deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Aequo Falsico

Name (modern):

on Via Flaminia near site of Falerii

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     Inter manana     
Toponym nachher XVI     Farfar Flumen     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/416773
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

4B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Aequum Faliscum (DNP)

RE:

Falerii

Barrington Atlas:

Aequum Faliscum (42 unlocated)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Aequo falsico

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

πολίχνη Φαλίσκον (5,2,9)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 320:
Aequo falsico; j. bei Vacano. 12.

Datierung (Barrington):
Aequum Faliscum – Hellenistic/Roman (RE Falerii)

heute
Civita Castellana (siehe RE Eintrag)

Pleiades
A settlement along the Via Flaminia, now unlocated. Strabo places it between Otricoli and Rome; the possibility must be allowed that it is taken to the identical with Falerii.

DNP:
Aequum Faliscum
Nach Strab. 5,2,9 Ort an der via Flaminia zw. Oriculi (h. Otricoli) und Rom, evtl. identisch mit Falerii (Strab. l.c.). Auf der Tab. Peut. 5,4 (Aequo Falsico) östl. des Tiberis [1. 320]. Zusammenhang mit Aequi Falisci (Verg. Aen. 7,695; Sil. 8,490) unklar.
Sonnabend, Holger (Stuttgart)

RE:
Falerii (Φαλέριοι die Griechen meist; Φαλέριον Dion. Hal. I 21. Ptolem. III 1, 43. Steph. Byz.; Einw. Faliscus, Φαλίσκος, doch gebraucht Plut. Camill. 2. 10 Φαλέριοι zur Bezeichnung der Stadtbewohner im Gegensatz zu Φαλίσκοι), feste Stadt in Südetrurien, nördlich vom Soracte an der Treia, nahe ihrer Mündung in den Tiber. Auf etymologischen Spielereien beruhende Kombinationen nennen als Gründer der Stadt einen argivischen Heros Halesus (Ovid. fast. IV 73; amor. III 13, 32. Serv. Aen. VII 695. Solin. II 7; argivische Colonie heißt F. schon bei Cato bei Plin. n. h. III 51. Dion. Hal. I 21. Steph. Byz.); dagegen zählt Iustin. XX 1, 13 F. unter die chalkidischen Colonien. Anderswo heißt F. eine etruskische Stadt (Plin. III 51. Serv. Aen. VII 607), insofern mit Unrecht, als die Gründer der Stadt von den Etruskern jedenfalls stammverschieden waren (s. u. S. 1972). Mit den Römern tritt F. zuerst in feindliche Berührung im J. 437, 436, wo es mit Fidenae im Bunde kämpft (Liv. IV 17. 18. 21); als Verbündete der Veienter erscheinen die F. in der Periode des letzten Entscheidungskampfes zwischen Veii und Rom (402–395 v. Chr., Liv. V 8–24. Dion. Hal. XIII 1. Plut. Camill. 9f.). Nach dem Fall der etruskischen Festung wandten sich die Römer gegen F.; die ältesten Annalen (Diodor. XIV 96, 5) erzählen zum J. 395 eine ,Zerstörung‘ der Stadt, im folgenden (Diodor. XIV 98, 5) ein Friedensbündnis; in den späteren ist der wahre Sachverhalt durch Fabeleien (die Geschichte vom verräterischen Schulmeister bei Liv. V 27. Dion. Hal. XIII 1. Plut. [1970] Camill. 9–11. Polyaen. strat. I 7. Zonar. VII 22. Cass. Dio frg. 24, 2 Boissevain; aus Liv. Val. Max. VI 5, 1. Frontin. strat. IV 4, 1. Flor. I 6 [12], Eutrop. I 20. Hieron. epist. 57. Oros. III 3, 4. Alfius Avitus bei Prisc. inst. VIII 71) arg entstellt. Es scheint, daß eine längere Belagerung nicht zur Einnahme führte und die Römer eine gütliche Einigung vorzogen. In der Folgezeit erscheint F. selbständig mehrmals, nun im Bunde mit Tarquinii, gegen Rom im Felde (Liv. VII 16–22 zum J. 357 v. Chr.; Diod. XVI 31, 7); im J. 293 schloß es sich der allgemeinen Erhebung der Etrusker gegen Rom an und unterlag dem Consul Carvilius (Liv. X 45. 46, vgl. X 12. 14. 26. 27. Frontin. strat. II 5, 9). Als endlich im Schlußjahre des ersten Punischen Krieges 241 v. Chr. F. sich gegen Rom empört hatte, wurde der Aufstand binnen sechs Tagen niedergeschlagen und die Falisker hart gestraft; sie mußten ihre alte, auf steilem Berge gelegene Stadt verlassen und eine neue, weniger verteidigungsfähige in der Ebene beziehen (Polyb. I 65. Liv. epit. XIX. Val. Max. VI 5, 1. Eutrop. II 18. Oros. IV 11. Zonar. VIII 18). Die Fasti Capitolini verzeichnen zum 1. März 240 den Triumph des Q. Lutatius Cerco (CIL I2 p. 47).[1] An der alten Stätte verblieb nur das hochverehrte Heiligtum des Iuno Quiritis (Dionys. I 21. Ovid. am. III 13, 35; fast. VI 49); dagegen verpflanzten die Sieger zwei andere Kulte, den der Minerva (capta Ovid. fast. III 843) und des Ianus (quadrifrons Serv. Aen. VII 608. Macrob. Sat. I 9, 13. Augustinus civ. dei VII 4) nach Rom.

