,2 (1894), 2257.

Kaptan, E.: Türkiye Madencilik Tarihine Ait Koyulhisar-Kurşunlu Köyü Yöresindeki Buluntular, VI. Arkeometri Sonuçları Toplantısı, Ankara 1990, 41-50.

Miller, Itineraria, Sp. 679.

Ökse, A. Tuba: Siedlungsgeschichte des Oberen Kızılırmak-Gebietes von der Frühbronze-bis zur Eisenzeit, BELLETEN 62 (1998), 337-390. https://dergipark.org.tr/en/pub/ttkbelleten/issue/60666/895398.

Olshausen, E./Biller, J.: Historisch-geographische Aspekte der Geschichte des Pontischen und Armenischen Reiches. Teil I. Untersuchungen zur historischen Geographie von Pontos unter den Mithridatiden (= TAVO B 29/1), Wiesbaden 1984, 115.

Sinclair, T. A.: Eastern Turkey: an architectural and archaeological survey, London, 1989-90, vol. 2, 344.

Wilson, D. R.: The Historical Geography of Bithynia, Paphlagonia and Pontus in the
Greek and Roman Periods: a new survey with particular reference to surface remains
still visible, Diss. Oxford 1966, 395.

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Letzte Bearbeitung:

12.12.2022 16:33


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1353 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

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