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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Nemea

Name (modern):

Herakleion

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     Sicione     
Toponym nachher X     Argos     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/570504
Großraum:

Balkanraum südlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

6B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Nemea [2] (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Nemea (58 D2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Nemea

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
Placement of the stop well after the second (damaged) "e" indicates that a final letter has been lost; the parchment has suffered a scratch or scuff here.

Miller, Itineraria, Sp. 584:
10. Der Verbindungsstrich führt von Argos direkt nach Nemea, sollte aber wohl von Micenis ausgehen. Von Argos beträgt die Entfernung 13, von von Micenis 7 mp. Bis Micene wäre die Straße gemeinsam.
Nemea, it. (St, Pt); j. bei Herakleia, eine Stunde westlich von Hagios Georgios. Überreste, besonders des Zeustempels. N. war eigentlich keine Stadt, sondern ein Komplex von Gebäuden um den Tempel des Zeus herum in einem 1/4 Stunde breiten und 1 Stunde langen Tal am Berge Apesas; zu den berühmten Spielen erbaut.
12.

Datierung (Barrington):
Nemea - Archaic, Classical, Hellenistic, Roman (Lauffer 1989, 467-68).

DNP:
Nemea
[2] Bezeichnung für Fluß, Talkessel und hl. Hain
(Νεμέα; etym. Bed. “Weideland”; andere Etym. etwa nach einer Nymphe N. bei Paus. 2,15,3). So wurde genannt: 1) Ein h. nur im Winter wasserführender Fluß (h. Zapantis [4. 77-81]), der in seinem Mittel- und Unterlauf enge Schluchten durchzieht (Ephoros FGrH 70 F 82: Νεμέας χαράδρα) und dann beim h. Vrahati in den Korinth. Golf mündet, wo er die Grenze zw. den Gebieten von Korinthos und Sikyon bildete (Strab. 8,6,25; Liv. 33,15,1 [3. 79]; zur Schlacht zw. Boiotoi und Sparta 394 v.Chr. vgl. Xen. hell. 4,2,13-23; Diod. 14,83,1f.).

2) Ein Talkessel (ca. 360 m H), den der Oberlauf des genannten Flusses nach Norden entwässert (Strab. 8,6,19); das Dorf Bémbina, das nach Steph. s.v. Β. und Plin. nat. 4,20 hier gelegen hat, ist arch. nicht nachgewiesen.

3) Ein hl. Hain in dem genannten Talkessel, in dem man die Festspiele von N. (Nemea [3]) abzuhalten pflegte (Strab. l.c.); er liegt westl. vom h. Dorf Iraklion (amtlich Arhea Nemea), an einer der wichtigsten Straßen aus der Peloponnesos nach Mittelgriechenland. In den Wäldern um N. soll der Löwe gelebt haben, den Herakles erlegte (vgl. Hes. theog. 327; Theokr. Eidyllion 25,153ff.).

Das Gebiet gehörte zu Kleonai [1] (Vibius Sequester, GLM 156,13; vgl. Steph. Byz. s.v. Ἀπέσας), seit der Einverleibung von Kleonai durch Argos [II 1] (Skyl. 49) im 5. Jh.v.Chr. zu diesem; Argos übernahm damit auch die Leitung der Spiele und sorgte für den Ausbau des Heiligtums. Das Zeus-Heiligtum [1; 2] reicht, nach den Funden zu urteilen, mindestens bis ins 7. Jh.v.Chr. zurück. Ein einfacher Tempel dieser Zeit wurde zw. 330 und 320 v.Chr. durch einen dorischen Peripteros von 44,5 × 22 m mit 6 × 13 Säulen ersetzt, von dem noch die beiden Säulen des Pronaos und eine Peristasissäule aufrecht stehen. Der Tempel hatte einen Pronaos, aber keinen Opisthodom, im vorderen Teil der Cella je eine zweistöckige Reihe von sechs unten korinthisch, oben ionischen Säulen, während der hintere Teil der Cella abgesondert war und 2 m tiefer lag. Als Material diente mit Stuck verkleideter lokaler Kalkstein, einzelne Teile aus anderem Stein, nur die Sima ist aus Marmor. Die sonstige bauliche Ausgestaltung des Heiligtums war gering (40,5 m langer Hauptaltar vor dem Tempel, weitere Altäre und Weihgeschenke, südl. des Tempels mehrere größere Gebäude unsicherer Bestimmung). 500 m südöstl. liegt ein Stadion, in der Nähe ein Theater. Dort befindet sich auch die Quelle Adrasteia. Spuren von Bautätigkeit röm. Zeit sind sehr gering. Pausanias (2,15,2f.) sah das Heiligtum ganz verfallen, den Tempel ohne Dach und Kultbild. Spätant. Scholiasten wußten nicht mehr, wo N. lag, und versetzten es sogar nach Thessalia (Etym. m. 119,43f.). In der Spätant. wurde das Heiligtum ganz zerstört, die Reste großenteils in eine christl. Basilika des 6. bis 8. Jh. verbaut. Inschr.: IG IV 479-488.
Lafond, Yves (Bochum) and Olshausen, Eckart (Stuttgart)

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 584.

Literatur (DNP):

1 B. Hill, The Temple of Zeus at N., 1966
2 L. Bacchielli, L`“adyton” del tempio di Zeus a N., in: RAL 37, 1982, 219-237
3 R. Baladié, Le Péloponnèse de Strabon, 1980
4 Pritchett 2, 1969.

C.K. Williams, s.v. N., PE, 617f.
D.L. Birge u.a., Excavations at N.I.Topographical and Architectural Studies: The Sacred Square, the Xenon, and the Bath, 1992
J.C. Wright u.a., The N. Valley, in: Hesperia 59, 1990, 579-649.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

25.11.2024 13:05


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=994 [zuletzt aufgerufen am 29.11.2024]

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