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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Plateas

Name (modern):

Kokkla

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XL     Eleusina     
Toponym nachher XXIIII     Cronias     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum südlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

7B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Plataiai (DNP)

RE:

Plataiai 1

Barrington Atlas:

Plataea (55 E4)

TIR / TIB /sonstiges:

Plataiai (TIB 1,243f)

Miller:

Plateas

Levi:

 

Ravennat:

Platee (p. 52,15); Plateas (so Schnetz; platea ACG; platheas B) ( p. 94,9);

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Πλάταιαι (3,15,20)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Römische Republik

Begründung zur Datierung:

Bei der Namensform „Plateas“ handelt es sich es sich entweder um eine späte Namensform wie bei Hierokles oder – wahrscheinlicher – einfach um eine mittelalterliche Graphie der klassischen Form „Plataeas“. Diese latinisierte Toponymform ist belegt seit Cicero.

Kommentar zum Toponym:

Plataiai lag in Wirklichkeit NW der vorangehenden Station Eleusina/Eleusis.
Die Route von Plateas/Plataiai nach 7B1 Elatia verlief in Wirklichkeit nach NW, auf der TP scheint sie jedoch einfach geradeaus weiter nach Osten zu verlaufen; offenbar ein Fehler bei der Übertragung eines schriftlichen Itinerars in die Karte.

Ähnliche Namensformen:
- Plateae Plin. nat. 4,26 plateae (codd.); Rav 5,13 p. 94,9 Elatia – Cheroni – Chronias - Thespias – Plateas (so Schnetz; platea ACG; platheas B) – Pyreon – Athene – Eleusina – Megara
- Platee Rav 4,10 p. 52,15 iuxta super scriptam civitatem Helensina (= Eleusina, s. Schnetz app. ad loc.) ponitur … Platee – Tepias – Chonias
- Πλατεαί IG II-III² 3162; Hierokl. 645,9 (als Variante)
- Platea Guido 110 p. 136,60

Übliche Namensformen (zuweilen unterschiedlich bei denselben Autoren):
- Πλάταιαι (Plural) und häufiger (bes. bei Historikern und Rednern) Πλαταιαί, Hunderte von Belegen seit seit Aesch. Pers. 817, z. B. Hdt. 7,231 u. ö.; z. B. Thuk. 2,2,2 u. ö.; RO 88,34–35 (4. Jh. v. Chr.); Herakleid. Kritik. perieg. FgrHist 2022 F 1,10; 1,25; IG IV².1 629 (2. Jh. v. Chr.); Strabo 8,382; 9,409; 9,412; Ptol. 3,15,20; Paus. 1,27,1 u. ö.; Dion. perieg. 101; Hierokl. synekd. 645,9; Prok. aed. 4,2,24.
- Plataeae, belegt seit Cic. off. 1,18,61 Hinc rhetorum campus de Marathone, Salamine, Plataeis, Thermopylis, Leuctris, z. B. Nepos Arist. 2,1 u. ö.; Plin. nat. 4,26 inter Megaricam et Thebas reliqua oppida … Plataeae (plateae codd.); 7,209 invenit …. remum Copae, latitudinem eius Plataeae (Erfinder der optimalen Breite für Schiffsruder, implizite Namensetymologie); Stat. Theb. 4,373; 7,332 (jeweils mit Lact. Plac. comm. ad loc.); Quint. inst. 11,3,168; Apul. met. 4,13 Plataeas; Iulius Valerius Alexander Polemius 2,1; Iustinus, Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 2,12,11.
- ἡ Πλάταια (Singular), über hundertmal belegt seit Hom. Il 2,504, z. B. Hdt. 8,50,2 ἐνέπρησε δὲ Θέσπειάν τε καὶ Πλάταιαν; Thuk. 2,2,1 ἐς Πλάταιαν τῆς Βοιωτίας u. ö.; Paus. 1,13,4 u. ö.; 9,1 (zur Stadtgeschichte: autochthone Bevölkerung, benannt nach Plataia, der Tochter von König Asopos; der Ort wurde erst bekannt durch sein Engagement gegen die Perser in der Schlacht bei Marathon; Zerstörung durch die Spartaner im Peloponnesischen Krieg, dann Vertreibung durch die Thebaner, die später die Stadt zerstörten; die vertriebenen Einwohner wurden von Philipp II. nach seinem Sieg bei Chaeroneia zurückgeführt) u. ö.; Suida s. v. und in anderen antiken und byzantin. grammat. und rhetor. Schriften.

