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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Viminatio

Name (modern):

Kostolac/Костолац

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher X     Margum Flumen     
Toponym nachher X     Lederata     XVIII     Municipium     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

6A2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Viminacio (133,3)

Alternativer Name (Lexika):

Viminacium (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Viminacium (21 D5)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Viminatio

Levi:

Viminatio (A,I,1)

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 500:
Viminatio,_ civitas Viminatio ubi Diocletianus occidit Carinum (Hi), Viminacium (Eutr, Iss: CIL III 1524. 10250, Pt - legio), Biminacium (Proc, Theopyl, Niceph, Hl), Uiminacio (ND, It); etwas östlich von der Mündung des Margus gelegen, municipium Aelium (Iss: CIL III 1654. 1655. 8102. 8127. 8128. 12659. 13805), später Kolonie (Iss: CIL III 1474. 8109), nach Münzen und ND Standquartier der leg. VII Claudia (tegulae CIL III 1700ˇ1. ˇ2. 6324-6326. 8275 - leg[io] Vim[inacensis]: ib. 1701), einer Reiterabteilung und des praef. legionis VII Claudiae (Iss: ib. 1648. 1649. 1652. 1653). Hier siegte nach Eutr. Diokletian über Carinus im Jahr 285 (Hi; s. o.); j. Kostolatz, wo die Spuren einer großen Umwallung zu beiden Seiten des Flusses Mlava (Moldava). Viele Iss im CIL III. Das Hauptquartier der leg. VII lag am linken Ufer auf einem Hügel; cf. Kanitz, Serbien p. 406-421. In der NÄhe eine große Ebene, vom Volke "carevo gumno" - Kaisertenne - genannt (Jireček).
1 Meilenstein 8270.
Fortsetzung der Hauptstraße von hier über Naisso nach Konstantinopel (Strecke 71).
Abzweigung nach Tivisco (Strecke 76).
13; bis Cuppe 24 (It).
Die Entfernung stimmt nur, wenn man die Stadt Viminacium auf das rechte Ufer verlegt und an dem Osttor zu zählen beginnt. Die Zahl 13 lässt sich nicht wohl verbessern (in 16), weil sie mit dem It stimmt.

Datierung (Barrington):
Viminacium - Roman, Late Antique (TIR Aquincum 119; IMS 2, 21-59).

DNP:
Viminacium
Röm. Legionslager und Zivilsiedlung in Moesia Superior (Ptol. 3,9,3: Οὐιμινάκιον; Prok. aed. 4,5,17; 4,6,1: Βιμινάκιον; Eutr. 9,20,2; Not. dign. or. 41,5;16;31;38; Itin. Anton. 133,2 f.; 217,5; Itin. Burdig. 564,8: civitas Viminatio; Tab. Peut. 7,2: Viminatio) beim h. Kostolac (Serbien). Die Siedlung lag im Gebiet der kelt. Scordisci am rechten Ufer der Mlava nahe der Mündung in den Istros [2] (h. Donau).
Der erste röm. Vorstoß hierher erfolgte in den J. 12/11 v. Chr., die Festigung der röm. Stellung im 1. Jh. n. Chr. Der Aufstieg von V. in röm. Zeit war durch seine strategische Lage bedingt. Als Besatzungstruppen sind die legio IV Flavia (evtl. seit 86 n. Chr.) und die legio VII Claudia (evtl. seit 98 n. Chr.) belegt. Während der Feldzüge unter Traianus gegen die Dakoi diente V. offenbar als Sitz des röm. Oberkommandos. Die Zivilbevölkerung lebte in den canabae und war in einem conventus civium Romanorum organisiert, aus dem unter Hadrianus das municipium entstand. Die Blüte von V. erfolgte in severischer Zeit. Zur colonia wurde V. 239 n. Chr. erhoben. Die Stadt besaß günstige Fluß- und Straßenverbindungen und war Sitz des Procurators von Moesia. Von 239 bis 258 war V. Münzstätte. Im J. 196 (?) wurde bei V. Caracalla zum Caesar proklamiert (ILS 445); 285 n. Chr. siegte Diocletianus in der Nähe der Stadt über Carinus (Eutr. 9,20,2). In der Spätant. war V. Hauptstadt der Moesia I; hier waren die legio VII Claudia (Not. dign. or. 41,31) und eine Reitereinheit stationiert (Not. dign. or. 41,16). V. war auch Sitz des praefectus [7] classis Histricae (Not. dign. or. 41,38). 535 n. Chr. wurde in V. ein Erzbistum eingerichtet (Nov. 11). 441 n. Chr. verwüsteten Hunni unter Attila die Stadt (Priskos fr. 2). Unter Iustinianus [1] I. wiederaufgebaut, wurde V. 582 von den Avares völlig zerstört.
Ergraben hat man die Umwallung des ersten Lagers, Straßenzüge und Teile des Drainage-Systems, Gebäude mit Hypokaustenheizung, Nekropole mit Kammergräbern.
Moesi, Moesia (mit Karte)
Burian, Jan

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 500.

TIR L 34 Budapest, 1968, 119.

A. Mócsy, Ges. und Romanisation in der röm. Prov. Moesia Superior, 1970, 145-158.

Ders., Pannonia and Upper Moesia, 1974, 139 f., 218 f., 225 f., Index.

M. Mirković, Röm. Städte an der Donau in Obermoesien, 1968, 56-73, 164 f.

Dies., Inscriptions de la Mésie Supérieure, Bd. 2, 1986, 21-59 (Introduction historique).

Saria, Balduin, Viminacium [2], RE VIII A.2, 1958, Sp. 2172-2181.

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Letzte Bearbeitung:

10.10.2024 16:44


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=782 [zuletzt aufgerufen am 30.11.2024]

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