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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Flumen Cynips

Name (modern):

Wadi Caan

Bild:
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Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/ 344414
Großraum:

Africa Proconsularis

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

6C3 / 6C4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Kinyps (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Kinyps fl. (35 G2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fl´ Cynips

Levi:

 

Ravennat:

°Cepsit (p. 38.39)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κίνυφος ποταμοῦ ἐκβολαί (4,3,13); Κίνυψ ποταμός (4,3,20; 4,3,22; 4,6,11; 4,6,30)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Klassik (5./4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Im kollektiven Gedächtnis der Antike präsent ist die gescheiterte Koloniegründung Spartas am Kynips, der Fluss und die gleichnamige Region sind aber auch in anderen Zusammenhängen in den späteren Perioden bekannt. Die Zuweisung dieses Eintrags in die Klassik ist zwar wahrscheinlich, lässt sich aber nicht zweifelsfrei nachweisen.

Kommentar zum Toponym:

Kommentar: Der Kynips ist identisch mit dem Fluss Kinyps, der in der antiken Literatur vielfach bezeugt ist (Hdt. 4, 175.198: Κίνυψ; Plin. nat. 5, 27: Cinyps fluvius; Verg. Georg. 3, 311-313: Cinyphius; Mela 1, 37: Cinyps; Ptol. 4, 3, 13. 20. 22; 4, 6, 11: ὁ Κίνυψ ποταμός; 4, 6, 11: ὁ Κίνυψ (Κίνυτος) ποταμὸς; Ps.-Skyl. 109: Κίνυψ; Theognost 2, 98 Cramer: Κίνυψ; Cosm. Rav. p. 38. 39: Cepsit; Suda s.v. Κινύφειος). Dieser Fluss fließt 18 km südöstlich des späteren Leptis Magna ins Meer (vgl. z.B. Ptol. 4, 3, 13). An der Mündung des Flusses gab es eine gleichnamige Stadt; die Quellen des Flusses liegen Ptolemaios zufolge in dem Girgyris-Gebirge (Ptol. 4, 6, 11: Γίργυρις ὄρος) markiert die Grenze zwischen den Makai und Karthago; an dieser Stelle befindet sich auf der Tabula Peutingeriana ein namenloser Gebirgszug. Um 514 v.Chr. versuchte Dorieus, Sohn der spartanischen Königs Anaxandridas, im Mündungsgebiet des Flusses eine Kolonie zu gründen; die Siedler wurden jedoch wenige Jahre später von dort vertrieben. Südlich der Großen Syrte (auf der TP: SYRTES MiNORES) in der Nähe der Elaionen listet Ptolemaios das Ethnonym Kinyphier auf (Ptol. 4, 3, 23: Κινύφιοι). - Vgl auch zu NATIO(ne)S ELO(rum): Natiose˙Lor·

Kommentar (Talbert):
The river course is unusually thin and faint.

Miller, Itineraria, Sp. 949-950:
Fl´ Cynips, schwarz, Cepsi (Ra – Fluss in der Provinz Afrika), Κίυϕ (Hd, Sil), Ciniphus (St), entspringt auf dem Χαρίτου λόϕος (Hd) oder weiter südlich als hier auf den M. Zuchabbari (Pt), fließt gegen Norden und mündet östlich von Leptis zwischen den beiden Syrten. Berühmt die Ziegen aus seiner Umgebung (Verg Georg 3, 312; Mart 7, 94; 13, 8; 51, 11); j. noch Cinifo oder Wady Quahane, mit Resten von Brückenpfeilern in die Sümpfe des Stromes (St).

