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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Fidenis

Name (modern):

Borgata Fidene / Fiano (Weiss)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XIIII     Ereto     
Toponym nachher -     Via Salaria     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/422923
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

4B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Fidenae (DNP)

RE:

Fidenae

Barrington Atlas:

Fidenae (43 C2 / 44 C2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fidenis

Levi:

 

Ravennat:

Fidenis (p. 73.04)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Φιδῆναι (3,1,62)

Plinius:

Fidenas ager (3,53), Fidenates (3,69; 3,107)

Strabo:

Φιδῆναι (5,2,9; 5,3,2)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar Köhner:
Laut BAtlas und auch RE gibt es eine Verbindung zwischen Ereto und Nomentum, die bei Nomentum zwar angedeutet aber nicht ausgeführt wird (der kleine Haken, der im Nichts endet), aber nicht bei Ereto, sondern bei Fidenis. Auch fehlt eine Distanzangabe. Die Verbindung nach Tibori ist falsch und ist zu streichen. Eventuell bezieht sich die Distanzangabe VIIII nach Tibori eigentlich auf die Strecke nach Ereto.
Eine weitere Frage stellt sich bezüglich der Distanzangabe XIIII neben Ereto. Bezieht sie sich auf Fidenis oder auf Nomento? Aufgrund der relativ nahen Distanz (siehe BAtlas) zu Nomento wird sie sich vermutlich auf Fidenis beziehen.
Die Verbindung von Nomentum, die im Barrington Atlas nach Tibur eingezeichnet ist, ist vermutlich ein Zirkelschluss und beruht auf der Verbindung in der TP. Sie ist von der Distanzangabe zu lang und auch "nur" gestrichelt eingezeichnet.

Miller, Itineraria, Sp. 316:
Fidenis, it. (Ra), Fidenae (Cic, Liv, Tac, Flor, Hor, St, Pt, Proc, etc.), Fidenae - ager (l. col), Fidena (Tac, Pl, Verg, Sil), altlat. Stadt, von Romulus erobert und mit Römern bevölkert, auf einer Anhöhe zwischen Tiberis und Anio, a. 437 v. Chr. zerstört, nachher unbedeutender Flecken; unter Tiberius Einsturz eines improvisierten hölzernen Theaters, wobei 20- oder 30000 Menschen umkamen (Suet, Tac); j. Fidenae, stand auf der Höhe des heutigen Castel Guibileo links von der Straße, oder auf dem Plateau rechts von demselben, wo in Felsen noch schmucklose Grottengräber sich befinden; es finden sich daneben nur noch unbedeutende Mauerspuren aus späterer zeit. Iss: CIL XIV 4056-4073. Fluß. Derselbe sollte aber nicht oberhalb, sondern unterhalb von Fidenae eingezeichnet sein. 14.

Datierung (Barrington):
Fidenae – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (Quilici 1986)

DNP:
Fidenae
Latinische Stadt auf einem Hügel links des Tiberis an der via Salaria (Tab. Peut. 5,5), fünf (Dion. Hal. ant. 2,53) oder sechs (Eutr. 1,4,19) Meilen von Rom entfernt. Seit der Eisenzeit besiedelt [1], nahm an den feriae Latinae auf dem mons Albanus teil (Plin. nat. 3,69). Im 5. Jh. mit Veii verbündet (Liv. 4,17ff.). In der Zeit des Horatius (epist. 1,11,8) fast ganz verlassen. 27 n.Chr. forderte der Einsturz des hölzernen Amphitheaters viele, v.a. aus Rom stammende Opfer (Tac. ann. 4,63; Suet. Tib. 40). Im Stadtgebiet wurde Tuffstein abgebaut (Vitr. 2,7,1). Ruinen zw. Villa Spada (Wohnviertel) und Castel Giubileo (arx).
Uggeri, Giovanni (Florenz)

