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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Antunnaco

Name (modern):

Andernach

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIIII     Rigomagus     
Toponym nachher VIIII     Confluentes     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

2A1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Antunnaco (254,1; 371,1)

Alternativer Name (Lexika):

Antunnacum (DNP)

RE:

Antunnacum

Barrington Atlas:

Antunnacum (11 H2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Antunnaco

Levi:

 

Ravennat:

Anternacha (4,24 p. 60,11)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (Severer & 3. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Namensform des späten 3. Jh. (was angesichts der dünnen Überlieferungslage jedoch kein sicheres Krtiterium darstellt).

Kommentar zum Toponym:

Gleiche Namensform Antunnaco:
belegt seit ItAnt 254,1; 371,1 im selben Casus Antunnaco. Auf dem Meilenstein von Tongern CIL 17-02, 00675 = CIL 13, 09158 = ILB 00135 (2 p 234) = D 05839 (p 185) = AE 2006, +00034 [Antu]nnacum (Richtungsakkusativ), bei

Alternative Namensformen:
- Antennacum Amm. Marc. 18,2,4
- Antonaco Notit. dign. occ. XLI,25
- Antonnacensis castelli Venant. Fort. carm. 10,9,63
- Anternacha Rav. 4,24 p. 60,11

Kreuzungspunkt wichtiger Fernwege (CIL XVII 2,675; Amm. 18,2,4) mit der Rheintalstraße (was auf der TP nicht erkennbar ist).
Neben dem schon im 1. Jh. n. Chr. bemannten röm. Kohortenkastell auf dem “Hügelchen” ein vicus mit Verladehafen für Güter aus dem Binnenland (z. B. Mühl- und Werksteine aus den Steinbrüchen um Mayen).
In der Spätant. wurde das überschwemmungsgefährdete Vicus-Areal auf etwa 5,6 ha mit einer noch immer bis zu 5 m hohen Mauer und runden vorspringenden Türmen umwehrt. Iulianus hat diese Befestigung erneuert (361-363 n. Chr.), ehe sie - 406 n. Chr. vom Germanen-Einfall verschont - vom röm. Militär geräumt wurde, jedoch Siedlungskontinuität ins MA (s. Dietz, DNP).





Kommentar (Talbert):
-> stretch to Conflventes
Distance figure is written as VII following the name and II above, so as not to extend into the river.
River crossing: Fl. Mvsalla (river, no. 2B)

Miller, Itineraria, Sp. 47:
Antunnaco, it. (It), -um (Col Tongr), Anternacha (Ra); unter den 7 von Julian eroberten Städten (Am); praefectus militum Acincensium, Antonaco (ND), Antennacum (Am); Lager „Antequam findes imperii ultra rhenum prolati sunt” (I: 7684); j. Andernach. Iss: 7680 bis 7690. Die Fundamente römischer Mauern und Tore sind unter den mittelalterlichen. Über ein Kastell des 4. Jahrhunderts s. Lehner in B. J. 107 (1901), 1-37.
9; it. (It); 8 (Col Tongr, It [cdd]); 17 bis Vingio (It).

Kommentar (Rasch):
Antunnacum opp. Andernach am Rhein. Amm. XVIII 2,4; Antennacum-, Ven. Fort., carm. X 9,63: Antonnacensis castelli; Not. dign. occ. XLI 25: Antonaco; It. Ant. 254,1: Antunnaco (v.l. autunnaco, autuanaco, autunnago, anturnoco) Tab. Peut.: Antunnaco·. Rav. IV 24: Anternacha (anthernacha); CIL XIII9158 (Meilenstein von Tongern): [Antu]nnacum.Ihm, RE. s.v. - C.
Zangemeister CIL XIII 2 p. 486. 487.

Datierung (Barrington):
Antunnacum - Roman/Late Antique (Römer Rheinland-Pfalz 304-306)

DNP:
Antunnacum

Heute Andernach, Kreuzungspunkt wichtiger Fernwege (CIL XVII 2,675; Amm. 18,2,4) mit der Rheintalstraße Mogontiacum - Colonia Agrippinensis; neben dem schon im 1. Jh. n. Chr. bemannten röm. Kohortenkastell auf dem “Hügelchen” ein vicus mit Verladehafen für Güter aus dem Binnenland (z. B. Mühl- und Werksteine aus den Steinbrüchen um Mayen). In der Spätant. wurde das überschwemmungsgefährdete Vicus-Areal auf etwa 5,6 ha mit einer noch immer bis zu 5 m hohen Mauer und runden vorspringenden Türmen umwehrt. Iulianus hat diese Befestigung erneuert (361-363 n. Chr.), ehe sie - 406 n. Chr. vom Germanen-Einfall verschont - vom röm. Militär geräumt wurde. Dennoch dauerte die beim Geogr. Rav. 4,24 schon Anternacha gen. Siedlung - ein Paradebeispiel für Siedlungskontinuität - ins MA fort.