Die Reste des vorrömischen F. liegen auf einem von dem modernen Civita Castellana eingenommenen ca. 1 km langen, 400 m breiten Plateau, welches von tiefen Schluchten umgeben ist, in denen die Treia und zwei Nebenbäche fließen (s. d. Kartenskizzen in Mon. dei Linc. IV p. 11. 14). Die schon von Natur sehr feste Position ist durch eine Ringmauer verstärkt, von der Reste erhalten sind; außerdem gehen in die vorrömische Zeit die in den Fels gehöhlten Gräber zurück (Canina Etruria maritima tav. IV–VIII. Dennis Cities and cemeteries of Etruria2 I 87–96). Neuerdings sind Reste von zwei bedeutenden Tempeln mit reichem Schmuck an architektonischen und figürlichen Terrakotten ausgegraben worden, über die jedoch nur vorläufige Berichte (Not. d. scavi 1886, 8. 1887, 92–107. 137. 1888, 414–433) vorliegen; den Tempel in Contracta Celle hält man für das Hauptheiligtum der Iuno Quiritis. Andere Funde in und bei der Stadt Not. d. scavi 1879, 7. 1882, 63. 1883, 165. 1887, 170. 262. 307.

Über das neue in der Ebene gelegene F., auch Aequum Faliscum genannt (Strab. V 226: vgl. Aequi Falisci bei Verg. Aen. VII 695. Sil. Ital. VIII 490), fließen die Nachrichten spärlich. Im J. 217 werden Prodigien von dort nach Rom gemeldet (Liv. XXII 1. Plut. Fab. Max. 2. Oros. IV 15, 1); zu Ciceros Zeit scheint die Gemeinde in wenig günstigen Verhältnissen gewesen zu sein (de leg. agr. II 66). Nach dem Liber coloniarum sollen die Triumvirn eine Colonie (colonia Iunonia Faliscorum) hingeführt haben, was, wie Bormann CIL XI p. 465[2] ausführt, zweifelhaft bleibt und durch Plin. n. h. III 51 nicht unterstützt wird. [1971] Jedenfalls erscheint der Titel colonia F. auf Inschriften nicht vor dem 3. Jhdt. n. Chr. (CIL XI 3089.[3] 3091–3094), früher heißt die Stadt municipium Faliscum (CIL XI 3155[4] a; einfach municipium nr. 3083. 3103. 3112. 3115. 3116. 3121. 3127. 3147) oder Falerii (CIL XI 3930).[5] Den Ort erwähnen die Geographen Strabon (V 226 πολίχνιον), Plinius a. a. O., Ptolemaios III 1, 43 (50), die Tabula Peutingerana und der Geogr. Rav. IV 33 p. 274 P.; ferner die stadtrömischen Soldatenliste CIL VI 32520[6] a I 10. III 21. Das Christentum hatte in F. schon Ende des 5. Jhdts. Eingang gefunden: ein episcopus ecclesiae Faliscae et Nepesinae erscheint auf dem römischen Konzil von 499 (Cassiod. ed. Mommsen p. 409 nr. 55). Über christliche Katakomben bei F. s. Bull. di arch. crist. III 5 (1880) 69f. Bald nach dem J. 1000 verließen dann die Einwohner die weniger sichere Stadt im Tale und kehrten zu dem festen alten F. zurück; die dort aufs neue erstehende Stadt erhielt den Namen Civita Castellana (s. o.). Den Namen der unteren Stadt erhielt noch länger die einsame, jetzt auch verfallene Kirche S. Maria di Falleri.

