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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Siponto

Name (modern):

Siponto

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
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Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/442797
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

5B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Sipunto (314,6)

Alternativer Name (Lexika):

Sipontum (DNP)

RE:

Sipontum [1]

Barrington Atlas:

Sipous/Sipontum (45 C1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Siponto

Levi:

Siponto (A,II,16)

Ravennat:

Sepontos (p. 69.01), Siponto (p. 84.21)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Σιποῦς (3,1,16)

Plinius:

Sipontum (3,103)

Strabo:

Σιποῦς = Σηπιοῦς (6,3,9)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 219:
Siponto, Sepontos und Sipontos (Ra), Sipontus (Gu), ager Sipontinus (l. col zu Apul.), Sipunto und Sipunte (It), Sipontum oder Sipuntum (Liv, Ml, Pl), Sipus (St, Pt, Steph), Sepius (Cic); am südlichen Fluß des M. Garganus, der Sage nach von Diomedes gegründet (St), von den Römern kolonisiert (Liv), Col. Sipontina (Iss), ein wichtiger Hafen und Handelsplatz, Überfahrt nach Salona (It ma, 1500 Stadien); j. unbedeutende Ruinen beim Dorfe S. Maria di Siponto (Iss: CIL IX 697 bis 701. 6242), 3 km südwestlich von Manfredonia. 9; bis Salinis 15 (It); 140 stad. bis Salabia (St), ager Salpinus (l. col.).

Strab 6,3,9:
Benannt nach den dort ans Land gespülten Tintenfischen.

Miller, Itineraria, Sp. 373:
Siponto, Strecke 3; j. Siponto.

Datierung (Barrington):
Sipous/ Sipontum – Hellenistic/Roman (RE Sipontum; BTCGI VII, 46-50)

DNP:
Sipontum
Stadt an der adriatischen Küste südl. des Berges Garganus, h. Siponto. Daunischen Ursprungs, nach Strab. 6,3,9 Gründung des Diomedes [1], 330 v. Chr. von Alexandros [6] besetzt (Liv. 8,34), 194 v. Chr. röm. colonia (Liv. 34,45), 185 v. Chr. neuerliche Deduktion (Liv. 39,23). Bed. Getreidehandelshafen (Cic. Att. 16,7,1; Strab. 6,3,9). Reste der Stadt wurden in zwei verschiedenen Zonen gefunden: Die vorröm. Zeit (10.-3. Jh. v. Chr.) ist im Gebiet von Cupola-Beccarini dokumentiert, die röm. und ma. Zeit bei der Kirche S. Maria di Siponto. Arch.: Zahlreiche Stelen (Graffiti und Dipinti) aus der Eisenzeit; aus röm. Zeit stammen die mauerumgebene Stadtanlage sowie bauliche und inschr. Zeugnisse, vornehmlich aus dem 1. Jh. v. Chr./Anf. des 1. Jh. n. Chr. Reste einer frühchristl. Basilika, spätant. Hypogäen außerhalb der Stadtmauern.
Gargini, Michela; Ü:H.D.

RE:
Sipontum. 1)
S., das die Griechen a sepiis Σηπιοῦντα (Strab. VI 284) oder auch Sipyllum (Mela II 66) nannten, führt später nach Cic. ad Att. VI 2,3 bei den Griechen und Dichtern (Lucan. V 377. Sil. Ital. VIII 635) den Namen Σιποῦς (= CIL IX 2083 SIPVNTI)
(Σιπούντιοι); bei Constant. Porphyr. de adm. imp. 27 ἡ Σιπενδός, beim Rav. IV 31 Sipontus (= Itin. marit. 497). Angeblich wie viele Städte Apuliens eine Gründung des Diomedes ([vgl. Mayer Apulien 399f.]: Strab. a.a.O.), ist es also eine uralte Siedlung der Daunier in Apulien. Nach Polyb. X 1,8 hatte S. zeitweise eigenen Hafen und betrieb Handel mit Tarent (Polyb. X 8) und Griechenland (Cic. ad Att. XVI 7,1. Itin. mar. 497). Ausfuhrprodukt war nach Strab. a.a.O das Korn Apuliens. Nach Liv. XXXIV 45 scheint es Arpi unterstanden zu haben, so dass es auch keine eigenen Münzen prägt; damit hängt auch zusammen, dass es nach dem Fall Arpis 194 Kolonie wird. Seebedeutung muss es nach Strab. a.a.O. auch noch später gehabt haben, auch ist es Straßenstation. It. marit. 497. Geogr. Rav. IV 31.
Die Lage am Südabhang des M. Gargano gab dem Ort auch strategische Bedeutung, so dass es bei Livius öfters begegnet, zuerst VIII 34, wo es 330 anscheinend (s.nr. 2) unter Alexander von Epirus kommt. 194 wird es nach Arpis Fall römische Kolonie und bald durch neue Ansiedler verstärkt (Liv. XXXIV 45. XXXIX 23). Cicero spricht de leg. agr. von der Dürre der Feldmark, dann hat es wieder in den Bürgerkriegen militärische Bedeutung: Cic. ad Attic. IX 15,1, vgl. Appian. bell. civ. V 56. 58. Cass. Dio XLVIII 27. Caes. bell. civ. III 2). Dann, noch öfters auch in der Kaiserzeit, genannt (Cic. ad Att. X 7,1. Mela II 66. Lucan. V 377. Sil. It. VIII 635. Plin. n.h. III 103. Ptol. III 1, 16. Steph. Byz. s.v.), tritt die Verödung durch den versumpften Hafen bereits zu Ciceros Zeit ein: de leg. agr. II 27,71. Die Mündungen der Flüsse Candelaro und Cervaro füllen sich mit Schlamm und verstopfen Ausfahrt und Hafen. Das übertretende Wasser versumpft alles und bietet dem Fieber Einlass. So wie Salapia, dessen Aufgabe bereits Vitruv. 4,12 angibt, in den Wassern des Lago di Salpi versinkt, so geben auch nur noch dürftige Reste die Stätte an, wo einstmals S. lag: Ruinenreste der Kirche S. Maria di Siponto. Eine Stunde nördl. davon hat 1263 König Manfred an Stelle von S. Manfredonia gegründet und so den letzten Bewohnern von S. bessere Lebensbedingungen gegeben. Nissen Ital. Landesk. II 848. CIL IX p. 66. 665.

[2] Nissen, Ital. Landesk. II 933 hat auf Grund von Liv. VIII 24, der nach den Handschriften berichtet, dass Alexander von Epirus 330 den Bruttiern, also nicht Apulern, S. abnimmt, angenommen, es habe auch im Binnenland Bruttiums irgendwo ein S. gegeben. Vgl. Paul. Diacon. II 21. IV 44. [Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 219. 373;

Philipp, Hans, Sipontum [1], in: RE III. A1 (1927), Sp. 271-272.

Gargini, Michela, Sipontum, in: DNP 11 (2001), Sp. 590;

Nissen II 684;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 73. 117;

BTCGI 7, 47-50 (s. v. Cupola)

M. Mazzei, s. v. Siponto, EAA Suppl. 5 (1997), 270 f.

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Letzte Bearbeitung:

03.04.2024 11:07


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=302 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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