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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Sycas

Name (modern):

Galata

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     Thimea     
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

8A1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

B Haus

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

 

Barrington Atlas:

Sykai/Ioustinianai/Ioustinianoupolis (53 A2 k.)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Sycas

Levi:

Sycas (B,24)

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Erster Beleg der pluralischen Namensform (falls dieses Sykai gemeint ist), bei Herodian (2. Jh.), erster sicherer Beleg der Namensform bei Sokrates Scholastikos (380-439 n. Chr.).
Erster Beleg des Ortes (im Singular) jedoch schon bei Strabo, und zwar als Hafenstadt. Doch die große Tempel-/Kirchenvignette (s. u.) scheint auf eine Zeit ab Konstantin zu verweisen, unter dem Sycae, wo sich seit der 2. Jh. des 2. Jahrhunderts ein christl. Zentrum um die Kirche der Hl. Eirene gebildet hatte, an Bedeutung gewann.

Kommentar zum Toponym:

Gleiche Namensform:
Rav 4,6 p. 48,5
offenbar verschrieben: Guido 106 Scycas, Rav 5,12 p. 93,24 Scicas (Scycas G).

- Συκαί
erster Beleg der Namensform (falls dieses Sykai gemeint ist) Herodian Lentz, Grammatici Graeci, vol. 3.2 p. 876 Συκαί. ὁ πολίτης ὤφειλε Συκαῖος. ἔστι δὲ νῦν Συκαΐτης, ὅπερ ἐστὶν ἀπὸ τῆς Συκαῖος (2. Jh. n. Chr.)
Sokr. hist. eccl. 2,38,19 Ὁ δὲ τόπος οὗτος ἀντιπέρα μὲν κεῖται τῆς πόλεως, Συκαῖ δὲ ὀνομάζεται καὶ ἔστιν τρισκαιδέ κατον τῆς Κωνσταντινουπόλεως κλίμα (380-439 n. Chr.)
Prok. aed. 1,5,9 ὁ δὲ δὴ τρίτος πορθμὸς (das Goldene Horn) τοῦ μὲν πρώτου ἐχόμενος ἐπὶ δεξιᾷ, ἐκ δὲ Συκῶν τῶν καλουμένων ἀρχόμενος, ἐπὶ πλεῖστον διήκει τῆς πόλεως πρὸς βορρᾶν ἄνεμον, οὗ δὴ ἐς κόλπον τελευτῶν παύεται.
Hesychios Milesios (6. Jh.) 4,16 FHG IV 149 = New Pauly 390 F 7 ᾽Αμφιάρεω δὲ τοῦ ἥρωος ἐν ταῖς λεγομέναις Συκαῖς ὠικοδόμησεν, αἳ τὴν ἐπωνυμίαν ἐκ τῶν συκοφόρων δένδρων ἐδέξαντο·
Steph. Byz. s. v. Συκαί, πόλις ἀντικρὺ τῆς νέας Ῥώμης. [ἡ καθ´ ἡμᾶς Ἰουστινιαναί προσαγορευθεῖσα, echt laut Oberhummer 791)]. Στράβων ἑνικῶς αὐτὴν λέγει Συκήν .... οἰκειότερον δέ, ὡς λέγονται, Συκαί καλοῖντ´ ἄν. … οὐδὲν τῶν τοιούτων εἰς ις λήγει, Συκίς, ἀλλ´ ἐχρῆν ἢ Συκάς ἢ Συκήν ἢ Συκοῦντα ἢ Συκῶνα καλεῖσθαι.
Prok. bell. 2,23 (improvisierter Pestfriedhof 541/542 n. Chr., s. dazu Angar ###)

- Singular Συκή
Erster Beleg des Ortes: Strabo 7,6,2 Ἀπὸ μὲν οὖν τῆς ἄκρας τῆς τὸ πενταστάδιον ποιούσης ἐπὶ τὸν ὑπὸ τῇ Συκῇ καλούμενον λιμένα στάδιοι πέντε καὶ τριάκοντα, ἐντεῦθεν δ´ ἐπὶ τὸ Κέρας τὸ Βυζαντίων πέντε
Diese singularische Form bei Strabo und als weitere korrekte Nebenform Συκῶν erlaubt Steph. Byz., s. o.