Die Reste des römischen F. sind bedeutend: die über 2 km lange Ringmauer mit Toren und Türmen steht noch zum größten Teile. Im Inneren ist durch Ausgrabungen 1821 und 1859 ein Theater, außerhalb ein Amphitheater aufgedeckt. S. Canina Etruria maritima Taf. 9–16. Dennis Cities and cemeteries a. a. O. Tomassetti Arch. della soc. romana di storia patria VII (1884) 423–441. Nissen Ital. Landesk. II 362–366. Vgl. auch Mau Katalog der Bibliothek des röm. Instituts I 125. 134.
[Hülsen.]

Cuntz, Studien
2. Aequum Faliscum.
Aequum Faliscum, in dem Bormann [26: CIL XI S. 466.] mit Recht einen von Falerii verschiedenen Ort sieht, wird nur selten in der antiken Literatur erwähnt. Für eine genauere topographische Fixierung kommt nur eine Strabostelle und die Peutingersche Tafel in Betracht. Bei Strabo heißt es (V 226) [gr. Text 27: So Cluvers allgemein angenommener Vorschlag] Es lag also nach gewissen Gewährsmännern Aequum Faliscum an der via Flaminia zwischen Otricoli und Rom. Die tabula bedarf einer eingehenden Besprechung. Auf ihr findet sich ein Straßenzug, der, in der Station ad novas von der via Salaria abzweigend, über die Stationen farfar fl., aequo falsico, inter manana eine namenlose zweithürmige Vignette, den Kreuzungspunkt dreier Straßen, erreicht. [28: Die Millersche Ausgabe ist hier correct, nur hätte das e in aequo deutlicher wiedergegeben werden müssen. Es ist nicht richtig, wenn Bormann a.O. den Straßenzug zwischen Ereturn und ad Novas sich abzweigen lässt und ihn als „frustum viae“ bezeichnet, das hinter inter manana abgebrochen sei] Ad Novas oder Vico Novo, 32 m. p. von Rom, 16 m. p. von Reate (Rieti), [29: Tab. Peut. und It. Ant. 306, 5 ff.] ist bei der Osteria Nova de`Massacci zu suchen [30: Mommsen CIL IX S. 464.] nicht weit von der Stelle, wo die via Salaria den Farfa überschreitet; Farfar fl(uvius) ist ein anderer Übergang über denselben Fluss; Aequo Falsico und inter Manana bleiben noch unbestimmt; die zweithürmige Vignette ist Narnia (Narni), denn dort laufen die Straßen von Mevania (Bevagna) und Interamnium (Terni) zusammen. [31: Desjardins (Text zur tabula Iio) hält inter manana für den zur Vignette gehörigen Namen. Aber der rothe Strich der Straße macht über den Thürmen einen besonderen Knick, auf dem inter m. steht. Es muss daher schon deswegen eine besondere Station bezeichnen. Die Künste, mit denen D. aus inter manana : narnia herstellt, verdienen keine Widerlegung.] Unter dieser Straße ist von Rom auslaufend die via Flaminia eingezeichnet. Der rothe Strich, der ihren Zug darstellt, hört auf bei der durch eine Vignette markierten Station aqua viva, deren Lage im Nordwesten des Soracte etwa 2 1/2 m. p. südöstlich von Civita Castellana durch die noch in neuerer Zeit vorhandene Quelle Acqua Viva sowie eine Osteria des gleichen Namens und die Capelle S. Mariae Aquae Vivae bezeichnet ist. [32: Westphal, Die römische Campagna 1829 S.136: „4 m. p. nördlich der scharfen Biegung der Straße, wo sich der Weg nach S. Oreste abzweigt“ Wesseling, Zum itin. Hierosol. 613, 2. Auf der Karte des istituto topografico militare ist eingetragen Muraccio S. Maria (südlich von Acqua V.) und M. dell`Osteriola (östlich von Acqua V.).] Doch ist links davon noch die Angabe der Distanz bis zur nächsten Station erhalten: VII. Die Frage ist: Wohin muss der rothe Strich von aqua viva gezogen werden? In Betracht kommen nur Narnia und aequo falsico; inter manana tritt zu weit zurück. Die Stellung1 der VII scheint die Verbindung mit Narnia mehr zu empfehlen, aber es sprechen entscheidende Gründe dagegen. Die Entfernung- Acqua Viva—Narni beträgt 24 m. p. [33: Itin. Hierosol. 