Dietz, Karlheinz

Kommentar (Diederich):
Antunnaco – Andernach (Segment 2A1) (Ablativus separativus) war eine wichtige Station auf der Rheinstraße. Kaiser Julian erneuerte die Befestigung 361-363. Nach der um 425/429 (Vgl. Neira Faleiro 2005.) abgefassten Notitia Dignitatum war in Andernach noch in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts eine kleine militärische Einheit, die milites
Acincenses (Scharf 2005, 272-276.), stationiert. Wie bei den meisten hier behandelten Orten blieb die Siedlungskontinuität bis in das Frühmittelalter allerdings gewahrt (Siehe Dietz 1997.). Der Ort ist seit dem Itinerarium Antonini literarisch belegt, und zwar
unter der gleichen Namensform Antunnaco, ebenfalls im Ablativ (auf der Meilensäule von Tongern steht
[Antu]nnacum im Nominativ oder Richtungsakkusativ) (Itin. Anton. 254, 1; 371, 1.). Als spätere Namensvarianten sind bei Ammianus
Marcellinus Antennacum (Amm. 18, 2, 4.), in der Notitia Dignitatum Antonaco (Not. dign. occ. 41, 25) und bei Venantius Fortunatus Antonnacense
castellum (Ven. Fort. carm. 10, 9, 63.) überliefert. Bereits in der Cosmographia Ravennatis erscheint der Name Anternacha (Cosmogr. Rav. 4, 24 p. 60, 11. – s. Ihm 1894.). Die
TP bietet noch die ältere Graphie, die literarisch nach dem späten 3. Jahrhundert nicht mehr belegt ist.

Literatur:

Dietz, Karlheinz (Würzburg), “Antunnacum”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 25 September 2020
First published online: 2006.

Giljohann, Ricarda/ Wenzel, Stefan: Verwendung und Verbreitung von Lothringer Kalkstein zwischen Andernach und Mayen in römischer Zeit, Berichte zur Archäologie in Rheinhessen und Umgebung 8 (2015), 19-39.

Ihm, Max: Antunnacum, RE 2,2 (1894), 2643.

Künzel, Rainer: Die Münzfunde der Grabung auf dem Gelände der ehemaligen Malzfabrik Weissheimer in Andernach (ab 2008): Münzen vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis Anfang 4. Jahrhundert n. Chr. ; Begleitheft zur Sonderausstellung "Pecunia non olet" im Stadtmuseum Andernach, 2014, Andernach, 2014.

Meurers-Balke, Jutta/ Gerlach, Renate/Kalis, Arie J.: Archäobotanik und Geoarchäologie am Rheinufer bei Andernach, in: Kennecke, Heike (Hg.): Der Rhein als europäische Verkehrsachse: die Römerzeit (= Bonner Beiträge zur vor- und frühgeschichtlichen Archäologie 16), Bonn 2014, 79-82.

Miller, Itineraria, Sp. 47.

Saal, Evelin: Forschungen zum antiken Rheinhafen in Andernach Kennecke, in: Heike (Hg.): Der Rhein als europäische Verkehrsachse: die Römerzeit (= Bonner Beiträge zur vor- und frühgeschichtlichen Archäologie 16), Bonn 2014, 63-77.

von Berg, Axel: Stadtkerngrabung im römischen Andernach auf dem Weissheimer Gelände der ehemaligen Malzfabrik, Andernacher Annalen, 10 (2013/14), 7-22.

H.-J. Heyen, s. v. Andernach, LMA 1, 595 f.

H.-H. Wegner, Andernach, in: H. Cüppers (Hrsg.), Die Römer in Rheinland-Pfalz, 1990, 304-307

Ders., Andernach im FrühMA, 1988.

Diederich, Siedlungsraum, S. 27.

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Letzte Bearbeitung:

05.01.2023 22:30


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=3330 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]

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