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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Saphani

Name (modern):

Safar (zwischen Muhamedabad und Nau-Kandhan) in Derreh-gez (nach Miller, Itineraria, 794); Sawar etw

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXXV     Stai     
Toponym nachher XXXV     Oscanidati     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington) ---
Großraum:

Asien östl. d. Maiotis

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

11A4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Saphri (Σαφρί)

Barrington Atlas:

Saphri (97 unlocated)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Saphani

Levi:

 

Ravennat:

Saphar (p. 17.08)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Σαρίφα ὄρος (6,10,1. 4), Σιφάρη (6,17,4)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier)

Begründung zur Datierung:

Der Ort wird erstmals von Isidor von Charax erwähnt, daher ist der Eintrag auf der Tabula Peutingeriana frühestens in die frühe Kaiserzeit zu datieren.

Kommentar zum Toponym:

Ausgehend von den antiken und mittelalterlichen Quellen kann der Eintrag auf der Tabula Peutingeriana sowohl als Ortsname als auch als Bezeichnung eines Gebirges aufgefasst werden. Letzteres ist zwar häufiger bezeugt; für eine entsprechende Interpretation des Eintrags ist die Quellegrundlage und auch die tatsächliche kartographische Umsetzung aber nicht präzise genug. Isidor von Charax nennt in der Region von Nisa einen Ort Saphri (mans. Parth. 2, 12: Σαφρί). Ptolemaios liefert einen weiteren Beleg für das gleichnamige Gebirge (6, 10, 1. 4; 17, 2: Σαρίφα ὄρος), hierher zu stellen ist eventuell auch das Toponym Σιφάρη (Ptol. 6, 17, 4) . Einen gleichnamigen Ort, bei bei den Dahae, Sacarancae et Parthyenae gelegen, kennt auch Orosius (Oros. 1, 2, 43: Safri). Nach Braun ist Saphani eine in der Margiane zu lokalisierende Örtlichkeit, von Eggermont gleichgesetzt mit dem Saripha-Gebirge, das nach Ptolemaios auf der Grenze zwischen der Margiane und Areia liegt (Ptol. 6, 10, 1. 4; 17, 2, s.o.). Aufschlussreich für die Rekonstruktion der Flussläufe in den östlichen Segmenten der Tabula Peutingeriana ist die Angabe des Orosius (1, 2, 43), dass der Ganges in der gebirgigen Region zwischen Catippa und Safris, im westtturkestanischen Nomadengebiet in der Nähe von Parthyaia, entspringe. - Vgl. auch zu Catippa· und Flumen Ganges fl. Ganges.

Literatur:

Wilhelm Tomaschek, Centralasiatische Studien I. Sogdien, Wien 1877, 33; Ders., Zur historischen Topographie von Persien. I. Die Straßenzüge der Tabula Peutingeriana (Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 102), Wien 1883, 145–231, hier 76; Miller, Mappaemundi IV, 36; Ders., Itineraria, 794; Albert Herrmann in: RE I A / 2, 1920, 2322f. s.v. Saphri (Σαφρί); Ulrich Kahrstedt, Antiochus III. und seine Erben, Bern 1950 (= Dissertationes Bernenses, Ser. I, fasc. 2), 30; Pierre H.L. Eggermont, Cyrus the Great, Alexander the Great and the Identification of the Avestan Iskata Mountain, in: Pakistan Archaeology 26 / 2, 1991, 1-47, hier 29; Hartmut Kugler / Sonja Glauch / Antje Willing, Die Ebstorfer Weltkarte. Kommentierte Neuausgabe in zwei Bänden, Band 2, Berlin 2007, 94; Christiane Braun, Untersuchungen, 27; Claude Rapin, Alexander le Grand en Asie Centrale, in: Claudia Antonetti / Paolo Biagi (Hrg.), With Alexander in India and Central Asia. Moving East and back to West, Oxford / Philadelphia 2017, 37-121, hier 60.

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Letzte Bearbeitung:

02.01.2023 16:46


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1874 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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