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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Magnana

Name (modern):

Maçka, ehem. Cevizlik/Djevislik

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XX     Trapezunte     
Toponym nachher X     Gizenenica     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

9A3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

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Itinerar (ed. Cuntz):

Ad Vicensimum (216,5)

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Magnana; Ad Vice(n)simum 7

Barrington Atlas:

Ad Vincesimum/Magnana (87 E4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Magnana

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Magnana lag in Wirklichkeit ssw. der vorangehenden Station 9A2 Trapezunte.

Bei “Magnana” handelt es sich, wie heute mehrheitlich angenommen wird, um den (vielleicht einheimischem, s. Kirsten, RE 2480) Namen für die Station Ad Vice(n)simum im ItAnt 216,5: a Trapezunta Satalam m. p. CXXX – Ad Vicensimum m. p. XX – Zigana m. p. XXII – Thia m. p. XXIIII – Sedisca, fi. Ponti m. p. XVII.
Der Ort ist in den byzantin. Quellen auch unter dem Namen Dikaisimon bekannt. Der heutige Name Maçka ist ein Echo des mittelalterlichen Namens Matzouka für das gesamte Tal (s. Bryer/Winfield 1985, 253) und lebt im moderen Namen weiter (s. Ruge, RE 444).

Die Station lag an der an der großen Reichsgrenzstraße des Ostens von Trapezunt bis Kairo, die mit Kastellen, vielfach in doppelter Reihung besetzt war (s. ItMiller 680) in dem Abschnitt Trapezunt nach Satala, welche das Tal hinauf von der Küste zur Wasserscheide führte (s. Bryer/Winfield 1985, 12). Die Entfernung passt zu der Gegend von Cevislik/Maçka (s. Ruge, RE 444).
Auf dem Weg von Trapezunt nach 9A5 Satala führen TP und ItAnt 216 zusammen bis Magnana, dann macht die Route des ItAnt eine starke Ausbiegung nach Westen, die wohl aus militärischen Gründen wichtig war, und vereinigt sich wieder mit der TP in 9A5 Domana, um dann gemeinsam weiter richtung Süden nach 9A5 Satala zu führen. Die Entfernungsangaben der TP sind ab Magnana alle um ca. ¼ zu hoch (s. ItMiller 681).
Bryer/Winfield 1985, 51, vermuten hinter den beiden unterschiedlichen Strecken (mit Kiepert und wie auch auch BAtlas 87 E4, s. o., und Mitford 2021) eine Sommer- und eine Winterroute über die Küsten-Wasserscheide, wobei die TP (und Rav 2,12) die kürzere Sommerstrecke über die höheren Gebirgsregionen abbildet, deren Stationen in ottoman. Zeit großenteils mit Hans überbaut wurden (s. Mitford 2021, 296f). Laut Kirsten, RE 2480 handelt es sich wohl um die ältere Route, die wohl schon Xenophon und die 10.000 (anab. 4,8,9-22) benutzten. Die Straße des ItAnt beschriebe dann die Winterroute.
Ausführliche Beschreibung der Strecke von Trapezunt nach Magnana bei Mitford 2021, 340–360 und der von der TP dargestellten Sommerstrecke von Magnana weiter nach Süden ibd. 312-339.

Maçka liegt am Zusammenfluss von Panagia (Meryemana) und dem Hauptfluss Pyxites (Değirmendere), was dem Ort Bedeutung verleiht (s. Kirsten, RE 2480). Da sich dort keine antiken Überreste fanden, ziehen Bryer/Winfield 1985 das ca. zwei bis drei Meilen entfernte Kastell Hortokop (das aber wohl eher bei 9A3 Gizenenica zu suchen ist) als Alternative in Erwägung, eine Stelle an der Karawanenstraße des 19. Jh., von der aus man einen großen Teil des Pyxites-Tals überblicken konnte und wo Münzen von hellenist. bis ottoman. Zeit eine Nutzung der Straße bereits in der Antike belegen. Mitford 2021, 339 hält allerdings die Identifizierung mit Maçka für offensichtlich, auch angesichts der strategisch sehr günstigen Lage.

Meilenangabe nach Gizenenica: X (10).




Miller, Itineraria, Sp. 681:
Magnana, Ad Vincensimum (It); j. Dschawizlyk. Von hier bis Domana Ausbiegung im It 216/7 nach Zygana 32 (Zyganne: ND . cohors II. Valentiana unter dem Deux Armeniae – j. Ziwana); inde Thia 24; j. Gümüsch Chana; inde Sedissa 17; j. Chanlar, nich bei Tanis; inde Domana 24, s.u.

Literatur:

Bryer, A. A. M./Winfield, D. C.: The Byzantine monuments and topography of the Pontos, 2 Bde., Washington DC 1985, 1, 51f; 253.

Kirsten, E.: RE:Ad Vice(n)simum 7, RE 8,A,2 (1958), 2479f.

Miller, Itineraria, Sp. 681.

Mitford, Timothy Bruce: Discovering Rome´s Eastern Frontier: On Foot Through a Vanished World, Oxford 2021.

Ruge, W.: Magnana, RE 14,1 (1928), 444.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

18.12.2022 11:50


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1526 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

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