613, 2 ff.; Die Becher von Vicarello; It. Ant. 124, 8 ff.; 31t, I f.] Es müsste also, wenn man nicht gar einen Ausfall annehmen will, ATII aus XXIIII verderbt sein, was an sich unwahrscheinlich ist und auch deswegen verworfen werden muss, weil eine Angabe von mehr als 20 m. p. in der Gegend von Rom auf der Tafel nicht vorkommt. Ferner muss Aequum Faliscum sicherlich auf dem rechten Tiberufer im ager Faliscus gelegen haben. [34: Vgl. auch Vergil Aen. VII 695 ff. Die Zeichnung des Flusses auf der tabula ist ohne jede Beweiskraft] Nun ist es aber fast undenkbar, dass der Straßenzug ad Novas—Narnia auf dem rechten Tiberufer nördlich vom Farfa und weiter nach Narni lief, ohne in die via Flaminia einzumünden oder sie zu schneiden. Es würden also die beiden Routen der Tafel in Collision gerathen. Dazu kommt endlich noch die citierte Strabostelle, die Aequum an die via Flaminia legt. Es ist daher aqua viva durch eine gebogene oder gebrochene Linie mit aequo falsico zu verbinden. [35: Desjardins verbindet es a. O. 110 mit Narnia, daneben 167 versuchsweise mit Aequo, doch ohne Folgerungen daraus zu ziehen; beides mit ganz unnöthigen Correcturen.] Daraus ergeben sich folgende Resultate: die Gleichung von Aequum Faliscum mit Ealerii Veteres (Civita Castellana), [36: Desjardins a. O. 142 ff.; 167; Deecke, Die Falisker 1888 S. 44 f. — Dass Aequum F. und Falerii Novi (Fallari) nicht identisch sind (Kiepert, Karte von Mittelitalien, Atlas Antiquus), lehrt schon] für die man keinen Beweis beigebracht hat, ist aufzug-eben; Aequum muss 7 m. p. nördlich von Acqua Viva an der Flaminischen Straße gelegen haben. Mit dieser Distanz erreiche ich den Rio della Fratta. Ich halte Aequum daher für identisch mit der von Dennis beschriebenen bedeutenden alten Stadt bei S. Silvestre westlich von Borghetto, deren Anlage mit der von Falerii Veteres große Ähnlichkeit hat.[37: Dennis I2 121 ff. Er nennt sie Fescennium, zieht aber auch die Bezeichnung Aequum Faliscum in Erwägung. Auch Kiepert (Karte von Mittelitalien) hat sie als Fescennium eingetragen. Gallese (Dennis I2 120 f.) ist von der via Flaminia zu weit entfernt. — Bei Acqua Viva trennt sich die alte Straße von der heutigen (die nach Civita Castellana führt) und passiert in nördlicher Richtung die Treja östlich von S. Susanna. Vgl. Westplial a. O. 136; 141 ff.] Da die Distanz Aqua Viva—Narnia 24 m. p. beträgt (s. oben), war die zwischen inter manana und der Vignette ausgefallene Zahl: V, d. h. inter Manana lag 5 m. p. von Narni, 7 von Otricoli. [38: Vgl. die in Anm. 33 citierten Itinerarstellen.] Wenn man vom Fratta im Tiberthal nach Süden misst, so erreicht man nach 16 m. p. den Farfa nicht weit von seiner Mündung, etwa bei Ponte Sfondato. Dort mag also die Station Farfar fl. gelegen haben. Von Ponte Sfondato bis Osteria Nuova messe ich in der Luftlinie ioV2 m- Po die ausgefallene Zahl dürfte also XII oder XIII gewesen sein.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 320;

Hülsen, Christian, Falerii, in: RE VI.2 (1909), Sp. 1969-1971.

Sonnabend, Holger, Aequum Faliscum, in: DNP 1 (1996), Sp. 190.

Cuntz, Studien, S. 87-88.

2 Nissen, 2, 364.

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 13. 93;

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

24.07.2025 08:39


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=224 [zuletzt aufgerufen am 11.08.2025]

Impressum Datenschutzerklärung