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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Confluentes

Name (modern):

Koblenz/Coblence

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIIII     Antunnaco     
Toponym nachher VIII     Bontobrice     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

2A1 / 2A2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Confluentibus (371,2)

Alternativer Name (Lexika):

Confluentes (DNP)

RE:

Confluentes 1

Barrington Atlas:

Confluentes (11 H2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Confluentes

Levi:

 

Ravennat:

Confluentes (4,24 p. 60,12)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (2. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Literarisch belegt seit Sueton.

Kommentar zum Toponym:

Der Name und Ort Confluentes (Benannt nach dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel) it
belegt seit Suet. Calig. 8 in Treveris vico Ambitarvio supra Confluentes; Confluentibus ItAnt 371,2; Confluentes Geogr. Rav. 4,24 p. 60,12; Notit. dign. occ. XLI,24.

Verkehrsknoten und Handelshafen, am Zusammenfluss von Mosel und Rhein, an der Rheintalstraße Mainz - Köln und den (was aus der TP nicht hervorgeht) von Trier über den Hunsrück und das Maifeld zum Rhein führenden Routen (CIL XVII 2,675). Eine gerade Pfahljochbrücke überquerte den Rhein nach Ehrenbreitenstein seit 49 n. Chr., die Moselbrücke mit Steinpfeilern auf Pfahlrost ist dendrochronologisch jünger (104/176 n. Chr.). Archäolog. Neuere Funde belegen die Existenz von Lager und Siedlung schon für die augusteische Zeit ### Literatur ? ###(https://www.regionalgeschichte.net/mittelrhein/koblenz/geschichte.html). Für die Altstadt ist ein 70 n. Chr. aufgegebenes,nachgewiesen mit vicus zum Rhein postuliert, auf der rechten Rheinseite sicherte im 2./3. Jh. die Verbindung zw. Brücke und Limes das Kohortenkastell von Koblenz-Niederberg (2,8 ha; dazu Liessem 2009). Die wenig bekannte Siedlung in der Altstadt behauptete sich bis zur Zerstörung durch die Germaneneinfälle ca. 260. Danach lag Confluentes am Rheinlimes und wurde unter Constantin durch eine 354 noch bestehende (Amm. 16,3,1), unregelmäßige Altstadt-Festung (8,5 ha) mit milites defensores als Besatzung geschützt (Not. dign. occ. XLI,24). Um die Mitte des 5. Jh. war C. bereits fränkisch. Bemerkenswert ist ein großes gallo-röm. Heiligtum am Westhang des Kühkopfes (1. Jh. bis ca. 400) (s. Dietz, DNP).

Zu Inschriften s. Wiegels 2010.

Zu Münzfunden aus repulikanischer und früher Kaiserzeit s. Liu/Günther 2017.



Miller, Itineraria, Sp. 47-49:
Confluentes, it. (Col Tongr, Ra), (castellum?) apud Confluentes, locum ita cognominatum, ubi amnis Mosella confunditur Rheno (Am), -ibus (It), Conbulantia (Ra), praef. militum defensorum (ND); j. Koblenz. Kastell (261 x 128) und Zollstation auf dem Platz der Kastorkirche; römische Brücke über die Mosel mit römischen Iss, die als Bausteine verwendet sind. Vgl. Cohausen, Grenzwall S. 298. Iss: 7623-7637. S. Bodewig, Das römische Koblenz, in Westd. Zeitschr. 17 (1898), 223 bis 272.
Abzweigung (Moselstrecke) bei Ra IV 26 nach [siehe Miller]

Datierung (Barrington):
Confluentes – Roman/Late Antique (Römer Rheinland-Pfalz 418-22).

Kommentar (Rasch):
Confluentes opp. 1. Koblenz.
Suet, vita Cai. 8: in Treveris vico Ambitarvio supra Confluentes; Amm. XVI 3,1 (a. 354): apud Confluentes locum ita cognominatum, ubi amnis Mosella confunditur Rhenum; Not. dign. occ. XLI 24: praefectus militum defensorum, Confluentibus; Greg. Tur. hist. Franc. VIII 13: Castrum Confluentes-, It. Ant. 371,2: Conflentibus; Rav. IV 24: Confluentes, wahrscheinlich auch IV 26:
Conbulantia (s.d.); Tab. Peut.: Confluentes-, CIL XIII 9158 (Meilenstein von Tongern): [Conf]L VENTES. Ihm, RE. s.v. Nr. 1. - C. Zangemeister, CIL XIII2 p. 480. 482. 486. add. p. 130f.
2. an der Mündung des Rheins in den Bodensee, Rheineck oder Coblenz am Zusammenfluß von Aare und Rhein.
Not. dign. occ. XXXV 32: praefectus numeri barbariorum Confluentibus sive Bracantia.
Ihm, RE. s.v. Nr. 2. - Vgl. CIL XIII add. p. 69.