RE:
Fidenae (Φιδῆναι die Griechen meist, Φιδήνη Dionys. und Plut. Romul. 17. 23. 25; Popl. 22; Fidena Verg. Aen. VI 773. Sil. Ital. XV 95. Tac. ann. IV 62. Plin. n. h. XVI 11; Φιδήνη und Φιδήνα Steph. Byz.; Einw. Fidenas, Φιδηναῖος), Stadt in Latium, angeblich von den albanischen Königen gegründet (Verg. a. a. O. Dionys. II 53. Solin. II 16), und zu den Orten gehörig, die am latinischen Fest auf dem Mons Albanus teilnahmen, Plin. III 69. Die Erzählungen über Kriege aus der Königszeit (Liv. I 14. 27. Dionys. II 53. III 6. 23. 39. 40. 57. 58. Plut. Rom. 17. 23) sind erfunden, basieren aber auf der Vorstellung, daß F., was bei seiner geographischen Lage – als Brückenkopf für Veii auf dem linken Tiberufer – natürlich ist, auf Seite der Etrusker gegen Rom zu stehen pflegte, weshalb ihm auch manchmal etruskischer Ursprung zugeschrieben wird (Strab. V 226. Liv. I 15, 1). Auch an den Versuchen zur Herstellung der Tarquinischen Dynastie sollen die Fidenaten teilgenommen haben (Liv. II 19. Dionys. V 40. 43. 52. 60). Dann schweigt die römische Überlieferung fast ein Jahrhundert über F., bis aus dem letzten Jahrzehnt des 5. Jhdts. v. Chr. wiederholte und heftige Kämpfe zwischen Rom und F. gemeldet werden (Liv. IV 17–20. 22. 30. 31. 33. Diodor. XII 80. Flor. I 6, 4. Eutrop. I 19. Fasti Praenestini z. 15. Jan.): die Eroberung der Stadt bildet ein Vorspiel zur Einnahme [2279] von Veii (O. Richter Herm. XVII 433ff.). Nach der Eroberung Roms durch die Gallier sollen die F. einen Aufstand gegen Rom versucht haben (Varro de l. l. VI 18. Macrob. Sat. I 11, 37), der zur Zerstörung der Stadt geführt habe (Flor. Eutrop. Macrob. a. a. O.). Doch bestand F. noch in der Kaiserzeit, wenn auch nur als unbedeutender Flecken (Cic. de leg. agr. II 96. Strab. V 320. Horat. ep. I 11, 7. Iuven. VI 57. X 100. Plin. n. h. III 68). Noch unter Traian (CIL XIV 4057)[1] und unter Gallienus (CIL XIV 4058)[2] wird der Stadtrat erwähnt, der sich mit dem Titel senatus Fidenatium schmückt. Erwähnt wird F. als erste Station der Via Salaria (Tac. hist. III 76. Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 34 p. 280, 11); ferner wegen des Einsturzes eines hölzernen Amphitheaters, bei dem 20 000 oder gar 50 000 Menschen umgekommen sein sollen (Suet. Tib. 40. Tac. ann. IV 62; Zahl unglaublich). Die Reste, welche in der Tenuta la Serpentara bei Castel Giubileo zerstreut liegen, sind unbedeutend. Vgl. Nibby Dintorni di Roma II 51ff. Bormann Altlatin. Chorographie 239ff. Lateinische Inschriften aus F. CIL XIV 4056–4073.[3]
[Hülsen.]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 316;

Hülsen, Christian, Fidenae, in: RE VI.2 (1909), Sp. 2278-2279.

Uggeri, Giovanni, Fidenae, in: DNP 4 (1998), Sp. 505-506.

Nissen II, 604ff.

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 13. 17;

1 A.M. Bietti Sestieri, F., in: Archeologia Laziale 10, 1990, 115-120.

G. Garbugino, s.v. F., EV 2, 509
L. Quilici, S.Quilici Gigli, F., 1986.

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Letzte Bearbeitung:

04.04.2024 14:31


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=221 [zuletzt aufgerufen am 29.09.2024]

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