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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Maio meduaco (Maio Meduaco)

Name (modern):

Dolo or Sambruson (Barrington)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher III     Ad Portum     
Toponym nachher VI     Mino meduaco (Mino Meduaco)     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/393359
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

3B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Meduacus [Maior]

Barrington Atlas:

Ad XII/Meduacus Maior (40 C2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Maio meduaco

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

Meduaci duo (3,121)

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 310:
Maio meduaco; j. zwischen Brenta vecchia und Brentella.

Datierung (Barrington):
Ad XII/ Meduacus Maior – Roman/Late Antique (Bosio 1991, 66-67, 72-74)

Plin nat 3,121.
so wie die beiden Meduaci und der Clodische Kanal Aedro. Mit diesen vermischt sich der Padus und mündet durch sie (ins Meer).
tut er aber nicht!

vgl. DNP:
Meduacus
Name zweier Flüsse des problematischen hydrographischen Netzes im mittleren Veneto. Nach Tab. Peut. 4,4 bzw. 4,5 ist der M. maior die h. Brenta, die in die Adria mündet, der M. minor der h. Bacchiglione, der sich bei Patavium gabelte (Plin. nat. 3,121) und dort einen Hafen bildete (Liv. 10,2,6).
Sartori, Antonio (Mailand)

RE:
Meduacus (Μεδόακος) ist der Name der beiden Mündungsarme des h. Bacchiglione, der durch Patavium fließt und in die Adria mündet. Dementsprechend unterscheidet Plin. n.h. III 121 zwischen dem M. maior und minor. Die Einmündung erfolgt nach Plinius bei dem Hafen von Patavium Aedro, der nach Plinius durch die beiden Meduaci und die fossa Clodia gebildet wird. Identisch ist dieser Hafen mit dem bei Strab. VI 213 genannten "großen Hafen Medoakos". Nach Mommsen (CIL V p. 219) wäre das die gesamte Südhälfte der venezianischen Lagune zwischen Malamocco und Chioggia. Und in der Tat hat das heutige Chioggia seinen Namen von der antiken fossa Clodia, wie dies der Kardinal Pietro Bembo (Histor. Veneta, lib. IX p. 341 zum J. 1509; vgl. auch V. Bellemo II territorio di Chioggia 1893, 60) bemerkt hatte. Bellemo (154f.) nimmt an, die Taliadita (Taglata) de Clugiensis in mittelalterlichen Urkunden, ein Kanal, der oberhalb Cive (in der Breite der Chioggia) links von der Brenta abzweigt, sei die fossa Clodia, und sein Name sei die genaue Wiedergabe des lateinischen fossa Clodia. Kiepert (FOA 23,3) hält das für möglich, aber schwer beweisbar. Kiepert weist auch darauf hin, daß nach Bellemo (154) in antiker Zeit die Lagunen bei Chioggia nicht viel ausgedehnter waren als heute. Die Anticaglienfunde in Bindola, Ronco Storto, Gignella, Cuora, Cesarra, bei der Etschbrücke der Eisenbahn Adria-Chioggia beweisen das. Die Mündung des M. maior ist also die h. Brenta, die des M. minor der h. Bacchiglione. Die M. minor scheint identisch zu sein mit dem zweimal bei Aelian. hist. an. XIV 8 genannten Fluß Ἠρετενός, der in den Eridanus = Po münde. Ebenso nennt Venant. Fortunatus vit. S. Martini IV 677, also ein Veneter, um 570 n. Chr. die Flußarme Brinta, Reteno, dann Athesis und Padus, desgleichen kennt der Ravennate (IV 290) hier den Fluß Retron quod Redenovo dicebatur, Astago (=Etsch) usw. Der Name Retrone hat sich erhalten in dem Flüßchen, das bei Vicenza von Südwesten kommend in den Bacchiglione fällt und ihn schiffbar macht. Die Schwierigkeit, die beiden M. zu unterscheiden, hat wohl dazu geführt, daß viele den Bacchiglione (= M. minor) lieber nach dem Zufluß Reteno nannten.
Scharf zu scheiden von dem Hafen Aedro (des Plin. n. h. III 121) ist die Station der Tab. Peut. Ecrone (verschrieben aus Edrone), deren Lage sich dadurch ergibt, daß ad Portum mit Oriago an der Brenta gleichzusetzen ist und die Stationen Maiio Meduaco, Mino Meduaco, und Ecrone 3 bezw. 6 mp. von Oriago entfernt liegen. Die Station M. maior entspricht so dem h. Porto di Malamocco, die Station M. minor dem h. Porto Secco (so Nissen Ital. Landesk. I 194. 203. 207 udn II 219. 222, wo die Gegend um Patavium eingehend behandelt ist.). Vgl. auch CIL V p. 219, wo ebenfalls die schwierige Geographie des Mündungsgebietes der Brenta, Etsch, Po dargelegt wird. [Philipp]