- Regio Sycena
Notitia urbis Constantinoplitanae 13 Tertiadecima regio Sycena est, quae sinu maris angusto divisa societatem urbis navigiis frequentibus promeretur; tota lateri montis adfixa praeter unius plateae tractum, quam subiacentium eidem monti litorum tantum praestat aequalitas.
Continet in se: Ecclesiam. Thermas Honorianas. Forum Honorianum.Theatrum. Navalia. Domos quadringentas triginta unam. Porticum maiorem unam. Balneas privatas quinque.
Pistrinum publicum unum.Pistrina privata quattuor. Gradus VIII. Curatorem unum. Vernaculum unum. Collegiatos XXXIII. Vicomagistros quinque.

- Iustinianai oder Iustinanopolis, zurückgehend auf die Baumaßnahmen von Justinian I, der ihr 528 erstmals das Stadtrecht verlieh. Aber auch in den byzantin. Quellen ab dem 6. Jh. und später (außer bei Steph. Byz. z. B. Chron. Pasch.) erscheint noch des öfteren der Name Sykai (s. TIB 419f).

- Sycodes/ Συκώδης (v. l. Συκίδες) Dion. Byz. 33 Wesch. = frg. 25 GGM Müller II p. 32f = 14,15 ? =. 33 Wesch. = Güngerich 15 Post Hipposthenem, inquit Dionysius, locus est appellatus Sycodes a multitudine et pulchritudine ficorum arborum: quidam curiosiores dicunt, primam ficum arborem ibidem natam esse (nach einer Beschreibung der Gegend).

- Pera etwa seit dem 8./9. Jh.: Theoph. chron. p. 132,18; 228,7; 352,21f de Boor erwähnt vage einen Ort πέραν (ἀντιπέραν) ἐν Συκαῖς, woraus sich die spätere Benennung Pera (ursprünglich allgemein die Gegend jenseits des Goldenen Horns, von Konstantinopel aus gesehen) erklärt, zu dem auch Sykai gehörte (s. TIB 576).

- In weiten Teilen mit Galata identisch (s. TIB 664), das erstmals im Jahre 717 erwähnt wird (s. Oberhummer, RE 971).

Auf der TP liegt Sycae über einem horizontal verlaufenden, etwas zu hoch angesetzten und überproportional kurzen und breiten Goldenen Horn.

Dass die Halbinsel, auf der Sycae liegt, auf der TP derart aufgebläht ist, erklärt Angar ### überzeugend mit der Wichtigkeit der Gegend aufgrund ihrer Fruchtbarkeit (betont von Tac. ann. 12,62) wie auch ihrer verkehrstechnisch bedeutenden Lage an der Via militaris (auf der TP wurde die rote Straßenlinie vergessen, wohl durch die Nachlässigkeit eines Kopisten) mit Thimea und Sycae als den beiden letzten Stationen dieser bedeutenden Verkehrsverbindung. Es fällt darüber hinaus auf, dass durch diese Aufschwellung der Halbinsel die europäische Bosporosküste eine deutliche Ähnlichkeit zum Südende Italiens auf 6B1/6B2 erhält, wie auch Constantinopolis mit seiner prächtigen Vignette als Pendant zu Rom konzpiert ist.
Die Größe der Tempelvignette von Sycae, die fast das ganze Gebiet einnimmt, deutet Angar ibd. wohl zu Recht als emblematisch für die wichtige Funktion des Gebiets im Norden des Goldenen Horns insgesamt für die Versorgung der Stadt. Die unmittelbar darunter placierte Constantinopolis-Vignette mit der thronenden Stadtpersonifikation in der (8A/B1, s. auch Art. dort) und der Konstantin-Säule mit der Sycae-Vignette gleichsam als deren Krönung bildet nach Angar ein dreiteiliges Ensemble, welche das Stadtgebiet von Konstantinopel als ein außerordentliches urbanes Zentrum von höchster kultureller, ökonomischer und strategischer Bedeutung darstellt, die weithin in seine Peripherie ausstrahlt.

