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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Beroea

Name (modern):

Veroia/Veria/Βέροια

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     Acerdos     
Toponym nachher XXX     Pella     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum südlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

7B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Berea (328,4)

Alternativer Name (Lexika):

Beroia (DNP)

RE:

Berroia (TIR K 34, 25f)

Barrington Atlas:

Ber(r)oia, § Beroea (50 B3)

TIR / TIB /sonstiges:

Beroia 1

Miller:

Beroea

Levi:

 

Ravennat:

Beroea (p. 51,23; p. 93,40)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Βέροια (3,13,39)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Klassik (5./4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Der Ort ist erstmals erwähnt bei Thuk. für das Jahr 432 v. Chr. Die Namensform „Beroea“ ist belegt seit Cicero. Das Fehlen einer Vignette könnte vielleicht auf einen Zeitraum ab dem 3. Jh. n. Chr. deuten, als Beroea aufhörte, Metropolis zu sein.

Kommentar zum Toponym:

Lag in Wirklichkeit wohl westl. der vorangehenden Station Acerdos, doch die Route, die in der Realität in einer NW-Westschleife im Binnenland von Aloros (7B1 Arulos) über Acerdos, Beroea und Pella nach Thessalonice verlief, wurde auf der TP vereinfachend weiter nach OSO entlang der Küste eingezeichnet.

Gleiche Namensform:
- Beroea Cic. Ps. 89; Liv. 44,45,2; 5; 45,28,9; Plin. nat. 4,33; 6,216; Rav 4,9 p. 51,23; 5,12 p. 93,40; Guido 109.

Klassische griechische Namensform:
- Βέροια Thuk. 1,61,4; Ps.-Skymn. 625; Strabo 7 frg. 14b Radt; Diod. 31,8,8; Act. Apost. 17,10; 13; 20,4; Ptol. 3,13,39; Plut. Pomp. 64; Lukian. Luc. 34 extr.; Hierokl. synekd. 638,6; Steph. Byz. s. v. und s. v. Μίεζα = Theagenes, Makedonika FGrHist 774 F 7; Konst. Porph. them. 2,2 p. 49; Not. Episc. 2,125; 3,199, 452.

Spätere Nebenform:
- Βέρροια, belegt seit App. Syr. 57 (298)

Weitere Namensformen:
- Βεροίη Anth. Pal. 7,390
- Berea ItAnt 328,4
- Bereu Jord. 56.

Stadt in der makedonischen Landschaft Emathia (Ptol. 3,13,39), am Ostrand des Berges Bermios (Strabo 7 frg. 14b; Kamen. 6) und westlich des Marschlandes. Der Sage nach gestiftet von Pheron (makedon. Beron) oder von Beroia, dessen Tochter (Steph. Byz. s. v.; s. Oberhummer, RE 304). Früheste Erwähnung wohl für die militärischen Unternehmungen Athens im J. 432 v. Chr. bei Thuk. 1,61,4. Erwähnt in einer Inschrift vom Ende des 4. Jhdts. (CIA IV 2, 2961). Hier verlor im J. 288 (287) v. Chr. Demetrios seinen Thron an Pyrrhos (Plut. Pyrrh. 11; Dem. 44; s. Oberhummer, RE 304f).
Bevorzugung durch die Eumeniden, mit Stadtmauer, Stoa und Gymnasion ausgestattet (s. Errington/Wirbelauer, DNP). Bedeutung schon im 2. Jh. v. Chr. belegt u. a. bei Ps.-Skymn. 625.
Nach der Schlacht bei Pydna (168 v. Chr.) die erste Stadt, die sich den Römern ergab (Liv. 44,45,2; 5). Gehörte der neueren Einteilung zufolge zur III regio (Liv. 45,29,9; Diod. 31,8,8). Grabschriften aus späterer Zeit zeugen für das Eindringen römischen Einflusses (s. Leake N. Gr. III 292). Im Winter 49/48 hatte Pompeius dort das Hauptquartier seiner Infanterie (Plut. Pomp. 64), wohl auch, weil sich hier bereits sich röm. Geschäftsleute eingefunden hatten (s. Errington/Wirbelauer DNP).
Um die Zeitenwende jüdische Gemeinde, der (54 oder 55 n. Chr.) Paulus mit Erfolg das Evangelium predigte (Act. apost. 17,10; 13,20,4). Daher wohl frühzeitig Sitz eines Bistums, klar bezeugt jedoch erst seit dem Konzil von 343 (s. Errington/Wirbelauer, DNP mit Lit.).
Von der Gründung des maked. koinón im 1. Jh. n. Chr. bis ins 3. Jh. Hauptort. Seit Nerva (96-98 n. Chr.) führte Beroea den Titel neokóros und mētrópolis und galt allg. als eine der bedeutendsten maked. Städte (Ps.-Lukian, Asinus 34) mit einem regen und gut funktionierenden Munizipalleben (s. Errington/Wirbelauer, DNP).
In Reaktion auf die zunehmende äußere Unsicherheit wurde die hell. Stadtmauer im 3. Jh. unter Verwendung von Spolien repariert und verstärkt. Gehörte nach der diocletianischen Verwaltungsreform zur ἐπαρχία Μακεδονίας πρώτης (Hierokl. synekd. 638,6). Als Bistum unterstand sie dem Metropoliten von Thessalonike (Not. episc. 2,125 u. ö.).
Überfälle und Zerstörungen im 3. Jh. durch Heruler, im 5. Jh. durch Hunnen und Goten; im 7. Jh. slaw. Ansiedlungen in der Umgebung (s. Errington/Wirbelauer, DNP). Trotzdem noch in byzantischer Zeit bedeutend (s. Oberhummer, RE 306 mit weiteren Belegstellen).