Zu den verschiedenen Namensformen und Etymologien s. Steph Byz. s. v. Πλαταιαί· πόλις Βοιωτίας. Ὅμηρος ἑνικῶς „οἵ <τε> Πλάταιαν ἔχον“. Εὔδοξος δὲ <ε> Γῆς περιόδου (Eudoxos v. Knidos, Erdbeschreibung frg. 311 Lasserre), πληθυντικῶς Πλαταιάς <***> δὲ διὰ τὸ τάφους καὶ τρόπαια ἀνδρῶν ἀγαθῶν ἔχειν, τῶν τὴν Ἑλλάδα ἐλευθερωσάντων καὶ τὸ βασίλειον στράτευμα δουλωσάντων. τὸ πληθυντικὸν ὀξύνων Ἡρωδιανὸς διὰ τὴν τοῦ ἀριθμοῦ <μεταβολὴν> ἐπικρίνει „εἰ μέντοι μεταβάλλει τὸν ἀριθμόν, καὶ τὸν τόνον μεταβάλλει“. κέκληται δὲ ἀπὸ τῆς πλάτης τῆς κώπης, ὡς Ἀπολλόδωρος α τοῦ Καταλόγου (Apollodor, Komm. zu Homers Schiffskatalog FGrHist 244 F 156) „ἐκλιμνωθείσης τῆς Βοιωτίας τοὺς παροικοῦντας ταῖς λίμναις Βοιωτοὺς πλῷ πορεύεσθαι πρὸς ἀλλήλους. ὅθεν παρὰ τὴν πλάτην καὶ τὴν κώπην τὰς πόλεις κληθῆναι“; Steph. Byz. referiert u. a. die Etymologie des Eudoxos von πλάτος (Grabplatte, Ehrenmal, wegen des Sieges über die Perser) und die des Apollodor von πλάτη (Ruderblatt).
(- Auf Münzen ΠΛΑ Head HN² 347; SNG Cop. Boeotia 212–214)

Stadt in Süd-Boiotia am Nordhang des Kithairon, 13 km. von Thebai in der Nähe des Asopos.
Erstmals erwähnt im homerischen Schiffskatalog (Hom. Il. 2,504), von helladischer bis in byz. Zeit besiedelt. Um 519 v. Chr. Athen Anschluss an Athen; 490 v. Chr. beteiligt an der Schlacht bei Marathon. 480 v. Chr. von den Persern zerstört. Hier fand 479 v. Chr. die entscheidende Schlacht gegen diese statt. Nach 446 besetzte Plataiai gemeinsam mit benachbarten Orten zwei Boiotarchen-Stellen des Boiot. Bundes. Nach zweijähriger Belagerung wurde die von einer att. Besatzung geschützte Stadt 427 von Sparta und Theben zerstört. Um 380 v. Chr. mit Hilfe von Sparta wiederhergestellt. Von Theben 374/3 erneut zerstört. Wiederbesiedlung unter Philippos II., unter dem wohl der ca. 3 km langer Mauerring errichtet wurde. Ausstattung mit Privilegien durch Alexandros d. Gr.
Das nach 479 v. Chr. etablierte Fest der Eleutheria beging man nach Reorganisation unter Hadrianus noch im 3. Jh. n. Chr. Für das 3. Jh. v. Chr. ist ein Doppelkult des Zeus Eleutherios und der Homonoia belegt (s. Freitag, DNP).
Ab dem 4. Jh. christliche Inschriften (IG VII 1682f; 1686-1688); im 4. und 5. Jh. als Bistum auf Konzilien vertreten (s. Mansi, J. D.: Sacrorum Conciliorum nova et amplissima collectio, Florenz 1769ff, Graz 1960-1962, III 38,42; Honigmann, Original Lists 36; Acta Conciliorum Oecumenicorum II 1,1, S. 62). Frühbyz. noch Stadt (Hierok. synekd. 645,9); Stadtmauern von Justinian restauriert (Prok. aed. 4,2,24), in Resten erhalten. Beim Slaveneinfall zerstört (s. TIB 243f).

Inschriften: IG VII 1682f; 1686-1688.

Aktuelle Grabungen erfolgen in einer Zusammenarbeit zwischen dem Ephorate of Boiotia und dem ÖAI mit Unterstützung des Fitch Laboratory (BSA).
Zu den archäolog. Funden vom Neolithicum bis in die Spätantike (z. B. Stadtmauern, Säulenhallen, Theater, Tempel, Gymnasium, Wasserleitung), die großen Reichtum ab dem 4. Jh. v. Chr. und eine Schwächung in der Spätantike belegen, s. ausführlich Konecny/Aravantinos/Marchese 2013 (zur Forschungsgeschichte s. d. S. 15-20).

Meilenangabe nach Cronias: XXIIII (24)
Meilenangabe fast korrekt lt. Pritchett 1980, 234. Zum mutmaßlichen Straßenverlauf s. d. mit Lit. Pritchett 1980, 233f glaubt diese Route durch Guido und Rav bestätigt, die Thespias als Zwischenstation bieten; diese Strecke hätten Epaminondas und die Thebeaner vor der Schlacht von Leuktra diese Strecke zurückgelegt.







Miller, Itineraria, Sp. 577:
24^2 [2: (Bt, Bg, Dj), irrig 23 (Ve) und 27 (rel.)].
Plateas, it. und Plateae (Ra), Plataeae (St, Pt, Jul Val, alii), Plataea (Hom, Hd, alii), am nördlichen Abhang des Cithaeron, unweit der Quellen des Asopus, durch den Sieg über die Perser a. 479 v. Chr. berühmt; j. Ruinen bei Kokhla.
40 (zu viel - es sind ca. 25 mp!).

