Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Quaeri

Koper/Capo d`Istria?

Italien

isoliertes Symbol mit Name

3A5 / 3B5/ 4A1 / 4B1

schwarz

C Gehöft

Quaeri

Quaeri (C,1)

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Kommentar (Talbert): A substantial symbol accompanies this name placed below Parentio, but no route linework. Whether the mapmaker originally linked Qvaeri to either Parentio or Silvo must remain uncertain; a link with the latter is perhaps the more likely of the two.
-> stretch to Silvo
The linework for this stretch is not marked.

Die Vignette ist annähernd perspektivisch gezeichnet, abgesehen von wenigen Details ähnlich wie die von Fonte Timavi (3A5), was vielleicht ebenfalls auf ein Bad schließen läßt (so Bosio 1974, 45; Analyse und Diskussion der Vignette Bosio 1974, 52f).

Der Ortsname Quaeri ist sonst nicht belegt, vielleicht verstümmelt aus A]quaeRi[sani, nach dem Fluß Risano (Rav 4,36 75,29 Rusano) = Formio (heute Rižana), der südlich von Triest die SO-Grenze Italiens bildete (Plin. nat. 3,127), ehe Augustus die Grenze bis zur Arsia vorschob (s, Degrassi 1939, 68; Bosio 1974, 45f und 55; Vedaldi-Iasbez 1994, 128 und 155).

Von der Position auf der TP her könnte man es am ehesten mit Capris (vgl. Rav 5,14 p. 95,2) /Iustiniopolis (BAtlas 20 A4) beim heutigen Koper identifizieren (s. ed. Weber 1976, auf der Schwarzweiß-Photographie) oder mit dem ein wenig nördlicher liegende Aegida, erwähnt bei Plin. nat. 3,129, das ebenfalls im Mündungsgebiet des Formio liegt (so Bosio 1974, 56f). Weniger wahrscheinlich ist Porto Quieto (so vorsichtig Miller 312; Lit. bei Bosio 1974, 54 und Vedaldi-Iasbez 1994, 155), im Norden von Parentium (Poreč) bei Neapolis (Novigrad, BAtlas 20 A4) an der Mündung des Ningus (kroat. Mirna/ ital. Quieto), da es zu weit im Süden liegt. Ebenfalls weniger wahrscheinlich die Thermalquelle Santo Stefano al Quieto (Gradenje), da sie im Inneren Istriens befindet, während Quaeri auf der TP als Küstenort eingetragen ist (Literatur zur Lokalisierungsfrage bei Bosio 1974, 56f; Vedaldi-Iasbez 1994, 155).

Alle Identifikationsversuche ergeben einen Ort, der nicht auf der Strecke Parentium – Pola liegt, sondern nördlich davon, entsprechend der fehlenden Einbindung von Quaeri in das Straßennetz auf der TP.

Miller, Itineraria, Sp. 312: Quaeri, cf. Flüßchen Quieto, Porto Quieto, an der Mündung città nuova. Eine befriedigende Deutung gibt es nicht. Auffallend ist, dass Quaeri von Ra, der in dieser Gegend bekannt ist, nicht erwähnt wird. Der Golf von Quarnero liegt auf der entgegengesetzten Seite der Halbinsel. Ra nennt in dieser Gegend Pirano, j. Pirano, und Capris, welches mit dem von Pl genannten Aegida, später Justinopolis, identisch sein soll; j. Capo d´Istria, wo zahlreiche Iss: CIL V 484-507 S. 49.

Bosio, Luciano: L´Istria nella descrizione della Tabula Peutingeriana, Trieste 1974, 52-58.

Bosio, Luciano: Le strade romane della Venetia e dell´Histria. Il mito e la storia, Serie maggiore 4, Padua 1991, 234f.

Degrassi, Nevio: La rappresentazione dell´Istria nella Tabula Peutingeriana, Bollettino Del Museo Dell´impero Romano 10 (1939), 65-68.

Miller, Itineraria, Sp. 312.

Vedaldi-Iasbez, Vanna: La Venetia orientale e l´Histria. Le fonti letterarie greche e latine fino alla caduta dell´impero romano d´Occidente, Studi e ricerche sulla Gallia Cisalpina 5, Rom 1994.

RE: -

14.08.2024 09:46