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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Sutrio

Name (modern):

Sutri

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher -     Vico Matrini     
Toponym nachher XII     Vacanas     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/413328
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

4B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Sutrio (286,3)

Alternativer Name (Lexika):

Sutrium (DNP)

RE:

Sutrium

Barrington Atlas:

Sutrium (42 C4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Sutrio

Levi:

 

Ravennat:

Sudrio (74.16)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Σούτριον (Σοίτρειον) (3,1,50)

Plinius:

colonia Sutrina (3,51)

Strabo:

Σούτριον (5,2,9)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 291:
Sutrio, it. (It), Sudrio (Ra), Sutrium (Gu, St, Plut, Steph B, Plaut, Liv, Pl, Vell, Sil, Paul, I), colonia Sutrium (l. col.), Einwohner Sutrini (Iss); seit 383 v. Chr. col. (Liv, Pl, Vell), später Julia (Front) - colonia coniuncta Julia Sutrina; j. Sutri mit Ruinen und Felsengräbern. Iss: CIL XI 3243-3280. 12, it. (It).

Datierung (Barrington):
Sutrium – Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (Duncan 1958)

DNP:
Sutrium
Stadt in Süd-Etruria (etr. su θ ri) auf einem Tuffsporn (291 m H) zw. den Monti Cimini und Sabatini (Strab. 5,2,9), h. Sutri. Der Ort war seit dem 10. Jh. v. Chr. besiedelt. 394 v. Chr. nach dem Fall von Veii durch Furius [I 13] Camillus erobert, war S. latinische colonia seit 383 v. Chr. (Vell. 1,14,2; Liv. 27,9,7; 29,15,5; Diod. 14,117,4), später municipium. Im 1. Jh. v. Chr. colonia coniuncta Iulia Sutrina, tribus Papiria (CIL XI 3254; Plin. nat. 3,51). Arch.: Reste der Stadtmauer aus Tuffstein (opus quadratum), Forum mit Eingangsbogen (h. Piazza del Comune), kleine Thermen; zu Füßen der Stadt ein in die Tuffhänge eingegrabenes Amphitheater (Arena 49 × 40 m) und eine in Tuffgestein eingegrabene Nekropole; die Kirche Madonna del Parto ist evtl. aus einem Mithräum entstanden. S. war Bischofssitz spätestens seit 465 n. Chr.
Uggeri, Giovanni; Ü:H.D.

RE:
Sutrium,
(Σούτριον), heute Sutri, in der etruskischen Südmark, war nach Liv. VI 9,4 (vgl. IX 32,1) urbs socia Romanis velut claustra Etruriae. Die natürliche Schutzwehr Roms gegen Etrurien und jeden von Norden kommenden Feind, also auch im Mittelalter gegen die den Papst bedrohenden Langobarden, war der Ciminische Wald. Viterbo auf der einen, S. und Nepet auf der anderen Seite des Gebirges, das an die 1000 m hoch wird, waren die Sperren, S. und Viterbo für die Via Cassia, Nepet für die östlichere Via Amerina. Daraus ergibt sich, dass die Bedeutung von S. in die Zeit fällt, wo Etrurien den Römern noch nicht unterworfen ist und Gefahr von Norden drohte. Gleichsam in den Stein geschlagen, so dass nicht viel Raum vorhanden ist – erhalten ist neben Mauerresten ein in den Tuffstein eingehauenes Amphitheater vor den Toren, wie auch eine Kirche, die wohl aber nicht in den ersten Jahrhunderten n. Chr., sondern im Mittelalter in Umwandlung aus einem antiken Grab entstanden ist, sich in den Fels eingenistet hat –, ist S. bald nach Veiis Fall von den Römern besetzt und mit Latinern gesichert worden. Während der Gallierkatastrophe rissen die Etrusker S. wieder an sich, denen die Römer es 383 wieder abnehmen und neu kolonisieren. „Sutrium ire“ war sprichwörtlich für den Römer, der an des Reiches Grenze zu fechten hatte: Diod. XIV 98. 117. Liv. Vi 3,9. Vell. Paterc. I 14. Steph. Byz. s.v. Plaut. Cas. III 1,9. Fest. 310 M. Ebenso spielte S. beim Etruskerkrieg 310/309 eine Rolle, schließlich auch noch 41 in den Kämpfen Octavians gegen Antonius (Diod. XX 35. Liv. IX 32. 33. 35. Frontin. Strateg. II 5,2. Appina. Bell. Civ. VI 31). 209 lehnte es S. ab, länger die durch den hannibalischen Krieg auferlegten Lasten zu tragen (Liv. XXVI 34. XXVII 9. XXIX 15. Sil. Ital. VIII 491). Durch das Iulische Gesetz, so führt Nissen Ital. Landesk. II 355 aus, erhielt es das Bürgerrecht in der Tribus Papiris und wurde von den Triumvirn mit Veteranen belegt: die amtliche Bezeichnung colonia coniuncta Iulia Sutrina, die auf einer Inschrift begegnet, ist vielleicht so zu deuten, dass Octavian zugleich mit den eigenen Veteranen des Antonius angesiedelt hat 8Fest. 127 M. Feldm. 217 CIL XI 3254. Plin. n.h. III 51). Auch in der Censusliste bei Plinius (III 51) erscheint es als kaiserliche Kolonie und wird von Strabon (V 226) zu den etruskischen Mittelstädten gerechnet. Unter den bürgerlichen Einrichtungen ist die große Zahl der Pontifices bemerkenswert, desgleichen die Verehrung einer Göttin Hostia (Tertull. Apol. 100. Fig. VIII 3,35). Nissen Ital. Landesk. II 3557. Dennis Cities and cemeteries of Etruria ³ 1883, 62ff. CIL XI p. 489 nr. 3243-3280. Kleinfunde, Not. D. scav. 1877. 1878. 1882. 1891. [Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 291;

Philipp, Hans, Sutrium, in: RE IV A.1 (1931), Sp. 995-996.

Uggeri, Giovanni, Sutrium, in: DNP 11 (2001), 1121-1122.

Nissen II 355;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 13;

G. Duncan, S., in: PBSR 26, 1958, 63-134

C. Morselli, S., 1991

Dies., s. v. S., EAA 2. Suppl. 5, 503-505

S. Meschini, S., in: Archeologia della Tuscia, 1982, 128-132.

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Letzte Bearbeitung:

28.03.2024 14:14


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=252 [zuletzt aufgerufen am 29.09.2024]

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