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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Regino

Name (modern):

Regensburg

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXII     Arsvsena (Arusena)     
Toponym nachher XXVIII     Soruioduro (Sorvioduro)     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Raetien/Noricum

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

3A4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Regino (250,1; 259,3)

Alternativer Name (Lexika):

Regina Castra (DNP)

RE:

Regina Castra

Barrington Atlas:

Reginum/Castra Regina (12 F3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Regino

Levi:

Regino (A,I,16)

Ravennat:

Reganum (61,2)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
Added later in light ink below the symbol: "Regenspurg".

Miller, Itineraria, Sp. 267-268:
Regino (darunter steht von späterer Hand "Regenspurg"), i. vulgo Regium 8It 250), Castra Regina (ND - praef. leg. III Italivae partis superioris: tegulae s.u.), bedeutende Garnison, starker Handel; der keltische Name Radasbona, Ratispona kommt noch in mittelalterlichen Schriftstellen vor. Bischof Arbeo erwähnt hier gewaltige Bauten, wohl aus der Römerzeit; doch scheint der Platz nach den Iss nicht städtischen Charakter gehabt zu haben. Leg. III Italica, Leg. 4 Italica (tegulae: CIL III 6000 a-d. k), Coh. II Aq. (ib. 6537), Coh. I Fl. Can. Al[a] I sing[ularium c.r.] (ib. 11995), Militärdiplom (ib. p. 1988. 1991); j. Regensburg. 2 Tore mit doppelter Durchfahrt, Fragment der großen I über dem Eingang, wonach unter Kaiser Commodus wiederhergestellt. Großer römischer Friedhof ausgegraben (Hölder im Archiv für Anthropol. 1881; Dahlem, D. Lapidarium 1882). Reiches Museum röm. Altert. Iss: CIL III 5942-5972. 6000. 6008. 6010. 6100. 6531 bis 6537 [weitere siehe Miller].

Datierung (Barrington):
Reginum/ – Roman/Late Antique (Dietz 1979; Römer Bayern 503-508)
Castra Regina – Late Antique

DNP:
Regina Castra
Legionslager an der Donau gegenüber der Mündung des Flusses Regen, h. Regensburg (Tab. Peut. 4,4; Itin. Anton. 250,1: Regino; Not. dign. occ. 35,17; Itin. Anton. 259,3; 6: ad castra; Meilensteine [1; 2]: a legione; CIL V 32909: D(omo) Regino; erst ma. überl., aber möglicherweise auf eine kelt. Wz. zurückgehender Name für die zugehörige Zivilsiedlung: Radaspona).
Errichtet in den 70er J. des 2. Jh. n. Chr. als Standquartier der legio III Italica (CIL III 11965: 179 n. Chr.), war R. C. Nachfolger eines um 166/7 n. Chr. zerstörten, mindestens zweiphasigen ca. 3 km weiter südl. gelegenen Kohortenkastells (Regensburg-Kumpfmühl, errichtet um 80 n. Chr.; mit Zivilsiedlung und evtl. mansio ). Größe: 543 × 452 m, das Nordtor (porta praetoria) sowie Teile der Lagermauer sind sichtbar. Westl. des Lagers erstreckte sich eine Zivilsiedlung (canabae), ein kleiner vicus mit Militärstützpunkt lag etwa 3 km donauaufwärts. Mehrere Heiligtümer sind nachgewiesen. Das im 19. Jh. partiell freigelegte Gräberfeld (vom 2. Jh. bis in das frühe MA kontinuierlich belegt) ist mit ca. 6000 errechneten Bestattungen eines der größten bekannten nördl. der Alpen. Im 3. Jh. erfolgten mehrfach Zerstörungen; im 4. Jh. reduzierten sich die Siedlungsaktivitäten auf das Lagerinnere, R. wurde sowohl mil. wie auch zivil genutzt bei zunehmender german. Bevölkerungskomponente. Arch. und inschr. Hinweise (CIL III 5972; [3]) lassen aber an ein Fortleben romanischer Elemente denken. Evtl. bildete eine aus Böhmen zugewanderte Gruppe von Elbgermanen (Friedenhain-Přeštovice-Gruppe) den Kristallisationskern für den Stamm der Baiovarii. Im 6. Jh. n. Chr. war R. Sitz der agilolfingischen Herzöge der Baiern (ohne totale Siedlungsunterbrechung).
Waldherr, Gerhard H. (Regensburg)

Kommentar (Rasch):
Castra Regina Regensburg.
Not. dign. occ. XXXV 17: praefectus legionis tertiae Italicae partis superioris,
Castra Regina, nunc Valato; It. Ant. 250,1: Regino (v.l. regio)·, Tab. Peut.: Regina.
Mommsen, CIL III ρ 730. - Ihm, RE. s.v. Castra Nr. 44, RE. Suppl. VI Sp. 1427.

MR:
Nach mündlicher Auskunft von Ekkehard Weber (Wien) könnte der handschriftliche Nachtrag „Regenspurg“ von Franz Christoph von Scheyb (1704-1777) stammen. Weber verweist auf seine Handschriftenstudien in der OeNB. Der Eintrag auf der TP ähnelt seiner Ansicht nach stark der Scheyb-Handschrift in den untersuchten Manuskripten. Vgl. hierzu den Eintrag „Salzpurg“.

AK:
Sonstiges: Not. dign. occ. 35,17

Epigraphische Überlieferung (Mit CIL und Epigraphik-Datenbank Clauss / Slaby erstellt)
CIL III 6000 a-d; k; 6537; 11995; CIL III 5942-5972; 6000; 6008; 6010; 6100; 6531 bis 6537; 11965 CIL V 32909; CIL III S. 730; CIL III 14370; IBR 417; 420; 424f.; 496f.; uvm. in der Epigraphik-Datenbank Clauss / Slaby

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 267-268; G. Walser, Die römischen Straßen und Meilensteine in Raetien, Stuttgart 1983, S. 29-34.

G. Walser, Die röm. Straßen und Meilensteine in Rätien, 1983, Nr. 36, 40, 42, 43.

K. Dietz, Ein neuer Meilenstein aus dem J. 201 n. Chr. aus Kösching, in: Das Arch. Jahr in Bayern (1985), 1986, 110 f.

G. Waldherr, Martiribus sociata. Überlegungen zur “ältesten” christl. Inschr. Rätiens, in: K. Dietz u. a. (Hrsg.), Klass. Alt., Spätant. und frühes Christentum. FS A. Lippold, 1993, 553-577.

K. Dietz, T. Fischer, An der Grenze des Imperiums: Regensburg zur Römerzeit, in: P. Schmid (Hrsg.), Gesch. der Stadt Regensburg, 2000, 12-48
TIR Castra Regina 33 f.

G. Waldherr, Röm. Regensburg, 2001.

A. Franke, Regina Castra, RE Suppl. VI, 1935, Sp. 1427-1434

M. Ihm, Castra Regina (44), RE III.2, Sp. 1771

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Letzte Bearbeitung:

04.06.2024 15:01


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=3455 [zuletzt aufgerufen am 01.10.2024]

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