Datierung (Barrington):
Kinyps fl. – Classical/Hellenistic/Roman (Desanges 1978, 408; EncBerb 13 Cinyps)

DNP:
Kinyps

Fluß, der 18 km südöstl. von Leptis Magna ins Meer mündet, h. Oued Caam. Belegstellen: Hdt. 4,175; 198; Verg. georg. 3,311-313; Mela 1,37; Plin. nat. 5,27; Ptol. 4,3,13; 20 (wohl nicht 4,6,11); Tab. Peut. 7,3f.; Vibius Sequester, Geographica 147 Riese; Geogr. Rav. 38, 39; Thgn. 2,98 Cramer; Suda s.v. Κινύφειος. Wohl gegen E. des 6. Jh. gründete Dorieus [1], der Sohn des spartan. Königs Anaxandridas, an der Mündung des K. eine apoikía . Die Apoikisten konnten sich jedoch nur zwei J. halten, da die libyschen Makai und die mit ihnen verbündeten Karthager sie zwangen, nach Sparta zurückzukehren (Hdt. 5,42). Die Niederlage der Spartaner hatte zur Folge, daß die Expansion der Griechen auf afrikanischem Boden zum Stillstand kam. Die Ruinen der spartan. apoikía waren noch im 4. Jh.v.Chr. zu sehen (Ps.-Skyl. 109, GGM I 85).

Huß, Werner

erwähnt bei Pomp. Mela (I 37):
Jenseits der [Kleinen] Syrte liegt die Stadt Öa [Tripoli] und der Fluss Cinyps [el Khaane], der durch sehr fruchtbare Gefilde fließt, dann ein zweites Leptis (Magna) und eine Syrte, die in Namen und Wesensart der ersten gleicht, im übrigen aber fast den doppelten Raum einnimmt, wo sie sich öffnet und ihren Bogen verlaufen lässt [die Große Syrte]. Ihr Kap heißt Boreion (griech.: Nördliches) [Ras Taiùnes], von diesem aus beginnt die Küste, die die Lotophagen (Lotos-Esser) in Besitz gehabt haben sollen, und erstreckt sich bis Phykus [Ras Sem] – auch dies ist ein Kap – an hafenloser Küste.

Pliniuskommentar:
Fluss Kynips
h. Oued Oukirré. Die Einreihung in den Paraplus ist unrichtig, da der Fluß nicht westl., sondern südöstl. von Lebda mündet; vgl. Mela I 37. Das Gebiet an seiner Mündung galt besonders fruchtbar; vgl. Hdt. IV 198,1ff.

Kommentar (Köhner):
Mit großer Sicherheit identisch mit dem in der antiken Literatur vielfach bezeugten Fluss Kinyps (Κίνυψ (Hdt. 4,175. 198), Cinyps fluvius (Plin. nat. 5,4,27), Cinyps (Mela 1,37), ὁ Κίνυψ ποταμός (Ptol. 4,3,13. 20. 22; 4, 6, 11), Cepsit (Geogr. Rav. p. 38.39), vgl. HUß, Kinyps, Sp. 472 und SCHUOL, Kommentar zu Fl. Cẏnips (TP 6C3 / ID 2624)). Herodot verortet dessen Quellen in den dicht bewaldeten Charitenhügeln (Χαρίτου λόϕος (Hdt. 4,175)). Ptolemaios dagegen nennt gleich zwei Quellgebirge, zum einen das Ζουχάββαρι ὄρος (Ptol. geogr. 4,3,20) und zum anderen das Γίργυρις ὄρος (Ptol. geogr. 4,6,11), den STÜCKELBERGER als Quellgebiet des Oberlaufes des Kynips interpretiert (Ptol. geogr. 4,3,20). Der Fluss mündet 18 km südöstlich von Leptis Magna bei einer gleichnamigen Stadt ins Meer (Ptol. geogr. 4,6,11).

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 949-950;

Köhner, Nordafrika, S. 176.

Hermann Kees, in: RE XI/1, 1914, 483f. s.v. Kinyps; Miller, Mappaemundi I, 57; Werner Huss, in: DNP s.v. Kinyps???; Irad Malkin, Myth and Territory in the Spartan Mediterranean, Cambridge 1994, 190. 199-203; Simon Hornblower, Lykophron, Alexandra: Greek Text, Translation, Commentary, and Introduction, Oxford 2015, 338.


J. Desanges, Catalogue des tribus africaines ..., 1962, 87.

Huß, 73f.

H. Kees, s.v. K., RE 11, 483f.

P. Trousset, s.v. Cinyps, EB 13, 1961f.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

17.08.2024 17:37


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2624 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]

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