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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Rvsicade Colonia (Rusicade Colonia)

Name (modern):

Ras Skikda (Barrington) / Philippeville (Miller)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher L     Chvllv (Chullu)     
Toponym nachher XXV     Paratianis     XLIIII     Nedibus     XXX     Ad villam Sele     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/305137
Großraum:

Numidien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

2C3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Rusiccade (5,2; 19,2)

Alternativer Name (Lexika):

Rusicade (DNP)

RE:

Rusicade

Barrington Atlas:

Rusicade/Thapsus (31 F3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Rusicade. Colonia

Levi:

Rusicade. Colonia (A,I,6)

Ravennat:

Russicade (p. 39.12), Rusicade (p. 88.22)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ῥουσικἀδα (4,3,3)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 912:
Rusicade. Colonia, it. und Russicade (Ra), Rusicade (It, Ml, Pl), Ρουσικάδα (Pt), colonia Veneria Rusicade (Iss: CIL VIII 7960. 7969 - hier gefunden; 6710. 6711. 6724 - gefunden in Tiddis), colonia Rusicade sive Rusicadensis (Iss: CIL VIII 6958. 7094-7098. 7123-7125 - gefunden in Cirta; 8210 - gefunden in Col. Sarnensis Mileu), via nova Rusicadensis (I: CIL VIII 10296 – gefunden zwischen Cirta und Rusicade), eine Hafenstadt im innersten Winkel des sinus Olcachites, an der Mündung des Thapsus und vielleicht identisch mit der Hafenstadt Thapsa des Scylax. bischöfe werden genannt: a. 255. 411. 484 (Rusicadensis); j. bei Philippeville. Ruinen, südöstlich von Stora. Viele Iss: CIL VIII. Römisches Tor. 50, 60 (It); die Zahl 50 scheint zu groß; es sind direkt 40 km; der Küste nach möglich.

Miller, Itineraria, Sp. 943:
Rusicade. Colonia (Strecke 126); j. Philippeville. Stora. Die Straße von hier nach Cirta heißt via nova Rusicadensis (CIL VIII 10296). 30.

Datierung (Barrington):
Rusicade/ – Roman/Late Antique (AAA 8.196)
Thapsus – Hellenistic

RE:
Rusicade Stadt d. afrikan. Küste I A.1 1237-1238 Dessau.
Rusicade (so die Inschriften CIL VIII 6710. 7123. 7124. 7969 und die Tab. Peut.; die Hss. lateinischer Schriftsteller meist Rusiccade; Ptolem. Ῥουσικἀδα. Gen. Rusicadis CIL VIII 7960, Acc. Rusicadem 10322. Ethnikon meist Rusicadensis; als Num. Rusicas wird ein Soldat einer Cohors urbana bezeichnet CIL VI 2384 = 32526i), Stadt der afrikanischen Küste, Mela I 7,33. Plin. n. h. V 22. Ptolem. IV 3, 1 p. 614 Müll. Tab. Peut. Itin. Ant. p. 5. 19. Vibius Sequester in Rieses Geogr. gr. min. 11. Geogr. Rav. 148. 347; an der Stelle des heutigen Philippeville, nach dem Ausweis der Inschriften CIL VIII 7960. 7969, der alte Name hat sich als Ras Skikda (im Osten des jetzigen Hafens) erhalten (jetzt dort Batterie Skikda). Wenig östlich von der Stadt mündet ein Fluss (heutzutage Oued Safsaf), den Vibius Sequester Thapsus nennt; dass dies auch ein alter (phönizischer) Name von R. selbst gewesen sei, ist eine nicht zu begründende Vermutung (s. unter Thapsus). Römische Colonie (Tab. Peut.), und zwar schon in vorkaiserlicher Zeit, wie der Name colonia Veneria Rusicade zeigt, ohne Zweifel, wie Cirta eine Gründung des Caesarianers Sittius, bildete R. mit dem benachbarten Chullu, dem binnenländischen Milev und Cirta selbst das Gemeinwesen der quattuor coloniae Cirtenses (s.o. Bd. III S. 2587). Die Rechtssprechung besorgten Praefecti iure dicundo, meist gewesene Oberbeamte (triumviri) von Cirta (s. Mommsen CIL VIII p. 619; Ges. Schr. V 480 und dagegen Barthel Zur Geschichte der röm. Städte in Afrika, Greifsw. 1904, 45). Ein solcher Präfekt wird noch im J. 225 n. Chr. erwähnt. Dagegen scheint R. im J. 303 einen eigenen Curator gehabt zu haben (Augustinus contra Crescon. III 27, 30). Um dieselbe Zeit wird ein Bischof erwähnt (Augustin. a.a.O.), aber einer auch schon im J. 255 (Sentent. episc. n. 70, in Hartels Cyprian 457) und dann wieder 411 (Coll. Carth. c. 21, bei Mansi IV 164 = Migne XI 1351), später nicht mehr. Einem donatistischen Bischof von R. (Rusicazensi - so die meisten Hss. - episcopo) wurde vorgeworfen, er habe beabsichtigt, die Stadt dem Rebellen Firmus in die Hände zu spielen, Augustin. ep. 87, 10. Erwähnt wird die Stadt noch in einer Verordnung aus dem J. 445, nach der von den Zöllen - anscheinend den dort im Hafen erhobenen - in Anbetracht der Zeitumstände 2 Fünftel der Gemeindekasse gehören sollen (Nov. Valent. XIII [XVIII] 7 p. 95 ed. Meyer). Über Inschriften und sonstige dort erhaltene Reste des Altertums CIL VIII p. 684, Suppl. p. 1878. Gsell Monuments antiques de l`Algérie I 108. 192. 201 u.s.; Atlas archéol. de l`Alérie Bl. 8 n. 196. [Dessau.]