Sykai war ursprünglich der Name der Region am nördl. Schnittpunkt von Bosporos und Goldenem Horn (vgl. Prok. aed, 1,5,9) auf einer auffälligen Landzunge, benannt nach den besonders schönen Feigenbäumen, die dort wachsen (s. TIB 664), wo der Legende nach Byzas, der Gründerheros von Byzanz, ein Heiligtum des Sehers Amphiaraos erbaut hatte (Hesychios Milesios 4,16, vgl. Dion. Byz. frg. 25f). Strabo 7,6,2 erwähnt hier einen Hafen ὑπὸ τῇ Συκῇ, der für die spätere Entwicklung von Galata als Handelszentrum von Konstantinopel von größter Wichtigkeit war (s. Oberhummer, RE 984).
Nikephoros Kallistos Xanthopulus hist. eccl. 8,6 (Migne Patrol. Gr. 146, 29) berichtet, dass bereits Bischof Pertinax (169–187 n. Chr.) ἐν τόπῳ ᾧ Συκαὶ κλῆσις ἧν eine Kirche der hl. Eirene erbaute, um die sich durch Zuzug von Christen ein Ort städtischen Charakters entwickelte, den schon Constantin zu einem besonderen Quartier erhob und mit Mauern umgab (s. Oberhummer, RE 971). Auf diese bedeutende frühe Kirche, wohl eher als auf das Amphiaraos-Heiligtum, bezieht sich wahrscheinlich die Tempelvignette der TP. Auch die Notitia urbis Constantinoplitanae 13 führt in ihrem Inventar der Bauwerke der regio Sycena zur Zeit von Theodosius II die Kirche an erster Stelle auf. Über Kirche und Fest der hl. Eirene berichtet noch Theoph. chron. 228 de Boor
Ab etwa 425 n. Chr. Vorstadt Konstantinopels und dessen 13. Bezirk (Sokr. hist. eccl. 2,38,19, s. TIB 362). Nach Theophanes Conf. chron. 132; 352 befand sich in Sykai auch die Richtstätte, was um 500 n. Chr. Zosim. 4,52,4 bestätigt, der Sykai als προάστειον (Vorstadt) bezeichnet, Eustath. Epiph. 6 (FHG IV 141).
Stadtrecht erst seit dem J. 528 durch Iustinian, der die Mauern und das dortige Theater erneuerte und den Ort Ἱουστινιαναί oder Ἱουστινιανούπολις nannte (Chron. Pasch. I 618 Bonn. Iust. Nov. 5; Cod. I 2, 18; weitere Stellen bei Oberhummer, RE 971f).

Im unteren Teile des Horns vermittelte nur eine Fähre (τὸ πέραμα) den Verkehr zwischen Sykai und Konstantinopel laut Theoph. 228 (s. Oberhummer, RE 986); die Schiffsanbindungen waren allerdings nach der Not. urbis Constantinopolitanae 13 zumindest Mitte des 5. Jh.s sehr rege.

Keine Folgestation.





Gleiche Namensform:
Rav 4,6 p. 48,5
offenbar verschrieben: Guido 106 Scycas, Rav 5,12 p. 93,24 Scicas (Scycas G).

