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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Cremona

Name (modern):

Cremona

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XIIII     Acerras     
Toponym nachher XXII     Deloriaco     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/383628
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

3A3 / 3B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Cremona (283,3)

Alternativer Name (Lexika):

Cremona (DNP)

RE:

Cremona

Barrington Atlas:

Cremona (39 G3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Cremona

Levi:

 

Ravennat:

Cremona (p. 67.16)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κρέμωνα κολωνία (3,1,31)

Plinius:

colonia Cremona (3,130)

Strabo:

Κρεμώνη (5,1,11), Κρεμῶνα (5,4,8)

Datierung des Toponyms auf der TP:

Späthellenismus (nach 200)

Begründung zur Datierung:

Erste literarische Erwähnung bei Polybios.

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
-> stretch to Deloriaco:
One stretch is drawn as two.
The copyist (or mapmaker ?) placed the name in the confined space between the rivers Vbartvm and Vmatia with "Cremo" on one line, and "na" indented below it, in order to avoid overrunning either river course. In consequence, the copyist began one stretch below "Cremo" and then immediately made another to continue under "na".

Miller, Itineraria, Sp. 286:
Cremona, it. (Ra, u. viele a., Iss), Cremon (App), von den Römern 535 angelegte, bald sehr blühende col. mit dem größten Amphitheater von ganz Italien, Beinamen Concordia (I), nahe dem Zufluß der Addua in den Po, a. 70 n. Chr. wegen seiner Anhänglichkeit an Vitellius völlig zerstört, wiederhergestellt, aber nie mehr zu früheren Blüte gelangt (Tac); j. Cremona. Iss. CIL V 4091-4121. Die Strecke von Cremona bis Bedriaco gehört der alten Via Postumia an, welche sich von Bedriaco geradlinig nach Verona wendet. Der Meilenstein, welcher bei Bedriaco gefunden wurde, ist in Strecke 41 besprochen.
Abzweigung nach Modena: Brixello 30; j. Brescello; inde Regio 40 oder 12, es sind ca. 16; j. Correggio; inde Mutina 17 (It). 22.

Datierung (Barrington):
Cremona – Roman/Late Antique (Pontiroli 1985)

DNP:
Cremona
Erste lat. colonia (Pol. 3,40,5) nördl. des Po im Gebiet der Cenomani [1. 57]. Ital. Brückenkopf gegen die Insubres und Boii (Tac. hist. 3,34) sowie gegen Hannibal (Liv. 21,25 etc.). 190 v.Chr. neu besiedelt (Liv. 37,46), war C. wichtiger Verkehrsknotenpunkt der via Postumia, Sitz eines großen Marktes (Tac. hist. 3,30). Im J. 90 v.Chr. municipium der tribus Aniensis, 81 wohl Hauptstadt der prov. Gallia Cisalpina. C. hatte unter Beschlagnahmungen und Landverteilungen [3. 20f.] zugunsten der Veteranen des nachmaligen Augustus 41 v.Chr. schwer zu leiden; colonia der regio X (Plin. nat. 3,130; Ptol. 3,1,31). Zusammen mit Bedriacum in die Auseinandersetzungen vom J. 69 n.Chr. verwickelt zuerst Basis der Vitellianer gegen Otho, dann deshalb von den Flaviern geplündert (Tac. hist. 3,33). Unter Vespasian wiederaufgebaut, erreichte C. nie wieder die frühere Bedeutung. In der Spätant. Sitz von Truppen und Militärdiensten (Not. Dign. 9,27.42,55). Zerstörung durch die Langobardi im J. 605 (Paul. Diac. hist. Lang. 4,28).
Sartori, Antonio (Mailand)

