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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

[Fl. Duria]

Name (modern):

Doire Baltée / Dora Baltea

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/383635
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

2B4

Farbe des Toponyms:

ohne Farbe

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Duria (DNP)

RE:

Duria [2]

Barrington Atlas:

Duria (Bautica) fl. (39 A2)

TIR / TIB /sonstiges:

Duria Maior (TIR L 32, 62)

Miller:

[Fl` Duria]

Levi:

 

Ravennat:

Duria Bautica (p. 74.54)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Δωρία ποταμός (3,1,24)

Plinius:

Durias duas (3,118)

Strabo:

ὁ Δουρίας ποταμὸς (4,6,5; 4,6,7)

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

[Link auf Quellsee]
Lacus Henus

Der Fluss mündet in den Fluvius Padus

PK:
Ptolemaios erwähnt lediglich den "Zusammenfluss des Po mit der Doria/Dora Baltea" (Ptol. 3,1,24).
Wenn die Duria laut BAtlas auch an Eporedia vorbeifließt und erst dort in den Po mündet, dann stimmt die Situation auf der TP hinten und vorne nicht.

Plin 3,118:
der Po führt 30 Flüsse ins Adriatische Meer [...] auf der Seite der Alpen aber Stura, Orgus, die beiden Duria, Sesites, Ticinus, Lambrus, Addua, Ollius, Mincius.

Strab 4,6,5:
Oben bildet sich in irgendeiner Mulde ein großer See und es gibt zwei Quellen, nicht sehr weit voneinander: aus der einen störzt der Druentia, ein wilder Gebirgsbach, zur Rhone hinab, und der Duria in die entgegengesetzte Richtung (er vereinigt sich ja mit dem Padus, nachdem er durch das Land der Salasser in das Keltische diesseits der Alpen hinabgeströmt ist), aus der anderen, die viel tiefer liegt, entspringt der Padus selber, der viel Wasser führt und schnell strömt.

Strabo macht hier einen Fehler (siehe RE)
die Angabe (IV 205), dass seine Quelle der der Durance (Druentia) nahe liege, ist Verwechslung mit der Dora Riparia. Über die corrupte Stelle Strab. V 217, wo, wie es scheint, beide D. genannt werden, s. Müller zu Ptolemaios a. a. O. Vgl. Nissen Ital. Landeskunde 185

Kommentar (Talbert):
The river course is broken by the symbol marking Avgvsta Pretoria.

Miller, Itineraria, Sp. 386:
[Fl` Duria], Duria (Enod), Duria Maior (Pl - er nennt „Durias duas“), Duria Bautica (Ra), Durias (St); aus dem Lacus Nenus kommend, fließt durch Augusta Pretoria, j. Aosta, und mündet bei dieser Stadt. Sie war goldführend; j. Dora Baltea.

Datierung (Barrington):
Duria (Bautica) fl. - Roman/Late Antique (RE 2)

RE:
Duria (keltisch dur = Wasser), Name zweier linker Nebenflüsse des Po. 1) Der kleinere, modern Dora Riparia genannte, entspringt auf dem Mont Genèvre (Matrona) und mündet nach einem Laufe von 125 km. bei Turin in den Po. Plin. III 118. Geogr. Rav. IV 36 p. 288 P. Ennodius carm. I 40.
(Hülsen)
2) Der grössere, jetzt Dora Baltea, schon beim Geogr. Rav. a. a. O. D. Bautica, entspringt am südlichen Fusse des Mont Blanc (Ptolem. III 1, 20 p. 334 Müll. nennt falsch den grossen St. Bernhard), durchfliesst das Thal von Aosta und mündet nach einem Laufe von 160 km. unweit Industria in den Po. Strab. IV 203 nennt ihn goldhaltig; die Angabe (IV 205), dass seine Quelle der der Durance (Druentia) nahe liege, ist Verwechslung mit der Dora Riparia. Über die corrupte Stelle Strab. V 217, wo, wie es scheint, beide D. genannt werden, s. Müller zu Ptolemaios a. a. O. Vgl. Nissen Ital. Landeskunde 185.
-> es handelt sich also um letztgenannten [2]

DNP:
Duria
Name zweier Nebenflüsse des Po (Plin. nat. 3,118). Der kürzere, h. Dora Riparia gen. Fluß begleitet den Alpenübergang am Mont Genèvre (Liv. 5,34,8); der längere, goldhaltige (Strab. 4,6,7) Dora Baltea fließt durch das Aosta-Tal an Ivrea vorbei und mündete bei Industria in den Po (h. bei Crescentino).
Graßl, Herbert (Salzburg)
-> es handelt sich also um letztgenannten

Nissen I 185-186:
Bei Turin ist der Po 160m breit. [...] Es folgt der Orgus Orco aus dem Thal von Locana nördlich vom Monte Levanna, 75 km lang, mit einem Gebiet von 1254 km² (23 M².) - ein Drittel eben - und einem Gehalt von 46 Cubikmeter. Weit bedeutender ist der Duria die Dora Baltea. Sie durchströmt das Land der Salasser, das Thal von Aosta, Augusta Praetoria Salassorum, welches die höchsten Gipfel der Alpen vom Gran Paradiso (4045m) bis zum Mont Blanc (4804m) und von hier zum Monte Rosa (4636m) einfassen. Sie entsteht aus der Vereinigung von zwei Bächen am Fuss des Mont Blanc und empfängt den Beinamen Baltea nach der Aufnahme des vom Matterhorn herkommenden Buttier, die bei Aosta erfolgt (Ueber die irrige Angabe des Ptolemaios in Betreff der Quelle vgl. S. 160, über den lacus Clisius S. 182). Sie ist 160km lang und im unteren Theil bei Eporedia Ivrea 50-60m breit. Ihr Gebiet umfasst 4322km² (79²M) und zwar 499km² (9 M²) in der Ebene. Während der mittlere Abfluss 215 Cubikmeter in der Secunde beträgt, kann er bis auf 2000 steigen d.h. ebensoviel wie bei den höchsten Überschwemmungen des Tiber gemessen worden ist. Der starke Fall macht es unmöglich den Strom anders als mit Flössen zu befahren.

Nissen II 168:
Der Beiname den der Fluss von dem bei Aosta einmündenden am Matterhorn entspringenden Buttier empfängt, begegnet zuerst als Duria Bautica in der ravennatischen Kosmographie (Geogr. Rav. IV 36 Plin. III 118. Bautica in mittelalterlichen Urkunden, Bautia im heutigen Dialekt). Der Umstand dass die beiden Pässe über den Kleinen und Grossen Bernhard (I 158fg) aus dem Thal hinüber führen in das Gebiet der Rhone, ist für seine Geschichte von entscheidender Wichtigkeit gewesen.

TIR
Duria Maior (Dora Baltea) R. XI (It.) IV f
Strabo IV 6; Plin. IV 36; Ptolem. III 1 334. Tab. Peut.; Geogr. Rav. (Duria Bautica) V 36. Nome di origine celtica. Gribaudi 216 s.; Barocelli 71.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 386.

Desjardins, Table, p. 85, col. 3, no. 81 et 82 - p. 86, col. 1.

Nissen I 185-186; II 168.

Hülsen, Christian, Duria [2], in: RE V.2 (?), Sp. 1852.

Graßl, Herbert, Duria, in: DNP 3 (1997), Sp. 847.

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 92. 112.

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Letzte Bearbeitung:

18.09.2025 19:55


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2500 [zuletzt aufgerufen am 12.11.2025]

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