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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Mesembria

Name (modern):

Nesebur/Nesebar

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XVI     Templo Jouis (Templo Iovis)     
Toponym nachher XII     Ancialis     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

7A4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Mesambria (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Mesembria (22 E6)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Mesembria

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 513:
16.
Mesembria, [...]; am Fuß des Hämus und an der Grenze von Mösien; Mesembre (Seekarten); j. Missivria oder Messuri. Iss: CIG 2053-2055; Kalinka 227. 258. 259. 276. 299.
12.

Datierung (Barrington):
Mesembria - Classical, Hellenistic, Roman, Late Antique (Hoddinott 1975, 317-23).

DNP:
Mesambria

[1] Stadt an der Westküste des Schwarzen Meeres

(Μεσ(σ)αμβρία, Μεσ(σ)ημβρία, lat. Mesembria).

von Bredow, Iris

I. Lage

Stadt an der Westküste des Schwarzen Meeres (Pontos Euxeinos), am Nordeingang zur Bucht von Burgas auf einer kleinen Felshalbinsel, die 850 m lang und 300 m breit ist, h. Nesebâr (im h. Bulgarien). Sie ist über eine 400 m lange, schmale und 3 m hohe Landzunge mit dem Festland verbunden.

von Bredow, Iris

II. Geschichte

A. Frühgeschichte bis römische Zeit

Thrak. Siedlungsspuren aus der Zeit vor der griech. Gründung sind erh. M. wurde entweder z.Z. des Skythenzuges des Dareios (512 v.Chr.) oder gegen Ende des Ionischen Aufstandes (493 v.Chr.) von Byzantion und Kalchedon (Hdt. 6,33) oder von Kalchedon und Megara (Ps.-Skymn. 737-742) bzw. nur von Megara (Strab. 7,6,1) gegr. Daß M. auf jeden Fall eine dor. Kolonie (Kolonisation) war, zeigt nicht nur die Sprache der Inschr. (IGBulg 1, 306-349), sondern auch die Phylenordnung und die Stadtgötter: der pythische Apollon, Demetra und Dionysos. Zw. den Häfen Apollonia [2] und Odessos wuchs die Polis schnell und gewann an wirtschaftlicher und polit. Bed., was aus der Münzprägung seit der Mitte des 5. Jh.v.Chr. und der Gründung einer Tochterkolonie im Norden, Naulochos (h. Obzor), hervorgeht. Handel mit Städten am Pontos Euxeinos, in Südkleinasien, in Griechenland (bes. Athen) und mit dem thrak. Binnenland sowie auch Eisenbergwerke waren die wichtigsten Einnahmequellen. Für 425 v.Chr. ist M. wahrscheinlich in den athen. Tributlisten zu finden. Das Verhältnis zur thrak. Umgebung war offenbar gut. Mit Philippos II. schloß M. einen Vertrag (341 v.Chr.), der auch unter Alexander d.Gr. gültig blieb. Unter Lysimachos [2] (302-281 v.Chr.) verlor die Stadt zeitweilig ihre Unabhängigkeit. Unter den kelt. Einfällen scheint M. nicht gelitten zu haben. 260 (bzw. 255 v.Chr.) schickte Antiochos II. einen Gesandten, der Apollonia und M. gegen die Kelten beistehen sollte (IGBulg 1, 388). Im 2. Jh.v.Chr. kam es wegen der von Apollonia gegr. Stadt Anchiale [2] zu einem Krieg (IGBulg 1,388 bis). M. scheint sich 179 mit Pharnakes I. gegen die römerfreundlichen Könige Eumenes II., Prusias II. und Ariarathes IV. verbündet zu haben (Pol. 25,2,12). 72 v.Chr. ergab sich die Stadt Licinius [I 26] Lucullus und schloß wohl einen Vertrag mit ihm ab (App. Ill. 30). Kriege mußte M. mit den Bessoi (IGBulg 1, 344) und dem Daker Burebista (IGBulg 1,323) führen. Ab 45 n.Chr. gehörte M. zur röm. Prov. Thracia, im 2. Jh. zur Moesia Inferior (Ptol. 3,10,1; 8). Während in röm. Zeit die Bed. von M. zurückging, stieg sie wieder in byz. Zeit.

von Bredow, Iris

B. Byzantische Zeit

Seit dem 5. Jh. erfolgte ein Ausbau der Stadt (Reste eines neuen Wasserleitungssystems sowie von drei Basiliken). M. war bis zum 9. Jh. Bistum in der Kirchenprov. Hadrianopolis [3], dann bis zum 12. Jh. autokephales Erzbistum, später Metropolis ohne Suffragan; Bischöfe sind jedoch erst seit 680/1 [1. 894 Z. 10] bei Konzilen nachzuweisen. Seit dem 8. Jh. zw. Bulgaren und Byzantinern umkämpft, ermöglichte M. jedoch auch den Austausch von Gütern und Informationen zw. beiden Mächten. Dieser Funktion bedienten sich im 13./14. Jh. auch it. Kaufleute. Umfangreiche arch. Reste belegen den Aufwand, mit dem sich die Byzantiner der Stadtentwicklung annahmen [2. 220-243, mit Plan]. M. kam erst 1453 auf Dauer unter türk. Herrschaft.

Wirbelauer, Eckhard

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 513.

I. Gǎlǎbov, Nesabǎr i negovite pametnici, 1961.

I. Venedikov (Hrsg.), Nessebre 1, 1969.

IGBulg 12, 255ff.

R.F. Hoddinot, Bulgaria in Antiquity, 1975, 317-323.

R. Riedinger (ed.), Acta conciliorum oecumenicorum, ser. 2, Bd. 2,2, 1992.

P. Soustal, s.v. M., RBK 6, 218-243 (mit Lit. bis 1997).

R. Browning, A. Cutler, s.v. M., ODB 2, 1347f.

H.-D. Döpmann, s.v. M., LThK3 7, 155 (Lit.).

P. Soustal, s.v. M., TIB 6, 355-359.

Ders., s.v. M., LMA 6, 552.

V. Velkov, M. zw. dem 4. und dem 8. Jh., in: R. Pillinger, A. Pülz, H. Vetters (Hrsg.), Die Schwarzmeerküste in der Spätant. und im frühen Mittelalter, 1992, 19-22.

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Letzte Bearbeitung:

15.10.2024 20:06


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1053 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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