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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Antiochia

Name (modern):

Erk Kala / Gyaur Kala (Barrington)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
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Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/961873
Großraum:

Asien östl. d. Maiotis (Asowsches Meer), nördl. d. Taurus

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

11A5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Alexandreia [5] Antiocheia [7] (DNP)

RE:

Alexandreia [3] - https://elexikon.ch/RE/I,1_1389.png, Antiocheia [12] - https://elexikon.ch/RE/I,2_2445.png

Barrington Atlas:

Alexandria/Antiochia/Merv (98 C1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Antiochia

Levi:

Antiochia (A,I,2)

Ravennat:

Antiochia (p. 17.09)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Frühhellenismus (vor 200)

Begründung zur Datierung:

Das Toponym Antiochia und das als benachbarter Ort eingetragene Alexandria beziehen sich auf denselben Ort, der zu Alexanders Zeiten unter Alexandria und unter Antiochos I. unter Antiochia bekannt war. Offenbar liegen hier eine Vorlage aus der Zeit Alexanders und eine seleukidische Quelle zu Grunde.

Kommentar zum Toponym:

Die Lokalisierung dieses Ortes ist in der Forschung umstritten; Konsens besteht aber darin, dass es sich bei diesem Antiochia um denselben Ort handelt wie bei dem benachbarten, als vorletzte Station an der von Ekbatana nach Nordwesten führenden Route angegebenen Alexandria. Die Gleichsetzung dieser beiden Orte mit Alexanders Gründung Alexandreia Eschate und die Gleichsetzung mit dem heutigen Kandahār erwägen z.B. Tarn, Eggermont, Dani/Bernard, Bernard, Fraser, Wiesehöfer und Schuol. Nach Braun repräsentieren die beiden letzten Stationen im Osten, das benachbarte Alexandria und Antiochia, ein und denselben Ort, nämlich das von Alexander gegründete Alexandreia in Margiana und den unter Antiochus I. als Antiochia bezeugten, unter eigenen Namen neugegründeten Ort. - Vgl. dazu Alexandria.

Kommentar (Talbert):
A hole in the parchment has removed most of the initial "A", leaving only its righthand vertical stroke.
This place is possibly marked a second time as Antiohia tharmata (11B5): see BAtlas Directory, p. 93.

Miller, Itineraria, Sp. 795:
Antiochia (A verletzt), it. (Ra), Antiochia ad Margum (Pt), in Margiana, Ἀντιόχεια Μαργιανή (St, Pl, Am); von Antiochus I Soter an der Stelle einer schon von Alexander gegründeten und nach ihm benannten, aber durch die Barbaren zerstörten Stadt (Pl), in einer reizenden und fruchtbaren Gegend am Margus, der in viele Kanäle geteilt war; ihr Umfang war 70 st; sie war umgeben von einer 1500 st langen Mauer zum Schutz gegen Raubzüge der Barbaren. Hierher wurden nach der Niederlage des Crassus die gefangenen Römer von den Parthern versetzt (Pl), was den Ort bekannt machte; zu unterscheiden nach Tom. von Α. ἐνυδρος (Isid Char – verschrieben ἀνυδρος), so genannt wegen des Wasserreichtums der Gegens; j. Ruinen Jussankan, Alt-Merw; Marw Sahigan (Tom), j. Kala Kansidkan; bedeutende Ruinen einer alten Stadt (Alt-Merw) bei Bairam-Ali in der großen Mughab-Oase, seit 1795 endgültig zur Wüstenei gemacht. 2,5 Std. davon seit 1884 Neu-Merw erstanden (Baed., Rußland 1912 p. 491ff.). Antiochia Tharmata, mit obigem wahrscheinlich identisch, wird im Anschluß an Strecke 115 besprochen. Die Fortsetzung würde zu den Sogdiani und nach dem durch Alexander d. Gr. berühmten Maracanda führen. Vgl. hierzu folgende Strecke (114a).

Datierung (Barrington):
Alexandria – Classical/Hellenistic/Roman (RE Alexandreia 3; Bosworth 1995, 108)
Antiochia – Hellenistic/Roman/Late Antique (Fraser 1996, 31 (n. 67), 116-18)

DNP:
Alexandreia
[5] Antiocheia [7]

Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet:

Alexandros | Graeco-Baktrien | Graeco-Baktrien | Hellenistische Staatenwelt | Sāsāniden

Ἀ. μαργιάνη, später Antiocheia [7] (Plin. nat. 6,46-47); heute Giaur Kala in Merv.

