Toponym TP (aufgelöst): | Alamannia |
Name (modern): |   |
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Großraum: | Oberhalb Rhein/Donau |
Toponym Typus: | Region |
Planquadrat: | 2A4 / 2A5 / 3A1 |
Farbe des Toponyms: | rot |
Vignette Typus : | --- |
Itinerar (ed. Cuntz): |   |
Alternativer Name (Lexika): |   |
RE: |   |
Barrington Atlas: | Alamanni (12 B4) (people) |
TIR / TIB /sonstiges: |   |
Miller: | Alamannia |
Levi: |   |
Ravennat: |   |
Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff): |   |
Plinius: |   |
Strabo: |   |
Datierung des Toponyms auf der TP: | Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.) |
Begründung zur Datierung: | Vgl. Kommentar. |
Kommentar zum Toponym: |
Der Eintrag ALEMANNIA markiert das Gebiet der Alemannen. Die Alemannen waren ein Verbund mehrerer Teilstämme und den Römern durch die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen gut bekannt. Entgegen der älteren Annnahme, dass die Ethnogenese der Alemannen in die Zeit um 200 n.Chr. anzusetzen sei, plädiert die neuere Forschung für die gemeinsame Ansiedlung mehrerer Stämme, die die Stammeskonföderation der Alemannen bildeten, in einem längeren Prozess. Diese „Landnahme“ setzte nach der Aufgabe des obergermanisch-rätischen Limes um 260 n.Chr. und dem Abzug der römischen Truppen ein. Erstmals erwähnt werden die Alemannen bei Cassius Dio (77, 13ff.), der von dem erfolgreichen Krieg Caracallas gegen sie berichtet (213). Aurelius Victor zufolge nahm der Kaiser den Titel Alamannicus Maximus an. Spätestens in den 30-er Jahren des 3.Jh. waren die Alemannen im ehemaligen römischen Dekumatlantland präsent, 283 setzten sie sich dort fest, um dann wiederholt in linksrheinisches Gebiet einzufallen. Nach mehreren schweren Niederlagen gegen römische Truppenverbände und 496 in der Schlacht bei Zülpich gegen den Frankenkönig Chlodwig wurden sie zu den Franken gezählt. Die Bezeichnung Alamannia für das Gebiet nördlich bzw. westlich des Rheins ist ab 289 nachweisbar. Ab dem 6.Jh. endete die Unabhängigkeit der Alemannen, nachdem sie in der Schlacht von Zülpich (496) von den Franken geschlagen worden waren. Schon die Notitia Dignitatum listet alemannische Militäreinheiten in römischen Diensten auf (Or. 31, 63: Cohors nona Alamannorum; 32, 36: Ala prima Alamannorum; 32, 41: Cohors quinta pacata Alamannorum). Nachdem Alemannen und Sueben bislang in den Schriftzeugnissen unterschieden wurden, ist ab 500 ein synonymer Gebrauch der beiden Ethnonyme festzustellen, wobei sich Suebi / Suevi schließlich durchsetzte. Noch Julius Honorius im späten 4. oder frühen 5.Jh. nennt sie nebeneinander, vgl. Iul. Hon. 26A (p. 40 GLM Riese): Suebi gens … †manni. Auf der Tabula spiegelt sich meines Erachtens die römisch-alemannische Geschichte des 3.Jh. n.Chr. wieder, so dass hier mit einer Aktualisierung aus der Zeit der Soldatenkaiser, der Tetrarchie oder der ersten Hälfte des 4.Jh. (Konstantinische Dynastie) zu rechnen ist. - Vgl. auch ·SVe˙VIA· (Wohngebiete der Sueben). |
Literatur: |
Miller, Itineraria, Sp. 614; |
Letzte Bearbeitung: | 15.05.2023 19:11 |
Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2051 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]