deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Lauinium (Lavinium)

Name (modern):

Santa Maria del Cedro / Laino

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XVI     Blanda     
Toponym nachher VIII     Cerelis     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/452361
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

6B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Laus [2] Kolonie (DNP)

RE:

Laus [3] Fluss und Kolonie

Barrington Atlas:

Laos/Lavinium (46 C2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Lauinium

Levi:

 

Ravennat:

Laminium (p. 69.31), Lavimunium (p. 85.25)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

Laus amnis fuit et oppidum eodem nomine (3,72)

Strabo:

Λᾶος πόλις (6,1,1)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 354:
Lauinium, Laminium und Lavimunium (Ra, Gu); an der Grenze von Bruttium; fraglich, ob identisch mit dem an der Mündung des gleichnamigen Flusses Laus gelegenen (Pt), von den vertriebenen Sybariten gegründeten, aber zu Pl. Zeiten schon verschwundenen Laus (St, Herod, Scyl, Steph); j. bei Scalea, am Fluß Lao. 8.

Plin nat 3,72
Laus amnis

Ptolemaios erwähnt nur den Fluss Laos und dessen Mündung im Land der Bruttier Ptol. 3,1,9.

Datierung (Barrington):
Laos/ Lavinium? Archaic/Classical/Hellenistic/Roman (RE; Guzzo 1983; Greco 1989)

Strab 6,1,1
Nach Pyxus kommt eine weitere Bucht und ein Fluss und eine Stadt Laos, die letzte der lukanischen Städte, etwas oberhalb des Meeres, eine Pflanzstadt der Sybariten, zu der es von Elea vierhundert Stadien sind

-> Laos = Grenzfluss Lukaniens (vgl. Strab 6, 1,4)

DNP:
Laus
[2] Kolonie
(Λᾶος). die Kolonie, lokalisiert auf dem Hügel von S. Bartolo di Marcellina, längs des Flusses Lao in der Bucht von Scalea, wurde von Überlebenden aus Sybaris nach der Zerstörung der Stadt 510 v.Chr. gegr. In der Nähe befand sich das Heroon des Drakon, eines Gefährten des Odysseus (Strab. 6,1,1). E. 5. Jh.v.Chr. wurde L. von den Lucani erobert. Hier fand die blutige Schlacht zw. dem Italiotenbund und den Lucani im J. 389 v.Chr. statt. Eine von einer Mauer umschlossene Stadtanlage mit Überresten von Gebäuden und Gräbern stammt aus dem 4. Jh.v.Chr. Keine Spuren der archa. Periode.
Muggia, Anna (Pavia)