- Συκαί
erster Beleg der Namensform (falls dieses Sykai gemeint ist) Herodian Lentz, Grammatici Graeci, vol. 3.2 p. 876 Συκαί. ὁ πολίτης ὤφειλε Συκαῖος. ἔστι δὲ νῦν Συκαΐτης, ὅπερ ἐστὶν ἀπὸ τῆς Συκαῖος (2. Jh. n. Chr.)
Sokr. hist. eccl. 2,38,19 Ὁ δὲ τόπος οὗτος ἀντιπέρα μὲν κεῖται τῆς πόλεως, Συκαῖ δὲ ὀνομάζεται καὶ ἔστιν τρισκαιδέ κατον τῆς Κωνσταντινουπόλεως κλίμα (380-439 n. Chr.)
Prok. aed. 1,5,9 ὁ δὲ δὴ τρίτος πορθμὸς (das Goldene Horn) τοῦ μὲν πρώτου ἐχόμενος ἐπὶ δεξιᾷ, ἐκ δὲ Συκῶν τῶν καλουμένων ἀρχόμενος, ἐπὶ πλεῖστον διήκει τῆς πόλεως πρὸς βορρᾶν ἄνεμον, οὗ δὴ ἐς κόλπον τελευτῶν παύεται.
Hesychios Milesios (6. Jh.) 4,16 FHG IV 149 = New Pauly 390 F 7 ᾽Αμφιάρεω δὲ τοῦ ἥρωος ἐν ταῖς λεγομέναις Συκαῖς ὠικοδόμησεν, αἳ τὴν ἐπωνυμίαν ἐκ τῶν συκοφόρων δένδρων ἐδέξαντο·
Steph. Byz. s. v. Συκαί, πόλις ἀντικρὺ τῆς νέας Ῥώμης. [ἡ καθ´ ἡμᾶς Ἰουστινιαναί προσαγορευθεῖσα, echt laut Oberhummer 791)]. Στράβων ἑνικῶς αὐτὴν λέγει Συκήν .... οἰκειότερον δέ, ὡς λέγονται, Συκαί καλοῖντ´ ἄν. … οὐδὲν τῶν τοιούτων εἰς ις λήγει, Συκίς, ἀλλ´ ἐχρῆν ἢ Συκάς ἢ Συκήν ἢ Συκοῦντα ἢ Συκῶνα καλεῖσθαι.
Prok. bell. 2,23 (improvisierter Pestfriedhof 541/542 n. Chr., s. dazu Angar ###)

- Singular Συκή
Erster Beleg des Ortes: Strabo 7,6,2 Ἀπὸ μὲν οὖν τῆς ἄκρας τῆς τὸ πενταστάδιον ποιούσης ἐπὶ τὸν ὑπὸ τῇ Συκῇ καλούμενον λιμένα στάδιοι πέντε καὶ τριάκοντα, ἐντεῦθεν δ´ ἐπὶ τὸ Κέρας τὸ Βυζαντίων πέντε
Diese singularische Form bei Strabo und als weitere korrekte Nebenform Συκῶν erlaubt Steph. Byz., s. o.

- Regio Sycena
Notitia urbis Constantinoplitanae 13 Tertiadecima regio Sycena est, quae sinu maris angusto divisa societatem urbis navigiis frequentibus promeretur; tota lateri montis adfixa praeter unius plateae tractum, quam subiacentium eidem monti litorum tantum praestat aequalitas.
Continet in se: Ecclesiam. Thermas Honorianas. Forum Honorianum.Theatrum. Navalia. Domos quadringentas triginta unam. Porticum maiorem unam. Balneas privatas quinque.
Pistrinum publicum unum.Pistrina privata quattuor. Gradus VIII. Curatorem unum. Vernaculum unum. Collegiatos XXXIII. Vicomagistros quinque.

- Iustinianai oder Iustinanopolis, zurückgehend auf die Baumaßnahmen von Justinian I, der ihr 528 erstmals das Stadtrecht verlieh. Aber auch in den byzantin. Quellen ab dem 6. Jh. und später (außer bei Steph. Byz. z. B. Chron. Pasch.) erscheint noch des öfteren der Name Sykai (s. TIB 419f).

- Sycodes/ Συκώδης (v. l. Συκίδες) Dion. Byz. 33 Wesch. = frg. 25 GGM Müller II p. 32f = 14,15 ? =. 33 Wesch. = Güngerich 15 Post Hipposthenem, inquit Dionysius, locus est appellatus Sycodes a multitudine et pulchritudine ficorum arborum: quidam curiosiores dicunt, primam ficum arborem ibidem natam esse (nach einer Beschreibung der Gegend).