Porto di Malamocco
Nissen I 194:
Der Meduacus Brenta entspringt östlich von Trient aus zwei Seen am oberen Ende des Thals von Ausugum Val Sugana, welches er in ORichtung durchfließt. Nachdem er l. den Cismone aufgenommen, wendet er sich nach S und tritt bei Bassano in die Ebene hinaus. Er fließt nach SSO und wird halbwegs von Padua für Barken von 30-45 Tonnen schiffbar. Im Altertum berührte er wie es scheint die Mauern dieser Stadt und mündete in die Lagune von Malamocco, sei es dass der Porto di Malamocco oder 3km südlich der jetzt verstopfte Porto Secco seine Verbindung mit dem Meer herstellte. Ein Nebenarm ergoss sich mit der fossa Clodia in die Lagune von Chioggia (Fßn1: Livius X 2 kennt nur einen Meduacus und als Pataviner musste er jedesfalls hierüber Bescheid wissen. Wenn Plinius III 121 Meduaci duo erwähnt, so ist die im Text gegebene Erklärung die einfachste; auch die Zusätze der Reisekarte maior und minor sind in diesem Sinne allein zu verstehen (vgl. Po grande und Poatello, Adige und Adigetto)).
Nach der Eroberung des Festlands haben die Venezianer um ihre Lagunen vor den Ablagerungen des Flusses zu sichern denselben in zwei Canäle abgeleitet und ihm mit dem Bacchiglione vereint bei Brondolo wenig oberhalb der Etsch eine neue Mündung angewiesen. Der heutige Name Brenta ist bereits am Ausgang des Altertums verbreitet (Fßn2: Venantius Fort. misc. prol. Geogr.Rav. IV 36 Brinta; Tab. Peut. Brintesia).

Nissen I 207:

Nissen II 219:
Dann kommt der portus Aedro Chioggia mit der fossa Clodia, die beiden Mündungen des Meduacus: minor Porto Secco (?) und maior Malamocco. Es ist früher (I 202) dargelegt worden, wie die Beschreibung welche Livius von der seiner Vaterstadt benachbarten Lagune giebt, im Wesentlichen noch jetzt zutrifft. [...]
Die offene Südseite war durch einen querüber gezogenen Canal gedeckt, so dass das Wasser den ganzen Umkreis der Stadt schirmte. Der Meduacus oder Brinta welcher im Altertum in größerer Nähe als gegenwärtig an der Nord- und Ostseite vorbeifloss (I 194), erhöhte die Festigkeit der Lage.

Nissen II 222:
Die Reisekarte verzeichnet die einzelnen Wegstrecken auf dem Lido, die bei den zahlreichen Mündungen kurz ausfielen und durch Fähren unterbrochen waren. Sie rechnet von der Mündung des Meduacus Maior 3 Millien bis ad Portum den oben von Strabo erwähnten Hafen Pataviums, vermutlich die heutige Ortschaft Malamocco im Unterschied von der Einfahrt gleichen Namens; von hier 16 Millien bis Altinum.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 310;

Sartori, Antonio, Meduacus, in: DNP ? (?), Sp. ?

Philipp, Hans, Meduacus, in: RE XV.1 (1931), Sp. 114-115;

Nissen I 194. 207. II 219. 222;

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Letzte Bearbeitung:

14.08.2024 09:17


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=140 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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