DNP:
Confluentes
[1] Heute Koblenz

Heute Koblenz; Verkehrsknoten und Handelshafen, am Zusammenfluß (ad C.) von Mosel und Rhein, an der Rheintalstraße Mainz - Köln und den von Trier über den Hunsrück und das Maifeld zum Rhein führenden Routen (CIL XVII 2,675). Eine gerade Pfahljochbrücke überquerte den Rhein nach Ehrenbreitenstein seit 49 n.Chr. (Dendrodaten [1]), die Moselbrücke mit Steinpfeilern auf Pfahlrost ist dendrochronologisch jünger (104/176 n.Chr.). Für die Altstadt ist ein 70 n.Chr. aufgegebenes, spättiberianisch-frühclaudisches Kastell mit vicus zum Rhein postuliert, auf der rechten Rheinseite sicherte im 2./3. Jh. die Verbindung zw. Brücke und Limes das Kohortenkastell von Koblenz-Niederberg (2,8 ha). Die wenig bekannte Siedlung in der Altstadt behauptete sich bis zur Zerstörung durch die Germaneneinfälle ca. 260. Danach lag C. am Rheinlimes und wurde durch eine 354 noch bestehende (Amm. 16,3,1), unregelmäßige Altstadt-Festung (8,5 ha) mit milites defensores als Besatzung geschützt (Not. dign. occ. 41,24). Um die Mitte des 5. Jh. war C. bereits fränkisch. Bemerkenswert ist ein großes gallo-röm. Heiligtum am Westhang des Kühkopfes (1. Jh. bis ca. 400).

Dietz, Karlheinz

Kommentar (Diederich)
Confluentes – Koblenz (Segment 2A1) (Nominativ oder Richtungsakkusativ) lag, wie auf der TP angedeutet,
am Rheinlimes und wurde durch eine noch 354 bestehende, unregelmäßige Altstadtfestung geschützt (Amm. 16, 3, 1.).
Belegt ist der Ort schon seit Sueton (in Treveris vico Ambitarvio supra Confluentes) (Suet. Cal. 8.), in den antiken Itinerarien
erscheint er im Ablativus separativus Confluentibus im Itinerarium Antonini und im gleichen Kasus wie auf der TP in der Cosmographia Ravennatis (Itin. Anton. 371, 2; Cosmogr. Rav. 4, 24 p. 60, 12; s. Ihm 1900). Nach der Notitia Dignitatum (occ. 41, 24) waren hier die milites defensores stationiert (Dazu Scharf 2005, 266-272.). Nach Ralf Scharf gab es in und um Koblenz bis ca. 460 keine größeren
Konflikte. Die genannte Garnison löste sich »womöglich erst um 476« (Scharf 2005, 269.) auf.

Literatur:

Dietz, Karlheinz (Würzburg) and Cüppers, Heinz (Trier), “Confluentes”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 25 September 2020
First published online: 2006.

Groenert, Hansjörg: Die Römische Rheinbrücke bei Koblenz https://web.archive.org/web/20090601055848/http://www.uni-koblenz.de/~odsbcg/baeume97/drhroem.htm.

Hächler, Nikolas/Näf, Beat/Schwarz, Peter A.: Mauern gegen Migration?: Spätrömische Strategie, der Hochrhein-Limes und die Fortifikationen der Provinz Maxima Sequanorum - eine Auswertung der Quellenzeugnisse, Regensburg, 2020, 256f.

Hunold, Angelika: Ausgrabung zweier römischer Siedlungsstellen im Stadtwald von Koblenz. Vorbericht über die Grabungen 1989 und 1991-1992, in: Hans-Helmut Wegner (Hrsg.): Berichte zur Archäologie an Mittelrhein und Mosel 4 (= Trierer Zeitschrift Beiheft 20), Trier 1995), 241–276.

Ihm, Max: Confluentes 1, RE 4,1 (1900), 871f.

Liessem, Udo: Die Stadtmauern von Koblenz - Kontinuität der Stadtbefestigung von der Antike bis in die Neuzeit?, in: Wagener, Olaf (Hg.): Der umkämpfte Ort - von der Antike zum Mittelalter (= Beihefte zur Mediaevistik 10), Frankfurt a. M. 2009, 185-201.

Liu, Shumeng/Günther, Sven: MFRP 19: Römische Republikdenare aus dem Koblenzer Stadtwald, Numismatisches Nachrichtenblatt 66 (2017), 327-330.

Miks, Christian: Ein spätrömischer Depotfund aus Koblenz am Rhein: Studien zu Kammhelmen der späten Kaiserzeit (= Kataloge vor- und frühgeschichtlicher Altertümer 44), Mainz 2014.

Miller, Itineraria, Sp. 47-49.

Berg, Axel von: Koblenz im Wandel: von der Frühzeit zur modernen Stadt (= Archäologie an Mittelrhein und Mosel 22), Koblenz 2011.

Wegner, Hans-Helmut: Koblenz, in: Cüppers (Hg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz, Stuttgart 1990, 418-424.

Wegner, Hans-Helmut: Archäologie in Koblenz (= Archäologie an Mittelrhein und Mosel 6), Koblenz 1991.

Wegner, Hans-Helmut: Frühe römische Befunde zu beiden Seiten des Rheins in Koblenz und Ehrenbreitstein und die Bedeutung der mittelrheinischen Senke für die römische Landnahme im rechtsrheinischen Schiefergebirge, in: Bernhard, Helmut/Zeeb, Andrea/Stupperich, Reinhard (Hgg.): Palatinatus illustrandus: Festschrift für Helmut Bernhard zum 65. Geburtstag, Mainz u. a. 2013, 116-122.

Wiegels, Rainer: Römische Steininschriften aus Koblenz und Umgebung mit einer Zusammenstellung anepigraphischer Werkstücke, Berichte zur Archäologie an Mittelrhein und Mosel 16 (2010), 441-567.

Zahm, Fritz/ Nußer, Horst: Stadtgeschichte - Römerstädte im Vergleich: Köln, Mainz, Bonn, Koblenz, München 2014.

1 Eck, 20f.

H.-H. Wegner, Koblenz, in: H. Cüppers (Hrsg.), Die Römer in Rheinland-Pfalz, 1990, 418-424.

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Letzte Bearbeitung:

26.09.2024 20:01


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=3331 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]

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