- Pera etwa seit dem 8./9. Jh.: Theoph. chron. p. 132,18; 228,7; 352,21f de Boor erwähnt vage einen Ort πέραν (ἀντιπέραν) ἐν Συκαῖς, woraus sich die spätere Benennung Pera (ursprünglich allgemein die Gegend jenseits des Goldenen Horns, von Konstantinopel aus gesehen) erklärt, zu dem auch Sykai gehörte (s. TIB 576).

- In weiten Teilen mit Galata identisch (s. TIB 664), das erstmals im Jahre 717 erwähnt wird (s. Oberhummer, RE 971).

Auf der TP liegt Sycae über einem horizontal verlaufenden, etwas zu hoch angesetzten und überproportional kurzen und breiten Goldenen Horn.

Dass die Halbinsel, auf der Sycae liegt, auf der TP derart aufgebläht ist, erklärt Angar ### überzeugend mit der Wichtigkeit der Gegend aufgrund ihrer Fruchtbarkeit (betont von Tac. ann. 12,62) wie auch ihrer verkehrstechnisch bedeutenden Lage an der Via militaris (auf der TP wurde die rote Straßenlinie vergessen, wohl durch die Nachlässigkeit eines Kopisten) mit Thimea und Sycae als den beiden letzten Stationen dieser bedeutenden Verkehrsverbindung. Es fällt darüber hinaus auf, dass durch diese Aufschwellung der Halbinsel die europäische Bosporosküste eine deutliche Ähnlichkeit zum Südende Italiens auf 6B1/6B2 erhält, wie auch Constantinopolis mit seiner prächtigen Vignette als Pendant zu Rom konzpiert ist.
Die Größe der Tempelvignette von Sycae, die fast das ganze Gebiet einnimmt, deutet Angar ibd. wohl zu Recht als emblematisch für die wichtige Funktion des Gebiets im Norden des Goldenen Horns insgesamt für die Versorgung der Stadt. Die unmittelbar darunter placierte Constantinopolis-Vignette mit der thronenden Stadtpersonifikation in der (8A/B1, s. auch Art. dort) und der Konstantin-Säule mit der Sycae-Vignette gleichsam als deren Krönung bildet nach Angar ein dreiteiliges Ensemble, welche das Stadtgebiet von Konstantinopel als ein außerordentliches urbanes Zentrum von höchster kultureller, ökonomischer und strategischer Bedeutung darstellt, die weithin in seine Peripherie ausstrahlt.

Sykai war ursprünglich der Name der Region am nördl. Schnittpunkt von Bosporos und Goldenem Horn (vgl. Prok. aed, 1,5,9) auf einer auffälligen Landzunge, benannt nach den besonders schönen Feigenbäumen, die dort wachsen (s. TIB 664), wo der Legende nach Byzas, der Gründerheros von Byzanz, ein Heiligtum des Sehers Amphiaraos erbaut hatte (Hesychios Milesios 4,16, vgl. Dion. Byz. frg. 25f). Strabo 7,6,2 erwähnt hier einen Hafen ὑπὸ τῇ Συκῇ, der für die spätere Entwicklung von Galata als Handelszentrum von Konstantinopel von größter Wichtigkeit war (s. Oberhummer, RE 984).
Nikephoros Kallistos Xanthopulus hist. eccl. 8,6 (Migne Patrol. Gr. 146, 29) berichtet, dass bereits Bischof Pertinax (169–187 n. Chr.) ἐν τόπῳ ᾧ Συκαὶ κλῆσις ἧν eine Kirche der hl. Eirene erbaute, um die sich durch Zuzug von Christen ein Ort städtischen Charakters entwickelte, den schon Constantin zu einem besonderen Quartier erhob und mit Mauern umgab (s. Oberhummer, RE 971). Auf diese bedeutende frühe Kirche, wohl eher als auf das Amphiaraos-Heiligtum, bezieht sich wahrscheinlich die Tempelvignette der TP. Auch die Notitia urbis Constantinoplitanae 13 führt in ihrem Inventar der Bauwerke der regio Sycena zur Zeit von Theodosius II die Kirche an erster Stelle auf. Über Kirche und Fest der hl. Eirene berichtet noch Theoph. chron. 228 de Boor
Ab etwa 425 n. Chr. Vorstadt Konstantinopels und dessen 13. Bezirk (Sokr. hist. eccl. 2,38,19, s. TIB 362). Nach Theophanes Conf. chron. 132; 352 befand sich in Sykai auch die Richtstätte, was um 500 n. Chr. Zosim. 4,52,4 bestätigt, der Sykai als προάστειον (Vorstadt) bezeichnet, Eustath. Epiph. 6 (FHG IV 141).
Stadtrecht erst seit dem J. 528 durch Iustinian, der die Mauern und das dortige Theater erneuerte und den Ort Ἱουστινιαναί oder Ἱουστινιανούπολις nannte (Chron. Pasch. I 618 Bonn. Iust. Nov. 5; Cod. I 2, 18; weitere Stellen bei Oberhummer, RE 971f).

