deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

In Monte Tauro

Name (modern):

??? Namrun Kalesi / Çamlıyayla?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXV     Fines cilicie     
Toponym nachher
Alternatives Bild
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

9B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

 

Barrington Atlas:

In Monte Tauro (66 unlocated)

TIR / TIB /sonstiges:

??? ? Lambrun (TIB 5, 328f)

Miller:

In monte tauro

Levi:

 

Ravennat:

Tauri (p. 27,42)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Ortsname sonst nur bei Rav (gemeinsame spätantike Vorlage) belegt.

Kommentar zum Toponym:

Alternative Namensform:
Tauri Rav 2,16 p. 27,42 Tharsus – Tauri – Ponpiopolis – Zephiron – Cygnos - Solde
Diese Strecke war offenbar breits auf der gemeinsamen Vorlage von TP und Rav vorhanden.
Ansonsten gibt es keine weiteren Belege.

Es handelt sich um eine der auf der TP des öfteren verzeichneten Bergstationen, die u. a. die Funktion haben, einen rauhen, schwer zugänglichen Naturraum als zivilisatorisch erschlossen und gesichert darzustellen und so die kulturstiftenden Leistungen des römischen Reiches und seiner Herrscher zu preisen.
Man vergleiche dazu den Eintrag „mons Taurus“ in Not. dign. or. 29,4 (bei Tarsus) unter dem Comes per Isauriam. Interessant ist vor allem die Illustration des Cod. Monacensis Clm 10291 p. 192r, eine gesüdete stilisierte Darstellung des Taurus-Gebirges mit wilden Tieren, einer Hexagonalvignette für Tharsos (Tarsos) oben rechts und einer Kette von Befestigungsanlagen am Fuße des Gebirges, welche die hohe strategische und geopolit. Bedeutung des Gebietes unterstreicht (vgl. auch den Laterculus Polem. Silv. 8,6 Cilicia iuxta montem Taurum).

Lokalisierung nicht gesichert.
Laut ItMiller 692 Nemrun, heute: Namrun Kalesi / Çamlıyayla, „wo Ruinen angegeben werden und jetzt eine Festung ist, 1250 m, auf der Höhe darüber 1550 m“. Zu dieser byzantin. Festung, die in mittelalterlichen Quellen Lambrun genannt wird, und zur strategisch günstigen Lage am Fuße des Taurus s. TIB 5, 328f.
Die Siedlung bestand unter dem Namen Illubri schon in hethit. Zeit (s. Goetze 1962). Die Entfernungsangabe auf der TP von 25 Meilen ab Fines cilicie (heute: Mindos Kelesi?) würde (eine kurvige Strecke vorausgesetzt), in etwa passen.

Hild 1991, 311 vermutet, dass die hier auf der TP verzeichnete Route über den Taurus dieselbe Straße durch die Kilikiai Pylai nach Tarsus bezeichne, die im ItBurd 578f aufgeführt ist (Faustinopoli – Caena – Opodando – Pilas, fines Cappadociae et Ciliciae – Mansucrinae – Tarso).

Die Straßenverbindung endet auf der TP unvermittelt, wie all die Strecken, die von unten nach 9B4 Tarso Cilcie führen, wohl (s. den Art. dort) um dort Platz für eine Ortsvignette zu lassen, die dann allerdings vergessen wurde

Meilenangabe nach Pompeiopolis: XXX (30)
Meilenzahl über einer leeren Ortschicane, danach bricht die Straßenlinie ab. Talbert vermutete mit Vorbehalt, dass die Route ursprünglich nach Pompeiopolis weiterführen sollte und bezieht die Meilengabe XXX entsprechend auf diese Strecke.
https://www.cambridge.org/us/talbert/talbertdatabase/TPPlace2337.html
In der Vergrößerung zeigt sich jedoch, dass die verblassende und dann abbrechende Straßenlinie nicht in Richtung Pompeiopolis weist, sondern eher nach 9B4 Piramum (unterhalb von 9B4Tarso cilicie). ItMiller 692 lässt die Route logischer von In monte Tauro über Tarso cilicie nach Piramum verlaufen. Irritierend wirkte wohl die Einzeichnung von Tarso cilicie und Piramum auf der TP zu weit nördlich und entfernt vom Meer.

Die Straßenlinie unter Tarso cilicie brechen ab, sehr wahrscheinlich um Platz für eine Ortsvignette zu lassen, die dann aber (vielleicht in einem Kopierprozess) vergessen wurde (s. ItMiller 692 gefolgt von Talbert https://www.cambridge.org/us/talbert/talbertdatabase/TPPlace2327.html).





Kommentar (Talbert):
-> Stretch to Pompeiopolis
One stretch is drawn as two.
The route linework ends at the start of the second stretch; continuation to Pompeiopolis is no more than conjecture.

Miller, Itineraria, Sp. 692:
In monte tauro, Taurim (Ra – zwischen Taurus und Pompiopolis j. Nemrun, wo Ruinen angegeben werden und jetzt eine Festung ist, 1250, auf der Höhe darüber 1550m.

Literatur:

Goetze, Albrecht: Journal of Cuneiform Studies 16,2 (1962), 48-58, hier: 52, Anm. 19 u. 22.
https://www.jstor.org/stable/1359333?seq=1#metadata_info_tab_contents.

Hild, F.: Die Route der Tabula Peutingeriana (Tab. Peut.) von Iconium über Ad Fines und Tetrapyrgia nach Pompeiopolis in Kilikien, Anatolia Antiqua 1 (1991), 311-316, hier: 311.

Miller, Itineraria, Sp. 692.

Ruge, W.: Tauros 5, RE 5,1 (1934), 39-50, hier: 46.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

18.12.2022 11:05


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1452 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

Impressum Datenschutzerklärung