RE:
Laus [3]
Laus (jetzt Lao oder Laino), Fluss in Lukanien, von Strab. VI 253 (Λᾶος). 254. 255. Plin. n.h. III 72. Ptol. III 1,9. Steph. Byz. S.v. als Grenzfluss von Oenotrien und Italien (Antiochus von Syrakus, Strab. VI 254) oder Lukanien und Bruttium genannt. 36 km lang ist er als Grenzfluss recht geeignet, zumal seine politische Aufgabe mit einer natürlichen zusammenfällt. Nissen Ital. Landesk. I 243 zeigt, wie der Lao, „die appenninischen von den älteren Granitbildungen des brettischen Landes“ trennt. Er mündet dann aus in die 260 qkm große Ebene von Sybaris, die die genannte Trennung bewirkt. Reich an Zufluss, denn 30 Bäche führen ihm ihr Wasser auf seinem Lauf zu, neigt der L. zur Überschwemmung der weiten Mündungsebene. 7 km von der Punta di Cirella, dem einen Grenzpunkt des Vorgebirges von Buxentum, fließt der L. ins Meer. Die prachtvolle Ebene des Flusses bot natürlich Gelegenheit zur Anlage einer Anzahl von Orten. In erster Linie wäre hier die sybarische Kolonie Laos zu nennen. Nach Strab. VI 253 und Herod. VI 21 lag Laos nahe dem Meere, 400 Stadien von Elea entfernt, und gab dem jetzigen Golf von Policastro den Namen. Das führt auf eine Station Lavinium der Tab. Peut., die der Geogr. Rav. IX 32 als Laminium (Laurinium), V 2 als Lavimunium gibt. Es ist also die Stelle, an der nach Kiepert im Gegensatz zu Mommsen auf der Karte zu CIL X die Straße, die den Fluß an der Mündung überschreitet, am Nordufer aufsteigend zu einem Orte kommt, der heute Laino heißt, dessen Name also dem Adjektivum Λαῖνος bei Steph. Byz. s.v. und den oskischen Münzaufschriften (s.u.) entspricht. Freilich weiche ich hiermit von Kiepert ab, der Laino für Blanda in Anspruch nimmt, das ich vielmehr an die Stelle setzen möchte, wo die Straße den Fluß überschreitet. Blanda wird von Mommsen, der die Straße anders verlaufen lässt (CIL X 125) auf Grund von Tab. Peut. (dazu Geogr. Rav. IX 32. V2) nördlich der Laosmündung an die Meeresküste gesetzt, d.h. nach Lukanien, wie dies Liv. XXIV 20 will. Nissen (a.a.O.) sieht in Scalea den Hafen des Ortes. Mich veranlasst der Name Laino zu der Identifizierung Laino > Laos (Λαῖνος) > Lavinium. Die Geschichte des Ortes gibt außer Strab. VI 253 Diod. XIV 101ff.: 389 werden hier die Italioten, die Laos, seit 510 wie Skidros Zufluchtsort der Sybariten, vernichten wollen, vom Gesamtaufgebot Lukaniens geschlagen und niedergemacht. 15000 Thurier sollen es gewesen sein, die den Lukanern (30000 Mann und 4000 Reiter) nicht gewachsen waren, zumal auch noch Leptines, der Bruder des Dionys von Syrakus, rechtzeitig eingreift (Meyer Gesch. d. Altert. V 805 gegen Beloch 390): 476 hatte Hieron Skidros und Laos vor Kroton geschützt (Diod. XI 48. Timaios frg. 90). Die Münzen (Head HN 61), die die Inschrift ΛΑΙΝΩΝ, ΛΑΙΝΩΣ zeigen, bringen dann nach 390 die Namen lukanischer Magistrate (Statius, Opsidius). Wann es seine Selbständigkeit verlor, ist unbekannt (vgl. Nissen Ital. Landesk. II 899). [Philipp]

