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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Corne

Name (modern):

? Cafer Kale (wohl eher als Kerar Kale?/ Mündungsgebiet des Şiro Çay bei Bürçköy)?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIII     Melentenis     
Toponym nachher XIIII     Metita     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

10B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Korne

Barrington Atlas:

Korne (64 H4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Corne

Levi:

 

Ravennat:

Corte (p. 28,21)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κόρνη (5,7,9)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (2. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Ort belegt seit Ptol.

Kommentar zum Toponym:

Gleiche Namensform:
Κόρνη Ptol. 5,7,9 Stadt in Keinarmenien in der Strategie Laviansene am Euphrat. Es folgen, wie auf der TP, die Städte Meteita (Megeita) und Klaudias.

Verschrieben zu:
Corte Rav 2,16 p. 28,21 Lerisus – Metita - Corte – Melitini - Germanitia

Während das ItAnt den direkten Weg von Melitene nach Samosata über das Hochland beschreibt, folgt die TP soweit möglich dem Euphrat und verbindet offenbar die Garnisonsplätze an dessen Ufer untereinander sowie mit den beiden Legionslagern in Melitene und Samosata (s. ItMiller 681).Zum mutmaßlichen Verlauf dieser Verbindung existieren unterschiedliche Hypothesen:
a) Laut TIB 2, 126 verlief die Route nicht direkt entlang des Euphrat, sondern über Stichstraßen, welche die einzelnen Euphratkastelle miteinander verbanden.
b) Mitford 2021, 44ff hält es dagegen für sicher, dass die Straße entlang des Euphratufers verlief.

Stadt in Kappadokien am Euphrat, laut Ptol. in der Präfektur Laviansene, in Wirklichkeit aber wohl in der Melitene (s. Mitford 2018, vol. 1, 155).

Lokalisierung:
- heute: Kerar Kale? / im Mündungsgebiet des Şiro Çay nahe Bürçköy laut BAtlas S. 988. Auf dem Hügel von Kerar Kale, in strategisch wichtiger Position oberhalb bedeutender Karawanenrouten, finden sich Reste wohl seldschukischer Befestigungsmauern, deren Beschaffenheit jedoch, laut Mitford 2018, vol. 1, 145, ebenso wie ihre Lage ein Stück entfernt vom Euphrat-Limes, gegen die Existenz einer römischen Vorgängerforts sprechen. TIB 2, 197 und Sinclair 1990, 66; 449 lokalisieren hier allerdings Kaludia/Claudiopolis (10B2 Glaudia)
- vielleicht wahrscheinlicher ist eine Lage näher an Melitene (ungefähr eine Tagesreise östl.) bei Cafer Kale, westl. von Zeyikhan und eine Meile östl. von Pirot, wo ein einheimischer Gewährsmann von den Ruinen einer geräumigen steinernen Festung bei Caferhan (das seit 1987 überschwemmt ist) berichtet, ca. 700 m vom Ephratufer entfernt auf einem flachen Hügel oberhalb des für die Trinkwasserversorgung geeigneten Hayırsız Suyu. Südl. unterhalb verlief eine breite Straße von Zeyikhan nach Eski Malatya (Melitene), und 200 m in Richtung Pirot lag eine große Karawanserei aus der Zeit von Sultan Murat. Die Position in der strategisch hochbedeutsamen Ebene bei Melitene mit den beiden Euphratkreuzungen bei Hallan und Pirot verlangte nach einer Garnison, und die Positionierung von Corne auf der TP am Beginn der Euphratroute durch die Taurusschlucht macht eine Identifizierung von Cafer Kale und Corne wahrscheinlich. Der Name könnte von der hornartigen Form der Malataya-Ebene herrühren (s. Mitford 2018, vol. 1, 153-155; vol. 2, 652; Karte 10). Die Distanzangabe VIII auf der TP ist fehlerhaft laut Mitford ibd. 155, der allerdings von der Einheit Meile ausgeht; sie würde aber passen, wenn man (wie auf der darunterliegenden Strecke von Catara nach Samosata) Parasangen annähme, was mit ca. 48 km ziemlich genau der Entfernung auf der modernen Straße entsprechen würde.
In der Nähe befand sich die heute geflutete Fundstätte Cafer Höyük (Literatur zu den Rettungsgrabungen des franz. National Scientific Research Center ( CNRS ) unter Jacques Cauvin zwischen 1979 und 1986, die Funde aus der Stein- und Bronzezeit sowie aus dem Mittelalter zu Tage gefördert haben, s. https://en.wikipedia.org/wiki/Cafer_H%C3%B6y%C3%BCk).

Älterer Lokalisierungsversuch:
Kul Uschak/Kuluşağı am Euphrat, noch näher bei Melitene, gemäß den 8 (vermeintlichen) Meilen auf der TP (ItMiller 684 mit Karte 224), wo sich in der Nähe ein Hüyük befindet (s. Mitford 2018, vol. 1, 164 und 166 Anm. 15; vol. 2, Karte 11).

Distanzangabe nach: XIIII (14) Metita.







Kommentar (Talbert):
-> Stretch to Metita
The start of this stretch is not marked.

Miller, Itineraria, Sp. 684:
Corne, Corte (Ra),Κόρνη (Pt, an der Mündung des Melas in den Euphrat); j. Kul Uschak am Euphrat.

Literatur:

French, David: Roman roads and milestones of Asia Minor, vol. 3.3 Cappadocia (= British Institute at Ankara Electronic Monograph 3), Ankara 2013,

French, David: Roman roads and milestones of Asia Minor, vol. 4 The Roads, fasc. 4,1 Notes on the Itineraria (= British Institute at Ankara Electronic Monograph 10), Ankara 2016, 28.

Miller, Itineraria, Sp. 684.

Mitford, Timothy Bruce: East of Asior Minor. Rome´s Hidden Frontier, 2 vol.s, Oxford 2018, vol. 1, 153-155; vol. 2, 652; Karte 10.

Mitford, Timothy Bruce: Discovering Rome´s Eastern Frontier: On Foot through a Vanished World, Oxford 2021, 78-80.

Ruge, W.: Korne, RE 11,2 (1922), 1418.

Sinclair, T. A.: Eastern Turkey: an architectural and archaeological survey, vol. 4, London 1990.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

02.01.2023 15:10


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1678 [zuletzt aufgerufen am 28.09.2024]

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