Zur Stadtgeschichte s. Tataki 1988.
Zu Beroae in hellenistischer Zeit s. Kuzmin 2013.
Zum byzantinischen Beroea s. Petkos 2013.

Grabungsergebnisse regelmäßig veröffentlicht in der Zeitschrift Το αρχαιολογικό έργο στη Μακεδονία και Θράκη.

Inschriften: Cormack 1944; Feissel 1983; Gunaropulu/Chatzopulos 1998; Jones 2007.
Münzen aus dem 3. Jhdt. n. Chr.: Head HN 211.

Meilenangabe nach Pella: XXX (30),
korrekt (s. dazu Hammond 1972, 1, 48; Pritchett 1980, 207).







Miller, Itineraria, Sp. 574:
30.
Beroea^1 [1: Irrig Beroia (Bt).], [...], am östlichen Abhang des Bermius und am Astraeus [Potidaea quae nunc Berroea (Not. App 2, 66)]; cf. Bireum (Ra 197, 5 - unter den Städten Mazedoniens, welche nach Jord. den Goten überlassen wurden). Im 12. Jahrhundert Metropolis; j. Veria oder Verria mit Ruinen. Iss: CIL III 596. 597; cf. CIG II p. 989 nro. 1957 d. e. f.
Nach Pydna 17, it. (Scyl, Thuc, St, Diod, Pl, Steph), [...]; j. Ruinen Paleskritos, nördlich von Kritos; inde Dio 19 (It).
Die Entfernungen der Ta von hier bis Dium sind zu groß; es dürften in Wirklichkeit ca. 40 mp sein, während sich hier 78 mp ergeben. Die Festlegung der Stationen ist daher sehr erschwert.

Datierung (Barrington):
Ber(r)oia, § Beroea - Classical, Hellenistic, Roman, Late Antique (Papazoglou 1988, 141-48; Tataki 1988).

DNP:
Beroia
(Βέροια).
[1] In Makedonien
A. Hellenistische und römische Zeit

Stadt in der maked. Bottike, östl. vom Bermion, h. Verria. Erstmals im 5.Jh. v.Chr. erwähnt (Thuk. 1,61,4), wurde B. bes. im Hellenismus wie viele maked. Städte ausgebaut; die Antigoniden scheinen B. bes. bevorzugt zu haben, so daß B. 167 v.Chr. als gleichwertig mit Edessa und Pella der Macedonia tertia als Hauptstadt zugeteilt wurde (Liv. 45,30,5). Schon unter den Königen städtische Infrastruktur mit Stadtmauer, der von Philippos V. gestifteten Stoa [1] und einem Gymnasion, für das das einzige bislang aus Griechenland erh. Gymnasiarchengesetz erhalten ist (gegen oder kurz nach 167 v.Chr.). Obwohl B. nicht an der Via Egnatia lag, sammelten sich schon z.Z. der röm. Republik röm. Geschäftsleute dort, was wohl dazu beitrug, daß 48 v.Chr. Pompeius B. als mil. Basis benutzte (Plut. Pompeius 64); es entstand hier eine größere jüd. Gemeinde, die vom Apostel Paulus um 50 n.Chr. besucht wurde (Apg 17,10f.). Mit der Gründung des maked. koinón im 1.Jh. n.Chr. - seit den Flaviern bezeugt - wurde B. Hauptort und blieb dies bis ins 3.Jh. Seit Nerva (96-98 n.Chr.) führte B. den Titel neokóros (wiederholt im 3.Jh.: [2. 1282]) und mētrópolis und galt allg. als eine der bedeutendsten maked. Städte (Ps.-Lukian. Asinus 34) mit einem regen und gut funktionierenden Munizipalleben. Die früheste christl. Gemeinde geht wohl auf Paulus zurück, doch wird ein Bischof erst auf dem Konzil zu Serdica (343) explizit belegt. B. hatte wie andere maked. Städte im 3.Jh. n.Chr. unter Barbareneinfällen zu leiden [3].
Errington, Robert Malcolm

