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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Circeios

Name (modern):

Circello (Miller)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     ad turres albas (Ad Turres Albas)     
Toponym nachher IIII     Ad Turres     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/432783
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

5B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Circeii (DNP)

RE:

Circei

Barrington Atlas:

Circeii 2 (44 D3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Circeios

Levi:

 

Ravennat:

Carcellis (p. 69.45), Cerellos (p. 85.43)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

Cerceii (3,56; 3,57; 3,62), insula Cerceiorum (3,59)

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

PK:
Ptolemaios erwähnt "nur" das Kap Circeii Κιρκαῖον ἄκρον (3,1,5), nicht den Ort selbst.

Plin 3,57:
Cerceii, einst eine vom unermesslichen Meer umgebene Insel, wie man dem Homer glaubt, und jetzt in einer Ebene.

Plin 3,58:
Theophrast berichtete schon mehr als gerüchteweise über die Insel von Cerceii und gab in dem Buche, das er für Nikodoros verfasste, einen Beamten der Athener im 440. Jahr unserer Stadt [314 v. Chr.], als Größe 80 Stadien an. Alles Land also, das über die zehn Meilen Umfang mit der Insel verbunden ist, ist nach diesem Jahr zu Italien gekommen.

dazu ausführlich der Kommentar.

Miller, Itineraria, Sp. 347:
Circeios, Carcellis und Circeii (Cic, Liv, Ml, Pl), Circeienses (Cic, Liv, I), Circaei (Dion), Circaeitae (Polyb), Cerellos (Ra), Circeius (Gu - Circeia und Cerellos erwähnt er als verschiedene Stationen zwischen Clostris und Turres); eine schon von Tarquinius Superbus auf dem gleichnamigen Vorgebirge (Circaeum Prom. oder jugum: St, Pt, Verg; Circaeum dorsum: Sil; promontorium Veneris: I: CIL X 6430) angelegte col. (Liv, Dion), im l. col. nicht mehr genannt, früher Handelsplatz (Polyb), hatte aber keinen sicheren Hafen, sondern nur einen Landungsplatz (St); der Zugang war erschwert durch die Pomptinischen Sümpfe, deshalb „nur mittelmäßiger Ort“ und hier lediglich als einfache Station gekennzeichnet; nach der Sage einst die Insel der Circe (Pl); j. Circello mit den Ruinen Città vecchia, mit polygonen Mauerresten; auf dem Monte Circello (dem Vorgebirge) der antike Landungsplatz; j. Porto di Paola. Iss: CIL X 6423. 6424. 6431. 8043 1. Jos. Capponi, Il promontorio Circeo (Veletris 1856).

Datierung (Barrington):
Circeii 2 – Hellenistic/Roman (FormIt Circeii; GAL Lazio 302-303)

zum Vergleich, siehe:
Circeii 1 – Classical/Hellenistic [heute: S. Felice Circeo] (FormIt Circeii; GAL Lazio 300-305; NPauly)

DNP:
Circeii
Stadt (evtl. volskisch) am mare Tyrrhenum unterhalb des mons Circeius, an der Südgrenze von Latium, h. San Felice C. (Prov. Latina). Tarquinius Superbus soll C. wie auch Signia als Kolonie gegründet haben, doch wurden die coloni von Coriolanus vertrieben (Liv. 1,56,3; 2,39). C. war 393 v.Chr. colonia Latina. Nach einem Aufstand trat C. dem Latinischen Bund bei (338 v.Chr.). Den Niedergang erlebte der Ort nach dem 2. Pun. Krieg; er war nach 89 v.Chr. municipium (Cic. fin. 4,7) der tribus Pomptina. Berühmt sind seine Austern (Hor. sat. 2,4,33). Lepidus wurde hierher verbannt. Arch. Monumente: Villen des Tiberius und des Domitianus; Überreste auf dem Monte della Citadella: Mauern in opus polygonale (vgl. Signia), Gebäude in opus reticulatum; Amphitheater. Inschr. Belege: CIL X, 6422-34.
Uggeri, Giovanni (Florenz)