Im unteren Teile des Horns vermittelte nur eine Fähre (τὸ πέραμα) den Verkehr zwischen Sykai und Konstantinopel laut Theoph. 228 (s. Oberhummer, RE 986); die Schiffsanbindungen waren allerdings nach der Not. urbis Constantinopolitanae 13 zumindest Mitte des 5. Jh.s sehr rege.

Keine Folgestation.














Kommentar (Talbert):
There are no onward stretches.

Miller, Itineraria, Sp. 515:
12.
Sycas_ (Tempel)^2 [2: Irrig Sicas (Bt, Bg, Ve).], [...] - 13. Region von Konstantinopel, [...], von Kaiser Justianian mit K. verbunden; [...]; j. Galata.
-. Der von Konstantinopel trennende Meerbusen ist j. das Goldenen Horn - regio Sycena sinu maris angusto divisa, mit häufigem Schiffsverkehr, traiectus Sycenus (N. Const.).

Datierung (Barrington):
Sykai/Ioustinianai/Ioustinianoupolis - Roman, Late Antique/Late Antique (RE Constantinopolis, col. 971/Janin 1964, 459-60).

Literatur:

### Angar, Mabi: Spatial Conceptions of the Golden Horn. Procopius, the Plague and the Ferry Service (to the Cemetery of) Sykai

Berger, A.: Regionen und Straßen im frühen Konstantinopel, Istanbuler Mitteilungen 47 (1997), 349-414.

Berger, Albrecht: Konstantinopel, Stuttgart 2011, 93.

Dagron, G./Mango C. (Hgg.): Constantinople and Its Hinterland. Papers from the Twenty-Seventh Spring Symposium of Byzantine Studies, April 1993, Aldershot et al. 1995.

Janin, R.: Constantinople byzantine: développement urbain et répertoire topographique, Paris 1964, 459f.

Kimmelfield, I.: Defining Constantinople´s Suburbs through Travel and Geography, Scandinavian Journal of Byzantine and Modern Greek Studies 2 (2016), 97-114.

Kislinger, E.: Von schlechteren und besseren Lagen. Häfen zu Konstantinopel im Wandel ihrer Bedeutung, in: Daim, F.: (Hg.) Die byzantinischen Häfen Konstantinopels, Mainz 2016, 9-17.

Mamboury, E.: Les fouilles byzantines à Istanbul et ses environs, Byzantion 21 (1951), 425-459.

Miller, Itineraria, Sp. 515.

Oberhummer Eugen: Constantinopolis, RE 4,1 (1900), 971.

### 404/Pd1170 (Zimmer 530) Müller-Wiener, Wolfgang: Bildlexikon zur Topographie Istanbuls: Byzantion - Konstantinupolis - Istanbul bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts, Tübingen 1977, 299.

Russell, T., Byzantium and the Bosporus: A Historical Study, from the Seventh Century BC until the Foundation of Constantinople, Oxford 2017.

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Letzte Bearbeitung:

12.12.2022 15:05


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1176 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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