Brentjes, Burchard (Berlin)

Kommentar (RE):
Alexandreia [3]:
Ἀλεξάνδρεια ἡ ἐν τῇ Μαργιανῇ, vielleicht angelegt im Frühjahr 328, vgl. Curtius VII 40 superatis amnibus Ocho et Oxo ad urbem Marganiam pervenit. Plin. VI 47 in Margiana Alexander Alexandriam condiderat; qua diruta a barbaris Antiochus Seleuci filius eodem loco restituit Syrianam, interfluente Margo, qui conrivatur in Zothale; is maluerat eam Antiochiam vocari – daher Ἀντιόχεια bei Strab. XI 516 und in der Tab. Peut. Das heutige Marw in der Oase, wo sich der Marw-rûd in Bewässerungsadern auflöst. [Tomaschek. ]

Antiocheia [12]:
Ἀντιόχεια Μαργιανή (Ptol. VI 10, 4), die seleukidische Hauptstadt der persischen Satrapie Margiana, einheimisch benannt (zd.) Môuru, (alt-pers.) Margu, jetzt Merw; nach der Tab. Peut. war A. LX (Parasangen) von Alexandria (Hérât) entfernt; bei Isid. Char. 14 erscheint sie unter dem Namen Ἀντιόχεια ἡ ἔνυδρος, was einige vielmehr auf das weit südlicher gelegene Merw-rûd oder Merûčaq beziehen wollen. Nach Plin. VI 47 (vgl. Strab. XI 516. Steph. Byz.) soll Alexander die Stadt unter dem Namen Alexandria gegründet haben; als die Barbaren sie zerstört hatten, baute sie Antiochos I. Soter wieder auf und gab ihr zuerst den Namen Syriana (nach Solin. 48, 3 und Mart. Cap. VI 691 vielmehr Seleucia), dann A.; der Partherfürst Orodes liess nach der Niederlage des Crassus die gefangenen Römer dahin abführen. In der arabischen Zeit hiess sie Marw Šah-i-ǧân ‚Königsseele‘; auch die arabischen Geographen führen den Ursprung der Stadt auf Alexander zurück. Vgl. den Flussnamen Margos. [Tomaschek. ]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 795; William W. Tarn, The Greeks in Bactria and India, Cambridge 1966 (2. Aufl., ND New York 2010), 83. 118; Pierre H.L. Eggermont, Cyrus the Great, Alexander the Great and the Identification of the Avestan Iskata Mountain, in: Pakistan Archaeology 26/2, 1991, 1-47, hier 31f.; Ahmad H. Dani/Paul Bernard,; Alexander and his Successors in Central Asia, in: János Harmatta/Baij N.Puri/G.F. Etemadi (Hrg.), History of Civilizations of Central Asia, Vol. II: The Development of Sedentary and Nomadic Civilizations: 700 B.C. to A.D. 250, Paris 1996 (2. Aufl.), 67‒97, hier 91; Paul Bernard, The Greek Kingdoms of Central Asia, in: János Harmatta/Baij N.Puri/G.F. Etemadi (Hrg.), History of Civilizations of Central Asia, Vol. II: The Development of Sedentary and Nomadic Civilizations: 700 B.C. to A.D. 250, Paris 1996 (2. Aufl.), 98‒129, hier 100. 105; Peter M. Fraser, Cities of Alexander the Great, Oxford 1996 (ND 2003), 33; Josef Wiesehöfer, Ancient Persia from 550 BC to 650 AD, London/New York 2001 (2. Aufl., ND 2004), 112; Christiane Braun, Untersuchungen zum XI. Segment der Tabula Peutingeriana anhand der Route Persepolis - Ekbatana - Hecantopolis - Propasta - Antiochia, in: Orbis Terrarum 14, 2016, 11-32, 25-27; Monika Schuol, Indien und die großen Flüsse auf der Tabula Peutingeriana: Die östliche Oikumene zwischen paganer und christlicher Kartographie, in: Orbis Terrarum 14, 2016, 92-154, hier 102f.
J. Seibert, Das Alexanderreich (336-323 v. Chr.), TAVO B V 1, 1985.

Tomaschek, Wilhelm, Alexandreia 3, in: RE I.1 (1893), Sp. 1389.

Tomaschek, Wilhelm, Antiocheia 12, in: RE I.2 (1894), Sp. 2445.

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Letzte Bearbeitung:

13.10.2025 22:07


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=1878 [zuletzt aufgerufen am 13.11.2025]

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