Crogiez:
Lavinium: les auteurs ne mentionnent jamais que Laos, c`est-à-dire le cours d`eau et la cite grecque du même nom au nord du Laos, qui forme la frontière entre la Lucanie et le Bruttium [53 : PLINE, nat. 111, 72; PTOL. III, 1, 9; S TRAB. VI, 1, l et 3 : place la ville de Laos au nord du Laos, en L ucanie; contra V. PANEBIANCO, op. cit., 1977-1978; PAUL DIACRE II, 17, cite Lainus (= Laino Borgo?).]. Le nom de Lavinium apparait pour la première fois dans la Table. Une fois écartées toutes les localisations concernant la Laos grecque, trois hypothèses subsistent pour Lavinium: à Laino Borgo dans la haute vallée du Laos [54 : Cette identification s`appuie sur Paul Diacre; un habitat antique y est signale par U. KAHRSTEDT, p. 26; voir V. PANEBIANCO, Laos, Lavinion, Mercurion e l`origine anatolico-ausonia dei Bretti e dei Lucani, dans PP, 26, 1971, p. 313-322.], à Scalea qui a livre en plusieurs endroits des vestiges d`époque romaine et, semble-t-il, un trorn;on de voie
Lavinium: Die Autoren erwähnen immer nur Laos, d. h. den Fluss und die gleichnamige griechische Stadt im Norden von Laos, die die Grenze zwischen Lukanien und Bruttium bildet [53: PLINE, nat. 111, 72; PTOL. III, 1, 9; S TRAB. VI, 1, l und 3: platziert die Stadt Laos im Norden von Laos, in L ucania; contra V. PANEBIANCO, op. cit., 1977-1978; PAUL DIACRE II, 17, zitiert Lainus (= Laino Borgo?)]. Der Name Lavinium taucht zum ersten Mal in der Tabelle auf. Nachdem alle Lokalisierungen des griechischen Laos ausgeschlossen wurden, bleiben drei Hypothesen für Lavinium: in Laino Borgo im oberen Laos-Tal [54: Diese Identifizierung stützt sich auf Paul Diacre; eine antike Siedlung wird dort von U. KAHRINSTRATT berichtet. KAHRSTEDT, S. 26; siehe V. PANEBIANCO, Laos, Lavinion, Mercurion e l`origine anatolico-ausonia dei Bretti e dei Lucani, in PP, 26, 1971, S. 313-322], in Scalea, das an mehreren Stellen Überreste aus römischer Zeit und, wie es scheint, einen Straßentrichter enthielt.
[55 : Localites Foresta et Fischea; voir P. G. Guzzo, op. cit., 1981, p. 121; In., Tracce archeologiche dal IV al VII secolo d.C. nell`attuale provincia di Cosenza, dans MEFRA, 91, 1979, p. 21-39; ID., op. cit., 1978, p. 8; Io., MEFRA, 87, 1975, p. 69-79; U.KAHRSTEDT, op. cit., p. 25; NSA, 1936, p. 67; I.CARUSO, Fonti letterarie e dati archeologici per l`ubicazione d i Laos , dans Klearchos, 1977, p. 19-36], et à. S. Maria, au sud du Laos, ou l` état des vestiges n`a pas permis de rendre exactement compte du plan des bâtiments [56: A deux km au sud de la gare de Verbicaro-Orsomarso; U. KAHRSTEDT, op. cit., p. 24-26; Klearchos, 1963, p. 156; E. GALLI, Lavinium Bruttiorum. Scavi e scoperte sino al 1930, dans NSA, 1932, p. 323-362; Biagio CAPPELLI, Laino ed i suoi statuti, dans ASCL, 1931, p. 405-450.]. Aucun des trois sites n`a livre de vestiges susceptibles de ressembler à un bâtiment de la poste, ni d`arguments tels qu`il n`y ait plus de discussion sur la localisation de Lavinium, qui pourrait n`être en fait que la station postale de Laos sans être véritablement un habitat. La confirmation archéologique semble aujourd`hui impossible, eu égard à l`intense urbanisation de cette région côtière.
[55 : Localites Foresta et Fischea; voir P. G. Guzzo, op. cit., 1981, p. 121; In., Tracce archeologiche dal IV al VII secolo d.C. nell`attuale provincia di Cosenza, dans MEFRA, 91, 1979, p. 21-39; ID., op. cit., 1978, S. 8; Io., MEFRA, 87, 1975, S. 69-79; U.KAHRSTEDT, op. cit., S. 25; NSA, 1936, S. 67; I.CARUSO, Fonti letterarie e dati archeologici per l`ubicazione d i Laos , dans Klearchos, 1977, S. 19-36], et à. S. Maria, au sud du Laos, ou l` état des vestiges n`a pas permis de rendre exactement compte du plan des bâtiments [56: A deux km au sud de la gare de Verbicaro-Orsomarso; U. KAHRSTEDT, op. cit., S. 24-26; Klearchos, 1963, S. 156; E. GALLI, Lavinium Bruttiorum. Scavi e scoperte fino al 1930, dans NSA, 1932, p. 323-362; Biagio CAPPELLI, Laino ed i suoi statuti, dans ASCL, 1931, p. 405-450]. An keiner der drei Stätten finden sich Überreste, die an ein Postgebäude erinnern könnten, und es gibt auch keine Diskussion über die Lokalisierung von Lavinium, das nur eine Poststation in Laos sein kann, ohne wirklich ein Habitat zu sein. Eine archäologische Bestätigung scheint angesichts der intensiven Urbanisierung dieser Region im Landesinneren heute unmöglich.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 354;

Philipp, Hans, Laus [3], in: RE XII.1 (1924), Sp. 1039-1040;

Muggia, Anna, Laus [2] Kolonie, in: DNP ?

Nissen II 898;

Crogiez, 1990, S. 417f.

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. XIX. 46. 48. 49;

P.G. Guzzo, E. Greco, Santa Maria del Cedro ..., in: NSA ser. VIII,32, 1978, 429-459

E. Greco u.a., Laos 1. Scavi a Marcellina 1973-1985, 1989

E.Greco, P.G. Guzzo, Laos 2. La tomba a camera di Marcellina, 1992

E. Greco, Archeologia della Magna Grecia, 1992, 91-93, 249, 257-258.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

15.07.2025 10:50


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=527 [zuletzt aufgerufen am 18.07.2025]

Impressum Datenschutzerklärung