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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Tripoli

Name (modern):

bei Yenicekent, östl. von Buldan

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXXIIII     Philadelfia     
Toponym nachher XII     Hierapoli     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

8B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Tripoli (336,4)

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Tripolis 3

Barrington Atlas:

Tripolis ad Maeandrum/Apollonia ad Maeandrum/Antoniopolis (65 A1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Tripoli

Levi:

 

Ravennat:

Tripoli (p. 29,10)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Τρίπολις (5,2,18)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier)

Begründung zur Datierung:

Name Tripolis wohl erst seit august. Zeit (erstmals literar. belegt bei Plin. nat. 5,111); Blüte ab dem 2. Jh. und Bistum in der Spätantike, aber keine Auszeichnung durch eine Vignette, was – mir großer Vorsicht – einem Zustand eher in der frühen Kaiserzeit zu entsprechen scheint.

Kommentar zum Toponym:

Tripolis ist, wohl seit august. Zeit (s. Kaletsch, DNP), die in der Literatur verbreitetste Namensform:
- Τρίπολις Ptol. 5,2,18 (zu Karia); or. Sib. 5,321 πετροφυὴς Τρίπολίς τε παρ´ ὕδασι Μαιάνδροιο, / κύμασι νυκτερινοῖσι ὑπ´ ᾐόνι κληρωθεῖσα, / ἄρδην ἐξολέσει σε θεοῖό ποθ´ ἥδε πρόνοια; Μαιονίη Τρίπολις; Hierokl. synekd. 669,4 (zu Lydia); ? Steph. Byz. (Karia): καὶ ἄλλη Καρίας, ἡ νῦν Νεάπολις (falls hier dieses Tripolis gemeint ist, handelt es sich bei der Neubenennenung in Neapolis wohl um einen Irrtum, s. Billerbeck/Neumann-Hartmann comm. ad loc.)
- Tripolis ItAnt 336,4 Philadelphia – Tripoli – Hierapoli; Rav 2,17 p. 29,10

Trug vorübergehend auch den Beinamen Antoniopolis, nach dem Triumvirn M. Antonius, der 41 v. Chr. durch Asia Minor reiste; wohl weil der Ort unter diesem Namen in die Städteliste des Augustus und des Agrippa einging, erscheint der Beiname auch noch in der Kaiserzeit:
Plin. nat. 5,111 Zum Gerichtsbezirk von Sardes: et ipsi in radice Tmoli Cogamo Flumini adpositi Maeonii, Tripolitani, iidem et Antoniopolitiae – Maeandro adluuntur; inschriftl. Ἀντωνιοπολίται, νῦν δε Τριπολεῖται, s. dazu Habicht 1975, 83f

Älterer Name: Apollonia, auf Münzen, s. Imhoof-Blumer 1897, 37f.

Stadt im Grenzbereich zwischen dem südöstl. Lydia (feht auf der TP) zu Karia (9B1 Caria, sehr weit rechts aufgrund der Längendehnung der Karte) in felsiger Lage (or. Sib. 5,321), im Tal des oberen Maeander, der auf der TP erst viel weiter rechts auf 9B1 als namenloser Fluss (river, no. 112) erscheint.
Bedeutende Station, wo die auch hier auf der TP verzeichneten Straße, die aus dem Tal des Hermos (8B4/5 Fluvius Hermon, roter Namenszug rechts unterhalb von „Tripoli“, obschon in Wirklichkeit nördl. davon) in das Maeandertal führt, den Maeander erreicht (s. Keil, RE 203; Kaletsch, DNP).
In röm. Zeit zum conventus von Sardeis gehörig (Plin. nat. 5,111), spätenstens ab Flav. Zeit jedoch zu Apamea (s. Habicht 1975, 83). In der Spätantike zur Provinz Lydia (Hierokl. synekd. 669,4). Den Münzen zufolge hieß die Stadt evtl. erst seit augusteischer Zeit Tripolis, zuvor Apollōnía; ob Tripolis eine pergamenische, seleukidische oder alte ionische Kolonie war, ist daher umstritten (s. Kaletsch, DNP). Die Stadt erlebte ihre Blüte in der Kaiserzeit, wie aus einer reichen Münzprägung hervorgeht, auf der Leto als Hauptgottheit hervortritt. Auch neuere archäolog. Funde belegen ein Aufblühen im 2. Jh. n. Chr. (s. Duman 2012-2017) Als Bischofssitz in alle Notitiae episcopatuum aufgeführt. Im 12. Jh. verödet (s. Keil, RE 203).

Reiche archäolog. Reste, die eine Besieldung seit dem 4. Jt. v. Chr. dokumentieren, z. B. Bäder und Theater aus dem 2. Jh. n. Chr., mehrere frühbyz. Kirchen

Zur Website des aktuellen Grabungsprojekt http://www.pau.edu.tr/tripolis.
Aktueller Grabungsbericht: Duman 2017
Zu spätantiken Funden s. Duman/Koçyiğit 2019

IG XIV 1093
Inschriften: MAMA VI

Münzen: Imhoof-Blumer 1897
https://www.wildwinds.com/coins/greece/lydia/tripolis/i.html

Meilenangabe nach Hierapoli: XII (12)




Miller, Itineraria, Sp. 716:
Tripoli, it. (It), Tripolis (Ra, Pt, Pl, Hl, ne), von Pt und Steph zu Karien, später zu Lydien gerechnet. Zu unterscheiden von Tripolis in Phrygia Pacatiana (ne); j. Ruinen beim Flecken Jenidscheh.

Literatur:

Barış Semiza/Bahadır Dumanb/Mehmet Okb: Analytical study of Roman red slip ware from ancient Tripolis (Denizli, Turkey), Measurement 129 (2017), 530-541.
https://doi.org/10.1016/j.measurement.2018.07.069

Duman, B. (2012-2017). Excavation, Conservation and Restoration Works at Tripolis. http://www.pau.edu.tr/tripolis.

Dumann, B.: Tripolis Araştırmaları, Istanbul 2017.

Duman, B./Koçyiğit, Oğuz: Tripolis ad Maeandrum II: Geç Antik dönem konut kalıntıları ve buluntuları. İstanbul 2019.


Habicht, Chr.: New evidence on the province of Asia, Journal of Roman Studies 65 (1975) 64-91, hier: 83f.

Imhoof-Blumer, F.: Lydische Stadtmünzen: neue Untersuchungen, Genf 1897, 37-43.
https://archive.org/details/lydischestadtmn00blugoog

Kaletsch, H.: Tripolis 4, in: Kramolisch, Herwig, Tausend, Klaus, Kaletsch, Hans and Röllig, Wolfgang, “Tripolis”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 02 September 2021
First published online: 2006

Keil, J.: Tripolis 3, RE II 7,1 (1939), 203.

Miller, Itineraria, Sp. 716.

Robert, L.: La ville d´Apollonia et Mardonios (1983), in: id.: Documents d´Asie Mineure, Bibliothèque des Ecoles Françaises d´Athènes et de Rome 239 bis (1987), 342-345.

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Letzte Bearbeitung:

12.12.2022 16:53


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1285 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

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