Datierung (Barrington):
Plataea - Archaic, Classical, Hellenistic, Roman, Late Antique (Fossey 1988, 102-12).

DNP:
Plataiai
(Πλάταιαι, Πλαταιαί, lat. Plataeae; Ethnikon Πλαταιεύς). Stadt in Süd-Boiotia am Nordausläufer des Kithairon, in der Nähe des Asopos. Die Siedlung war von helladischer bis in byz. Zeit besiedelt [1]. Die h. noch erkennbare Stadtmauer stammt aus unterschiedlichen Zeiten. Wohl unter Philippos [4] II. wurde ein ca. 3 km langer Mauerring errichtet [2]. Im homerischen Schiffskatalog (Hom. Il. 2,504) erwähnt, stand P. in archa. Zeit in Konfrontation zu Theben (Thebai) und schloß sich um 519 v.Chr. Athen an [3]. Ob P. Bestandteil des athenischen Polis-Territoriums wurde, ist umstritten [4]. 490 v.Chr. beteiligte sich P. an der Schlacht bei Marathon [5] (Perserkriege). 480 v.Chr. wurde P. von den Persern zerstört. Hier fand 479 v.Chr. die entscheidende Schlacht gegen diese statt [6]. Nach 446 besetzte P. gemeinsam mit benachbarten Orten zwei Boiotarchen-Stellen des Boiot. Bundes (Boiotarchen). P. war zu Anf. des Peloponnesischen Krieges mit Theben verfeindet. Nach zweijähriger Belagerung wurde die von einer att. Besatzung geschützte Stadt 427 von Sparta und Theben zerstört. Der nicht zerstörte Hera-Tempel blieb Stätte des Festes der Daidalia [7. Bd. 1, 242-259]. Um 380 v.Chr. wurde P. mit Hilfe von Sparta wiederhergestellt, von Theben 374/3 erneut zerstört. Philippos [4] II. sorgte für die Wiederbesiedlung, Alexandros [4] d.Gr. stattete P. mit Privilegien aus. Neben dem Hera-Tempel existierte in P. u.a. ein Heiligtum des Zeus Eleutherios [7. Bd. 3, 125-143], dessen Altar von Griechen nach der Schlacht bei P. geweiht worden war. Nach 479 v.Chr. wurde das Fest der Eleutheria [8] eingerichtet, das man nach Reorganisation unter Hadrianus noch im 3. Jh.n.Chr. beging. Für das 3. Jh.v.Chr. ist ein Doppelkult des Zeus Eleutherios und der Homonoia in P. belegt. Das “Koinon der Hellenen” war nun für die Durchführung der Eleutheria zuständig [9].
Freitag, Klaus

Literatur:

Aravantinos, Vasilios/Konecny, Andreas/Marchese, Ron: Plataiai. Die Kampagne 2000, Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Instituts in Wien 70 (2002).

Fossey, John M.: Topography and population of ancient Boiotia, 2 vols., Chicago 1988, 102-112.

Freitag, Klaus (Münster), “Plataiai”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 26 February 2019
First published online: 2006

Hammond, N. G. L.: Plataea´s Relations with Thebes, Sparta, and Athens, Journal of Hellenic Studies 112 (1992), 143-150.

Hansen, Mogens Herman: Plataiai, in: Hansen, Mogens Herman/Nielsen, Thomas Heine: An inventory of archaic and classical poleis, Oxford 2004, 449-451.

Konecny, Andreas/Aravantinos, Vasilios/Marchese, Ron: Plataiai. Archäologie und Geschichte einer boiotischen Polis (= Sonderschriften des Österreichischen Archäologischen Institutes. 48), Wien 2013.

Kirsten, Ernst: Plataiai 1, RE 20,2 (1950), 2255-2332.

Konecny, Andreas: The Urban Scheme of Plataiai in Boiotia: Report on the Geophysical Survey, 2005-2009, Hesperia 81 (2012), 93-140.

Konecny, Andreas/Vassilis L. Aravantinos/Ronald T. Marchese/Michael J. Boyd: Plataiai: Archäologie und Geschichte einer boiotischen Polis, Wien 2013.

Konecny, Andreas/Sekunda, Nicholas (Hgg.): The Battle of Plataiai 479 BC, Wien 2022.

Miller, Itineraria, Sp. 577.

Mozhajsky, Andrej: Reconsidering the Movement of Pausanias´ Army before the Battle of Plataiai in 479 BC, Revue internationale d´histoire militaire ancienne fasc. 2017,5 (2017), 33-50.

Prandi, Luisa: Platea: momenti e problemi della storia di una polis, Padova 1988.

Pritchett, William Kendrick: Studies in Ancient Greek Topography. Part III, Berkley u. a. 1980, 233f.

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Letzte Bearbeitung:

31.01.2023 15:14


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=967 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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