RE:
Circei (Κιρκαῖον oder Κιρκαία, Einwohner Circienses, Κιρκαῖοι, auch Κιρκαιΐται Polyb. III 22, Κιρκαιῆται Dionys. V 61), in älterer Zeit, wie es scheint Cercei (so hat die bessere Überlieferung Cic. ad Att. XII 19. XV 10; de nat. deor. III 48; de fin. IV 7. Liv. II 39, 2. VI 12, 6. VIII 3, 9. XXVII 9, 7. XXIX 15, 5. XXXII 26, 8. [2566] Plin. II 201. III 57. 58. 59. 62. XV 29. 119. XXXII 6. 60. 62. Diodor. XIV 102 εἰς Κερκίους; die durch Anknüpfung an die Circefabel bedingte Schreibung mit i wird später allgemein, auch auf Inschriften: CIL X 6424. 6426. 6430. 6431), Stadt am Promunturium Circeium. Die fabelhafte Tradition führt die Gründung der Stadt, einer colonia iuris Latini, die als Bollwerk gegen die Volsker dienen sollte, auf Tarquinius Superbus zurück (Liv. I 56, 3. Dionys. IV 63) und lässt sie in den Kämpfen mit Coriolan eine Rolle spielen (Liv. II 39. Dionys. VIII 14. Plut. Cor. 28). Dagegen giebt Diodor. XIV 102 als Gründungsjahr 361 = 393 v. Chr. an, und diese Angabe wird dadurch bestätigt, dass der im Anfang des 5. Jhdts. v. Chr. schreibende Skylax (peripl. 8) die Grenze von Latium hier (beim Ἐλπήνορος μνῆμα) ansetzt. Im ersten Vertrage mit Karthago (Polyb. ΙΙΙ 22), ebenso im Foedus Cassianum (Dionys. V 61) werden die Κιρκαιῆται genannt. Um die Mitte des 4. Jhdts. v. Chr. empörten sich die C. gegen Rom, um gemeinsame Sache mit den Volskern zu machen (Liv. VI 12. 13. 17. 21. VIII 3); ebenso verweigerten sie im hannibalischen Kriege die Stellung von Mannschaft (Liv. XXVII 9. XXIX 15). Im J. 198 v. Chr. versuchten die in Setia internierten karthagischen Geiseln C. zum Aufstand zu bewegen (Liv. XXXII 26). Später wird es selten erwähnt; es war nach dem Bundesgenossenkriege Municipium geworden (Cic. de fin. IV 7) und gehörte zur Tribus Pomptina (CIL X 6426. 6428. Kubitschek Imperium Romanum tributim discriptum 17), blieb aber wegen seiner, den grossen Verkehrswegen fernen Lage (nur die Küstenstrasse von Tarracina nach Antium berührt es, Tab. Peut.) stets unbedeutend (πολίχνιον Strab. V 232). Doch veranlasste die malerische Lage zu Villenbauten (Cic. ad Att. XV 10), u. a. die Kaiser Tiberius und Domitian (Suet. Tib. 72. Martial. XI 7, 4. Stat. silv. I 3, 85). Auch als Detentionsort für den Triumvirn Lepidus wird es erwähnt (Suet. Aug. 16). Berühmt waren die Austern von C. (Horat. sat. II 4, 33. Iuven. IV 140. Plin. XXXII 60. 62). Gelegentlich erwähnt wird C. noch bei Plin. XIX 134. XXV 11. Auf dem Monte della Cittadella genannten Hügel, an der Nordseite des Mons Circeius, etwa 3 km. vom Meere, sind noch beträchtliche Stücke grosser Polygonalmauern, ähnlich denen von Signia, erhalten. Andere Reste aus späterer römischer Zeit beim Dorfe S. Felice, an der Südseite, und dem kleinen Ankerplatz Porto di Paola an der Westspitze. Vgl. Abeken Mittelitalien 141. 148. 160. Gius. Capponi Il promontorio Circeo illustrato con la storia, Velletri 1856. Lateinische Inschriften aus C. CIL X 6422–6434. 8287.
[Hülsen.]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 347;

Hülsen, Christian, Circeii, in: RE III.2 (1899), Sp. 2565-2566.

Uggeri, Giovanni, Circeii, in: DNP 2, 1997, Sp. 1208;

G. Lugli, C., 1928

S. Aurigemma, A. Aurigemma, C., 1957

M. Fora, Testimonianze epigrafiche, in: Miscellanea greca e romana 16, 1991, 191-216.

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Letzte Bearbeitung:

25.03.2024 13:21


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=473 [zuletzt aufgerufen am 24.11.2024]

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