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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Olympum

Name (modern):

Tsourba Mandra

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XV     Larissa     
Toponym nachher X     Stenas     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum südlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

6B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Olympias (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Olympias/ Gonnocondylus (55 C1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Olympū

Levi:

 

Ravennat:

Olimpius (p. 51,28); Olimpium (Olympium A) (p. 93,46)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Späthellenismus (nach 200)

Begründung zur Datierung:

Die nordthessal. Festung Olympias erhielt ihren Namen zur Betonung der Herrschaftsansprüche Philipps V. von Makedonien, wohl nach dem makedon. Olympos, an dessen Abhang es lag (s. Stählin 1926, 9).

Kommentar zum Toponym:

Lag in Wirklichkeit nördlich der vorangehenden Station 6B5 Larissa.

Namensform (wohl in Verwechslung mit dem Gebirge) nur hier überliefert.

Alternative und fehlerhafte Namensformen:
- Olimpius Rav 4,9 p. 51,28 Stenas – Thuris – Olimpius - Presidi
- Olimpium (Olympium A) Rav 5,12 p. 93,46 Stenas – Turiste - Tenus – Lubion – Olimpium - Larisa
- Olipyon Guido 109 Tenos – Lumbion - Olipyon

Bei Lubion Rav p. 93,45 und Lumbion Guido 136,43 handelt es sich wohl um fehlerhafte Wiederholungen von Olympium (lt. Hammond 1972, 134).

Die nordthessal. Festung Olympias erhielt ihren Namen zur Betonung der Herrschaftsansprüche Philipps V. von Makedonien, wohl nach dem makedon. Olympos, an dessen Abhang es lag (s. Stählin 1926, 9).

Weitere Namen:
- Gonnocondylum (Akk.) Liv. 39,25,16 Perrhaebi Gonnocondylum, quod Philippus Olympiadem appellauerat, Perrhaebiae fuisse, et ut sibi restitueretur agebant: der ursprüngliche Name (die Perrhaeber forderten 185 v. Chr. den Ort, den Philippus Olympias genannt hatte, zurück, da er ursprünglich zu ihrem Stammesgebiet gehört habe).

Umstritten ist das Verhältnis von Olympias/Gonnocondylum zu den Festungen Gonnus/Gonnum und Condylum, erwähnt u. a. bei Liv. 44,6,10 (unum in primo aditu ad Gonnum erat, alterum Condylo, castello inexpugnabili): Livius beschreibt Gonnus und Condylum als zwei von vier Sperrfestungen des Perseus an einer schwerzugänglichen Stelle, die das Tempetal sicherten, wobei Gonnum an dessen Eingang und lag und Condylum uneinnehmbar war (Bürchner, RE 1586 vermutete eine Verwechslung mit Gonnoi am Eingang der Tempeschlucht).
BAtlas 55 C1 verzeichnet Olympias/Gonnocondylus (heute: Tsourba Mandra), Gonnoi (heute: Dereli) und Kondylos (heute: Zesti) als drei verschiedene benachbarte Orte.
Stählin 1926, 9 dagegen vermutet eine Identität von Gonnykondylos und Kondylos; und zwar habe Kondylos (der Name bedeutet Kόνδυλος „Knöchel, geballte Faust“) aus politischen Gründen, um die Zugehörigkeit zu Gonnos zu betonen und makedonische Begehrlichkeiten abzuwehren, den Namen Gonnokondylos („Trutzgonnos“) bekommen. Als dann 196 v. Chr. Perrhaebia frei wurde, habe Philipp Gonnokondylos gleichwohl als makedonischen Besitz behalten diesen Anspruch unterstrichten durch die Umbenennung in Olympias. Der Gleichsetzung von Kondylos mit Gonnokondylos folgt auch Kramolisch DNP s. v. Kondylon.
Kirsten, RE 176f nimmt dagegen aufgrund archäolog. Reste zwei gegenüberliegende bzw. eine Doppelfestung an verschiedenen Ufern an, mit der Erklärung, dass Gonnokondylos, das zu Gonnoi gehörige Kondylos, in Abgrenzung vom selbständigen Kondylos jenseits des Flusses Revma benannt sei (welches auch nach der Rückgabe von Olympias 185 v. Chr. v. Chr. von Philipp an Parrhaebia (Liv. 39,25,16) möglicherweise weiterhin makedonisch geblieben sei (zur älteren Forschungsdiskussion s. dort).

Lokalisierung:
Heute allgemein bei Tsurba Mandra (Helly 1973, 39-44; Kramolisch, DNP s. v. Kondylon; BAtlas 55 C1; Kirsten, RE 176). Dort Funde u. a. von Inschriften, meist Grabinschriften (ed. bei Αρβανιτόπουλος 1915). Außerdem Weihung an ägyptische Götter, zahreiche Scherben hellenistischer Gefäße; hellenistischer Grabbau; Quadermauern nur noch undeutlich erkennbar (s. Kirsten, RE 177).
Funde beschrieben von Arvanitopullos, Πρακτικά (1911), 321ff und Helly 1973, 39-44.

