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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Mantva (Mantua)

Name (modern):

Mantua

Bild:
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Alternatives Bild ---
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Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/383704
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

3B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Mantua (DNP)

RE:

Mantua [1]

Barrington Atlas:

Mantua (39 H3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Mantua

Levi:

Mantua (A,II,1)

Ravennat:

Mantua (p. 67.19)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Μάντουα (3,1,31)

Plinius:

Mantua Tuscorum (3,130)

Strabo:

Μάντουα (5,1,6)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Plin 3,130.
Mantua Tuscorum trans Padum sola reliqua.
Mantua ist die einzige jenseits des Padus den Etruskern gebliebene Stadt.

Miller, Itineraria, Sp. 286:
Mantua, it. (Ra, Pt, Or, Aus, Sil, Paul D, Iss), alte tuscische Stadt (Pl, cf. Vergil Aen. 10, 200 ff.) auf einer kleinen Insel des Mincius, wurde von Vergilius bedeutend gemacht als Hauptstadt von drei verbundenen Stämmen, von ihm, welcher im nahen Dorfe Andes geboren wurde, als seine Vaterstadt betrachtet (gilt sonst im Alterum als unbedeutend; j. Mantua. Iss: CIL V 4055-4084. Suppl. I 669. 1075 83. 40 (Fehlt Bt, Bg, Ve) (es sind ca. 20.)

Datierung (Barrington):
Mantua – Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (EncVirg Mantova)

DNP:
Mantua
(Μάντουα). Kleine (Strab. 5,1,6), befestigte (Plin. nat. 3,130; Serv. Aen. 10,198) Stadt der 10. Region zw. den Sümpfen am Mittellauf des Mincius, h. Mantova (etr. Ursprung des Namens ist ausgeschlossen, Zusammenhang mit lokalen Gewässernamen denkbar - vgl. die Namen Abdua, Padua, Meduacus). Für Plin. nat. 3,130 war M. eine etr. Gründung. Tatsächlich war M. - durch eine Wasserstraße mit dem Padus, durch mehrere Straßen mit der Ebene und den Alpen verbunden - während der etr. Expansion in der Ebene des Padus [2. 18-35] eine bis zum 1. Jh.v.Chr. nicht keltisierte Handelsniederlassung. Seit den Punischen Kriegen bestanden gute Beziehungen zu Rom; Mitte des 1. Jh. v.Chr. war M. civitas, unter Augustus in der tribus Sabatina. Während des Bürgerkriegs nach Caesars Tod war ihr Territorium, obwohl ohnehin schon klein (weniger als 1000 km2; [3. 53f.]), von den Konfiskationen landwirtschaftlich genutzter Flächen von Cremona betroffen, die nicht ausreichten, die Veteranen zufriedenzustellen: daher die Klagen Vergils (ecl. 9,28; georg. 2,198). M. lag an zweitrangigen Verkehrsverbindungen [4. 286], wie z.B. von Verona nach Hostilia (Tab. Peut. 4,4; Geogr. Rav. 4,30; Guido 15). M. wird als Produktionsstätte für Rüstungen (Not. dign. occ. 9,26) gen., ein collegium nautarum ist belegt (CIL V Suppl. 669). Spärliche arch. Reste: Spuren einer Mauer [5. 535f.]. M. war Geburtsort des Vergilius Maro (vgl. Ov. am. 3,15,7; Mart. 1,61; 2,14; 195,2; Sil. 8,535).
Sartori, Antonio (Mailand)

RE:
Mantua [1]
Μάντουα gehörte im Altertum zur Regio X (Venetien und Istrien) und zur Tribus Sabatina. Im Altertum hatte es nicht große Bedeutung, obwohl die Lage im Schutze der Minciusarme und –sümpfe dem Platze große Stärke gab (vgl. Nissen Ital. Ldk. 2,202). Die Anlage scheint nach Verg. Aen. I 10, 198 das Schema uralter Gründungen gezeigt zu haben, indem das Netz der decumani und cardines die Stadt in drei Drittel (gens illi triplex), jedes zu vier Quartieren (populi sub gente quaterni) zerlegte. Möglich ist, dass der von Vergil genannte Mantus ein etruskischer Totengott war. Auch nach Plin. n.h. III 130 und den Erklärern zu Verg. Aen. X 198, den Schol. Veron. Und Dan. z. St. War M. eine etruskische Gründung, nach Ptol. III 1,31 gehörte M. zum Gebiet der Cenomanen. Vergil hatte hier sein Erbgut, das ihm die Landverteilung des Augustus, der nach dem Kriege mit Brutus und Cassius seine Veteranen belohnen wollte, nahm. Seit 214 erscheint M. als römisch (Liv. XXIV,10), da aus M. ein prodigium berichtet wird, was nur aus Bürgergemeinden geschieht. 201/200 kennt M. Polyb. XVI 40,7 als römisch. 197 spielt sich am Mincius der Keltenkrieg ab (Liv. XXXII 30), auch scheint sich Catull c. 17 o colonia quae cupis ponte ludere longo nur auf M. beziehen zu können, das also Bürgerkolonie war und nur durch Holzbrücken in seiner insularen Lage zugänglich war. 41 erfolgte dann die Umwandlung zur Veteranenkolonie. Vergil stammte aus einem Dorf Andes (vgl. o. Bd. I S. 2123) bei M., das nach Prob. Ad Verg. Ecl. Keil (vico Andibus abest a M. milia passuum XXX). Indessen scheint nach Serv. Schol. Verg. Ecl. 9,7 (und Donat. Praef. Buc. 5 Müller) das Gebiet von M. sehr klein gewesen zu sein: usque ad eum autem locum perticam limitarem Octavius Musa porrexerat liminator ab Augusto datus, id est per quindecim passuum agri Mantuani, cum Cremonensis non sufficere, offensus a Mantuanis, quod pecora eius in agro publico aliquando clausissent.“ Also kann Andes nicht 30 mp. von Mantua gelegen haben, dessen Stadtgrenze durch die Konfiskation um 15 mp. unmittelbar vor die Mauern rückte. Man nimmt daher für XXX eine Verschreibung III an. Wenn Andes mit Pietola 2 mp. südöstlich von M. gleichgesetzt wird, wie es Dante purg. 18,82 quell`ombra gentil, per cui si noma Pietola oiù che villa Mantovana will, so ist alles in ordnung. Inschriften (spärlich) CIL V 4055/84. 8878. Pais Atti dei Linc. V (1888) 668f. Mommsen CIL V p. 406f. Not. scav. 1911, 10. Nissen Ital. Landesk. II 202ff. [Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 286;

Philipp, Hans, Mantua, in: RE XIV:2 (1930), Sp. 1359-1360.

Sartori, Antonio, Mantua, in: DNP 7 (1999), Sp. 838-839;

Nissen II 202-204

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 4;

2 R. De Marinis, in: R. Bussi (Hrsg.), Misurare la terra. 4: Il caso mantovano, 1984
3 P. Tozzi, Storia padana antica, 1972
4 Miller
5 A.M. Tamassia, s.v. M., in: EAA Suppl., 1995.

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Letzte Bearbeitung:

16.10.2024 11:35


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=61 [zuletzt aufgerufen am 26.11.2024]

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