DNP:
Rusicade
Name eines Vorgebirges und des in dessen Nähe (in der späteren röm. Prov. Numidia) errichteten punischen Stützpunkts, h. Skikda in Algerien (Mela 1,33: Rusiccade; Plin. nat. 5,22: R.; Ptol. 4,3,3: Ῥουσικάδα; Tab. Peut. 3,3: R. colonia; Vibius Sequester, Geographia p. 151: Rusiccade; Iulius Honorius, Cosmographia A 44: Rusiccade oppidum; Geogr. Rav. 39,12: Russicade; 88,22: R.; Guido, Geographia 132,32: Rusicada). [1. 379] erklärt den Namen mit R()š-(h)kd = “Cap de la Cruche”. Zahlreiche Stelen weisen auf das Fortleben der pun. Trad. bis zum E. des 1. Jh. n. Chr. hin. Während der Statthalterschaft des P. Sittius wurde R. colonia (Veneria), zu Anf. des 2. Jh. n. Chr. eine der vier coloniae der res publica Cirtensium (Cirta). Inschr.: ILAlg II 1, 1-378; 379-418. Bedeutende Ruinen sind erh.
Huß, Werner (Bamberg)

erwähnt bei Pomp. Mela I 33:
Die Gegend, die nun vom Kap Metagonium [Kap Bugarun] bis zu den Altären der Philänen (s. I 38) folgt, beansprucht im eigentlichen Sinne den Namen Afrika (s. I 22). Hier liegen die Städte Hippo Regius, Rusiccade und Thabraca.

erwähnt bei Plin. 5,2,22:
Vom Ampsaga an beginnt Numidien, berühmt durch den Namen des Masinissa, von den Griechen wurde das Land Metagonitis genannt; die Numider aber heißen Nomaden wegen des Wechsels der Weideplätze, da sie ihre mapalia, d.h. Behausungen, auf Wagen mit sich führen. Städte sind Chullu und Rusicade und etwa 48 Meilen davon im Landesinneren die Kolonie Cirta mit dem Beinamen der Anhänger des Sittius, und eine andere im Inneren Sicca und die freie Stadt Bulla Regia. An der Küste aber liegen Tacatua, Hippo Regius, der Fluß Armua, die Stadt römischer Bürger Thabraca, der Fluß Tusca, die Grenze Numidiens. Außer dem Vorkommen des numidischen Marmors und der wilden Tiere bringt das Land nichts Besonderes hervor.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 912. 943.

E. Lipiński, s. v. R., DCPP, 379.

AAAlg, Bl. 8, Nr. 196.

J. Gascou, Pagus et castellum dans la Confédération cirtéenne, in: AntAfr 19, 1983, 175-207.

M. Leglay, Saturne Africain. Monuments, Bd. 2, 1966, 13-18.

C. Lepelley, Les cités de l´Afrique romaine ... , Bd. 2, 1981, 441-443.

Dessau, Hermann, Rusicade, RE I A.1, 1914, Sp. 1237-1238.

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Letzte Bearbeitung:

10.08.2024 12:33


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=2163 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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