Toponym TP (aufgelöst): | Hormucopto |
Name (modern): | Kuft (Miller) / Qift (Barrington) |
Bild: | Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP |
Toponym vorher | |
Toponym nachher | Cenoboscio Phenice |
Alternatives Bild | --- |
Bild (Barrington 2000) | |
Bild (Scheyb 1753) | --- |
Bild (Welser 1598) | --- |
Bild (MSI 2025) | --- |
Pleiades | https://pleiades.stoa.org/places/786010 |
Großraum: | Ägypten/Nil/Äthiopien |
Toponym Typus: | Ortsname ohne Symbol |
Planquadrat: | 8C2 |
Farbe des Toponyms: | schwarz |
Vignette Typus : | --- |
Itinerar (ed. Cuntz): | Hermunti (159,3), Copton (165,6) |
Inschriften (EDCS-ID): | |
Alternativer Name (Lexika): | Coptos, Koptos (DNP), Thebai, Thebe; Hermonthis, Armant |
RE: | Koptos, Hermonthis |
Barrington Atlas: | Coptos (80 B1) |
TIR / TIB /sonstiges: |   |
Miller: | Hormucopto |
Levi: |   |
Ravennat: | Corton (p. 35.56) |
Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff): | μητρόπολις Κοπτὸς πόλις (4,5,73) |
Plinius: |   |
Strabo: |   |
Datierung des Toponyms auf der TP: | frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier) |
Begründung zur Datierung: | Der Eintrag auf der Tabula Peutingeriana ist in die Kaiserzeit zu datieren, da in dieser Zeit die Strecke Koptos - Berenike enorm an Bedeutung gewann, wohingegen Apollonopolis magna (Edfu) als Ausgangspunkt für die Routen zum Roten Meer eine geringere Rolle spielte. |
Kommentar zum Toponym: |
Nach Miller hat der Kartenzeichner an dieser Stelle auf der Tabula Peutingeriana zwei Orte in einem Toponym zusammengefasst: Koptos und Hormu, wobei Hormu wohl den Ort Hermonthis (vgl. Strab. 17, 1, 47 [817]; Ptol. 4, 5, 70: μητρόπολις Ἑρμονθίς; It Ant. 160, 1: Hermunti) meint. Hermonthis (arab. Armant), Hermonthis (kopt. ⲉⲣⲙⲉⲛⲧ), 20 km südlich von Theben-West gelegen, war der Platz der Verehrung des Buchis, einer Manifestation des thebanischen Gottes Month, der dort als der heilige Stier von Armant in der Thebais verehrt wurde. Bis zur 18. Dynastie und in römischer Zeit war der Ort Hauptstadt des 4. oberägyptischen Gaus. Im Bucheion wurden die heiligen Stiere und deren Mutterkühe beigesetzt, ähnlich wie die Apisstiere als Manifestation des Gottes Ptah von Memphis im Serapeum von Sakkara. Eine der Buchis-Stelen in Armant aus dem Jahr 29 v.Chr. zeigt Octavian/Augustus als Herrscher mit der Doppelkrone von Ober- und Unterägypten, der dem Buchisstier ein Feld überreicht. In römischer Zeit wurde hier also ein alter Kult wiederaufgenommen. Mit der Errichtung des Hathor-Tempels in Koptos vor allem unter Augustus und Claudius setzte in der frühen Kaiserzeit eine intensive Bautätigkeit (Tempel für Isis, Min und Harpokrates) ein. Bis in die Spätantike ist Coptus Stationierungsort einer militärischen Einheit, wie z.B. für die Zeit um 400 n.Chr. durch die Notitia Dignitatis bezeugt (Notit. Dign. Orien. 31, 26: Equites sagittarii indigenae, Copto; 36: Legio prima Valentiniana, Copto). Koptos ist Ausgangspunkt der wichtigen Handelsrouten vom Nil zu den großen Hafenplätzen am Roten Meer. Daher bezeichnet Strabo den Ort auch als ἐμπόριον (Strab. 17, 1, 45 [815]); ebenfalls an dieser Stelle verweist er auf die zu seiner Zeit für die Reisenden erleichterten Reisebedingungen auf der Route von Koptos nach Berenike durch die mit Brunnen (ὑδρεῖα) ausgestatteten Raststationen, so dass man das Wassser nicht selbst mitführen müsse. Diese verkehrstechnische und wirtschaftliche Bedeutung von Koptos lässt auch die auf der Tabula Peutingeriana eingezeichnete Route nach Berenike erkennen, Koptos ist allerdings auf der falschen Seite des Nil und scheinbar weit in der ägyptischen Westwüste platziert. Die angegebenen Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen und auch die Namen und die Anzahl der Raststationen entsprechen mit geringer Abweichung (oft nur eine Meile) den Angaben des Itinerarium. Naheliegend ist, dass diese Strecke einer kaiserzeitlichen Überarbeitung der Karte zuzuordnen ist. |
Literatur: |
1) zu Koptos |
Letzte Bearbeitung: | 22.10.2024 15:54 |
Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=2821 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]