Ältere Lokalisierungsversuche:
- Hammond 1972, 1, 134 vermutete ein Olympeum, und zwar n. ö. von Mopsion = Makrychorion (zwischen Larissa und Tsourbra Mandra), vor dem S.-W Eingang in die fünf Meilen lange Schlucht (s. auch Karte ibd. S. 124), ähnlich Pritchett 1980, 204 und 218 auf der Grundlage der Meilenangaben von Stenas und Larisa auf der TP, wobei er in Betracht zieht, dass es der Namen „Olympum“ von dem Berg auf diese ansonsten unbezeugte Station übertragen worden sein könnte.
- Fälschlich in den Ruinen einer befestigten spätklass. Stadt auf dem heutigen Hügel Goritsa in der Bucht von Volos, südöstlich von Larisa laut Kramolisch, DNP s. v. Olympias, der den Ort gleichsetzt mit Kondylon. Dieser Ort wurde jedoch offenbar bereits im 3. Jh. v. Chr. aufgegeben, existierte also nicht mehr zu der von Livius beschriebenen Zeit; zu den Funden s. Bakhuizen 1992).
- Zwischen heutigem Baba und Bakrina, da sich bei letzterer antike Ruinen befinden und in der Nähe die antiken Steinbrüche des Marmors von Atrax liegen lt. ItMiller 575.
- Weitere ältere Lokalisierungstheorien bei Kirsten, RE 175f.

Zur Olympos-Region s. Πουλάκη-Παντερμαλή 2013, mit einer nach Sachgruppen geordneten Zusammenstellung der antiken Quellen auf S. 172-205.

Meilenangabe nach Stenas: X (10),
dazwischen eine leere Ortschicane.
Kreuzender Fluss: river, no. 67 = ? Haliakmon.






Miller, Itineraria, Sp. 575:
10; [...; vgl. Datenbankeintrag zu Stenas.]
Olympū, [...]; j. zwischen Baba und Bakrina. Antike Ruinen finden sich bei Bakrina, in dessen Nähe antike Steinbrüche des sog. Marmors von Atrax.
15.

Datierung (Barrington):
Olympias/Gonnocondylus - Classical, Hellenistic (Helly 1973, 39-44).

DNP:
Olympias
[5] Kastell in der nördl. Thessalia

Kastell in der nördl. Thessalia (Thessaloi), das den Zugang von Gonnos zur Perrhaibia kontrollierte, urspr. Gonnokondylon, von Philippos V. in O. umbenannt (Liv. 39,25,16 zum J. 185 v.Chr.), mit Kondylon (Liv. 44,6,10 zum J. 169 v.Chr.) gleichgesetzt und in einer Ruine beim h. Goritsa nahe Volos (vgl. [1]) lokalisiert.
Kramolisch, Herwig

Literatur:

Αρβανιτόπουλος, Καββαδίας, Π.: Ανασκαφαί και Έρευναι εν Θεσσαλία, Πρακτικά της εν Αθήναις Αρχαιολογικής Εταιρείας 70 (1915), 21ff; 34-35; 131-200.

Bakhuizen, S. C. (Hg.): A Greek City of the Fourth Century B. C., Rom 1992.

Badian, Ernst (Cambridge, MA), Nutton, Vivian (London), Leppin, Hartmut (Hannover), Brändle, Rudolf (Basel) and Kramolisch, Herwig (Eppelheim), “Olympias”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 23 July 2019
First published online: 2006.

Bürchner, Ludwig: Gonnokondylon, RE 7,2 (1912), 1586.

Hammond, N. G. E.: A History of Macedonia, Oxford 1972, 1, 134.

Helly, Bruno: Gonnoi, Bd. 1 La cité et son histoire, Bd. 2 Les inscriptions, Amsterdam 1973, 39-44.

Kirsten, Ernst: Olympias 3, RE 18,1 (1939), 175-177.

Kramolisch, Herwig (Eppelheim), “Kondylon”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 23 July 2019
First published online: 2006.

Miller, Itineraria, Sp. 575.

Πουλάκη-Παντερμαλή, Έφη: Μακεδονικός Όλυμπος: Μύθος - Ιστορία – Αρχαιολογία, Θεσσαλονίκη 2013.
https://www.leivithrapark.gr/wp-content/uploads/2016/10/makedonikosOlympos.pdf

Pritchett, William Kendrick: Studies in Ancient Greek Topography, Part III (Roads), Berkeley u. a. 1980, 204; 217.

Stählin, Friedrich: Das hellenische Thessalien, Stuttgart 1924, 8f.
https://oab.espivblogs.net/files/2017/09/1924-Das-Hellenische-Thessalien-Friedrich-Stahlin-pt.I.pdf.


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Letzte Bearbeitung:

10.12.2022 10:34


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=944 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]

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