RE:
Cremona (Κρεμώνη, Κρέμωνα; auch Κρεμών, Appian. Hann. 7. Strab. V 247; Ethn. Cremonensis), römische Colonie in Oberitalien am linken Ufer des Po, angelegt gleichzeitig mit dem nur 30 km davon entfernten Placentia auf dem rechten Ufer im J. 218 v. Chr. (Polyb. III 40,5. Tac. Hist. III 34. Vellei. I 14,7. Liv. Ep. 20) als Vorposten gegen die gallischen Stämme. Die Colonie blühte, nach mancherlei Fährlichkeiten im hannibalischen Kriege (Liv. XXI 25,2. XXVII 10,8. Appian. Hann 7) und Käpfen mit den umwohnenden gallischen Völkern (Liv. XXVIII 11, 10. XXXI 10,3. 21,2. XXXIV 22,3), im J. 190 durch 6000 neue Ansiedler verstärkt (Liv. XXXVII 46,9. 47,2), bald zu einer der reichsten und glänzendsten Städte Oberitaliens auf. Die Tribus von C. war die Aniensis; s. Kubitschek Imperium Romanum tributim discr. 110. 268. Da sie im Bürgerkriege nach Caesars Ermordung auf die Seite des Brutus trat (Serv. Praef. Ad bucol. Und Aen.) oder wahrscheinlicher neutral blieb (Prob. In Verg. P. 6 ed. Keil), ließ Augustus einen Teil ihres Gebietes seinen Veteranen assignieren (Prob. A.a.O.; vgl. verg. Ecl. 9,28 misera C. und Serv. Z.d. St.). Sie heißt seitdem colonia (Plin. n.h. III 130. Ptolem. III 1,31; vgl. Grom. 30. 170 ed. Lachm.). Die Stadt blieb reich und blühend (Schilderungen bei Strab. V 216 und Tac. Hist. III 30. 32; vgl. Plut. Otho 7. Cass. Dio LXV 15), bis sie im J. 70, nach der zweiten Schlacht bei Betriacum (ein Denkmal aus der Zeit dieser Kämpfe, die Kriegscasse der leg. IIII Macedonia, neuerdings bei C. gefunden, ist publiciert von Barnabei Not. D. scavi 1887, 210-221), von den Truppen des Vespasian erobert, geplündert und zerstört wurde (Tac. Hist. II 100. III 15-33). Vespasian liess sie sofort wieder aufbauen (Tac. A.a. O. 34), doch gelangte sie nie wieder zu früheren Wohlstande, wenn sie auch als Knotenpunkt des oberitalischen Straßennetzes (Tab. Peut. Itin. Ant. 283) und als militärischer Platz (Zosim. V 37. Not. Dign. P. 121) von Wichtigkeit blieb. Noch einmal zerstört wurde sie im J. 605 durch den Langobardenkönig Agilulf (Paul. Diac. Hist. Long. IV 29). Antike Reste von Bedeutung sind nicht erhalten, weder von dem Amphitheater, das nach Tac. A.a.O. das größte in ganz Oberitalien war, noch dem Tempel der Mefitis, der einzig den Brand im J. 69 überdauert hatte (Tac. A.a. O.; die Inschrift Orelli 1795 gehört nach Lodi, s. CIL V 6353). Lateinische Inschriften aus C. s. CIL V 4091-4121. Pais Suppl. 1264. 1265. Gelegentlich erwähnt CIL II 2631. III 6416 und häufig als Heimat von Soldaten, s Bohn Ephem. Epigr. V p. 253. Zur Litteratur über die Stadtgeschichte vgl. Mau Katalog der Bibl. Des Archäol. Institus I 129. [Hülsen]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 286;

Hülsen, Christian, Cremona, in: RE IV.2 (1901), Sp. 1702-1703.

Sartori, Antonio, Cremona, in: DNP 3 (1997), Sp. 219-220;

Nissen II 199;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 8;

1 N. Negroni, Indigeni, etruschi e celti nella Lombardia orientale. C. Romana, 1985

2 A. Bernardi, C., 1985

3 P.L. Tozzi, Storia padana antica, 1972.

G. Pontiroli, Cremona e il suo territorio, Atti del Centro Studi dell` Italia Romana 1, 1969, 163f.

Ders. (Hrsg.), C. romana, 1985.

Köhner, Nordafrika, S. 211;

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Letzte Bearbeitung:

16.10.2024 12:22


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=59 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]

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