Literatur:

Cormack, James M. R.: Inscriptions from Beroea, Hesperia 13 (1944), 23-29.

Errington, Robert Malcolm (Marburg/Lahn), Wirbelauer, Eckhard (Freiburg), von Bredow, Iris (Bietigheim-Bissingen) and Leisten, Thomas (Princeton), “Beroia”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 31 July 2019
First published online: 2006

Feissel, D.: Recueil des inscriptions chrétiennes de Macédoine du IIIe au VIe siècle (= BCH Suppl. 8), Paris 1983.

Γραικός, Ιωάννης: Ταφικά ευρήματα κλασικών χρόνων από το νότιο νεκροταφείο της Βέροιας, Το αρχαιολογικό έργο στη Μακεδονία και Θράκη 20 (2006), 821-832.

Gunaropulu, Lukrētia/Chatzopulos, Miltiadēs B.: Inscriptiones Macedoniae inferioris 1 / Inscriptiones Beroeae, Athen-Paris 1998.
Jones, Christopher P.: Gladiator Epigrams from Beroea and Stratonikeia (Caria), Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 163 (2007), 45-48.

Hammond, N. G. E.: A History of Macedonia, Oxford 1972, 1, 48.

Hatzopoulos, M. B./Paschidis, P.: 533. Beroia, in: Hansen, Mogens Herman/Nielsen, Thomas Heine: An inventory of archaic and classical poleis, Oxford 2004, 799f.

Kuzmin, Yuri: Kallippa and Beroia, Rheinisches Museum Für Philologie, 156 (2013),
277-287.

Mavrogonatou, Afroditi: Terracotta figurines as grave offerings in Veroia: The funerary dimension of Aphrodite and Eros in female and child burials of the Hellenistic rock-cut chamber tombs, Thessaloniki 2018.
https://repository.ihu.edu.gr/xmlui/bitstream/handle/11544/29134/a.mavrogonatou_caahm_17-05-2018.pdf?sequence=1.

Miller, Itineraria, Sp. 574.

Oberhummer, Eugen: Beroia 1, RE 3,1 (1897), 304–306.

Papazoglou, F.: Les villes de Macédoine à l´époque romaine (= BCH Suppl. 16), Paris 1988, 141-148.

Petkos, Antōnios: Berroia, in: Albani, Jenny/Chalkia, Eugenia (Hgg.): Heaven and Earth
Cities and countryside in Byzantine Greece, Athen 2013, 104-113.

Pritchett, William Kendrick: Studies in Ancient Greek Topography, Part III (Roads), Berkeley u. a. 1980, 207.

Ψαρρά, Ειρήνη/Στέργιος Λιούλιας: Σωστική ανασκαφή στον συνοικισμό Προμηθέα Βέροιας, Το αρχαιολογικό έργο στη Μακεδονία και Θράκη 20 (2006), 805-820.

Roubineau, Jean-Manuel: Exclus du gymnase, exclus au gymnase. Note sur la loi gymnasiarchique de Béroia, in: Claudia Moatti/Christel Müller (Hgg.): Statuts personnels et espaces sociaux (= Travaux de la Maison Archéologie&Ethnologie 25), Paris 2018, 175-184.

Tataki, A. B.: Ancient Beroea: prosopography and society (= Meletemata 8), Athens 1988.

Tataki, A. B.: New Elements for the Society of Beroea, in: Vokotopoulou, Ioulia (Hg.): Ancient Macedonia, Thessalonike 1996, 1115-1125.


AD 1965, Chronikon 427 Taf. 478.

L. Robert, Opera minora selecta 2.

AA 1942, 172f.

F. Papazoglou, Les villes de Macédoine, 1988, 141-148.

A.B. Tataki, Ancient Beroea, in: Meletemata 8, 1988.

Ph. Gauthier, M.B. Hatzopoulos, La loi gymnasiarchique de Beroia, in: Meletemata 16, 1993.

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Letzte Bearbeitung:

16.10.2024 18:52


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1129 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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